— 5 — der Dienstverrichtung der Gegenstände oder ihrer einzelnen Theile keinen Zusammenhang nachwcisen lässt. Diese Gattung hat die figür liche Darstellung der Hauptthätigkciten des Menschen und die hiermit zusammenhängende Mythologie zum Zweck und dient hauptsächlich der historischen und mythologischen Bild nerei als lehensvolle Symbolik. Sie wird stets auf solchen Flächen der Schmuckgegenstände, der Gerätschaften und der Bau werke angebracht, die nach Zusammenfügung der Theile dieser Gegen stände leere Felder bilden. Als solche Motive oder Kunstmittel zur Erläuterung des sittlichen Zweckes eines Gegenstandes werden hauptsächlich Masken, Statuen gruppen, Reliefzüge, wie denn überhaupt figürliche Darstellungen der verschiedensten Art gebraucht. Bei Bauwerken sind es namentlich die Friese , Giebelfelder, Metopen, Kapitale, Decken und Thürflügel, bei Gefässen die Oberfläche des Bauches, die innere sichtbare Fläche, die Henkel, bei Geräthen und Schmucksachen die grösseren, in die Augen fallenden Flächen, welche für diese Decoration die passenden Oertlich- keiten bieten. Zweiter Abschnitt. Die Arten des menschlichen Schmuckes. A. Der hängende Schmuck. Behang. §. 6. Die schmückenden Elemente, deren sich der Mensch zur Hebung seiner körperlichen Gestalt bedient, sind sehr mannigfaltig. Die grosse Verschiedenheit ihres Gepräges macht es nothwendig, sie in bestimmte Klassen einzutheilen. Diejenige Klasse, welche wir zunächst betrachten wollen, umfasst die Elemente des hängenden Schmuckes oder den Behang. Der hängende Schmuck ist für die Schönheit des menschlichen Körpers von besonderer Wichtigkeit. Seine Richtung ist, wie schon aus seiner Benennung hervofgeht, hauptsächlich eine senkrechte und abhängig von dem Gesetze der Schwerkraft. Sie weist auf die Bezie hung des Geschmückten zu der Erdoberfläche hin, sie zeigt das Verhalten der menschlichen Figur zu dem Boden, der sie trägt, und spricht dadurch ihren engen Zusammenhang mit dem All gemeinen aus.