210 XVIII. Capitel. Zwirndecken und Wollentücher. Eine Combination von frei gezeichneter Jacquard- waare mit Waffeleffecten als Füllung, Borde oder Grund gibt, sowohl in Decorationsgeweben, als: Decken, Schutz tüchern etc., als auch in Modewaaren, nämlich Tüchern, Fichus und Schärpen, ganz prächtige vielverlangte Handelsartikel. Wir wollen uns vorerst mit Zwirndecken beschäf tigen, und dann die Wollentücher besprechen. Das Zeichnen auf Zwirndecken sieht einfacher aus, als es eigentlich ist. Es handelt sich nämlich weniger um eine künstlerische Leistung, als um eine peinliche Rücksichtnahme auf alle durch die Technik nur immer erreichbaren Mittel und deren richtige Anwendung. Die einfachsten Decken dieser Art sind ähnlich unserer Fig. 122, welche in zwei Farben ausgeführt ist. Weiss stellt z. B. die Kette, Schwarz den Schuss vor. Dies Gewebe kann auch in Wirklichkeit mit weisser Kette und rothem oder blauem Schuss erzeugt werden. In der Mitte kann durch Tafft, eventuell Crepebindung u. s. w. eine Mischfarbe erzielt werden. (Hier ist der punktirte Grund gemeint.) Die vom Schüsse erzeugte Figur oder der durch diesen herzustellende Grund wird in gröberen Bin dungen, z. B. achtbindigem Atlasse oder Köper u. s. w., die Ketteneffecte in feinerer Bindung, als: fünfbindigem Atlas, Köper etc. hergestellt. Das Material ist Baumwolle. Zwirndecken, welche aus edlerem Materiale, z. B. aus Leinenzwirn, der bekanntlich einen sehr schönen