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Sächsische Volkszeitung : 10.06.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192206106
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19220610
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19220610
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-06
- Tag 1922-06-10
-
Monat
1922-06
-
Jahr
1922
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 10.06.1922
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Sonnabend, 10. Juni 1922 Nr. LS» 21. Jahrg. Fernsprecher: «edaktion 32723 - G«schiift,stell« 32722 «vostskkieckkonto: Dresden Slr. 14707 StickMe Redaktion und Geschäftsstelle: Dresden-U. IS, Holbeinstrafte 4S volkrelama «»»«laenveetSi Dt« «tnaespaltene Pe»u-Ue 8 a». für IamUten- und Bere>nr-n,-Ia-n. Gtellea. uns «ietaesiiche 4.8» DI« ^it.«eklM>i-»ei!c im rcda^ liouklleu Leu. US INUI drei,. 18 Für Inserat« mit belanderer Plajtecuugrvorschrist aut obiae Preise ^ Prozent Zaschla«. OsscNeugebNhr! sltr ^etdstadboier ^ bet Uebersendung durch dt« Post auherdem PoNozuichlast. Ve»»ndt>retSl Vtertenabrllch tret ins HauS »S >. -weimoimtlt» 2I.8V monamch I l .-»,auSschIiebIichje4^3u1chlagsIKMaiundJun>IS22. E»,z-I> Nummer L »i« sachiisch« «oUs^enunn er,che>». »vd»e»t»ch sechsmal. . ... ^ ^^ Im Fall« höherer BewaU oder beim Ausbleiben der Papterltcferungen iistv. erlischt sede BerpfUchtnng auf Erfüllung von «lntetgen-Auslrügen und Leistung von Schadenersatz. 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Reichspräsident Ebert ist zu dreiwöchigem Erholungsurlaub in Frrndenftadt eingetrosscn und wird Anfang nächster Wtochr nach München reisen. Das Reichswehrministerium hat der Reichswehr dir Ve- teiligungev an allen Veranstaltungen zu Ehren HindenbnrgS am 10. und 11. Juni in Königsberg untersagt. Ehemalige Militäran gehörige dürfe» nicht in Uniform erscheinen. Der Papst wird im Jnli seinen Aufenthalt im Castel Gan- dofo, zwanzig Kilometer außerhalb Roms nehmen, wo er die selben Garantiercchte wie im Vatikan genießt. Die Pfingstkonfcrcnz Katholischer Politiker begann am S. Juni in Konstanz unter starker Beteiligung. Reichskanzler Dr. Wirth hielt eine längere Rede, in der er, wie auch Graf Lerchcnfcld. de» Geist der Verständigung und Versöhnung betoitte. Der Stapellauf eines 9000 TonnendampserS „Weser" fand am 7. Juni auf der Weserwerst statt. Am 9. November wird er als erster den Norddeutschen Lloyd-Ostasiendienst aufnehmrn. Breslau, S. Juni. Durch den Belagerungszustand, die Entsendung interalliierter Truppen in daS Nnruhegebirt und nicht zuletzt durch die Vermittlung der deutschen und der pol nischen Gewerkschaftsführer, die sich zu der sogenannten Fünfer« kommisfion zusammengrschlossen hatten, ist im großen und gan« zen in Oberschlcsien Ruhe eingetrrtcn. Der Weg ins Freie Man hat seihst in den oppositionell gerichteten Kreisen Deutschlands zugeben müssen, das; sich im Laufe des letztver- gangenen Jahres nicht nnwesentlicheWandlnngcn vollzogen haben. Die in den Rechtskreisen bestgehasste Erfüllungspolitik des Reichs kanzlers Dr. Wirth hat geradewegs nach Genua geführt. Und wenn heute in Paris Verhandlungen gepflogen werden, die nichts anderes zum Ziel haben als die Eröffnung von Wegen zur Mobilisierung einer internationalen Anleihe für Deutsch land, so ist dieser Fortschritt auf daS Konto derjenigen Politik zu sehen, die seit einem Jahre in Deutschland mit Energie be trieben worden ist. Der englische Publizist Keynes, einer der vorurteilslosesten Beobachter der heutigen Zustände, ja vielleicht überhaupt der Einsichtsvollste, hat bereits den Weg einer Radikal kur gewiesen, indem er schon vor der Konferenz von Genua dein englischen Premierminister den Rat gab, seinerseits auf die Ein treibung der Schulden zu verzichten. In diesem Plan liegt letz ten Endes der Gedanke des allgemeinen Sulde»a»sgleichs. Aber so weit ist die Welt heute noch nicht fortgeschritten, das; auf diesem Wege die Menschheit ins Freie gelangen könnte. Denn dazu bedürfte es nicht nur einer Herabsetzung der deutschen Schuld an die Entente, also eine Beschneidnng des Londoner Zahlungsplanes, sondern auch von seiten Amerikas müssten die Forderungen, die es an die Entente zu stellen hat, erlassen oder aber wesentlich eingeschränkt werden. Wir werden uns also da mit begnügen müssen, daß zunächst auf einzelnen Etappen der Wog ins Freie zurückgclegt wird. Eine dieser Etappen kann Paris werden und muh eS werde». Der äuhere Anleiheplan, besten Verwirklichung nicht nur kür Deutschland von gröhter Bedeutung ist, sondern auch für dielenden Lander, die auf Barzahlung von seiten Deutschlands rechnen und eingestellt sind, vor allem also für Frankreich, dieser Anleiheplan unterliegt zurzeit der Prüfung durch die Bankiers- konferenz in Paris. Diese Konferenz hat bereits ein wichtiges Ergebnis gezeitigt, das nicht nur als Ergebnis immerhin be« deutend ist, sondern das vor allem wegen der Begleiterscheinim. gen. die es ausgelöst hat, äuherst wertvoll überhaupt ist. Der so genannte Morganauöschuh hatte nämlich bei dem Wiederher- stellnngSauSschuh angefragt, ob die Erörterung einer Schulden- herabmindernng Deutschlands zulässig sei in der Erkenntnis, dah unter der Herrschaft des Londoner Zahlungsplanes, wie schon die Londoner City seinerzeit zum Ausdruck gebracht hat, die Verwirklichung des Auleihcplancs sich schwieriger gestalten Mühte. Die Antwort des WiederherstcllungSauSschusseS ist be- merkenSwert. Sie wurde auSgegeben mit Zustimmung aller Stimmen Eher der Frankreichs. Und die Antwort geht d-n-m — trotz ihrer Gewundenheit ist sie doch klar und eindeutig — das Mandat des Morgan-AuSschusteS sei nicht so aufzufasten, als ob es irgend etwas enthalte, was dem entgegen stände, dah nämlich der Ausschuss irgend eine der zur Ausgabe äuherer An leihen für Deutschland möglichen Bedingungen studiert, dich ienigen nicht ausgenommen, die sich im allgemeinen mit der WieoerherstelluiH seines Kredits im Auslände befassen. Und «» wird hinzugefügt, dah tatsächlich jeder Anregung des Komi- iee» auherocdenblich wertvoll sein würde. In diesem Zuaeständ. nIS liegt zweifellos ein Sieg der Bankiers, ein Sieg, der er fochten worden ist gegen die eine Stimme Frankreichs. Dieser Umstand, dah sich der französische Vertreter nicht entschlichen konnte, der vom WiederherstellungSauSschuh aufgestellten Formel -uzustimmen. Iaht erkennen, wie sehr in Frankreich die macht- velitrschen Beweggründe immer noch die Oberhand haben üvcr die wirtschaftlichen und finanziellen Erkenntnisse. Die Rede, die Poincarö am Mittwoch abend vor den französischen Presse- Vertretern gehalten hat, diese Rede zeigt noch deutlicher, als d-e ^lehnende Haltung des französischen Vertreters im Wiederher- lasausschuh, daß Frankreich immer noch vom Machlwahu befallen ist. Die Verhandlungen des Morgan-AuSschnsses haben jedenfalls schon das Resultat gezeitigt, dah nunmehr die regie- renden Männer Frankreichs ihre Karten aufgedcckt haben, um der Welt ihren wahren Geist zu enthülle». Vor allem ist eS der Satz Poincarö, der allen Nebel der französischen Politik zerreibt, daß wenn Deutschland durch eine Finanzkombination seine ge samte Wiederherstellung mobilisieren könnte, es dann den Ver bündeten kaum mehr möglich sein würde, zur Erzwingung der Lauern'en Aerüstung Sanktionen zn ve.hängm, sow'e die <>«.. setzung des linken Nheinufers bei einer solchen Regelung viel leicht aufgehoben werden müsse. Deshalb sei es für Frankreich auf jeden Fall vorteilhafter, noch einige Zeit auf eine Anzahlung zu verzichten, als seine alten Rechte preiszngeben. Diese Ge danken sind der Höhepunkt imperialistischer Neigungen und im perialistischer Ziele Frankreichs mit dem Zweck der dauernden; Knechtschaft Deutschlands. Denn nach diesen Worten seines Mi nisterpräsidenten kommt es Frankreich trotz seiner Geldnot und seiner zugcftandencn Finanznot und trotz seiner auf den Frieden hingehenden Versicherungen nicht darauf an. nach einer Verstän digung ans geschäftlich-finanziell und wirtschaftlicher Basis zu suchen, sonder» seine Politik zielt allein aus die Unterjochung. Denn was Poincarö mit seinen Worten eingcsteht, ist nichts an deres. als dah es in seinem Willen liege. Deutschland könne nicht zahlen, um damit eine ewig währende Politik der Drang salierung gegen uns einzuschlagen, die vor der Französisierung des Rheinlandcs nicht Halt machen will. Ilm so mehr wird auf der anderen Seite die Richtigkeit der deutschen Politik, wie sie sich im lehren Jahre ansgcwirkt hat. bewiesen. Denn heute ist Frankreich gezwungen, Farbe zu bekennen. Will cs den Aufbau Europas fördern oder glaubt eS dies im Hinblick auf seine Bajonette nicht nötig zu haben? Die Welt aber wird sich langst davon überzeugt haben, das; nicht Deutschlands mangelnder Wille eS ist, der eine Atmosphäre des Friedens nickt aufkommen lässt, sondern das; der Wille Frankreicks darauf gerichtet ist, uns den guten Willen abzusprechen und damit seinen fehlenden Wille» zu verbergen. Tagung der katholischen Lehrerinnen Pflege des Gcmcinschaftsgedankens sollte das Leitmotiv der diesjährige» Tagung des Vereins katholischer deutscher Lehrerin nen sein. Ein Bild echten Gemeinschaftsgeistes bot sich schon am Freitag und Sonnabend am Hauptbahnhofe Hamburg. Ans allen Teilen Deutschlands, aus Schlesien, aus Rheinland und West falen. in langen Sonderzügen waren weit über tausend Lehre rinnen zu gemeinsamer Arbeit zusammengekommcn. Der Abend vereinte mit den Lehrerinnen die katholische Elternschaft Ham burgs zu einem festlichen Begrühungsabend. Fräulein Hrenda, die Vorsitzende des Hamburger BezirkSvcreins, begrüßte mit herzlichen Worten Lehrerinnen und Elternsckwst. Fräulein Schmitz, die erste Vorsitzende des V. K. d. L., danrte den Ham burger Kolleginnen für die Einladung. Sie sicht in dem äuherst grasten Besuch den Ansdruck des Gedankens, das; die Worte Hamburg und Aufschwung auch für die pädagogische Welt eng zusammenhängen. Msgr. Prälat Dinkgrefe, Mitglied der Ham burger Bürgerschaft, gibt in seiner Begrüßungsrede einen ge schichtlichen Rückblick über die Entwicklung der katholischen Ge meinde Hamburgs mit dem Dank an die katholischen Lehrerinnen, die als Pioniere des Missionsgedankens für die Diaspora so viel geleistet haben. Begrühungsworte sprechen der geistliche Beirat des Hamburger Bezirksvereins, die Vertreter der katholischen Lehrervcrcine, des Katholischen Frauenbundes, des Fürsorgevec- eins, der Morianischcn Kongregation, des CaritaSverbandcs, der katholischen Kauflente, der katholischen Schulovganisatiou und der katholischen Elternschaft Hamburgs. Darauf sprach in bekannt meisterhafter Meise Prälat Dom propst Dr. MauSbach von der Universität Münster, der Beirat des Vereins K. d. L. über den Gemeinschaft Sgedanken in der katholischen Kirche. Nach diesem Vortrag wird folgende Entschließung ange nommen: „Die aus Anlaß der Hauptversammlung des V. K. d. L. am Pfingstsonntage tagende Versammlung katholischer Eltern und Erzieher bekennt sich unter dem Eindruck des großen reli giösen Gedankens des- Pfingstfestes freudig und dankbar zu den ewig gültigen Vildungsgrundsähen der katholischen Kirche. Sie gelobt, diese höchsten und religiösen und sittlichen Leit sterne aller Erziehungsarbeit auch im heutigen Kampf der Weltanschauungen unverbrüchlich festzuhalten und sie durch einmütige Zusammenarbeit für Familie und Schule, für Kirche und Vaterland fruchtbar zu machen." Am Pfingstmontag fand die erste Mitgliederversammlung statt, die von der zweiten Vorsitzenden des Vereins, Frl. Stof- fols, geleitet tmirde. Nach dem von Frl. Krutwig erstatteten Jahresbericht zählt der Verein 18 050 Mitglieder in 803 Bez'rks- nnd 4 Zwcigvereinen. Neu hinzngekommen sind die Sammel stellen Wien, Salzburg, Innsbruck und Vorarlberg. Der Verein gibt» drei Zeitschriften heraus. An Wohlfahrtseinrichtnngen besitzt der Verein anher der Caritaskasse eine Kranken- und eine Untcrsti'itznngskasse, die 123 003 M. auszahlte, und drei Heime. In längeren Beratungen beschäftigte sich die Versammlung mit der Neugestaltung der Lehrerinnenbildung nick stellte dafür Richtlinien auf, u, a. fordert der Verein: „Bei der durch die Zeitbedürfnisse gebotenen Umgestaltung der Lehrerinnenbildung muß im Hinblick auf unsere Bildui.gS. und Erziehnngsziele der bisherige ko n fefst o n e> l e Cha rakter der Lehrerinnenbildung erhalten bleiben in dem Umfange, in dem die durch die Reichsver- fassnng gewährleistete Bekenntnisschule es fordert. Die All- gcmcinbildung ist von der Berufsbildung zu trennen. Sie er folgt in einer höheren Lehranstalt für die weibliche Jugend mit dem Ziel des Reifezeugnisses. Mit Rücksicht auf die spätere Lehrtätigkeit an der Volksschule sind diejenigen Schularten zu vermitteln. sLyzenm mit Oberlyzrnm, Deutsche Oberschule» bevorzugen, die stärker als die anderen deutsches Bildungsaut bczw. ihre verkürzte Form als Aufbauschule.) Die berufliche Ausbildung der Lehrerinnen umfaßt mindestens zwei Jahre und erfolgt in pädagogischen Instituten, die in Verbindung mit einer Hochschule stehen. Um die Verwirklichung unserer weib lichen BildungSideale zu sichern, sind für Lehrerinnen geson derte Einrichtungen mit vorwiegend weiblichen Dozenten an« znstrebrn." Für die Berufsschule werden folgende Richtlinien ange nommen: 1. Der V. k. d. L. fordert, daß alle Mädchen im Alter von 14—13 Jahren z»m Besuche der Berufsschule verpflichtet werden. 2. Die Berufsschule soll vor allem ErziehnngSschule sein und die Mädchen zu charaktcrstarkcn Persönlichkeiten, be wuhten Staatsbürgerinnen und pflichttreuen Hausfrauen und Müttern hcranbilden. Die Berufsschule muh sich den örtlichen Verhältnissen anpasscn. Der konfessionelle Religionsunterricht als religiöse Pflichtenlehre ist bei dieser Erziehungsarbeit unent« behrlich und muh als ordentliches Lehrfach dem Lehrplan ein- v gefügt werden. 8. Die berufliche Ausbildung der Mädchen muß n umfassen: a) für alle Mädchen eine gründliche, praktisch Vor bereitung auf den Hausfrauen- und Mntterberuf; b) für die im kaufmännischen und gewerblichen Leben stehenden Mädchen eine ausreichende Schulung für den Erwerbsbernf. 4. Die Lehr kräfte müssen eine gründlick>e sozialpädagogische Ausbildung er halten, praktische Tüchtigkeit und gute volkswirtschaftliche, staats bürgerliche und psvckvlogische Kenntnisse haben. 0. Den Volks- schullehrerinncn müssen die Wege zur Bernfsschnllchrerin sowohl für die hauptamtliche als auch nebenamtliche Tätigkeit erleichtert werden. 6. Die Leitung der weiblichen Berufsschule liege in der Hand einer geeigneten, tüchtigen Berufsschullehrern!. 7. Wir wünschen, das; private konfessionelle Berufs- oder Fachschulen, welche den behördlichen Anforderungen an Lehrplan und Lehr kräften entsprechen, als Ersatz für die öffentlichen Berufsschulen anerkannt werden. Die erste öffentliche Versammlung hatte sich eines noch weit größeren Besuches zu erfreuen als die Begrüßungs-Versammlung. Fräulein Schmitz, die 1. Vorsitzende, konnte den bochw. Bischof von Osnabrück und Vertreter der geistlichen Behörde». Herrn Staatsrat Tr. Bühl als Vertreter des Senats. Herrn Schulrck Götze als Vertreter der Oberschnlbehörde, Frl. Studienrätin Erm- ler als Vertreterin des preußischen Kultusministeriums, Ver treter der Hamburger Bnrgerschaft, des Kath. Lehrerverbandes und des Landesverbandes- Hamburger Lehrerinnen begrüßen Wärmste Worte widmet sie dem Gedächtnis der verstorbenen Gründerin des Vereins, Panlinc Herbert. Der Bischof van Ok-na brück begrüßt die Versammlung als alter Freund des Vereins, insbesondere auch als Vertreter des- deutschen Episkopates, der den Lehrerinnen dankt für die Treue, mit der sie an ihren alten Grundsätzen festhalten. Staatsrat Bühl drückt seine Freude dar über aus, daß im Mittelpunkt der Verhandlungen der Gemein schaftsgedanke stehen soll, dem auch die Mühe der Hamburger Schulbehörden gilt. Er wünscht den Hamburger katholischen Schulen, denen der Senat mit fina»stellen Mitteln zu Hilfe kom men wird, reichen Erfolg ans- dieser Tagung. Schulrat Götze üiherbringt die Grüße der Oberschnlbehörde. Prälat Dinkgrefe gibt einen geschichtlichen Rückblick ans die Entwicklung der katho lischen Schulen Hamburgs, für deren Weiterentwicklung die Tagung Anregung und Früchte bringen möge. Frl. Ermler als Vertreterin des preußischen Kultusministeriums bringt zum Ausdruck,"daß das Ministerium mit Wohlwollen und herzlicher Anteilnahme den Verhandlungen folgt und aus ihnen neue An regungen erhofft. Frl. Wronka, die als Vertreterin des Vereins an der Tagung der Internationalen Frauenliga in Rom teil nahm, gibt ein Bild der Verhandlungen der Liga und de? encha- ristischen Kongresses. In einer Audienz beim .Hl. Vater konnte die Nednerin Bericht über den Verein geben. Tie übermittelt der Tagung und dem Verein den Gruß und den Segen des Hl. Vaters. Die Versammlung sandte BegrnßungS- t e l egra in m c de m H l. Va te r u n d den Kardinalen in Köln, BreSlau und Mün ch e n. Die Vorsitzende, Frl. Schmitz, sprach über „Der Gemeinschaflsgedanke im Verein katho lischer deutscher Lehrerinnen". Der Gemeinschaftsgedankc ist im Verein hervorgegangen aus den Grundsätzen der katholischen Kirche in ihrer Anwendung auf den Lehrberuf und das Frauen leben. Der Verein hat die Lehrerinnen aller Schulen zu einer Einheit znsamineiigeschlossen, die befähigt ist, trotz mancher Gegensätze einträchtig ?,»sammen;uarbeiten auf all den verschie denen Gebieten des ErziehnugSwesenS und der Standesfragen. Diese einheitliche Berufsauffassung bat aber auch eine deutliche Trennung bewirkt nach der Seite all der Standesgenossinnen hin, die eine andere Anschauung haben, namentlich aber gegenüber solchen, die meinen, sie dürften das Wichtigste de-s Menschen lebens, die Beziehung zu Gott, ans dem VercinSleben ausschalten oder ibm darin eine nebensächliche Nolle zuweisen. Der Verein hofft durch Festhalte» an seinen Grundsätzen dem Ausgleich der Gegensätze im Lehrberuf und der Wieder?'" . uug des Jdealis- muS in unserem Volke zu dienen. Aus dem Ausland Neuer Kronensturz in Wien Wien, 3. Juni. An der Mittwvchbörse machte die Ent wertung der österreichischen Krone weitere geradezu katastrophale Fortschritte. Die fremden Zahlungsmittel wurden von Industrie und Handel zu Deckmigskäufen in ürmischcr Weise begehrt und schnellten, da die Großbanken die ^..nsgabe von fremden Valuten zeitweise ganz verweigerten und diese nur in spärlichen Mengen Vorlagen, zu noch nicht dagewesener Höhe empor. Es herrscht in hiesigen kaufmännischen Kreisen und im großem Publikum eine äußerst deprimierte Stimmung, da sich die Ansicht immer mehr verbreitet, daß die Aussichten aus eine Kredithilf» auch heute noch nicht günstiger geworden sind.
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