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und rot bezeichnet: die Nebenstrecken, die von diesen Haupt strecken nach seitwärts gelegenen Aussichtspunkten usw. ab- zweigen, sind blau-weiß markiert. Es sind zur Zeit 15 sol- cher .Hauptstrecken fertig. Es wird geplant, gelegentlich für die Jubiläuinsversanunlung nächstes Jahr in Falken stein eine Übersichtskarte zu bearbeiten. V. Bautzen. Das am 24. und 25. Juni in unserer Stadt mit so großem Erfolge abgehaltene „Erste Lausitzer Mnsikfesl" hat naturgemäß den vielseitigen Wunsch geweckt, daß derartige Feste von Zeit zu Zeit Wiederholung finden mieten. Wie verlautet, ist die Abhaltung des Zweiten Lausitzer Mnsikfestes hier in drei Jahren geplant. V. Bautzen. Am tt. Oktober ist in Großschönau der Vertretertag der Vereine des Oberlausitzer Sängerbundes. Am Nachmittag findet dann im „Weinhaus" daselbst die Weihe eines wertvollen Banners statt, welches dein Sänger bünde von einem Freunde desselben gestiftet worden ist. — In Lbersohlaud am Notstein wird zur Zeit das ueue. sächsische Nemontedepot betriebsfertig gemacht: es wird am 1. Oktober schon in Gebrauch genommen werden können. V. Bautzen. Tie Königliche Kreishauptmannsck>afl hier hat dem Schulknaben Joh. Nich. Pillack in Nodewitz bei Löbau eine Geldbelohnuug bewilligt, da er am I. Juni einen Schulkameraden aus der Gefahr des Ertrinkens gerettet halte. V. Bautzen. Ter Schwiegersohn des hiesigen Bau meisters Zinmiermann, der im nahegelegenen Großpostwitz wohnlmste Mühlenbesitzer August Zieschank, hat sich am 17. d. M. aus seinem Motorrade von zu Hcitzse entfernt und ist seitdem verschwunden. Zahlungsschwierigkeiten scheinen den Mann, der seine Frau zurückgelassen hat, kopflos ge macht zu haben: am 23. d. M. ist im» der Konkurs über das Vermögen ZieschankS eröffnet worden. — Wie gemeldet, hatte der hiesige „Verein für Gesundl-eitspflege" die Be wirtschaftung seines „Heinis" selbst wieder übernehmen uiüssen, da der Bewirtschafter des Hauses, der Holzbtld- lxmer Ewald Hermann Müller, unter Hinterlassung an sehnlicher Verbindlichkeiten plötzlich verschwunden war: über das Vermögen Müllers ist inzwischen das Konkursver fahren eröffnet worden. Nunmehr hat der Vorstand des Vereins den Nestaurationsbetrieb im „Heim" dem hiesigen Wild- und Geslügelhnndler Berger überlassen, während der Vorstand die Lust und Sonnenbäder usw. in eigene Regie nehmen wird. Zittau. Tie hiesige Fleischerinnung macht bekannt, daß sie binnen kurzer Zeit wiederum gezwungen sein werde, die Fleischpreise zu erhöhen. Als Grund wird angegeben, daß die bisherigen schon erhöhten Fleischpreise in keinem Verhältnisse zu den jetzigen Viehpreisen ständen. Knmcnz. Ei» verheerendes Schadenfeuer brach vorgestern nachmittag in dem wendischen Torfe Nalbitz aus, woselbst durch mit Streichhölzchen spielende Kinder, fünf .Häuser eingeüschert wurden. Greiz. In ihrer letzten Versammlung beschlossen die Färbereiarbeiter noch, die Vertreter der ArbeitersclMt zu ersuchen, das Geiverbegcricht als Einignngsamt zu noch maligen Verhandlungen anzurufen. Eine demnächst cin- zuberuseude Versammlung soll dann defintiven Beschluß fasse», ob der Streik von neuem zu proklamieren sei. — Vorgestern begannen auch die Tarifverhandlungen zwischen den Vertretern der Webereiarbcitcr und den Unternehmern. I Es ist zu hoffen, daß auf grund des sehr weiten Entgegen- kommens der Fabrikanten eine Einigung zu stände kommt, zumal die Arbeiter darauf verzichtet haben, die Vertrauens- männer des Textilarbeiterverbandes zuzuziehen, worauf die Arbeitgeber unter keinen Umständen eingegangen wären. Vermischte-. V Reisekosten des Kaisers. Zwar sind die beiden kaiserlichen Sonderzüge, von denen der eine für die Reisen des Kaisers und der andere für die Reisen der Kai serin bestimmt ist, Eigentum des preußischen Staates, aber für die Reisen selbst muß der Kaiser zahlen. Wie bedeutend diese Einnahmen für den preußischen Staat sind, geht daraus hervor, daß die Fahrt des Hofzuges von Berlin nach Elbing, der E. Ztg. zufolge über <1000 Mark kostet. Die Fahrtkosten des Hofzuges werden berechnet wie die jedes anderen Sonderzuges, nämlich 1,20 Mark für jeden Kilo meter der Lokomotive, 40 Pfennig für jeden Kilometer und jede Achse eines Personenwagens und 20 Pfennig für jede Achse eines Schutz- und Gepäckwagens. Der kaiserlich Son derzug zählt 30 Achsen, wovon 30 aus die Personenwagen und 0 auf Schutz- und Gepäckwagen entfallen. Die Eisen bahnlinie von Berlin bis Elbing beträgt 473 Kilometer. Tie Reisekosten des Kaisers stellen sich von Berlin bis Elbing auf 0811,20 Mark, für die Strecke Elbing-Cadinen auf 244,80 Mark. Reist der Kaiser von Berlin nach Nomin ten, so muß er für die 770 Kilometer lange Strecke 11088 Mark Fahrgeld zahlen. Tie Rückkehr kostet ebenso viel. In jedem Hofzug befindet sich ein Beamter, der für die be triebssichere Ausrüstung des Hofzuges verantwortlich ist. Jeder Wagen wird von einem besonderen technischen Hilfs- beamten überwacht. Alle Einrichtungen sind so getroffen, daß ein Sclmdhaftwerden des Hofzuges auf offener Strecke sofort wieder ausgebessert werden kann. Die zuständige Eisenbahndirektion hat nur für den Bahnkörper und die Beförderung des Zuges zu sorgen: alles übrige ist Sache des leitenden Ingenieurs. v Ein deutsches I u d e n d o r f. Während es in Rußland und Oesterreich eine große Anzahl von Städten und Dörfern gibt, in denen die Juden die Mehrheit der Einwohner bilden, steht ein solcher Ort in Mitteldeutschland durchaus vereinzelt da. Es handelt sich, nach der Zeitschrift für Demographie der Juden, um das Dorf Rhina in der Provinz Hessen-Nassau, das nach der Volkszählung von 1000 unter 500 Einwohnern 207 Juden zählt. Die Mehr zahl der Juden dort beschäftigt sich mit Viehhandel: im Ge meinderat sind unter zwölf Mitgliedern neun Juden. Sh»»rt. Radrennen am Sonntag. Leipzig, «in gestrigen Sonntag wurde auf der hiesigen Bahn, sowohl im Flieger- als im Dauerrennen, durchweg erst klassiger Sport geboten. Das Interesse des Tages war ow das 2-Slundenrennen konzentriert, in welhem Lonten-t 320 Nunsen — 100 Kilometer zuriicklegte. Dickentmann blieb 6, Buignard 9 und Schnitter ll Runden zurück. Plauen i. V. Im Stundenrenne» mit Motorsiibrnng: 1. Keilwerth-Plauen 68.3^0 Kilometer. 2. Stellbrück Berlin 64 100 Kilometer. 9 Rosenlöcher-Dre6den 60 150 Kilometer, 4. Weber 57.700 Kilometer. Berlin-Treptow. Stundenrennen mit Motorführung: 1. Darragon-Paris 68,90 Kilometer, 2. Demke-Bcrlin 66.150 Kilo meter. 3. Gliedern« mn-Berlin 63,690 Kilometer. BreSlau. 100-Kilometerrennen um den Goldpokal: 1. Robl 1 Et. 10 Min. 58'/, Sek.. Tommy Hall 7 Runden zurück, Gauch« 17 Runden zurück. — 30-Kilometer fahren: 1. Heiny 17 Min. 44 Sek. vor Schulze und Aron«. — 80-Kilometerfahrrn: 1 Heiny 26 Min. 53'/, Sei. vor Schulze und SronS Pr»V«kterrbSrfe. DreSde«, 38. August. Pradnktenpreise in Dresden. Wetter: bewölkt. Stimmung: Ruhig. Weizen, weißer, aller 181—184 brauner, alter 76—78 180- 184, braun«, neuer 73—76 Irx 164—173, russischer, rot 181 bis 1S3, do. weißer 186—193 amenkan. Kansas , argentin. 181— 18S. Roggen, sächsischer, alter 74—76 Irx; , do. neu« 70—74 kß 148—155, do. preußischer, neuer . do. russisch« 161—164. Gerste, sächsische 150—155, schlesische und Posen« 160 bis 168, böhmische und mährische 170-190, Futtergerste 133—143. Hafer, sächsischer, alter . neuer 155—160, schlesischer , russischer 145—154. Mais, Einquantine 185—ISO, La Plata, gelber 137—139, amerikan. mixed 137—140. Rüböl pro 100 lcHi netto mit Faß, raffiniertes 53,00. Rapskuchen pro 100 tc^: Dresdn« Marken, lang-13,50, runde 13,00. Leinkuchen pro 100 DreSd. l. 17,50, II. 16,50. Weizenmehl I. Marken pro 100 kA netto ohne Sack (Dresd. Marken): Kaiserauszug 30,00—30,60, Grieslerauszug 38.5V bis 39,00, Semmelmehl 37,50—38.00, Bäckermundmehl 36,00—36,50, Grieslermundmehl 19,00—19,50, Pohlmehl 15,50—16,00. Roggen mehl pro 100 kA netto ohne Sack (Dresdner Marken): Nr. v 34,00-24,50. Nr. 0/1 23,00-23,50, Nr. 1 22.00—22.50. Nr. 3 19.00—20,00, Nr. 3 16.00—17.00. Futtermehl 12.80—13,00. Weizen- kleie grobe 9,80—10,00, feine 9,80—10,00. Roggenkleie 11,20 bis 11,80. Die für Artikel pro 100 kß notierten Preise verstehen sich für Geschäfte unter 5000 Alle andern Notierungen gelten für Geschäfte von inindestens 10000 Feinste Ware über Notiz. Mehlpreise verstehen sich exklusive der städtischen Abgabe. * Dresden, 28. August. Echlachtvtehpreise auf dem Bteh» Hofe zu Dresden am 28. August 1905 nach amtlicher Feststellung. Li-r- Gattung Ochsen . . I» Kalben uns «übe . .. 8' Bullen. . 7' Kälber. . Schafe. . 56' Schweine 170» Heber- ständer. zusammen «us- trieb Stück 214 >88 ew 308 iro8 >881 II12 Bezeichnung Marktpreis für 50 lex Lebend» >SchIacht- Gemicht Mt. ! Mk. 1) 4) a. Bollfleischige, ausaemästete höchste» Schlachtwertes bis zu 8 Jahren. . b. Oesterreicher desgleichen Junge fleischige, nicht «uSgemüslct«, — allere ausgemästete Mäßig genährte junge, — gut genährte ältere Gering genährte jeden Alters . . . . Bollfleischige. ausgemäslele «alben höch sten Schlachtwertes Bollfleischige, ausgemästete Kühe höch sten Schlachlwerles bis zu 7 Jahren . Aeltere ausgemästete Kühe und wenig gut enlwickelle jüngere Kühe und Kalben Mäßig genährte Kühe und Kalben . . Genug genährte Kühe lind Kalben . . Bollfleischige höchsten Schlachlwerles . Mäßig genährte jüngere und gut ge nährte ältere Gering genährte Feinste Mast- (Bollmilchmastj und beste Saugkälber Mittlere Mast- und gute Saugkälber . Geringe Saugkälber Aeltere gering genährte (Fresser). . . Mastlämmer Jüngere Masthammel Aeltere Masthammel Mäßig genährte Hammel und Schafe (Märzschafei », Bollfleischige der feineren Rassen und deren Kreuzungen im Alter bis zu einuiideinviertel Jahren d. Fettschweine Fleischige Gering entwickelte, sowie Sauen . . . Ausländische <4-40 «5—47 1t—«3 38-10 33-37 35-34 32-34 20-81 45-17 12-44 3!»—4 t 50-53 53-65 49—52 4»—42 37—3» 35—3? 58—SO 50—60 5,-57 58-55 78—8t 80—63 74—76 70—78 65—SO 73—78 SO—73 65-68 81-84 87— 80 77-80 73-78 8»—72 88- 83 75-80 70—75 80-82 75-8» 7Z--75 73- 76 74— 78 71-78 60—71 Geschäftsgang: Bei Ochsen, Kalben und Kühen, Bullen und Schafen mittel, bei Kälbern und Schweinen langsam. Bon dem Auftrieb sind 318 Rind« österr.-ungar. Herkunft. — «2 - — 63 — „Gesten!, es konnte gegen 7 Uhr sein, ritten wir am Parkgitter vorbei und sahen zu einer Seitenkür Ezedy heraustreten. Wir dachten uns gleich, daß die Gesellscl>ast iin Parke weilt," warf Klenienze dazwischen, aber unter ihren langen Wimpern beobachtete sie verstohlen des .Herzogs Gesicht, welcher merklich erbleichte. „Gewiß hat ihr die Abendlnft geschadet." fuhr er fort, ohne die dazwi- scln'n geworfene Bemerkung zu beachten. Sie unterhielten sich noch, einige Zeit, endlich empfahlen sich die Rona- parys und der Herzog ging in tiefe Gedanken versunken auf sein Zimmer. Martha verbrachte den Abend ohne ihren Gatten, nur Fräulein Kren- ner N>ar bei ihr. Diese versuchte es, um ihre ehemalige Schülerin, tvelche die unerwartet aufeinanderfolgenden Ereignisse körperlich und geistig zu verzehren drohten, wieder ins alte Gleis znrückzuführen. Sie lehrte sie vergessen, sich beruhigen und hoffen, daß sie mit der Zeit ihre kindliche Schwärmerei eben so begraben werde, wie es schon viele iin Leben getan. 19. Den Abend verbrachten sie in dem neben dem Schlafzimmer gelegenen Kabinett. Martha saß bleich mit geschlossenen Angen auf den Kissen, indes Fräulein Kreimer mit einer Handarbeit beschäftigt ihr gegenüber saß und sie heimlich beobachtete. „Wo mag der Herzog sein?" fragte sie nach langem Schweigen. „Vielleiclst im Park! Der Abend ist so schn, könnten wir nicht auch hinausgebeil?" fragte Marth und blickte znin offenen Fenster hinaus ans den gestirnten Himinel. „Das ist unmöglich. Was würde der Herzog sagen, wenn Sie spät abends spazieren gingen, nachdem Sie den ganzen Tag krank n>aren und nie manden empfangen mochten." „Er wird es ja nicht erfahren und Sie wissen ganz gut, daß ich nicht krank bin. Nervenanfregnng, äußerste Abspannung ist das Ganze und dafür ist Bewegung am besten, kommen Sie, gehen wir in den Park, schauen Sie, wie bestirnt der Himmel und wie warm und duftig die Luft ist." „Nein, Martha, lassen Sie von diesem Vorhben," sagte die Erzieherin unschlüssig, denn sie war selbst überzeugt, daß ihre Schülerin recht hatte. Als Martha ihr Zögern bemerkte, verließ sie schnell ihren Platz. Eigen sinnig schüttelte sie ihre Locken und tvard wieder das alte, trotzige Kind von ehedem. „Fragen Sie den Herzog, ob er Sie auf Ihrem Spaziergange be gleiten will." „Bin ich denn eine Sklavin, daß ich ohne Erlaubnis keinen Spazier gang unternehmen darf?" „Gott bewahre, aber . . „Keine Widerrede, gehen wir." Sie warf ein weißes Kaschmirtuch über, ergriff den Arm des Fräuleins und ging hinaus. „Wie schön ist der Abend," sagte Martha, sich fest an den Arm ihrer Be gleiterin schmiegend. „Wie sind die zu beneiden, welche an einem solchen Abend, inmitten des Blumenduftes, nicht solchs Unglück im Herzen tragen wie ich." „Martha I" „Sprechen Sie nicht, Fräulein, Sie wissen genau, was ich leide." Sie zitterte bei diesen leidenschaftlich hervorgestoßenen Worten, und Fräulein Kreimer, die wyhl wußte, welch großen Einfluß die schöne Natur ans Martha übte, zürnte sich, daß sie ihrer Bitte nachgegeben hatte. „Ich werde Hugo niemals lieben," fuhr Martha ausbrechend fort, in des ans ihren Augen heiße Tränen quollen, „niemals!" „Martha, Martha," sagte ihre Begleiterin erschrocken, „kehren wir zu rück! Keinen Schritt gehe ich weiter; Sie sind krank, aufgeregt und außer sich, entweder befolgen Sie mein Wort, oder Sie gehen allein." „Allein!" rief in wilder Freude die junge Frau. „Gut, gehen Sie zu rück, ich gehe allein." Sie riß sich los und eilte davon. Fräulein Kreimer, die von ihrer Drohung einen ganz anderen Erfolg erivartet hatte, lief ihr erschrocken nach. „Guten Abend!" sagte Plötzlich, aus einen: Seitenwege tretend, der Herzog. „So spät gehst du spazieren und allein?" „Nicht allein," stotterte sie, „Fräulein Kreimer ist auch hier, der Abend ist so schön und ich . '. „Sie fiel in ihre alte Neigung zurück und wollte einige Wege des Parkes durchlaufen, um sich zu ermüden und dann besser zu schlafen," sprach lachend die Erzieherin, „und ich bin schon so ermüdet, daß ich nicht im stände war, mit ihr Schritt zu halten." „In diesem leichten Anzuge und so spät?" sagte Hugo, nähertretend und sich zu seiner Frau beugend, schaute er ihr voll ins Gesicht. „Fürchtest du nicht, dich zu erkälten?" „Mir ist wann." „Gut, so gehen wir zusammen. Das Fräulein ist schon ermüdet, nimm meinen Arm und genießen wir die Schönheit des Abends." Sie gingen weiter, indes Fräulein Krenner dem Schlosse zuschritt. An- fangs schwiegen sie. „Sage mir. Martha," begann der Herzog nach einiger Zeit, „was fehlte dir gestern nach deiner Rückkehr aus dem Garten?" „Ich glaube, ich wurde im Garten ohnmächtig, und als ich wieder zu mir kam, hatte ich starkes Fieber." „War es infolge einer unerwarteten Begegnung oder einer anderen Un annehmlichkeit?" Martha blickte erstaunt ihren Gatten an. „Warum fragst du?" Der Herzog schwieg. „Ich habe dir noch nicht erzählt, daß heute Klemenze und Julius hier waren. Am Tore trafen sie mit Ezedy zusammen." „Was führte Klemenze hierher?" „Sie kam, dich als Brautführerin zu ihrer Hochzeit zu bitten, welche in einigen Wochen stattfindet. Wollen wir gehen?" „Wie du willst, Hugo, mir ist es gleich." „Wirklich, also hassest du Klemenze nicht mehr?" „Sie hat mich nicht mehr beleidigt als die Uebrigen." Wieder schwiegen sie. „Wo mag Ezedy in dieser Gegend wohnen," fragte der Herzog gleich- gültig, aber mit einem forschenden Blick auf Martha, »ich habe vergessen, ihn zu fragen, wo ich ihm den Besuch erwidern soll."