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Freitag, 2. Juni 1S22 Redaktion und Geschäftsstelle: Dresden-A. 18, Holbeinstraße 46 Skr »»« 21. Jahrg. Fernsprecher: «edaktton 32723 - Geschäftsstelle 32722 Postscheckkonto: Dresden Rr. 147S7 VezogSvrelS, «terteiidhrll» frei ins gauS »» ^ zwelmonattl« «IS« I Anzetgenpret-! Die emgelvaltene Pettt^ette S US, für Kamille», und Ber«in»anz-laen. Stellen. und Mietgesuche 4.SN Die Peilt. Redau,e,eile in, n>!> >l monatlich II ^.auSschlieblichjeL^ZuIchlag für «aiundJunilSA. Emzel. I ttoiiellen Teil. 8« mm breit. 18 Fl. Für Inserate mit besonderer Plazierung-Vorschrift aus obige Preise St» Prozent Zuschlag. oiseriengevi,^ ,l>, mimme, I Fl. Die sächsische Poicszeimiig ericheuu wöchentlich lechSmal. s Selbstabholer S Fl. bet Uebersendung durch die Post auherdem Porlozutchlag. Im Falle höherer Gewalt oder beim Ausbleiben der Papierlteserungen usw. erlischt jede Verpflichtung aus Erfüllung von Angetgen-Auftrögen und Leistung von Schadenersatz. Sprechstunde der Redaltion: S—0 Uhr imchm. Vicht ausdrücklich zurückverlanate und I Für undeMich geschriebene iotvie durch Fernsprecher ausgegebene Anzeigen mit Rückporto nicht versehene Einsendungen an dieRedattton werden nicht ausiewahri. I 'dnuen wir die Verantwortlichkeit iür die Rtchttgtei: des Texte« nicht übemehmcr. Annahme von Betchkftraiizeigen bis I«> Uhr. von Familienanzetgen bis II Uhr vormittags. — Annahmestellen in Dresden, Schmidvlche Buchhandlung. Inhaber P. Beck, Schlohslrahe ü. in Bantien: Franz ftnria Au de, »enr>tr , Tagesschau Tschitschrrin trifft am Frcttag tu Berlin wegen Besprechung zur Erweiterung des deutsch-russischen Vertrags ein. auch soll «der neue Handels- und KonsnlatsvertrSge verhandelt werden. Der Matt» meldet, die Anleihe an Deutschland kann als gesichert gelten und wird frühestens Anfang Juli zur Verfügung stehen. Morgan hat Poincare mitgetcilt. das; die Anleihe zu vier Fünfteln direkt an die Alliierten abgeführt werden müsse. In Kattowitz haben neue ttnruhrn begonnen. Trupps bis zu 500 Mann durchzogen sohlend die Straßen, Personen, die man für Deutsche hielt, wurden grausam misshandelt. Besatzungs- truppen und Polizei sahen tatenlos zu. Durch Schiedsspruch des RrichsarbritSministeriumS sind die Differenzen im Berliner Buchdruck- und Zeitungswesrn bcigr- lcgt. Durch diese Lohnerhöhung steigern sich die Druckprcise Um N Prozent. Auf den vereinigten Zechen Selene und Amalie bei Essen ereignete sich am Mittwoch anscheinend durch Explosion ein gröberes Grubenunglück. Bisher wurde» drei Tote festgestellt. Ein Eisenbal,nun fall ereignete sich in Frankreich im Tuirnel der Strecke Burg-Belgarde. in dem am Dienstag abend ein Güterzug stecken geblieben war. und auf den ein Personenzng stieß, aber nur leichten Schaden anrichtete. Sieben Eisenbahn- beamte des Güterzuges sind durch die im Tunnel »ngcsammcllen Aase getötet worden, auch der achte wird kaum am Leben er halten werden können. Der Bergarbciterstrcik im Harz hat sich »erschürft. Die fiskalischen Betriebe des OberharzeS ruhen vollstündig. Lei M Ai illi MM Fast alle politischen und parlamentarischen Aktionen leiden unter einem System bon Indiskretionen. Das geht so weit, das; selbst in den Spitzen der Aemter die wichtigsten Vorgänge und Erörterungen nicht mehr geheim gehalten werden können. Die Tatsache dieser Indiskretionen hatte nun den Auswä» Ligen Ausschuß veranlasst, den Kreis der zugelassenen Personen «ruf das engste zu begrenzen. Wenn aber jemand geglaubt hätte, damit auch die Indiskretionen zu begrenzen, so wäre er eines anderen belehrt durch die ausführlichen Mitteilungen, die nun das Zentralorgan der Unabhängigen »Die Freiheit" über den Ver» lauf einer der letzten Sitzungen des Auswärtigen Ausschusses in aller Oeffentlichkeit macht. Nachdem diese Dinge nun einmal in die Oeffentlichkeit gekommen sind, kann man rächt daran vorüber gehe». Nach dem Berichte der „Freiheit" ereignete sich in dieser Sitzung, die sich mit der Reparationssrage beschäftigte, folgendes: Deutschnationale und Volksparteller brüllen sich gern mit ihrer »guten Kinderstube". Das; die zur Schau gestellte „Bildung" die ser Kreise aber nur ein dünner „Firnis" ist, bewiesen im Aus wärtige» Ausschuß des Reichstages die .Herren Stinnes, Decker (Hesse»). Hclsferich und Graf Westarp. Herr StinneS hatte sein .deutsches Herz" dadurch bewiesen, daß er erklärte, man dürfe sich wicht immer von der Angst vor der Entente leite» lassen, und müsse eventuell auch die Besetzung des Ruhrgebietes mit in Kauf nehmen. Das veranlaßte den rechtssozialistischen Wirffchaftsminr- ster Robert Schmidt, gegen eine solche Auffassung vom Stand punkte der deutschen Gesamtinteressen Einspruch zu erheben, wo bei er aber bemerkte, daß die Großindustriellen von ihrem wirt schaftlichen Standpunkte aus die Sache vielleicht anders ansehen, da sie unter fremder Besatzung sogar besser fahren könnten, als jetzt. Damit hatte Minister Schmidt den Zorn der Stinnes und Gen osten erregt. Stinnes erhob sich aufs neue, die bürgerlichen Vertreter und die RegierungSkormmssare eilten in seine Nähe, un, ja jedes seiner Worte zu erhaschen. „Herr Stinnes zieht alles an." klang eS höhnisch von den Sitzen der Unabhängigen. Und nun putzte der Jndullriekönig den Minister ab und bezweifelte dessen Qualifikation für sein Amt. „Bei S. M. in Ungnade ge. fallen," stellte ein unabhängiger Zuruf fest. Robert Schmidt ant. Wartete darauf, daß es für Herrn Stinnes ungewöhnlich sein möge, Widerspruch zu erfahren, aber er als Minister sei nicht der junge Mann des Herrn StinneS. Daraufhin Herr Becker-Hessen entrüstet: Es sei bedauerlich, daß ein Minister diesen „unanständi gen Ton" in die Debatte geworfen habe. Zuruf Crispien: „Herr Stinnes scheint jetzt ja einen jungen Mann gefunden zu haben." Herr Becker-Hessen drohend: ..Wagen Sie es nicht, diesen Zuruf zu wiederholen/ Dause. „Sie scheinen sich selbst seiner zu schä men." Erispien wiederholt den uZruf. Herr Becker-Hessen ent rüstet sich aufs neue und wirft Robert Schmidt die Liebenswürdig- keit an den Kopf, auf ihn treffe offenbar da? Wort nicht zu: Wem Gott ein Amt gibt, dem gibt er auch den Verstand dazu. — In dieselbe Kerbe schlug dann Herr Helfferich, der eine deutsch- nationale Nüpclszene anfsührte. Er mimte den Empörten über die Behauptung, daß die Kapitalisten schlechte Patrioten seien, trat aber im nächsten Atemzuge Herrn Stinnes darin bei, daß man auch die Ruhrbesetzung nicht scheuen dürfe. Trotzdem schilderte er dann wieder die Leiden der Bevölkerung im besetzten Rheinland. Zuruf Dittmann: „Und wie hat der deutsche Militarismus in Bel gien gehaust?" Helfferich erregt: „Sie stellen sich auf die Seite der Franzosen I" Zuruf Brcitscheid: „Sie waren ja nicht im Schützengraben, Sie Drückeberger!" Helfferich springt einige Schritte auf Breitscheid zu und schreit ihm zu: „Ich haue Ihnen eine runter!" Graf Westarp kreischt: „Unverschämt, Unverschämt. Heit!" und rollt die Augen. Vreitscheid wehrt mit einer verächt lichen Handbewegung ab. Helfferich schreit ihn erneut an: „Be trachten Cie sich als geohrfeigtk" Vergebens mahnt der Vor sitzende Hermann Müller zu parlamentarischem Verhalten. Ro- tzixt Schmidt antwortete noch einmal kurz und ruhig, daß er die Herren Helfferich uud Becker als Anstaudslehrer ablehnen müsse. Reichskanzler Wirth nimmt seinen Ministerkollege» Schmidt in Schutz gegen die herabsetzenden Bemerkungen Beckers über Schmidts Qualifikation und weist besonders auf dessen wertvolle Hilfe und Mitarbeit in Genua hin. Eine ähnliche Darstellung des Vorganges gibt auch der „Vorwärts", der seinen Ausführun gen folgende Bemerkung anfügt: „Herr Helfferich hat sich in einem doppelten Irrtum befunden, er hat geglaubt, daß man Cha rakter durch Temperament und Argumente durch Ohrfeigen er setzen kann. Als der Kommunist Remmele im Reichstage den Die Beteiligung Deutschlands Außer einer ansehnlichen Anzahl von deutschen Pilger» nah men an dem glänzend verlaufenen Eucha.istischen Kongreß zu Rom in der dritten Maiwoche an deutschen Bischöfen teil: Kardinal Erzbischof von Faulhaber, München die Bischöfe von Mainz, Rottenburg u. Meißen aus Oesterreich die Fürstbischöfe von Salzburg und Gurk und der apostolische Bischof-Ad ministrator von Feldkirch. In allen Nationalinstituten, Kollegien, Seminar.eu und an deren religiösen Anstallen wurden eigene encl^rristische Fruiktio- nen abgehalten. In der Anima der altehrwürdigen Slaüonalkirche bestieg Kardinal von Faul- Haber die Kanzel und hielt eine jener Predigten, die dem Hörer unvergeßlich bleiben müssen nicht nur wegen der apostolischen Form, in die der Prediger seine Worte kleidete, sondern auch Negen der ungeheuren Wucht, die i» ihr lag, und nicht zum letz ten wegen der Deutlichkeit und Offenheit, die aus dem Munde eines der höchsten Kirchen fürsten ganz besonderen Wert haben muß. Der Kardinal begann mit der hohen Bedeutung der gegen wärtigen Tagung und ging alsdann sofort auf deutsche Verhält nisse über. Wir sind ein armes Volk geworden, so arm, daß wir nicht einmal daran denken konnten, einigermaßen größere Prlgcr- schaften hierher zu schicken. Deutschland ist so arm, daß in gar vielen Kirchen keine Lampe mehr vor dem Allerheiligsten leucht»» kann. Das ist eine Tatsache, die aus diesem Kongreß bekannt ge. geben werden muß. Gott kennt keine Unterschiede zwischen den Völkern; vor ihm sind alle gleich, als seine Kinder: Romanen wie Germanen! Wir sind gedemntigt worden, aber wir müssen uns selbst demütigen, um zum Heile zu gelangen. Dazu ist die hl. Eucharistie doS beste, sicherste und einzigste Mittel. Bor dem Kriege zeichneten sich die rheinischen Bstümer besonders durch die hohe Zahl ihrer Kommunionen a»S, während Süddeutschland zu rückgeblieben war. Heute hat sich ein umgekehrtes Verhältnis er geben: die Kommunionen in den rheinischen Bistümern haben sich sehr vermindert, während gerade Sü-dcutschland a» die erste Stelle getreten ist. Das ist, so rief der Kardinal, eine Folge der fremden Besatzungen in den betreffenden Landern! Ter Kardi nal beleuchtete weiter das religiöse Leben des beutigen Deutsch, lands; unter den Protestanten gibt es vortreffliche Menschen, die mit ihren beiden Sakramenten mehr leisten als mancher Katholik mit seinen sieben; aber die Schuld an dem Niedergange des reli giösen Bewußtseins trägt allein die GlanbenSsvaltung mit allen I ihren verderblichen Folgen; ja. gegen das Unglück, das durch sie über unser Vaterland gebracht wurde, ist unser beutigcS, nämlich dasjenige, in das uns der-Krieg gestürzt hat. ein gar kleines zu nenn en Zum Schluß verherrlichte der Prediger die beiden Grund pfeiler des katholischen Christen, die heil. Eucharistie und das Papsttum sowie das Ewige Nom. dessen Heiligkeit man sich nich! durch den heute darüber schwebenden modernen Dunst verschleiern lassen solle, man müsse durch diesen Dunstschleier hindurch das erkennen, würdigen und verehren, was die ewige Größe Noms bilde, den geheiligten Boden der Heiligen und Märtyrer ohne Zahl, den Sitz des PapsteS, die Stätte, an der das ewige Licht dcS Glaubens ungetrübt erstrahlt und an dessen Glanz dir Herzen auch der deutschen Kongrestisten sich erwärmen und erbauen soll ten und ihr Geist sich kräftigen möge, um, in die Heimat zurück- gekehrt, neue Kraft »nd Ausdauer zu finde» für die moralische und materielle Wiedergeburt dcS teuren deutschen Vaterlandes. Zum Schluß sprudele der Fürsterzbischof Rieder von Salz burg den sakramentalen Segen. Unter den Anwesenden befanden sich auch der bäuerisch: Gesandte, der deutsche Legationssekretär Dr. Klee, sowie die deutsche Prälatur und Kolonie. Das feierliche Pontifikalamt Für viele war das Pontifikalamt des Heil. Vaters der Höhe punkt des Kongresses. Ungeduldig harrten alle des Augenblicks, da sie das gütige Antlitz des obersten Kirchenfürsten sehen dursten. Unter stürmischen Huldigungen einer Gemeinde, die bon den Grenzen der Erde zusammengeströmt war. empfingen alle als kostbarstes Geschenk den Vatersegen. Fast vergißt man. daß n ich t die Pcrson des Heil. Vaters, nicht diese unübertroffene äußere Würde, nicht der begeisterte Ausdruck hingehender Treue das Ziel der Wallfahrt war. sondern sein Amt, seine Priesterschaft, die Teilnahme am Dienst, an der Verehrung Gottes, als dessen Stellvertreter der Papst allein seine Macht besitzt. Der erste oberste Priester begeh! das Opfer des allerUeiligsten Sakraments, die eigentliche Eucharistie. Während der Papst am Petrusgrab aller seiner Kinder gedenkt, feiert di.: Priesterschaft des WeliallS die hl. Messe, und waS im weiten Erdenkreis an Andacht, Bitten und persönlichen Opfern zu den Gaben des Priesters aus den Altar gelegt wird, kann nicht von der gewaltigen Begeisterung nnd der tieffrommen Gebctkmeinung derer übertroffen werden, die :m PeterSdom dem Hochamt dcS Papstes beiwohnten. Sie brachte» VolkSparteilec Mittelmann ohrsinge» wollte, schämie man sich die se- Tiefstandes. Wer hatte »ach den Betrachlungen, die die" deutschnationale Presse diesem Vorfall widm.ie, vermutet, daß ein Mnister des allen Regimes und Führer Ser Deutschnationalen Partei dieses Vorbild als nachahmenswert betrachten könnte !" — Wir begnügen »ns mit diesen Darlegungen. Es erübrigt sich wohl, noch nähere Besprechungen darrner z» machen. Aber das kann auSgesproci>en werden, daß die parlamentarischen Ver hältnisse von heute, wen» solche Zustände entreißen, der völligen Auflösung nahe sind. die Altliege» und Wünsche ihrer Brüder uni. die die Pilgerfahrt nicht machen konnten, als Wandergeschenl tragen üe die Fülle er habener Gebaute» in die Heimal zurück, so die Genie,»schaff in überreichen Spende» besiegelnd. Die Mitternachtsmesse Ai» Vorabend dcS Himmelsahrislages »arbttz I l Ubr war die AiibetungSfcier über dein Petrusgrabe. Kurz vorher füllten sich die weiten Hallen beim Avoslelffirsten. Nur männliche Teil nehmer waren zugelassen. Wie jeden Abend während der Kon- nreßdaner erstrahlte das riesige Kreuz der Peterskuppel durch seine elektrischen Lenchlkörper, sicktbar bis in die Kamvagna hin ein. Bald nach 11 Uhr erschien der Papst, schlicht, einsacb. zu Fuß, nur mit der roten Stola und dem weißen Käppcken angetan, schritt Pius XI. unter Vorantritt der Garden zum Allerheilig'ten. ver dem er sich in stiller Anbetung inedcrließ. Kongreßvräüdeiit Bi. schof Bartolomasi von Triest hielt eine Ansprache und Kardinal Merrv dcl Val spendete am Hochaltar den Sakrameiitalsegen. Kurz nach Mittcrnachi begann der Pavst die bl. Messe zu zele brieren, während der er über 7000 h> Kommunionen 'pendele. Tie Feier dauerte bis 2 Nbr. Die Deutschen bei Pins Xs. Am 26. Mai mittags 1 Ukr wurden die dentscbc» Pilger dem hl. Vater durch Kardinal Vau Faulhaber vorgestellt, insbeson dere auch die Mitglieder und Gönner des Augustinusvereins. Der Kardinal cnväknte, daß viele unter de» Pilgern unter schweren Opfern nacb Rom gereist seien. In seiner Ansvrache, bei der der Papst sich der deutsche» Sprache bediente, dankte er den Pilger» für ihr Erscheinen, daS ihm um so wertvoller sei. da cS mit so manchen Opfer» batte erkauft werden müssen. Er erteilte nicht nur den Anwesenden von ganzem Herzen den Segen, sondern auch daheim ihren Familien und Bekannten, alle» denen, die in der deutschen Heimat der euclxiristischen Tagung in der ewigen Stadt in Licbe gedenken. Die kunstvoll auSgenihrtc Adresse de. Vereins, die alsdann dem Papste überreicht wurde, lautete: „Heiligster Vater! Als unser AiigustinuSverein. der die Re dakteure und Verleger der katholischen Presse Deutschlands um faßt und 000 Mitglieder zählt, vor 4ö Iabreu gegründet wurde, galt seine erste Beschlußfassung einer Huldigung gegenüber dem Stellvertrcter Christ: ans Erden, und jedesmal, wenn ein neuer Papst den Stuhl des Heilige» PetruS bestieg, ha! der Verein dem- selben das Gelöbnis der Treue und des Gehorsams erneuert. Nachdem nun Deine Heiligkeit den Stubl des Heiligen Petrus als Pins XI. bestiegen lxff. möchte» wir uni so weniger von dem alten taiholiscben Brauch abweichen, als gerade der so eben in Gusti entschlafene Papst Benedikt XV. während des schreck lichen Weltkrieges unseren deutschen Gefangene» und Verwunde ten »iid besonders unseren hungernden Kindern so mannigfache Beweise seiner väterlieben Fürsorge bar zukouimen lassen und das Gefühl innigsten Dantes hierfür gegenüber dem Stellvertreter unseres Heilandes noch so frisch und lebendig ist. Deine Heilig keit seilst aber. Heiliger Vater Pins XI., lmt unser Vaterland aus eigener Anschauung kennen gelernt, ist seine» Söhne» immer mit freundlicher Liebe begegnet und redet sie au mit den trauten Lauten unserer Muttersprache. Das erfüllte unsere Herze» vom ersten Augenblicke an mit ganz besonderer Freude und de» besten Glückwünschen für eine lange und segensreiche Negierung Deiner Heiligkeit und ragte »i>S an. i» der ersten Schling nach der Thron- besteigniig, in Begeisterung do? Gelöbnis zu erneuern, daß wir auch fernerhin durch das Baud unteres Vereins .nämmenbaltcn, die Rechte der Wahreit und de? Glaubens wie die ko vielfach an- gcfeindete Freiheit der Kirelw manubaff verteidigen wolle», wie es die Geschichte unsere: Vereins und der kotholischeu Presse Deutsch lands in der Vergangenheit bewiesen bat. Damit unser Strebe» aber nicht ohne Furcht bleibe — wir selbst können ja nur graben nnd die Pflanze begießen, das Wachstum abw muß rem bimm- lisckien Vater kommen — erbitten wir von T uner Heiligkeii als Pfand Deiner väterlichen Liebe den Apostolischen Segen' Düsseldorf, de» .0. Februar 1022. Ter Vorstand des AngnstinuSvereinS. 2. Lcnsing. l. Vorsitzender, Walter Münsternaun, 2. Vo> jchenser, Grunau, 3. Vorsitzender, W. Haukanicr, Franz B Bachem, Georg Pfeifer. Dr. D .Hob»,. Dr. K Heeber Franz Weber, Nik. Müller, H Otto. H. Mönnig, Koenan, Dr. Weil- bächer. Generalsekretär. Der Heil. Vater rahm »ach einer kurze» Ansviach' >'s Her»n Lensing über Wirken und Tätigkeit des Augustin uSver-:»S. mit sichtbarer Freude die Adresse entgegen, laanie sie längere Zeit mit vielem Interesse an und hörne wohlgefällig der iln» von seiten de- Kardinal Faulhaber »nd Nnrrn Lensing erteilten Auskunft z». Dann gedachte er mit liebevolle» Worten dcs AugustinuS- vcreinS. dessen segensreiches Streben ihm noch vor früh:- her in der Erinnerung sei. Er ermnuicrte den Vorstand, in seinem Werke sortznfahreii »nd segnete den Verein, seine Muglieder und Freunde von gan;em Herzen. Diun ging der He lige Vater zu de» im Kreise anfoestelltcn Pilgern hin »nd reicht.' jedem die Hand zum Küste dar. Viele wurden mit liebevollen Worten vom Vater der Christenheit besonder ausgezeichnet. U»« Ml »r« WMWll Wiek,