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Mittwoch den 28. Juni 1922 Nr. 148. Seite 2 Schubert ergriff Herr Fähnrich das Wort zu einer schwungvollen Begrüßungsansprache. Mit begeisterten Worten dankte er den zahlreich Erschienenen für ihre überaus herzliche Teilnahme. Ter hochw. Herr Bischos Tr. Christian Schreiber, dem wir den Jugendsonntag verdanken, bedauerte in einem huldvoll gehakte, neu Schreiben sein Fernbleiben. Er wünscht der Jugend, die ihm so sehr am Herzen liegt, reichsten Verlauf der Tagung und gute Zukunft; allen Beteiligten sendet er beste Grütze und seinen bischöflichen Sogen. Das Schreiben wurde mit großer Begeiste rung ausgenommen. Herr Landtagsabgeordneter Heblein bedauerte ebenfalls schriftlich sein Fernbleiben wegen des Jenaer Katholikentages. Auch er wünschte einen guten Verlauf für die Veranstaltung und der Jugend Glück für die Zukunft. Es folg, ten in schöner sinnreicher Abwechslung Mädchenchöre. Lieder zur Laute, verschiedene Neigen, turnerische Vorführungen, Duette und Deklamationen. Man staunte über die durchaus grobartigen Leistungen unserer katholischen Jugend; Frohsinn und Heiterkeit strahlte aus allen Augen. Kein Wunder! Man hatte sich doch des Morgens bei einer gemeinschaftlichen Kommunionfeier an den Freudenquellen unserer hl. Religion gelabt. Zahlreich waren sie erschienen trotz der frühen Morgenstunde, es war ein erheben der Anblick. Ganz besonders hcrvorgehoben mutz werden die Ansprache unseres hochverehrten Herrn Pfarrers Seid « : mit seinem ewig jungen Herzen, mit seiner warmen Begeisterung für unsere Jugend. Das Motto seiner Rede gipfelte in den einfachen Wor ten: „Katholisch 'ein heißt froh sein!" Die Religion ist die Urcfuellc aller Freude. Das verborgene Manna der Freude liegt im Christentum. Die Lehre- von der Ileberwindung und Selbst verleugnung mutz sich ein Jeder zu eigen machen, sonst ist er ein trüber Ostist auf dieser Erde. Die Sakramente sind uns Freudcnbringer. Schwere Sünde verursachen Unruhe. Verwir rung, ja den Tod der Seele. Was gibt eS da Herrlicheres, als hinzutreten zu dem Sakramente der Buße, die Selbstverdemüti- gung verschafft den süßen Herzensfrieden. Das hl. Altars sakrament läßt unsere Seele in Schönheit und Reinheit erstrah len, eS ist das Brot der Starken, Brot vom Himmel, welche alle Süßigkeit in sich enthält. Auch die Liturgie beschwingt mit Heller Freude. — Katholisch sein heißt froh sein, darum müssen wir äußerst dankbar sein. Ein unaufhörliches „Hosianna dem Sohne Davids", sollte unser Geleitswort sein. Brausender Beifall lohnte dem Redner für seine herrlichen Worte. Alsdann folgten noch die Aufführungen von Bildern aus Fricdr. Wilh. Webers „Dreizehnlinden". Mit großer Sachlich keit, Hingabe und Aufmerksamkeit entledigten sich alle Darsteller ihrer oftmals nicht ganz leichten Aufgabe. ES war ein herrlicher Genuß. Den erbebenden Schlußakkord bildete das anschließende gemeinschaftliche Singen des Liedes „Großer Gott, wir loben dick»!" Lange wird dieser Juaendsonntag mit seinem frohen, frische» Geiste in aller Erinnerung bleiben. Hoffen wir, daß auch die Alten recht viel für sich von diesem Geiste, dem Gemein schaftsgeiste in sich ausgenommen haben und Hand in Hand mit der manchmal falsch verstandenen Juaend wollen w-r der gemein, s :u n Sache dienen, uns zum Wähle und anderen zum Heile. Gemeinde- und VereinsnackriMen Dresden. Heute Dienstag abends 7 Uhr Ekternversamm« kuilg in dcr Turnhalle, Schumannstraßc 21. Redner Abgeordneter Hehlcin- 8 Dresden. Jugend gemein schalt. Mittwoch abend im Gr'e!lc»bnn8 v,8 Uhr treffe» wir uns. Was wollen wir? Ruhen enf Lorbeeren oder Weiterarbeit? CI 8 O Ihre Vermählung beehren sieb anrureigen O liMVl/cbldl 6 hl/cNIUcill-dl PUTIMIA/VIM ged. Uicttl'M ^ ^urilr, cle» 2l. ckuni 1922 o 0 I8SS O N lO Lach sobvvorsr Operation versobisck am Lonntag morgens 3 Dbr nnssro langjälrr'ge 8tütrs L-ßELßWMW LNNSK iinorvcwitot sonnell >m älter von 48 ckabrea. 8is vor ucs uuormückliobv Llollcrin »all innige Lrsunckin in guter null scblimmsr Zeit unck sin VorbUck au Treue, Selbstlosigkeit unck Lor/.snsgüto. Der klimme! virä sie kilr ibr arboitsroiovos. stets rukriocksnss uuä stiU- srornme8 Lräonwallon belohnen. Drosckon, 29. ckuui 1922. Msr-gsnokke vsrv. Licklen rugleicb kür ciis Vemvsnckton. Loorckiguog blit vocb naebm. >/,6 Dbr ä>,Lerer katbol. b'riockbok. — Llumonspsnckeu rann hstiockboks- moister erbeten. 1855 llMWM»! A«lHkülm!lt!>lÄk>i'8iiit>>lt4s!!>i MWiicUM am Mittwoch den 28. Juni 1922, abends Uhr in der Turnhalle der 3. lath. Volksschule, Bünanstrah«. Tagesordnung: 1884 1. Wahl de« Gesamtvorstandes. 2. Mitteilungen über die Organisation nnd Etternratswahl. Um zahlreiches Erscheinen bittet der Citcrnrat. ^!m V/alck un<j sui der Üeicke 0s ruck ick mein« Freude. 8uk rum IVsickiesl« cker kstii. Lrneuerungsdeuregung itireurdüncknis, lungborn, Oulckborn, Sekulrengetbunck). Söngerwelislreit, Keiqen, Voifisliecker, Müreken, Nss- perie usv. Vk i r »reißen uns im /Norgsrelen purb <in cker Oresckner ßßeicke rwiseken siter 8ck» unck voppel-k), Sonnlsg, cken 2. luki, 3'/, Ubr nsckm. 1853 köbtSUPANl dl6KIll08ö U. ^k6!NI'68!AU!'anr KÜl!g8h6!M6I' 8 LreSde«. Dienstag de» 27. Juni abends 8 Uhr findet Im Dresdner Sonzerlhan», Rettbabnstrabe, öffentliche Protest versammlung gegen die Bebauuna de« BiSmarckolatzeS statt. Ein» beruker sind: BezlrkSverrine DreSden-Süd, DreSden-Südvorstadt, All gemeiner HauSbefltzecverein, Allgemeiner Mielbewohnervcrein. MMMW» «I IrM Am Sonnabend, de« 1. Juli, abends Punkt 8 Uhr findet im großen Saale des Dalmengarten in Dresden, Pirnaische Straße 29, eine öffentliche Ientrumskund« «ebung statt, unter dem Motto „Schutz der Reichsver- fassung" I Es ist gelungen, zu dieser wichtigen Versamm lung einen ganz hervorragenden Redner in der Person des Herrn Reichstagsabgeordneten Ober lehrer llermsnn ltiolmann aus Ludwi shafen zu gewinnen, der über „den politischen Mord an Rathenau" sprechen wird. Herr Reichstagsabgeordneter Hosmann ist ja in Sachsen und auch in Dresden wieder holt als Redner hervorgetreten und daher bereits allge mein bekannt. Es wird erwartet, daß die Zentrums anhänger vollzählig erscheinen. Die Vertrauensleute und Freunde der Partei werden ersucht, eifrig dafür zu werben. 8 DreSden-Strehlen. Freitag den 30. Juni, abends 7.30 Uhr, veranstaltet der Katholische Verein im Zoologischen Garten einen Gemeindeabend. Vollzählige Teilnahme aller Ge meindemitglieder wird erwartet. Der hochw. Herr Bischof Dr. Schreiber hat sein Erscheinen zugesagt. 8 Die katholische Abstinenzbewegung Dresdens ladet alle Freunde und Gönner zu ihrem Waldfest ein. Es findet Sonntag, den 2. Juli, nachmittags 4 Uhr im Margareteupark der Dresdner Heide statt. Dieser Park steht uns ganz zur Ver fügung. Er liegt zwischen der „alten 8 und dem Doppel E, etwa eine halbe Stunde vom Waldschlößchen, am Fischhaus vorbei. 8 Bautzen. Der Jugrndsonntag »abm einen tu jeder Welle befriedigenden Verlauf. Am Morgen war die Jugend zahlreich am Tisch des Herrn versammelt. Am Abend traf sich jung und alt zu einer stark besuchten Feier, der ersten in den prächtig renovierten Räumen unseres Gesellcnhauies. War am Vormittag in den GolleS- bäusern zu der Jugend und über die Jugenderziehung gesprochen worden, so kam am Abcnd die Jugend selbst zu Worte und erbrachte den Beweis, wie tresflich sich Religiosität und wahre Fröhlichkeit paaren. Die 3 Vereine Gcmischler Chor „Frohsinn", Jungfrauen« Verein und Jünglingsverein, die das Programm übernommen hatten, fanden mit ihren Darbietungen unaetetltcn Beifall. Nachrichten aus Thüringen Erfurt, 27. Juni 1922 * Stahlhrlmfrier vor Gericht. Den Vorsitz hat Landgerichts direktor Dr. Sichert, öffentlicher Kläger ist Oberstaatsanwalt Dr. Eich, die Verteidigung führten Justizrat Fränkl-Berlin und Rechtsanwalt Dr. Seickel-Frankfurt. Angeklagt sind der Kessel schmied Karl Schiller, der Schmied Hermann Keller mann, der Meistergehilfe Heinrich Hermann nnd der Bnch- druckwaschincnmeister Hermann Eckardt. Es sind gegen 60 Zeugen erschienen. Die Anklage behauptet. daß d'e Angeklagten am 2. Oktober 1921 vormittags an einer Zusammenrottung als Rädelsführer teilgenommen haben. Der Zug hätte sich vom Friedrich-Wilbelmsplatz nach dem Hotes zum „Rheinischen Hof" begeben, wo der „Stahlhelm" zu einem Frühschoppen versammelt tvar. Die aufgeregte Menge drang in das Hotel ein, wo dieselbe mit Gewalt gegen Personen und Sachen vorging. Die Beschul digung, das; Schiller Personen verletzt haben soll, bestritt deri.lbe auf das entschiedenste nnd behauptete, in der Notwehr gehan delt zu haben. Er habe gesehen, wie aus den Fenstern des Saales mit Gummiknüppeln gedroht wurde und die Rufe ge hört: Komm/ nur herauf, wenn ihr Prügel habe» wollt. Keller- mann, der auf dem Friedrich-WilhelmS-Plah eine Rede gehallcn haben soll, . bestritt dies und behauptete, er habe sich bemüht, die Demonstranten am „Rheinischen Hof" vorbcizubringen. wa-s ihm aber nicht gelungen sei. Die erst am Sonnabend abend beendigte Verhandlung ergab folgende? Urteil: Kesselschmied Schiller nnd Schmied Kellermann je 1 Jahr 3 Monats Gefängnis, Meister gehilfe Hermann 1 Jahr--Gefängnis und Buchdruckmaschinen- meistcr Eckardt 0 Monate Gefängnis. * Seinen eigcncn Vater erschoffcn. Eine? diesjährigen Apriltages tändelte der Invalide Otto Knoll in Sömmerda in der Wohnstube in Gegenwart seines Vaters mit einem Revolver. Plötzlich löste sich ein Schuß nnd tödlich getroffen brach dcr Vater zusammen. Heute vor der Erfurter Strafkammer bereute der Sohn offensichtlich seine Tat. durch dis er schon moralisch gestraft ist. Das Urteil lautete wegen fahrlässiger Tötung aiif 9 Monate Gefängnis. Zwei wurden angcrechnet. Da da? Gericht das Verurteilten Strafaufschub bis zum 1. Juli 1925 gewährte, wurde alsbald der Haftbefehl aufgehoben. Dis lrauernde Witwe nahm den Sohn am Tor des Gefängnisses in Empfang. Gispersleben, 26. Juni. (Tod auf den Sch reuen.1 Als am Freitag abend der Personenzng von Erfurt aus Gispers leben passiert hatte sprang hinter einem Gebüsch ein Mann hervor und warf sich auf die Schienen. Ihm wurde der Kopf vom Rumpfe getrennt. Der Zug hielt. Der Lebensmüde ist dcr Arbeiter Hermann Mönch aus Erfurt, am Nettelbeckufer wohn haft. Was den Mann in den Tod getrieben hat. ist »och nicht klargelegt, Ausnahmezustand tu Thüringen Weimar. Das Thüringer StaatZmittisteriilm hat dem durch die Ermordung Rathenans geschaffenen hohen Ernst der politischen Lage entsprechend beschlossen, gemäß Artikel 48, Absc.tz 4, der Rcichsverfassnng die Artikel 114, 115, 117, 118, 123. 124 und 153 der Reichsverfassung bis auf weiteres außer Kraft zu setzen. Der Minister des Innern ist mit der Ausführung dieser Ver fügung betraut. Er hat bereits Umzüge und Versammlungen, unter freiem Himmel allgemein verboten. Sonstige Versamm lungen und Veranstaltungen sind genehmigungspflichtig. Stüdttkeater irr Mittwoch 7>/z Uhr 209. gelb. Zum letzten Male: Tie Schneider von Schönau. Donnerstag 7»/, Uhr Sonder-Vorftellung: Jugend. VoIlLsvvrvii» L. «Z. Ir. V., Dr68Ü6iL-R6U8l. Vas ZrolZs unck so beliebte stucket am freitriy «ien 14. Ziiii von 4 Uiir noekmlttsgs ad auk cker zVaickseblükeben-Terrasse, LelnIIeratralZe 63, statt. 6r. Lsrkenkonrerl, Ninckerdeinsligung, Tkesker, Tnnr usv Um Oaben lür ckis Verlosung virck berelickst gebeten. Lsmmol- stelle bei lckerrn krSuer, -zideriplate 2 ocker bei cken Vertrauensleuten. Um rablreicben Lesuck bittet Der Vorstancl. aus äsn cksr 8tackt Orsscksn gehörigen LlinoralgusIIsa eu Vroscksn-krissnitn. ^sretliob empkoblsnsa Dakslgetrktnst, ckssglsiobso mit Zitronen- unck Limbssr-Aroma. Illasobsn bleiben trotu ckss llkanckes unvsrkLuüietrss Digsn- tum ckss Lrunnsns nnck sioä nur an unsere mit Ausweis ver^sb-ven Untsober eurüolceugebsn. vriesnitrer Stsktquelle 6. in. d. H. — ^vrnspr 18528 Ppomvrkvus- LKLkMDÜSb Ulicl X l bür 1. ckuli ocker später ein katholisches llsusmäciostsn gesucht. Lekiematnr, grofiposßvitr 1856 bei Laulren. Z -LZ» Kaust, per Kilo 100 h/lark ZrWNtiM, 8r?nrt 44t OottliardtstrsLe 27 Herr Lnslokke iioslömLiokio Monieinlokie Zporlskokk« Ü79 Tullersrvike killsrcl-, ffult- u.vsmantnehs l)rs,4cn-ü„ Loksltelstr. IS Oegrüncket 1888 1609 liefern an V/IeckerverkAiikei- ru Fabrikpreisen kiokai'kl »allsnoi-l L 6o, vi'kSllkn Slernplstr 8, kek« >ff»Iken»Ii-»8e» ffernsprecker 23917 ISglivk 7.30 Ubr. Vorverkauf: fiseiclenr-fiaulhau» v», korrlioks iuni-ffrogramm 1857 XllpitLn ffsnssns äfSZsivprs — TügNeki klonrcrl — E Einmaliges Qsst spiel cker gesamlen unikorinierlen L LergilMÜe ck. 8rA.m Lasrszncks Z V NUS Aknigskülte lOdcrsefilesien) -M ^ llliltwoek, >Ien 28. luni 8—11 Mir odencks d vonnerslsg, 6en 29. luni (veler unü psui) ^ 4—7 Ukr nnekmltlsgs un4 8—11 lUkr sdenü» tW O (38 ^Sün) A d Eintritt elnscbl. Kartensteuer 5 tzlark 440 E Tlsekdeslellllngen l^ernspr. IVr. 1001 erbeten ^ ^ Lei ungünst. 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