132 XI. Capitel. lieber Bänder. Bänder sind eine in vieler Hinsicht ganz für sich abgeschlossene und namentlich in ihrer technischen Vollendung und Mannigfaltigkeit hervorragende Art von Geweben. Nicht als ob man iin Allgemeinen etwas vorfände, was in den breiten Seidenstoffen nicht auch vorkäme, aber da das Band namentlich schöne Ränder besitzen soll, gelangt man in ein Gebiet von Techniken von einer solchen Vollkommenheit, wie sie kein anderes Gewebe aufzuweisen vermag, welche das gerechte Er staunen erregt und die weitestgehenden Kenntnisse des Fachmannes zum Verständnisse voraussetzt. Die Banderzeugung dürfte kaum jünger sein als diejenige der anderen Seidenstoffe. In England ist »Coventry«, in Frankreich »Etienne«, in der Schweiz »Basel«, in Oesterreich »Wien« der Hauptfabriksort für Bänder. Wenngleich schon viele mechanische, d. h. Dampfbandstühle im Betriebe sind, so sind doch in diesem Industriezweige noch sehr viele Stühle mit Handbetrieb in Verwendung, weil die Mehrzahl der Bänder mehr Mode- als Massenartikel sind. Je nach der Mode, welche hier Alleinherrscherin ist, variirt die Breite der Bänder von wenigen Centi- metern bis zum halben Meter. Eine von anderen mechanischen Webstühlen ganz abweichende Bauart hat der mechanische Bandwebstuhl. In Fig'. 67 führen wir dem Leser ein allgemeines Bild eines solchen Stuhles vor, auf welchem 18 Bänder