194 XVII. Capitel. Ueber Piquet-, Stepp- und Waffelgewebe. Unter diesen Gewebearten sind alle jene vereinigt, bei welchen durch eine eigentümliche Art der Her stellung eine gewisse Plastik des Gewebes erzielt wird. Dies ist der Grund, weshalb sie hier, unter einem Gattungsnamen vereint, angeführt sind, obgleich sie ganz verschieden gewebt werden. So sind die beiden ersten sehr nahe verwandt und nahezu gleichartig ge webt, während der letzte Name ein in seiner Erzeu gung, nicht aber in seiner Plastik verschiedenartiges Gewebe bezeichnet. Erstere sind Doppelstoffe, letztere einfache, d. h. nur aus einer Kette und einem Schüsse als ein Gewebe hergestellte, während alle Arten von Piquets aus zwei übereinander erzeugten Geweben bestehen, welche mittelst stellenweise aus dem unteren ins obere Gewebe tretenden Kettenfäden zu einem Gewebe vereinigt, be ziehungsweise »abgesteppt« werden. Zwischen beiden Geweben kann noch ein sogenannter Futterschuss zu liegen kommen, welcher die Plastik erhöht, wie bei allen »Matelasse« und ähnlichen Geweben, ob selbe aus Wolle, aus Seide oder aus beiden vereinigt hergestellt werden. Man trifft die hier behandelte Waare als Stück- waare, aber auch abgepasst als Decken an. Sie werden auf einfachen Handwebstühlen, ebenso aber auch mittelst Jacquard-Maschinen auf Hand- wie mechanischen Web stühlen erzeugt.