123 Der mechanische Webstuhl für Möbelstoffe. Nachdem wir es hier nur mit gemusterten Ge weben zu thun haben, so ist es selbstverständlich, dass die Anwendung einer Jacquard-Maschine Grundbedin gung ist. Mit dieser im Zusammenhänge steht der Harnisch, unter Umständen noch Vorderwerke etc., je nach der Art der erforderlichen Aushebung und der mit dieser innig verbundenen Specialvorrichtungsart. Die schon benützte Fig. 46 dient auch jetzt ganz vollkommen diesem Zwecke. Wir bemerken ausser der Jacquard-Maschine, den Karten und dem Harnische an beiden Seiten des Stuhles zellenartig vier Abtheilungen, die Schützenkasten, in welche die im Gewebe vor kommenden mehrfarbigen Spulen, in ihren Schiffchen oder Schützen gelagert, eingeführt werden. Je nach dem die eine oder andere Farbe in Anwendung kommt, steigt automatisch der entsprechende Schützenkasten, und es tritt gerade diejenige Zelle auf die Höhe der Schützenbahn, deren Schiffchen, beziehungsweise Farbe zu functioniren hat. Diese Laden nennt man Steigladen, und ihre Hebung oder Senkung wird von der Jacquard- Maschine aus entsprechend dirigirt. Benöthigt man weniger Schützen, so bleiben die anderen Zellen leer und treten nicht in Action. Genügen die mit den vorhandenen Schützen er reichbaren Effecte nicht mehr, so muss man auf die Anwendung mehrerer Ketten übergehen, worauf später zurückgekommen werden wird. Das Zeichnen für Möbelstoffe unterscheidet sich im Allgemeinen wohl kaum von jenem für die vorher behandelten Gewebe j da aber die Möbelstoffe und Tapeten vorherrschend decorativ wirken sollen, so ist bei der Composition diesem Umstande voll Rechnung zu tragen, und es wird nur jene Zeich-