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Dresden : Danziger Lrhrersänger. Die Danziger Lehr?rsänger tre-f. frn am Dienstag nachmittag 4 Uhr auf den« Hauptkxchichofe ein. AkendS findet Konzert im Gewerbehause statt. Am Mittwoch mittag Enipfang durch die Staats- und StadtbehSrden im Neuen Rathaus, abend» Konzert im Linckeschrn Bade. Am Freitag er folgt die Weiterfabrt nach Chemnitz. : Kriegsbeschädigte. Die Berecht'gungSanSweike der Kriegs beschädigten für die Inanspruchnahme von Straßenbahnsah: t» Vergünstigungen find am 30. Juni abgclauie». Die Gültigkeit wir» auf Antrag verlängert, soweit die Voraussetzungen für die Woitergewährung zutreffen. Dir Antrag: lind :m alten Rat haus«, Scheffelstrafie 2, 1. (Zimmer 2/3) zu stellen, wobei vom Antragsteller eine schriftliche Erklärung awzugeben ist. Die Nach» Prüfung der Anwartschaft wird Vorbehalten. : Dresdner Bogelwiese. Dar große Vogelschiehen der priv. Bogenschühengesellschaft beginnt Sonnabend, den 7. Juli, mit dem Aufziehen de» Vogels. Am Freitag findet das Feuerwerk statt, l : BrisfmarkenauSstellung. Am Sonntag und Montag findet fi, den Räumen der Dresdner Kaufmannschaft eine internationale Briefmarken-, Ansichtskarten- und Notgeld-Ausstellung statt, die dom Wcltvrrbande Kosmopolit, Ortsgruppe Dresden, veranstaltet wird. ! : Auf der SchiielizugSlokomotive verunglückt. Ein am Sonn tag früh 8 Uhr ans dem Neustädter Bahnhöfe einlaufender Schnell zug brachte auf der Lokomotive einen besinnungslosen HilfShelzer mit, der sich bei der Fahrt zu weit hinauSgelehnt hatte und mit dem Kopse an einen Mast angerannt war. Er hatte eine Gehirn erschütterung erlitten. : Gefälschte Zigaretttn-Sttucrbandcrolen. Die Organe des Hauptzollamtes Dresden sind zurzeit mit Nachforschungen über 'Steuerhinterziehungen durch gefälschte Zigarettensteuerbanderolen beschäftigt. Es handelt sich um die Herstellung und den Ver trieb gefälschter Banderolebänder, sowie »m deren Verwertung durch Winkelbetriebe. Es verlautet, daß einzelne derartige Winkel betriebe den Staat um Zigarettensteuern in Beträgen bis zu 60 Millionen Mark betrogen haben. : Grabschändcr. Auf dem Johanncssriedhofe DreSdcn-Tolke- wih wurde das Erbbegräbnis der Familie Königshain, in dem sich 7 Särge befinde», erbrochen. Zwei dieser Särge wurden auf- gerissen, die Gebeine der darin befindlichen Toten durcheinaiidev- geworfen und nach Wertsachen durchsucht, aber natürlich nichts gefunden. Von den Tätern fehlt noch jede Spur. Leipzig ) Streik der Zigarrenhändlcr. Der Verein der Zigarrcn- händler von Leipzig und der Verband sächsischer Grossisten hielten am Sonntag eine Versammlung ab, In der steuerliche Erleichte rungen für das Tabakgewerbe gefordert und eine dreitägige Schlie ßung der Geschäfte beschlossen wurde. Es wird also von Dienstag ab In Leipzig keinerlei Tabak verkauft werden. ) Abenteuerlustige Mädchen. Zwei 15jährige Schülerinnen der Francn>I>er»sSsch»le, Hertha Lochmann und Martha Eckert anö Leipzig-Thonberg, sind ihren Eltern durchgcbrannt. Die Mädchen haben ihre Srnntagskleidnng ungezogen, sind zu Schul beginn von zu Hanse fortgegangen und seitdem verschwunden. Ans Sachsen l) Coswig i. S«., 3. Juli. (Sächsischer Gewcrbcsch»lv-rbanb.) Der sächsische Gcwcrbeschilveroand ^KreiS Dresden), hielt am Sonnabend in der hiesigen Gewerbe- und Handelsschule eine Versammlung ab, in der der Lester der Anstalt Gewcrbestndien- rat Weber, folgenden Vortrag hielt: Was fordert die Werkstatt vom Unterricht im Fachzeichnen? Er zeigte an Schülerlehrgängen wie er durch Betonung der schicfioincklügen Darstellung das räumliche Vorstellungsvermögen biloet. Die Teilnehmer konnte» sich an den anslicgcnden Arbeiten überzeugen, wie die Schulen durch diese Methode angeregt werden, aus ihren Werkstatterfab- rungen heraus eigen? Gedanken zur zeichnerischen Darstellung zu l ringe». — Im Anschluß an einen Bericht von Gcw.-Siud.-Nat Schirach, Pirna, wurde einstimmig beschlossen den Lcmdesvoc- stand zu beauftragen, beim Wirtschafts-Ministerium vorstellig zu werden, die Bezüge für lieber- und nebenamtliche Stunden laufend der sc-w.-iiigen Geldentwertung anzupassen. — An die Beratung schloß sich eine Besichtigung der ältesten Kirche Sachsens. l) Glashütte, 2. Juli. <Elbgau-SängerbnnbStag»ng.) Für den öl. Elbgau-SängerbundStog in Glashütte sind nahezu 70» auswärtige Sänger bis jetzt aug«."meldet. Am Sonnabend findet der Begrüßungsko-mmerS statt. Glauchau, 3. Juli. (Ein reuiger Sünder.) Im Herbste 1921 wurden die Orte Grumbach, Tirschheim. Kuhschnappel und Callenberg von einer Einbrecherbande heimgefucht. die cs haupt- sächlich auf fette Schweine, Gänse und Hühner abgeseh/u hatte Jetzt scheint nun über einen solchen Spitzbuben die Neue ge kommen zu sein, denn im Laufe der letzt?» Wochen sind vielen der bcstoblenen CKvtsbesitzer dieser Orte durch die Post Beträge in der Höhe von 2000 bis 8000 Mark mit der Bemerkung zu» gesandt worden, ihm seine Sünden an vergeben. Die Briefe find mit .Ein reuiger Sünder" und mit einem BibclverS unter zeichnet. <> Großenhain. 3. Juli. (Verurteilter Nationalist.) DaS hi-stge Amtsgericht verurteilte den Buchhändler Heinzmann, Dresden, auf Grund LeS Gesetzes zum Schutze der Republik wegen Einberufung einer verbotenen nationalistischen Derscrmm- lvng in Großenhain am 10. Februar zu 3 Monaten Gefängnis. § Planen, 3. Juli. (Großer Platindiebstahl.) Aus einer Kar- bontsieruugsnnstalt in Unterhainersdorf bei Reichenbach wurden 300 Gramm Platin im Werte von ISO Millionen gestohlen. Von den Dieben fehlt jede Spur. 0 Weinböhla. (Sllberdirbstahl.) Aus einem hiesigen Land- Hause raubten Einbrecher Silbersachen im Werte von etwa vier Millionen Mark. 0 Wurzen, 2. Juli. (PreistierschauO D?r Landwirtschaft» l che Kreisverein Leipzig veranstaltet am Mittwoch, den 1t. Juli, in Wurzen auf dem Gelände des ehemaligen Proviantamtes, Ei lenburger Straße, eine allgemeine PreiStierschan mit Prämiie rung iind Versteigerung. Ausgestellt werden Pferde, Rind?r. Schweine, Schafe, Ziegen und Geflügel. Mit der Tierschau ist eine Ausstellung landwirtschaftlicher Maschinen und Geräte ver bunden, auch sind Reit- und Fahroorführungen in Aussicht ge nommen. Der Kaufpreis für verliehene Ordenvzeiche«. Da der Gold- s und Silbcrwert der Orden und Ehrenzeichen infolge der auher- ' ordentlichen Geldentwertung weiter beträchtlich gestiegen ist, hat das Gesomtministerium die durch Verordnung vom IS. Juli 1929 ! «Sächsische StaatSzeitamg Nr. 171 vom 28. Juli 1920) festgesetz ten Preise für den dauernden Ecwerb sächsisch?! Orden und Ehrenzeichen mit Wirkung vom 1. Juli 1923 ab auf daS lOOOfache erhöht. , Der Weide», nnd Wiese»k»rs«« f» BrauuSdorf» KNpphausen 'und Birkenhai» rst auf den 12. Juli 1923 verschoben worden. Er beginnt an diesem Tage vormittags 7.30 Uhr in BraunSdors sbei Tharandt. Anmeldungen zur Teilnahme sind an den Lau- dekkulturrat in Dreöden-A., Sidonienstraße 14, zu richten. l Bischofsbesuch in Plaue« . Durch den rührigen Vorsitzenden der ,,Un!taS", Herrn Lehrer Wel», von langer Hand mit treuen Helfern vorbereitet, nahm die Veranstaltung «inen herrlichen Verlauf. Schon als der Hoch- Würdigste Herr Bischof von Meißen, am 26. Juni mittag», sich seiner getreuen Stadt Planen „keineswegs der geringsten unter den FÜrstenstädten JndaS" nahte, siegte endlich die Sonne 'über das grau« «egengewvlk. Unser Herr Bischof konnte also jbet glänzendem Wonnenschekn seinen Einzug in di« schlichten Räume der ersten katholischen Schule halten. Dort wurde er von den Damen und Herren dcS Caritas-Vcrbandcs erwartet zur Besichtigung und Eröffnung deS neu eingerichteten katholischen Kinderhorts. Ueber 80 Kinder hatten die Freude, nach Begrüßung durch Lied und Wort ans dein Munde des edlen Kinderfreuiides' Worte der Mahnung, der Ermunterung und des Segens zu ver nehmen. Herr Pfarrer Kurze hatte in der Begrüßungsansprache in Kürze die seitherige Geschichte des neuen Reises der katholi schen Gemeinde Plauen entwickelt. Seine Worte des Dankes an die Mitglieder des Ausschusses wurde» in freundlicher Weise vom hochwürdigsten Herrn unterstricheu: „Der Caritas-Ausschuß" konnte keinen glücklicheren Plan zur Ausführung bringen als die Gründung dieses Kinderhortes". Allen Anwesenden wurde der bischöstliche Segen erteilt. Und als zum Schluß der Feier jedes ienzelne Kind dem Bischof die Hand reichen durfte, da sah man nur strahlende Gesichter. Im Anschlüsse hieran solgte der hochwürdigste Herr einer Einladung der Ortsgruppe Plauen des katholische» Lehrcrver- bandes im Freistaat Sachsen, um in einem zwanglosen Bei'«- sammensein im Pfarramt«: Fragen von hoher Bedeutung zu er örtern. » Unter dem Protektorate Sr. bischöflichen Gnade» fand abends 8 Uhr eine Wohltätigkeitsveranstaltnng für den neuen Kinder hort im Saale der Centralhalle statt. Es war, um kurz zu sein, einfach prächtig. Der ganze Saal voller festlich gestimmter Men schen — ein begeisterter Empfang des hohen Protektors mit spontanem Jubel — eine „Ansprache", nein eine glänzende Fest rede des Hochwürdigsten Herrn von fast einstündiger Dauer — und ein Konzert, wie es eben nur erwartet werden kann, wenn sich Wels mit Kantor Nitzsche und Just verbindet. Den Löwen anteil des Abends hatte bei der Umrahmung der Bischofsrede unser Gcmeiiidemitglied Konzertsängcr Peter Lambortz über nommen. Frau Frieda Loses Klavierbegleitung war eine zart sinnige Feinkunst für sich. Der Psarr-Cäcilieiiverein sang unter Kantor Nitzschcs Leitung vortrefflich. Ein fein znscimmenspielendes Quintett der Herren Lzekalla, Reizet, Wiegand, Micrsch und Inst vervollständigte den Speisezettel der mnslkalischcn Genüsse. An den Zweck deS Abends anknnpfcnd sprach der Hochwürdige Herr Bischof mit seiner weithin bekannten glänzenden Beredsamkeit über die Liebe zum Kind und zwar erstens über die Grundlagen, auf denen »ach christlicher Aufassung die Liebe znm Kinde beruht, zweitens, welchen Zielen sie zustrebt und welches drittens ihre hervorragenden Charakterzüge sind. In tiefgründigen überzeugen den Ausführungen wurde besonders hervorgchoben der grund legende Unterschied zwischen der materialistisch-atheistischen Auf fassung und der christlichen. Man lasse sedcm sein Kind. Können die Gegner uns nicht folgen in der chohen christlichen Auffassung vom Kind, dann sollen sie uns doch bei unserer Gesinnung lassen, uns nicht eine andere aufzwingcn wollen. Die Liebe znm Kinde sei das Band, das alle einigend nmschlingt, die Liebe zum Kinde lasse allen Haß und Hader der Parteien und Koiifessionen verstummen zum Wähle der Zukunft unseres geliebten Vaterlandes. Weitherzig nnd großzügig möchten sich alle zeigen, wenn es sich um (das kostbarste Geschenk des Schöpfers handelt, um das Kind. Diese Großzügigkeit und Weitherigkeit habe, so betonte Se. Bischöl. Gnaden, die Stadtverwaltung zu Plauen bewiesen, indem sie auch die Einrichtung des katholischen Kinderhorts durch ihr Entgegenkommen ermöglichte. (Der Dezernent des städtischen Für sorgewesens, Stadtrat Kötz, hatte die Beranstaltung durch seine Anwesenheit geehrt.) Die herrliche Rede des Oberhirten löste einen Sturm begeisterter Zustimmung und Danbarkeit ans. Der Ver anstalter deS Abends, Herr Wels, durfte wohl kau», jemals mit mehr Berechtigung sein strahlendes Gesicht getragen haben als beim Schlüsse dieser großartigen Veranstaltung. Er nnd alle anderen Beteiligten haben das schöne Bewußtsein, dem Kinderhort eine Summe verschafft zu haben, die nahe an die Million heran reicht. Kindesliebe dankt es alle». Am folgenden Morgen hatten die Schulkinder die Freude, der Bischossmesse beiwohnen zu können und im Gotieshause den Bischofsscgcn zu empfangen. Gott schütze und erhalte unfern Bischof! S. Zusammenkunft der Mitteldeutsche« K.-V.-Ver- binduugen - - Leipzig. 2. Juli. Die im Kartellverband (K. V.) vereinigten katholischen Stu denten der mitteldeutschen Hochschulen hatten am vergangenen Sonntag ihren großen Tag. Auf Anregung der katholischen aka demischen Verbindung Teutonia-Leipzig haben die diesem Ver bände angehörenden mitteldeutschen Korporationen sich zu einer gemeinsam?» Tagung in Leipzig znsaminengeinnden. Der Einladung halten sehS Kactellkorporationen Folge geleistet: Teutonia. Leipzig. Hansea - Halle, RudelSburg- Jena. Cheruscia- Vraunschweig. Saxn-Lusatia -Dresden und Salia-Claukthal. Als Gast ist auch der K. St. V. Hcreynia-Cöthen erschienen, außerdem entsandten die Altherren- Vereinigungen Leipzig Dresden Magdeburg, Erfurt, Braun- schweig, Halle usw. ihr? Vertreter. Den feierlichen Auftakr zur Zusammenkunft bildete am Vormittag e>n F e sr go t t e s d i e n st in der Trinitatikkirche, wo daS Ehrenmitglied dcS Verbandes. Studentenseelsorger Beier-Leipzig die heilige Messe zelebrierte. «Lin farbenfreudiges B«ld boten die am Altar stehenden einund zwanzig Chargierten in VollwicbS mit ihren Fahnen. Nach dem Gottesdienst vereinte die Festteilnehmrr ein gemütlicher Früh, schoppen im historischen Thür-ngerbof und ein gemeinsames Mit- tagesscn tm Teutonenheim. Der Nachmittag war ernster Arbeit mwidmet. Manche Anregungen ergaben die Besprechungen znm Wahle des Verbandes und zur Förderung der ^acholischen Sache :n Mitteldeutschland. Die wichtigsten ^ egebniff: der Besprechung waren: d?r Zusammenschluß der se Hs Korporationen zu einer Arbeitsgemeinschaft, um für die gemeinsamen Ideale wirksamer kämpfen zu können, die Gründung eines Ga uv erb an der, der Alchcrrenvereiniquiiqen nnd der Beschluß einer tat kräftigen Unterstützung des Bau»? der Akademiker.Ge. dacht riSkirche in Leipzig-GohüS AbendS stieg ein glän- zend verlaufener FcstkommerS unler der Leitung deS Teutonen- seniorö chem. Julius Schmid, der sich zu einer gewalkigen Kund- gvbung fvr Rhein, Ruhr und Saar gestaltete. Besonders erfreu lich war die starke Anteilnahme der Alten Herren. Unter thne» waren erschienen der stellv?rtretende KreiShamumann Geheimer ReglerungSrat Freiherr v. Oer, die Rftchsguuchlkräte Schaf feld, Schmitz und Keller, der Justizrat am Reichsgericht Dr. Schrömbgens, Oberreaiernnqsrat Dr. Strieder Be- fimdere Begeisterung erweckte da« Schreiben deS hochwürdlglle» Herrn Dr. Christian Schreiber, Bischofs von Meißen der d?r'Ta gung Gottes reichen Segen wünschte, und die erhebend: Rede dev PhilisteriumS Dr. Westhoff, Bra>u»schweiq. In vorgerückter Stunde muß.en sich die Festteilnelmier trennen. ab?r jeder kehrt: mit den unvergeßlichen Eindrücken einer erhebenden Feierlich keit nach Hanse zurück. L. R. Gemeinde- und Verernsnachrichten § BolkSvcrein Dr-Sden-Jrhannstadt. Am Feste Peter und Paul hielt Herr Negierung-;:«»' Dr. Fingier vor einer gut bc suchten Versammlung einen Vortrag üb?r Va«uta und Fi nanz wirr scba ft. Die interessanten Ausführungen geigten die Ursachen des Niederganges unserer Wirtschaft, welche» seinen äußeren Ausdruck in dem steten Sinken deS Wertes unserer Mark findet. Nur eine vernünftige Lösung deS Reparation?. Problems und ein bedeutende» Mehr an nroduktiver Arbeit sind imstande, unserer Wirtschaft einen festen Bode» zu geben. Die» sachkundige Referat wurde umrahmt von gesangliche» Darbie tungen de» KirchenchoreS „C5c>l:a" unter d?r bewährten Leitung de» Herrn Kontors Schröter. Dieselben wurden mit leb- Haftern Beifall ausgenommen Im Anschluß daran sprach Herr LandgerrcktSrat Dr. de Lasalle über da» Wesen der Be. aräbniskasse, die heute in der wirtschaftlichen Not eine. Notwen digkeit geworden ist Herr P ' a r, eb Dodenburg belcnch- tete insbesondere daS furchtlose Eintreten der einzigen katholi schen Tageszeitung Sachsens gegen p. e lulrurkämpfe» rischen Verordnungen de» . üchsifchen Kultus. Ministeriums. Dem sächsisch-., Kulliiöm-u-iterinm geht fol gende Resolution zu: ..Die Ver'rmin.ung de§ Volksvcreins für das katholische D« »1 ick«. a :> k erbebt schäi fiten Wi derspruch gegen die knlturkämpfee,?chen Verord. nungen des sächsischen K » r n V m . n i st e r i u ms. Der Schn!streik i» der Südchnsitz >ft das äußere Zeichen, daß das katholische Volk Sachsens nicht gcwi. r ist. seine heiligsten Rechte preiszugcben. Der katholische Volksverein versichert die kämpfenden Eltern th-.r lcgttsterte Lhinpathie und Zustim mung." Sport Deutsche Jngendkrafi, KreiS Oder/Elbe. Wir geben nunmehr wieder wöchentlich kurze Mitteilungen an die Tagespresse und bitten um Beachtung. Kreisfußlallmei- sterschafi: Sonntag spielen in der Vorrunde, (tzaumcister Sachse». Ternburg gegen Gaumeister Berlin »Teutonia" Spandau in Des sau. Taumeister Meißen. Dresden gegen den KreiSmeistertitcl- Verteidiqer Halle „Mitte" in Dresden. Die Spielresultate sind von 8 Uhr ab unter Königstadt 7111 zu erfahre,,. Die Sieger der Vorrunde sieben sich am Sonntig, den 15. Juli, in Bitter- ftld gegenüber. DaS Nachrichtenblati, welches am Dienstag er scheint, bringt bereits die Ergebnisse und näheren Angabe» fiir die Endrunde. Der KrciSvorstand hctt in seiner letzten Sitzung die Verdoppelung der Beiträge für ApriftSeptember beschlossen. Ebenso kostet da? Nachrichtenblatt im dritten Quartal 8000 Mark. Es entbält in der Julinummer den Leipziger Bericht, eine Feit» leilage für das Halberstädtcr Bezirksfest in Hedersleben am 15. Jul«, Aufruf für die Förderer des Kreises, sowie Berichte aller Bezirke auf den verschiedensten Gebieten. Kreisleschtathlelikwart Lebsa schreibt über „Olynrpischen Spoit" und der Gauleiter Sach sens über „Das Wandern". Eine Entschließung für die körper liche Ertüchtigung der weiblichen Jugend wurde an den Reichs- Verband gerichtet. Am S. und 10. Anaufi tagt der VerbandSans- schuß in Frankfurt a. M. Anschrist für den Pressedienst de-s KcciscS Berlin O. 1!2, Gryph'nLst aße 6 (KLmgitadt 7111). Nah nnd Fern ft Fritz Mnuthner. bekannt als Dichter, Philosopb iin» Sprachforscher, ist in der Nacht vom Donnerstag znm Freitag in Mcersburg am Bodensee einem langen, schweren Leiden er legen. Er stand tm 74. Lebensjahr. Geboren am 22. No vember 1849 in dem deutsch-böhmischen Dorf Horzitz bei SonettenzpkluS „Die große Repolitnion", dem einige nun ver schollene Lustspiele folgten. 1876 kan, er nach Berlin, wo er jahrelang als Theaterkritiker und Feuilletonist lebte. Er gab auch zeitweilig einige literarische Zeitschr.sten heraus. In den 90 er Jahren zog er sich aus dem Getümmel der Neichshaupt- sladt nach Freiburg zurück, um ganz seinen philosophischen Ar beiten leben zu können. Seit einigen Jahren hatte er seinen Nlterssitz im „GlaserhäuSle" bei Meers bürg am Vodeniee dem idhllischen Landhäuschen, das durch Annette von Trostc- Hülshoff berühmt geworden ist. Fritz Mauthner ist ein ungemein fleißiger und unermüdlicher Arbeiter gewesen. Seine „Anserwähl- tcn Erzählungen", die bei der Deutschen Verlagsanstalt in Stutt gart erschienen sind, umfassen 6 Bände. In seiner Sammlung „Nach berühmten Mustern" zeigte er sich als glänzender literari scher Parodist. Seine satirische Ader kommt auch in seinen „Aturenbriefen", dem „Dilettantenspiegel" und in der Travestie „Schmock oder die literarische Karriere der Gegenwart" zur Gel tung. Außerdem sind eine Reihe ausgezeichneter Essai- Bände zu nennen. — Das Hauptwerk Fritz Manthners stellt sei» drei bändiges Werk „Beiträge zu einer Kritik der Sprache", das 1900 zu erscheinen begann (1. Sprache und Psychologie, 2. zur Sprach wissenschaft, 3. Grammatik und Logik). Eine nicht weniger vor- tressliche und gelehrte Ergänzung fand dieses Werk in dem 1910—11 erschienenen zweibändigen „Wörterbuch der Philoso phie". Im vorigen Jahre erschien der letzte und dritte Band seiner „Geschichte des Atheismus >>n Abendland". — Auch diese Arbeit ist mehr als Sprachkritik zu werten, als „negative Wvrt- geschichte der allmähliche» Entwertung des Wortes Gott." — Die Stadt MeerSburg hatte den berühmten Mitbürger gelegentlich seines 70. Geburtstages znm Ehrenbürger ernannt. Farbige Gemäldenneder abe „Die Galerien Europas." — Meister der Farbe." Um die Jahrhundertwende wurde die epochemachende Er findung des Dreifarbendruckes" von mehrere» großen Knnstanstalten in praktische Anwendung gebracht. Ter Dreifarben druck ist ein photomechanisches Wiedcrgabeversahren mittels Hockp- druck, dessen wesentliches Prinzip auf der Tatfache beruht, daß sich alle auf unserein Auge unterscheidbaren Farben der Außenwelt u. a. anf die drei Grundfarben: Rot, Gelb und Blau zurück führen lassen. Umgekehrt sind alle Körperfarbe» ans diesen Grundfarben mischbar. Der Dreifarbendruck wendet diese Erkennt nis praktisch in seinem Verfahren an. Die Firma E. A. Seemann, Leipzig, hat i» der Ver wertung des Dreifarbendruckes eine Sammlung von über LOOO färben treue Wiedergaben nach bedeutende > Gemälden aller Zeiten und Galerien aufgebant. Sie hat sich daS iZel gesetzt, eine Uni versalgalerie aller Met st er werke der Malerei zu schassen »nd dieses Kulturgut in weiteste Kreise zn tragen. Durch ihren billigen Preis haben die Blätter eine Verbrcitungs- ziffer über den ganzen Erdball von 80 Millionen erreicht. Znm Aufbau dieser Sammlung wurden zwei Zeitschrlste» gegrün det: Die „M elfter derFarbe" und die „Galerien Euro pas". Sie hatten jahrzehntelang großen Ersolg, wurden durch de» Krieg kurz unterbrochen und liegen heute im Jahrgang 1928 wieder vor. Jedes Unternehmen umfaßt sechs Hestc jährlich mit je fünf Tafeln und einer Tcxtbcilage. Die „Ol alerien Eu ropas" bringen Werke alter Meister, die „Meftster der Farbe" enthalten Gemälde dcS 19. Jahrhunderts und der Gegen wart Das Einzclheft Ist neuerdings mit seiner achtseiligen Tezt- beilage im Zusammenhang mit den Wiedergaben jeweils inner ein besonderes Thema gestellt. Die Farbentaseln werden von den lebenden Künstlern selbst, deren Bilder in die „Meister der Farbe" ausgenommen wurden, als glänzende Er zeugnisse der heute hochentwickelten chemigraphischen Wieder gabetechnik bezeichnet. Jeder, der Sinn für Kultur hat oder be strebt ist, diesen fortzuentwickeln, sollte das Jahresanrecht zweier Zeitschriften erwerben, die ihm den Genuß der bedeutenden Werke der Maleret aller Zeiten in so eindrucksvoller Weise vermitteln. In Auswertung der großen Zahl versttgbarer Wiedergaben hat der Verlag bereits über 30 sogenannte Künstlermappen hcrauS- gegeben. Jedes dieser geschmackvolle» Hestc widmete sich einem bestimmten Meister und zeigt unter Begleitung einer Charak teristik seines Schaffens acht große und eine kleine Farbentascl neben geleg-ftlichen Schwarzabblldungen im Tert. Ferner ent standen eine Reihe von Galeriealbcn, die 40 bis 50 Wiedergaben der besten Bilder einer Gemäldegalerie mit gleichzeitiger Beigabe von Einzeltexten zu den Taseln zusaminensassen. Alle großen Ge mäldesammlungen dcS Kontinents sind in diesem Verlagsuntcr- nehmen vertreten. Schließlich sei auf den soeben erschienenen svstematischen Ka talog dieser Kunstblätter hingewicien, der jede Wiedergabe einzeln abbtldet. Er zerfällt in zwei Teile. Der erste Teil umsaßt Bilder der alten Meister (bis znm Ende des 18. Jahrhunderts) und ist durch seine Anordnung g'eichzeitlg ei» Nachschlagewerk, eine Geschichte der Malerei in Bilder», Der zweite enthält die Neuzeit („ach 1785 geborene Künstler) bis zur Gegenwart. Ta eine Einteilung nach Schule» hier nicht ratsam erschien, ist die alphabetische Anordnung gewählt worden. Die ln beiden Teilen durchgeführte Gruppeneintcilung entspricht den Gepflogenheiten dcS Kunsthandel» und soll dem lctchtercn Nnssinden bestimmter Bilder gruppen dienen. Die Verlagsbuchhandlung E. A. Seemann in Leipzig ist z» acnmieren Auskünften und Vreisanaaben iederreit gern bereit.