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Gretas den A Juni I9LL Nr. 12S. Seit« 4 Noinan von E. Grabowski (Nachdruck verboten.) (47. Fortsetzung.) „Also ist eö doch wahr," meinte eine der Frauen. „Ich Habs nicht glauben wollen. . . Arme Margit! Hat sie den Jungen mit?' „I wo. . . . den gibt der Alte nicht ber. Der ist ja so ein Ego,st. . ." ..Wie konnte sich Margit auch eine so kokette Person ins Haus nehmen?" sragte eine Dame, die mehr durch Gewicht als äußere Reize auffiel. „Ich halte das immer für gefährlich. Ich bitte Sie, die Männer . . . ach, reden Sic nicht dagegen. Die sind alle egal . . . alle . . . „Meiner nicht." warf eine junge Frau schüchtern ein „Glauben macht selig," war die Antwort. Johannes befand sich, in einer peinliche» Lage. Er hatte kein Recht, für Karola einzutreten, auch keine Luft. War er doch noch immer im Zweifel darüber, was er von ihr zu, halten hatte. Doch tat eS ihm weh, so lästerliche Reden iiber sie anhören zu müssen. Wenn er in jenen Kreisen intimer gewesen wäre, hätte er das Gerede nicht allzu hoch eingeschäht, denn er hätte es bald merken müssen, das; jede und ieder seinen Teil bekam. Das Leben des lieben Nächste» war hier der Mittelpunkt der geistigen Inter essen der Frauen und oft genug auch der Männer. Er war froh, als das Ntzspräch wechselte. Inzwischen rüstete man die und da zum Aufbruch. Der Wirt ging unterwürfig von Tisch zu Tisch, empfahl sich den abreisenden Gästen, erkundigte sich bei anderen nach besonderen Wünschen. Eine der Damen an Bennets Tisch prc.ckte die anderen auf den Wirt aufmerksam. „Das ist er," zischelte sie über den Tisch. „Wer?" fragte eine zurück. „Der Verlobte von Margits Nichte . . ." „Ach." hieß es entgegen, „das war einmal .... er mag sie nicht mehr ... er hat es neulich meinem Bruder gesagt: Sie ist ihm zu gefallsüchtig! Denken Sie nur, meine Damen, ihretwegen bat sich der beste Freund ihres Verlobten in die Ober gestürzt!" „Ah, das ist ja furchtbar . . . das ist . . ." Sie verstummte plötzlich vor dem zornglühenden Auge Ben- neis. Der war aufgesprungen, hoch und stolz stand er da. seine Helle Stimme traf jeden Winkel des Saales: „Sie werden verzeihen, meine Damen, wenn ich mir d:e Freiheit des Wortes nehme, — aber, sind Sie sich auch der Trag weite Ihrer — nun, Ihrer Erzählungen bewußt? Haben Sie. Beweise dafür an der Hand? Ich sehe. Sie erschrecken, ich höre, ^Sie sagen — nein! Ich aber rufe Ihnen zu: An der ganzen Sache ist kein wahres Wort! Der Herr, der Ihnen diese Märchen mifgetischt hat, hat gelogen. Ich kann es nicht anders nennen! Lüge ist die Behauptung von jenem Selbstmord, denn ber ver. meintliche Selbstmörder, meine Damen, der steht vor Ihnen. Fragen Sie den Wirt, ob dem nicht so ist. ... Ob er es nicht genau weiß, das; ich nie an Selbstmord gedacht habe!" In die tiefe Ruhe, die seinen Worten folgte, brach ein mark- Io den Sommermonaten /uni. luli, Augurt 8vtilio0o iok mein KosoiiSft abends 8 17br. tto§tiesei'sn1 ttsinnivl, 1>üinpvi», Dresden, Loks Lporsr- und Lobössergassv. Freitag den 2. Juni abends Vr8 Uhr im großen Saale des Gesellenhauses, Kciufferstraße 4 ii«>t 8»II . Ausführende: „„ Musikverei« Kath. Seminar Bautzen. Anlaß '/,? Uhr. Der Borstand- io Verbindung out dem üsr XMIInIi«» IMiimdM! 7. dis 9. Juni in üaulren, ^tula des Ratb. Lsminars. ^ortl.'kSlläv: Herr Lobnlrst Akelgl-^wkorp; (Akvssn unck 6s- stsltnnx; ckor ^rksitssoknls); Lsrr Sobuläiroktor Oergmann - Vrvsäso (vor RoliAionsulltsrrloht in cksr ^rdsitssobulv). — Loxlno äsr Vertrüge Lkittwook 3 Mir. — MsWilmiei WlIIllllMllIIlMMlIlI freilsg iten 2. Juli sdemts 8 Ukr bei Ltsininger, prsdigsrstralls scherorüenll. Versammlung. Tagesordnung: ki'fui'tep IUftoi'ilei'llngei» iNsi-Juni. Vollräbb'gss Drsoksinen erkorderlieb. gi. kirn 30. Llsi starb nsoh ISvx-srsm I-sickso tterr Veong Vülsvn, Lkit. ibm vorsobioä vin dlanu, ässson Iksmo mit ckor LntwioklunA äos kstbolisoksn vsbsns in ürkurt- dkorck SNA vorknüpkt, ist. ^n seinom 6rsbo stobt trrcuornck äio 8t. üosspbs - 6omsinäo. wolobo ibn in äsn Lirobvnvorstsnck boriok. klm ibn trauern rwsi blübonäo Voroivo, äonon or mit Rat unck Bst als Vor- sitrvnäor, LdrvnmitßUgä und püräoror jsckrolsnp- boi- stsoä. Li» in ckss bodo ^Itor biosin Listig; krisok uock Körper lieb roxssm, orkrouto or siob wsgon seiner unorwüäliodon Drouo unck seines selbstlosen Akirkons im Oisuste ckor 6owoinäo Groller tVertsohLtrunZ. vsnkdsres Lrinnorn unä kürbittoockos 6obot kolben ibm io ciio L wickelt nsob. R. i. p.l Li4lli4-HIoi-6, ckon 3l. Lksi 1922. Kivokongsmoinds 8t. losopk, ltirok«nvok'sksn«l, MSunssvofoin, Läoilisnvsi'sin, Vinronr-Itonkoi-snr. erschütternder Schrei. Die Augen, die sich nach dem Wirt wand ten, sahen ihn bleich, erschrocken, sich mühsam aufrecht haltend an der Lehne eines Sessels. Vergeblich mühten sich die zuckenden Lippen zur Rede. Nur gurgelnde Laute kamen über seine Zunge; die hervorquellenden Augen starrten auf Johannes, als sähe er ein Gespenst. ^ Diese Antwort aus VeunetS Worte war so deutlich, daß eS sich alle sagten: Hier findet ein Drama seinen Abschluß, Hessen Anfänge weit zurückliege». Einige der Herren waren besonnen genug, zum Aufbruch zu mahnen. Mit Entschuldigungen gegen Johannes, mit Bedauern über den Ausgang der „harmlosen" Un terhaltung, mit allerlei gesellschaftliche» Phrasen zog man sich zurück. Bald war der Aufbruch allgeniein, der Saal leerte sich, mif einen Wink BennetS zogen sich die Kellner zurück — Kurt und Johannes waren allein. Kurt hatte sich in einen Sessel geworfen, seine Glieder bebten noch immer, aber das Entsetzen in seinen Augen wich. In furcht samer Scheu sah er unter den weißen Wimpern hervor, nach Jo hannes. Der sah kalt auf ih» herab. Wie erbärmlich schien ihm dieser Mensch, der schon als Knabe roh und feige war. Ein Tyrann den Schwachen, ein Feigling den Starken gegenüber. Er fragte sich: Sind in dieser groben Hülle nur die dunklen Kräfte an der Arbeit, Verderben zetigend, um selbst zu verderben? Da gegen sträubte sich lein christliches Empfinden, und so fand er ein (mar tröstliche Worte für den Zusammengebrochenen, die Ver gangenes begruben. Scheu, in halb gebückter Stellung sah Kurt zu ihm auf, wischte sich mit zitternden Hände» den Schweiß von Stirn und Wangen, und flüsterte tonloS: „Du lebst, Johannes . . . bist nicht uingckommcn in jener fürchterlichen Nackt . . . Wie, wie nur hast du dich gerettet . . .?" Niu'intig stieß es in Johannes auf: „Soll ich dir auch noch die Einzelheiten meiner Rettung er zählen? Du siehst die Narbe hier auf meiner Stirn. Wenn ich dir sage, sie stammt aus jener Nacht, so wirst du es verstehen, in welche Gefahr du mich gebracht hattest." Kurt nickte und murmelte: „Ich kan» mir alles denken: Dil bist ein guter Schwimmer, eS waren Lastkähne in der Nähe..." Johannes winkte ihm. zu schweigen: „Lassen wir das, sei froh, wenn ich zu vergessen suche, was hinter uns liegt. Ich bin heut ans einem anderen Grunde hier: Rechenschaft will ich von dir über die Schändlichkeiten, die du Karola antust... Du zernagst ihre» guten Ruf. machst sie unmöglich in der Gesell schaft." Ein tückischer Blick aus den weißbewimpcrten Augen traf Johannes, und knurrend stieß Kurt hervor: „Was geht dich da? an . . . über meine Braut kann ich rede» wie ich will." Einen Moment schien es, Johannes wolle sich ans Kurt stür zen, seine Fäuste ballten sich, aber sie schlugen nicht zu. Dro hend rief er: „Laß deine unsinnige» Reden! Zum zweite» Male falle ich nicht daran,f rein. Das ist meine große Schuld im Leben, daß ich deinen falschen Worten mehr geglaubt habe, als der Unschuld 2^6176 ä v p l. ü 0 6 In v oserem Verlas lat eracdlinoa: 08VK0 äa8 „8ack8i8cke l^roja" von pkarrer Paul Sekolre, bödau vor xesckStriv Verfasser Kat seinen Im Sankt Kenno-Kslencker seinerreit ersckie- nenen, mit xroüein Veils!! »ukzenom- menen /.uksatr erweitert unck in einer Lonckerbrosebüre veröffentlicht, ckie mit rshlrelcken ^bdilckungen xesckmückt Ist. ckecker preuock cker tteimsb insbesonckere jecker, cker »lest kür ckie l.ausitr Inter essiert, virck ckss ktektclien xem kaufen Die sctinel! verxristene erste ^ustaxe emp- üelüt ckss »ctlmucke Küchlein von selbst. 2u kerieken ckurcst jecke kudikancklunA ckurek ckeo Verfasser ocker cklrekt vom Verlag O m.b.bi^ DktKLVKdl-^. lü. ttolbeinstraüe 4Ü Preis l.oo Uark. mit Porto I.6V U«rk K42 KÜKVI xolckgelb 30 (Nlr. la 8pki86ö1 32 « feinstes Istetül Iiell, 3» Mk. 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In de» Slanb sollte sie, die Well sollte sich mit dem Ekel von ihr wende», mit dem sich Karola von mir gewandt hat!" „Gemeine Rache also . . Sie machte Johannes stumm. Auch er wandte sich voll Ekel von den: ehemalige» Schulgenossen. Er wollte keine Minute länger dieselbe Luft mit ihm atmen. Er erschrak in dem Gedanken, daß Karola jahrelang mit diesem Men sche» unter einem Dache gelebt hatte. , Seinen elenden Lügen habe ich geglaillll . . . habe die Ge liebte, die Mutter und die Heimat verlaßen, weil, nun ich darf mich nicht belügen, weil mein Mißtrauen größer war, als mein Glaube an das holde Mädchen . . . Und plötzlich wuchs die Sehnsucht in ihm ins Ungemess.'nc, die Sehnsucht, Karola an seine Brust zu drücke». Er warf sich aufs Pferd. Kurt ivar ibm gefolgt; demütig, zerknirscht stand er vor ihm, mit scheuer Bitte um Vergebung flehend. Johannes sah ihn nicht an, sprach kein Dort zu ihm; mochte er sehen, wie er fertig wurde mit seinen. Gewissen. Die irdische Strafe stand vor seiner Tür. Er mußte fort aus dieser Gegend, dann wurde er hier ver gessen. Schweigend und starr war der Wald, als Bennet heimritt. Der Mond stand hoch und still. Johannes ließ sein Pferd lang sam gehen, die Gedanken sagten hinter seiner Stirn, wirbelte» durcheinander und kennen immer wieder zurück zu Karola. Er Hatto ihr viel, sehr viel abzubitten. -- Wie sehr hatte er sie ge kränkt in ihrer Mädchenehre durch falsche» Verdacht, durch die kindische Tat mit dem Strohkranze! Heut, o beut wollte er Nase» über Rosen ans ihren Lebensweg streuen. Durch seine Freude und Erwartung girrg indes manchmal ein herber Riß: Liebt sie mich noch? Ist eS nicht vermessen, zu glauben, das; sie meiner noch gedenkt? Vielleicht ist sie die Braut dieses Oberstleutnants geworden. . . In dem Schmerze, den ihm dieses Denken krackte, ermaß er seine Liebe zu Karola, die nie, niemals erstorben war.' Durch seine Freude nnd Erwartung ging indes maiichmal ein herber Riß: Liebt sie mich noch? Ist es nicht vermessen, zu glauben, daß sie meiner noch» gedenkt? Viellwcht ist sie die Braut dieses Oberstleutnant? geworden ... An dem Schmerze, den ihm dieses Denken brachte, ermaß er seine Liebe zu Karola, die nie, niemals gestorben war. Ich glaube nicht, daß ick je eine andere mein eigen nennen konnte als sic, und müßte ick verzickien ans all da? reiche Erbe, da? mir die Laune eine? alten Mannes hinterlassen mit der Klausel, seinen Namen fartziierben in der Welt. (Fortsetzung folgt.)" lisiike s!te ralingebüsse! pro ^alin 25 —30 IM. k. Lsnlket kl-kunk 3llj l-sobsossse 14,15! vntsrstütrl unssro Inssroatso ckuroh Links.uk. W§5ivIM6 kür ckas In- unck ^uslsnck vvercken kerangebilcket im 5>1tsslons- ksllsckei-psllolllnee ru prsnkenstein i. Sekl. vie Schüler besuchen ckss öffentliche stöcktiscke Oymnssium. ^uck unbemittelte Knsken kincken bei entsprechenden ^nls^en unck- Lhsrsktereixonscbskten kerück- sichtigunx. Sur ^ulnslime n!s ktilksmissionsre(l.slenhsücker)slnci alte ehrbaren Ltsncke unck Oe- verde willkommen. tOSl ^nmelckungen sinck ru richten SN p. kEktoi- ckei- psilolllnei- In pi-snkensteln In 8ckles. I^fmgslfesl smpkokls iosi sehr preiswert: Litmtr-Zlemlku. Mo-Zlenräerr, -Me«. -Zseköu. lleform- um! 8edIupl-SMleiäer, 8triek-Zseken. ZuWktt. VanM-Strümpfe. Herren-Locken, Mäer-Ltrümpfe, Vsmev-jtemllen. Semkleiüer, Usekt-Amäen. 1luter-7sillen. Ilnler-Mke. Theken-Melier. Sport--leunlen. Sport- Xrageu. Servilen», Ltrickbimler jlMt WiMo. Nil,!!,:«. »e krklii'1, Usiisrtt'sks 12 teiW. 11Z 4ilej nkerrtslles: W»rn«p L ^7 6. d1«inL. .W M z 1 v«n «ona «nnv s «kmio vrlc Sen sich län! »our Arb Wie wor der v«l von aus Wi, in piei mat Di« tag V«