113 VIII. Capitel. Ueber Damaste. Unter jene gemusterten Gewebe, welche als deco- rativer Schmuck vielseitig in Anspruch genommen werden, gehören unbestreitbar auch die Damaste. Ihre Herstellung bedingt eine ganz eigenthümliche Webeart, ihre Wirkung wird lediglich durch den verschiedenen Glanz der Figuren der Zeichnung gegen den matteren Grund oder umgekehrt, nicht aber durch verschiedene Farben erzielt. Dieser Glanz, gleichwie der matte Ton wird nur durch die Bindungen erzeugt. Der Eindruck dieser Gewebe ist daher ein ruhig wirkender. Anwen dung findet der Damast auf Vorhänge, Wandtapeten, Fahnen und Tischzeuge, zu welchen wir auch Hand tücher etc. rechnen wollen. Alle Damaste sind auf beiden Seiten nahezu gleich schön, gehören deshalb zu den »beidrechtigen Stoffen«, sie sind auch von der grössten Dauerhaftigkeit in Folge ihrer festen Ver bindung. Erzeugt werden Damaste aus allen Arten von Gespinnsten, als: Leinen, Seide, Baum- und Schafwolle. Für den Zeichner bieten die Damaste keine Ge legenheit zur Erzielung grossartiger Effecte. Eine Wir kung ist nur erreichbar durch eine gediegene Anord nung der Massen und durch edle Linien in der Zeich nung.' Ab und zu können Schattirungen in Anwendung kommen, jedoch in bescheidenen Mengen, damit die Deutlichkeit der Zeichnung darunter nicht leide. Aus diesem geht hervor, dass ein tüchtiger Damast zeichner schon auf einer ziemlich hohen Stufe künst- Handbuch für Musterzeichner. g