Volltext Seite (XML)
Nummer 112 — 22. Jahrstang Erscheint sechsmal wöchentlich. Bezugspreis sür Juli 10 V00M. AuzekpenpreiSrDie eingespaltcne Petitzeile 1000M, für Familien- u. Be reinSanzeigen, Stellen, und Mietgrsuche 800 M. Die Petit.Neklamezeile, 8V mm breit. 8000 M, Offertengebtthr sür Selbstabholer LOOM, bet llebersendung durch die Post außerdem Portozuschlag, lrei« für dt« Einzelnummer 400 Mark rjchästlicher Teil: Joses ffohmann, Dresden Sörtlsssltie Mittwoch, de« 4. Juli 1923 Im Fall« höherer Gewalt erlischt jede Verpflichtung auf Lieferung sowie Erfüllung von Anzeigen-Aufträgen nud Leistung von Schadenersatz. Für undeutlich und durchFern« sprecher übermittelte Anzeigen übernehmen wir keine Ver- antwortung. Unverlangt eingesandte und mit Rückporto nicht versehene Manuskripte werden »ichi aufbewahrt. Sprechstunde der Redaktion S bis 6 Uhr nachmittags. Hauptschrijtlriter: Dr. Josef Albert, Dresden VMMlMg Tageszeitung für chxistliche Politik und Kultn s Redaktion nn» Geschäftsstelle: Dresden«?!ltstadt IS, -»olbetnftraste 4« Fernruf 62722 / Postscheckkonto Dresden 147Ü7 NWItllll!! III!» W» » Ak Ml Lkl FklIII « M » Neil ' Druck und Verlag, Saxonia « Bnchdruckerei G. m. b. H. DreSdeu-Altstadt 13, Holbeinstraße 43 Dir WschkidW lieht zz Die europäische Außenpolitik hat eine entscheidende Wen dung genommen. Nicht als ob mit einem Schlage eine Ge- stnnungsänderung der meisten Ententemächte gegenüber Deutsch land eingetreten wäre, aber man ist nunmehr zur Erkenntnis ge kommen, daß die Dinge, wie sie gegenwärtig laufen, auf keinen Fall weitergehen können. Frankreich hat bis heute ein nnbe« kchränktes Spiel getrieben, es hat mit dunklen Kräften gearbeitet, die das Licht des TageS scheuen und gleichzeitig das ganze europäische Wirtschaftssystem dem Verfqll entgegengsfnhrt. Eng land wollte abwarten, wie die französischen Methoden sich aus-, jkvirkten und der englische Premierminister, der vor kurzem von iseinem Posten „krankheitshalber" zurücktrat, fand nicht die Energie, ,1n den Lauf der Dinge tatkräftig einzugreifen. Aber selbst Vald- win, von dem man schon in den ersten Tagen seiner Regierung etwas anderes erwartet hatte, zögerte bis heute. Amerika stand mittlerweile abseits und hatte höchstens Sorge um die Eintrei bung der Gelder, die ihm die europäischen Mächte schulden. Frank reich konnte also ruhig seinen Plänen weiter nachgehen, es konnte schließlich im Gefühle seiner Macht und Neberlegenheit zu osfe- ),en Rechtsbrüchen schreiten, die in normalen Zeiten eine ganze Kulturwelt zu Gegnern aufgerufen hätten. In geschickter Weise verstand es Poincare, die belgische Mintsterkrise dazu zu be lachen, um eine Antwort auf den englischen Fragebogen von Tag zu Tag hinauszuzögern. Die Ruhr- und Nheinbcwohner durch litten während dieser Zeit die unerträglichsten Qualen, die nur ein brutaler Diktator über ein Land verhängen kann. Sie litten in Duldender Abwehr, klar und zielbewnßt, jeder neuen Bluttat mit )ioch härterem Widerstand entgegentretend. Nichts kann diesen Heldenmut des westfälischen und rheinischen Volkes beschreiben, Lein Wort eines Dichters wird je die Kraft besitzen, den Kampf dieser unserer Tage in wahrhaft großer Form und Gestaltung der Nachwelt zu überliefern. Worte sind diesen Taten gegenüber inir ein Kleines, ein Geringes. Da wurde unerwartet zu Beginn der vergangenen Woche ibas Schreiben des Papstes Pius XI. an den Kardinal .Gasparri bekannt. Dieses Schreiben, das zum Gewissen der Völker tu eindringlichen Worten redet und zu einer Politik in wahrhaft christlichem Geiste auffordert, weckte plötzlich die schlafenden Völker auf. Es gab ein Echo in allen Nationen, Und man wurde sich für einen Augenblick bewußt, daß die gegen wärtige Politik Frankreichs keine Politik der Versöhnung und des Christentums bedeute. In allen Ländern erhoben sich Stim men, die gegen die Gewalt an Rhein und Ruhr Einspruch Erhoben. Bor allem aber stimmte man kn England mit einem Male mit großer Genugtuung diesem neuen Appell des Papstes zu. Das Gewissen der Welt schien in etwa anfgerüttelt zu sein. Der Papst hatte sich vor der Abfassung dieses Schreibens ein gehend durch den Gesandten Testa über die Verhältnisse im besetzten Gebiet unterrichtet. Frankreich allein wandte sich natur gemäß gegen diese Aufforderung des Hl. Stuhles. Es war tu natürlich, baß Poincare sich auch durch einen derartige» Appell nicht „einschüchtern" ließ. Aber die Dinge gehen ihren Lauf. — Die belgische Ministerkrise wurde beendigt, und nun verlangt England in beschleunigter Form die endgültige Erklärung Frankreichs zur Rhein- und Ruhrfrage. England scheint also zum mindesten entschlossen zu sein, irgend etwas zu tun, irgendwie eine Wendung herbeiznführen. Vielleicht aber ist dieses Tnn- jv ollen auch das einzige neue Moment in der englischen Politik. In welchem Sinne Baldwin tätig sein will, ist noch viel zu un klar. Wir haben zuviel Enttäuschungen erlebt, als daß wir uns in Hoffnungen hinreißcn ließen. Jedenfalls aber ist England heute nicht mehr für die Durchführung des französischen Pro^ amms nach dem heutigen System. Auch über den passiven iderstand ist man sich in London soweit klar geworden, daß ieser Widerstand unter keinen Umständen von der deutschen Be- ölkernng anfgegeben wird. Ja, noch mehr, — daß man die Anf- gbe des Widerstandes nach den gegenwärtigen Umständen nicht tnmal verlangen könne. Das ist ein Fortschritt in der ösfent- chen Meinung Englands. Frankreich dagegen beharrt bis heute ns dem hartnäckigen Standpunkt, daß nichts von der französischen egiernng zugestanden wird, bevor nicht dieser Widerstand bc« itigt ist. Noch in seiner letzten Rede vor der französischen Kam- >er hat Poincare das eindeutig genug betont. Poincare weiß enau, baß darin unsere einzige Waffe besteht, die uns irgeild- elche Vorteile erringen kann, und daß diese Waffe uns das »sehen des Auslandes von Woche zu Woche mehrt. Ec weiß, haß das Ausland nach mannhaften Taten des deutschen Zolles geradezu verlangt, um damit wieder ehrenhafter über entschland denken und urteilen zu können. Auch damit soll icht gesagt sein, daß wir große Sympathien im Ausland be- stißen, aber c? soll damit betont werden, daß gerade die am er- värmlichen erniedrigte Nation sich nur durch Opfer und (unter de» gegenwärtigen deutschen Verhältnisse») nur durch duldendes Helden mut wieder anfrassen kann. Ein in Resignation versunkenes Volk verdient die Verachtung der Welt. So ist es nicht erstaunlich, baß trotz des FriedcnSrnses veS Papstes Frankreich seine Politik fortsetzte. Ja, in einem schnelleren Tempo als seither, lind wir haben in den letzten Tagen berichtet, daß das Rnhrgcbiet völlig vom unbesetzten Deutschland abgesperrt ist, daß ein siebenfaches Todesurteil in Mainz gegen Deutsche gesprochen wurde, in einem Prozeß, in dem "er Tatbestand völlig dunkel lag, daß ungeheure Greueltaten in er Stadt Buer und in anderen Städten verübt werden und täglich stassenausweisungen erfolgen. Frankreich ist nervös geworden. Und in dieser Nervosität handelt es noch unüberlegter als vor her. Es fühlt seine moralische Isolierung von aller Welt. Und doch glaubt es immer noch an die Macht seiner Willkürmittcl. tzs ist ein Kampf der rohen Gewalt gegen die Herrschaft zdeS Geistes entbrannt. In diesem Kampfe stehen wir heute. Auf per einen Seite Frankreich allein (selbst Belgien ist in diesem Sinne von Frankreich nm eine Idee abgerückt), auf der anderen Seite die ganze übrige Welt. Man sollte nnn meine», daß diese übrige Welt Frankreich zwingen könnte und würde. Aber hsa Ivird vorläufig höchstens ein „gutmütiger" . Deutscher zu glauben sich anmaßen. Jedenfalls sind wir nnn endlich zu dem Zeitpunkt gekommen, in dem England offen sein Bekenntnis ab- ugen muß. Wir werden nicht mehr lange darauf zu warten aaben. Dieses Bekenntnis wird sehr schwerwiegend sein, denn Die schriftliche Antwort Frankreichs Belgien an der Seite Frankreichs — 18 Todesopfer bei der Explosion an der Rheinbrücke — Auch die Kölner Zone gesperrt — Am 14. Juli Ausrufung der rheinischen Republik ? P«iiil«rös Antwort schon io London? Paris, 3. Juli. tDrahtbcricht.) Während die hiesige Presse die Frage »ech erörtert, ob vom Qnai de'Orsny eine s«tzrist> liche Antwort nach London abgeschickt werden soll oder nicht, ist diese Antwort, wie die Eing:we>hte» wissen wolle«:, in einem Um« fang vo» 43 Schreit«,naschincnseiten in Wirklichkeit ich»» aogc. gangen. Der Inhalt der Antwort soll sich im wesentlichen mit dem von Poincare dauernd vertretenen Standpunkt in der Reparr tionS- nnd Nnhcsrage decken. Paris, 3. Juli. <Dr,htberichrst Das belgische Kabinett stellt sich heute der Kammer vor. Ty-iiniS wird eine kurze Erklä rung abgeben, in der er an» die Notwendigkeit Hinweisen wird, die Nuhrpvlitik in ihrer jetzigen Form an der Seite Frank reichs fortznsetzen und auf der Grundlage eines kranzö- fisch-belgischen NeparationSproblemS die interalliierte EinhcitS- front wieder herzustclten. Paris, 8 Juli. Tbeinnis hatte aeltern ein: lange Unter redung m't dun belgischen Vertreter in der NParatioiiSkom- mission, de la Eroix. Die belgische Antwort an England dürrste in kürzester Frist überreicht werden. Englands Drohung an Lrnnkrkich Paris, 3. Juli. Die gestern von der „Daily Mail" be stätigte Absicht, die englische Regierung würde mit Frankreich brechen, wenn Poincare im Lanke dieser Woche nicht noch «sine erschöpfende schriftliche Antwort auf die Frage der Foreign Ofsiee geben sollte, beherrscht dir öffentlich: Meinung. „Die englische Presse ist nervös" schreibt der „Jntcrnsigeant'. Im allgemeine» zeigt aber die Pariser Presse eine recht erhebliche Zurückhaltung und auch am Quai d'Orsay schweigt man. Man erklärt, cs liege noch keine Etliche Mitteilung vor. St. Aulere spricht heute mit Lord Cnrzon. Der Erfolg dieser Besprechung muß aber erst c.bgewartet werden. London, 3. Juli Nach einer Neutermeldnng ist man in Londoner offiziellen Kreisen überrascht von der Meldung das; England eine sofortige Regelung mit Frankreich erzwinge» will. Es sei voreilig, von einem gesonderten Vorgehen Englands gegenüber Deutschland zu reden. London. 3. Jn'i. Die Antwort Poincarcö wird frühestens heute erwartet: An dem Charakter der feimzvsische» Antwort wird cd liegen, ob i» den Beziehungen zwischen Frankreich und England eine Aenderung cintretc» wird. Die Spnnnnng jinWn Doni nn!> Poris Nom, 3. Juli. In vatikanische» Kreisen macht man aus der diplomaiischen Spannung, die infolge der Knndgcbnng des Papstes zwischen dem Vatikan nno der französischen Negierung hervorgerufen worden ist, kein Hehl. Man weist jedoch darauf bin, daß die Betschaft d-S PavsteS durchaus keinen franzoscn- feindlichen Charakter habe, und daß sie ohne fremden Einfluß entstanden sei. Man hofft in Nom, daß in Frankreich und Belgien bald eine sachliche und besonnene Bewertung der päpst lichen Note Platz greifen werde Berlin, 3. Jinli, Tin italienisch-? Blatt bringt die Meldung, daß der Außenminister Dr. von Nosenberg den Nuntius Pacelli ausgesucht nnd ihm den Dank der deutschen Negierung für den bekannten Brief deL Papstes ausgesprochen habe. Diele Meldung ist, wie wir von znsinnd'ger Stelle erfahren, nn zu treffend. Der Nuntius war vergangene Woche überhaupt »ich: in Berlin. Die Todesopfer I« Dniobm- Duisburg, 3. Ink:. Die Zehl der belgischen Soldaten, die durch daS Bombe,l- altentat an der Nheinbriicke »ins Leben gekommen sind, hat sich auf 18 erhöht. Der verschärfte Belagerungszustand ist aufs strengste an« Sonntag durchgcfiihrt worae,,. Jnfrlge des voll- ständigen Fnhrvrrbots wurden viele Auiomolnte, darunter auch solche unter acutraler Flagge, beschlaanalimr. Da der Belage rungszustand auch auf Mützlheuii und Nnlirort -iiisgcoeliiit wurde, so kam auch dort der Straßenverkehr z„m Erliegen Thea'er, Kinos und Gastwirtschaften sind geichtosie». Die Maßnahme», die getroffen wurde» ohne daß auch nur daS geringste über die Toter bekannt ist. haben in der Bevölkern,cg die größte Erregung herporgerufen. Die Sanktionen komm-t einer vollständige» Ab schnürung des besetzten Deutsailnnds >«m nnbckenieii gleich. In folge davon, daß der Telephonverketzr vollständig nnterbundcii ist. tai» es bereits zu Zwischenfalle» «wisiln a BesatzimgStrnppen und Zivitversone» an der Grenze die in Unkenntnis der neuen VerkehrSspcrrc die Grenze iibersct,reuen wollten. Lausenden vo» Arbeitern des besetzten Gebietes, die im n>rbest:p«c,i Gebiet arbei ten »»d t mgckehrt, ist es nicht mehr möglich, ihre Arbeitsstätte z» erreichen. Besonders schwerwiegend sind die neuen Verlebt S- svrrren für die Lebensmi'ielver'olaiing Schon beule sind zahl reiche Aukkäuscc an der Grenze kcstgrhalte» nnd verhindert wor den, das unbesetzte Deutsibiand zu beirrten Die Besatzung«- behörden haben in der Angelegenheit zahlceiche Verhaft,i»ee» vorgenommcn. Die brutale Durch« ih?>.»g der verhängte» Ver- kebrsspcrre hat in der Nach« von« Sonntag zum Montig wcUcrc sechs Todesopfer gefordert. Es >', ,d alles Personen, die Gr; »all« L Uhr » ech :c»f der Straße waren. Düsseldorf, 3. Jl'.'i. Die vo» «er französisch.n Behörde terbangte Sanktionen au? Anlaß des Ecsenbahnunfalles in der ürlgi'chm besetzten Zone haben >«.»: dnmvse Erregung ia «er Bevölkerung hervorgcrufe». Man findet lab- Vergcle» der Be- satznngSI'lchöide umso u»l>cgre:fl«ch-r, als bis ntzt nicht der ae- ringst: Grund zur Annahme viel egt, daß - in Attentat von deutscher Seite vorlicgt. Selbst an? der sranzösische» Presse g«hl hervor daß inan fick, ruch bei dm Besatzung?!» b?r? »> „och keines wegs im klaren über die Ursachui des Unglück? ist. Einmal spiuchi die Habas Agentur von einer Epploiiin eiins Gai-bebäl- te'.S, em andere? mal wird davon g:kn>.ch:». daß eine Bombe, die in einem Koffer verpackt gewesen sei. cxvtodicn ist. Ben deutscher Seite sind sofort nach dem Bekannt,rerden des- Un glückes alle möglichen Schritt«: unternommen worden, nm «ic Ursachen aufzuklären. Die Ermitt.'lnngen der denksthui Behör den wurden aber von belgischer Seit- dadurch geradezu sabo tiert daß daS Betreten der N»g!ücksst:lle auch den deutsch ui tliitersuchungSb-hördeii nicht gestattet wird. Köln, 3. Jiiti. Der Beschluß der Nketiilandkummusi in, die Grenze zwischen de«» besetzte» und »nbetcbte» Gebiet auf vierzehn Tage z» sperren ist praktisch a»s die englische Zone dadurch wirksam geworden, daß die Franzosen bei Hengste: die Weiterreise aller Neiscnten verbindet». Bei Vohwinkel ist der Verkehr zwar noch nicht gesperrt, iedocl, ist auch hier eine B c - >« u tz u n g dcS Weges in daS besetzte Gebiet nicht möglich. Infame Beschimpfungen Mainz, 3. Juli. DaS amtliche Oraan der Interalliiert?» Nbeintandsommission. daS „Catn« du Rhin" leitet seine Meldung?» über den Unglücksfall Von .Hochfest) »nt wüsten Beschimpfungen des Reichskanzler? Dr. Enno und des Nei.bSvräsidcntcn Eberl ein. Das Blatt behauptet, das; Be Erplosi« , von deutschen P r brecher» verübt worden sei. die von dem Reichskanzler Enno be zablt und von dem Reichspräsidenten Eber! belobigt worden seien. An anderer Sielte muß das Btait aber zngeben, das; d«e Untersuchung ein abschließendes Ergeb»,.; bisher nicht gezeitigt habe und amS werteren Mitteilungen geht h-rvor, das; daS Un glück irachrscheinlich durch falsche Behandlung der Ga S- bch älter für die Beleuchtung d?s E i s e n b a b n z u g e S berbcigeführt wn-rde. VttüljrktkPropaßMdüdttrhkmÜllitnStpllrülirirn Köln, 3. Juli. Gleichzeitig mit der völligen Abiveinmg oe-S besetzten vom »»besetzten Gebiet setzt: rine verstärtte Propa ganda der rheinische» Separatisten ei». I» g»t«nnt.»richtete» Kreisen ist man der Aiissaisniig. das; die französischen Agen'en Dorten und SmeetS jetzt die Stlinvc für gekommen erachen, nm ihre lande.werräterischen Pläne in die Wirklichkeit nmzn setzen. Als Tag der Ausrufung der rheinischen Republik wir) der 14. Juli, der Tag, an dem bekannttich die Franzosen ihre» Rationaltag feiern, genannt. Diele Gerüchte gewinne» »m so mehr an Wahrscheinlichkeit, als die Franzose» das begrnllihe Jntores'e haben, sobald als möglich i'ire bekannten Ziele zu zer- wirklichen. denn »ach den kürzl.che» Vcrössenttichunge» nimm! i» Amerika und England die Aufnahme immer mehr zu. das; die Dorten »nd SmeetS keineswegs Führer einer rheinischen Volksbewegung, sonder» bezahlte Agenten P o i i, e a e e s sind. wir sehen, mit welcher Entschlossenheit die LoSlösung des besetzten Gebietes vom Deutschen Reich i» der verschleierten Form der völligen VerkehrSsperrc von Frankreich betrieben ivird. England ist im Grunde mit diesen Lostrennungsversuchcn nicht einver standen, aber ob es den richtigen Weg finden wird, ein für allemal solchen Bestrebungen Abbruch zu tun, ist zweifelhaft. Die Entente Cordiale steht immer noch bei allen Erwägungen im Mittelpunkt. Immerhin aber glauben wir, daß England de» Bode» einer zögernden Politik nunmehr verläßt »nd irgendeinen Mittelweg finden wird, der einmal Frankreichs Willkür eine Grenze setzt, anderseits aber von Deutschland noch große nnd gewaltige Opfer verlangt. Wir werden aber auch in der nächsten Zukunft vorerst keine andere Waffe haben astS die de? Widerstandes der Nnhr- bevölkerung. Dieken Kamps z» stählen nnd zu fördern ist die Pflicht der deutschen Nation. Und darum such jene Männer in aller Oeffentlichkeit zu brandmarken, die diese Abwehrwasfc dem deut schen Volke entreiße» wollen. Man sollte meinen, daß alle deut sche«, Stämme lein anderes Ziel verfolgten, daß alle ..Vereint- wortlieycn" des PotkeS ihre Untertanen daraus hinwieicn, n», alle Glieder der deutschen Volksgemeinschaft zu den« großen einiget' Ziele zu führen, daS wir unbedingt finde» müssen. ES >, nre ein Leichtes, im Gedanken an unsere Brüder an Rbei» uns R»yr das zu tun. Aber cS gibt Verräter, die die neue Freiheit an t». Obers,äche warf, und die nun, nm die Gunst eines a-e- wisicn Vnlssleiles bnb'end. das Vaterland vergesse» und nur an sich denke». Soll erst eine spätere Zeit diese Männer richten, findest die gegenwärtige Welt nicht die Krasi, sie ihres „Thrones" zu entsetzen? Wir werden auch in Zuknnst solchen Elementen entgcgcntrcten, »nd sei es der „erste Diener" eine? Staates oder ein Knltttsministc;', der in der gegenwärtigen politischen Gesa!» nnd Bedrängnis nichts Bessere? zu tun hat, als Vvtlsktassen gegeneinander ansznbetzen »nd neu: Brände in das schon hell anslodernde Feuer hineinznwersen. Nur eine Politik, getragen vo» wahrhaft christliche,» Geiste und getragen von der.Krast ans- richtiger »nd ehrenhastcr Männer kan» »ns retten.