Volltext Seite (XML)
Goinabend, den 10. Mat 1919 den großen Bildner bekannt »»irden, sind sämtlich -mp ilten. Sein eigener Name daneben ist vergessen. Es lind pvölt Stifter des Domes ans dem l l. Jahrhundert, Mni.iraien nnd ihre Frauen, die der .Künstler dargestcllt !>nl, die den Weltruhm des Unbekannten begründen. Nicktt ;wei Neiden gleichgültiger oder langwrili.u-r Einzeln »iren Hai er ge ichaffen, sondern eine höchst bewegte ibrnppe, die man 'S ch i ck s a l und A n r e i! üdersttneiben könnte. Tenn alle Personen sind zu einem Vorgang in Bez,e.m»g ge bracht. in dem sie selbst handeln oder der sie doch anis Neiste bewegti Ein isjottesnrleil, ein Fiv.itamv'. ja dem de: Markgraf Titmar erschlagen nnude Ter Kamps soll eben beginnen. Tie beiden .Kämpfer stehen >un gegenüber. Tie anderen zeigen alle Aisckle, .Fürst», »leugierde. Pkirtei- lichkeit. Mitleid, hast. Ab'cken vor dem beginnenden Bim bade. Tie Tarstellung die'er Gemütsbewegungen anf den lstesichtern und in der Körperhaltung i'i meiilerlniir dem r/eben abgelauscht. Meisterhof! aber ist auch die Behand lung der mittelalterlichen Gewandung, besonders im Fal tenwurf. Am schönsten ist. jeder Zoll eine Königin. die Markgräfin Uta, die ibr edles Anllch mit dem Mantel verhüllen will, damit sie dos Furchtbare nicht sehe. Am Lettner ''elbst lind Szenen ans der bei den S g e j ch i ch i e von demselben Meister in Stein ge- ichniht. Besonders fesselt das Abendmahl. Nur vier Jünger nmgeben den Herrn. F u d a s iit nichl als alter, bästlicher Fade, sondern als ein schöner Jüngling darge stellt. Sein Blick rnh! wie verzückt aus dem .Heiland. Ter steht bster ibn iü.iiveg, als er ihm das Brot real», Hot der Meister vielleicht de» Gedanken andente» ivollcn, den Fahr- hunüerte später Hebbel dichleri'ch venneriete, dost Fnda.- der stärkste im Glauben gelnKen n>äre nnd den Heiland mir »erraten hätte damil dieser (»elegenheil habe. nbe>^ seine Feinde nm so sicherer an !, inmphieren? Ein anderes Bild geigt die G e f a n g e n n a v in ei Petrn-s lmt gerade mit einem schwere» Fweihändei dem Knecht Malcbus da: >Olir abgeschlagen : ein weiteres die B e > I e n g n n n g d e s .Herrn durch denselben Jünger. Meisterhaft ist die derbe Magd, vor der sich der vor kur,pan nocb io Tapfere jnrchtet. Erschütternd ist die A » s g a b ! n n g d e s B ! u t g e l d e s an Judas. Er stellt in einer Gruppe von Sstnirken. Schwere Zweifel und Nene siebt nw» stbon ans 'eineia Antlih sich abzeichnen. Taö schönste aller.Bildlverke iw Toni aber i» doch wob! der Diakon bo» dein gleichen unbekannte» Meister. Ein junger Mau» m priesterlicher Kleidung, in der Albe dost ein Pult für d.v.S Meßbuch de>n Büstios bin. Unter hm Bult Nlättergei, »k. Tie Got'k niiumt ibr Srnnln» roni Baume. Das femc Gesicht aes Diakons ist von F w.eud- locken in üppiger Fülle »in'o.nal Es bat einen AnNnuck von religiöser Innigkeit. v'e üh ibn nur noch ans den Fresken von F r a A ngeIico in F l o r e n z in dem .Kloster gesehen hohe, dessen Prior später Zavanarelo war. Unendlich fein ist wieder die Behandlung der Klei dung. Tie Albe spannt auf der Brust und geigt e ne '.ei- zende kleine Tucrsalte. So wie inan es iw st eben Ich'! ich sieht. Zierlich und doch fest ist die Hand des Ti.st'onS. Ter .Küstci erzähl! uns, das; dieser auch das stiebüa isstnck Sr. Exzellenz des Domherr >, Dr. Grasen v o ,, P o f a. doivskh sei. cheS früheren Staatssekretärs, nn'cre - p'igi- gen Kollegen in der Nationiwersamnilnug. de>n dst- Ber- waltnug des kostbaren Erbos cüüiegt. Nach lie'en Wunderwerken haben die schönen Grab denkmäler und anderen Kunstwerke iw Dow nicht mehr das hohe Interesse was sie sonn erwecken werden und ver diene:-. bcstnidcrS die Bildei ron Lukas K r a » g w. Nach einer Episode. Beim Denkmal eines Dompropstes von Br uchtc re aus dem Jahre UB1 erscheint uw- die Aelw- lichkeitd es Gesichtes, ja selbst der Haartracht mit dom ver ewigten Kardinal Kopp gang ausfällig. Ter .Nüster, dar aus hingewicsen, bestätigt sie. Er hat den hohen Herrn vor irichlich 2.v Jahren einmal lange ini Toni umh.'rgesührt und von ihm manche freundliche Aufklärung über Tinge g»S de' katholischen st,eit erhalten. Auch der Bischof Schnei der hat ihm wiederholt solche Ansklärnngen gegeben. Tie Tänimerung ist hereingebrochcn. Mnstisches Tnnkcl füllt nun die hohen Hollen. Tie stnwi m Sprache frühere Jahrhunderte spricht eindringlich in der tiefen Stille des Abends zu uns. Schweres Schicksal Vgl der — Sächsisch, BolkSzeitv»- — Do:n sich schon vollziehen sehen, in den Kämpfen zwischen Wenden und Deutschen, beim Hussiteneinfall, während des d:eitzigjährjgen Krieges, in der ncipoleonischen Zeit nach der unglücklichen Schlacht bet Jena. Wieder einmal ist eine Zeit de> Prüfung über Deutschland hereingebrochen. Got tes Hand mag uns gnädig hindurchführen. Wir müssen hoffen. Aber was uns erheben kann, das ist die Unver- gänglichkcit deutschen Geistes und deutschen Gemütes, wie gerade dieser Dom sie in seinen alten, wie jungen Werken so herrlich offenbart. Mir ist, als klänge uns beim Schei den ins Ohr der Schluß der M ei st e r s i n g e r: Verging in Tunst das heil'ge römische Reich, ' Uns bliebe gleich die heil'ge deutsche Kunst." - rl. VNWLÄLMNMNLMWKMAAM K K N N D K M IH'lkK.-iLli-^trKAs.bo em ciitz vsi'sdrü. Xuviä- glrirLkd oi-koiA. Iris wsidsros viar LoRQuIisnäs. — Asus klsarktzULUmslämsAsu rsoktLsidißs srdstsu. MeekLssS/KF Sr^sMsK- ÄMsKAsr-MS' T'S tÄ m W K K W o' E uvck l'oütplAt». I!l!l!llIII!I!I!HII!IlIlIlIIIIIlI»lIIIII!l!Il> liilllllllll /i-/ « Nkue ßklvtttkNg! Ueuk KkAlrtNß! 2 Baeths Gasthaus -Z Lkknrks llO?? § LiiMstr.8 11) » kernius U lM ' LWMVlWAM-MW <im»skhien imjkre »ollkiiindig ncu rcnovierlm L»kal>!dli>n »i-d »S ^rcmd^ujimmer sow>e groj;c; „nd »eines Vt-reiu^nnmer gir Rcrknn-, m Hichtsile» und OklsUschiin-n Speise» und Getränke in vorzüglicher Gütet Um «»»reu .-jusjiruch bill^n Kapellmeister Rose. Richard Burgmann u. Fra». « » 8> « N w « tS » .Und ob. HanZ!" „Na also! Und da wunderst du dich noch, daß ich kaum erwarten konnte, bis eingespannt war?" Der herzliche Ton GreuzachS und die ehrliche Freude in seinem Blick löschten alles ans, was sie einst in den letzten Jahren v«r Eberhards Flucht einander ein wenig entfremdet h«lte. Bald saßen fle gemütlich plaudernd in dem getäfelten Eßzimmer» wohin Heiderich mit einem Imbiß ßefohlen worden war, und erzählten einander in kurzen Umrissen ihre Schicksale. Nachdem Heiderich sich entfernt und die Herren sich ihre Zigarren angesteckl hatten, sagte Greuzach, den Blick behaglich durch das Gemach schweifen lassend: »Eopperlot, und höllisch gernüilich hat dir die Heide richen hier alles zurecht.gemachtI AIS ich im Frühjahr mal mit Bekannten hier war. sah es räubsrmäßig auS. Sogar Blumen und Grünzeug haben sie »ir zu Ehren auf marschieren lassen! Das hätte ich der Alten meiner Treu nicht zugetraut!" Pernltz errötete. Sollte er dem Anderen von der holden Fee erzählen, die ihm als erste hier erschien? Sie wohnte ja drüben aus Graditsch, und Greuzach wußte wahrscheinlich mehr von ihr als er selbst, obwohl er sich von HeioerichS genug hatte berichten lassen . . ." Aber er schwieg. Eine eigene Scheu hielt ihn ab, Schwester Elisabeths Namen auszusprechen. Greuzach fuhr fort: „N« ja, die beiden Alten werden ja auch heilfroh sein» dich wieder zu haben. Ich glaube, sie waren die Einzigen, die felsenfest davon überzeugt waren, daß du noch am Leven bist. Air anderen mußten leider daran verzweifeln, da du ;a kein SterbeuSwvitchen von dir hören ließest. Ich wollte, ich hätte die Heiderichen gesehen, als Deine Depesche kam." „Ich sandte ihr gar keine, denn eigentlich wollte ich sie überraschen und ganz unerwartet auf Ehrenhofen er scheinen. Indessen hätte mir Dr. Kleber beinahe den Spaß verdorben!" „Wieso? Warst du denn schon bei ihm?" „Jawohl, drei Tage lang. In Geschütten. Und er muß wohl Angst gehabt haben, das „Näubernest", wie er mein liebes Ehrenhofen nannte, könnte allzu vernachlässigt sein, um einen unerwarteten Gast zu beherbergen. Da sandte er hinter meinem Rücken eine Depesche an, Heide- rich, man solle alles festlich instand sehen für einen Gast." „Na, weißt du, geschadet hat das keinesfalls." „Aber die Freude hätte es mir verderben können! Zum Glück dachten sie hier gar nicht an mich bei Erhalt der Depesche, sondern an Vetter Bindemami, und so waren dann Ueberraschung und Freude doppelt groß." „Mlr scheint, dein guter Vetter Vindemann hat sich schon Rechnung auf die Erbschaft gemacht," lachte Greuzach. „Wenigstens hörte ich, daß er mehrmals hier war und Ehrenhofen von oben bis unten durchstöbert haben soll." „Heiderich und Kleber erzählten es mir. Auch daß er Ehrenhofen umbauen und in einen modernen Landsitz ver- wandeln lassen wollte — wenn es ihm erst zugefallen sein würde. Aber ich denke, diese schönen Pläne wird er nun wohl in den Rauchfang schreiben müssen." „Natürlich! Gott sei Dank Ehrenhofen, dieses Pracht- Nr. 106. Seite 6 UaciejevvZki. Oenti5t l-rLckm'trstraütz Ib. I.» Lcke ^c,r.'crinsk/3trLÜv ijpcecttnonäen ?-l, Z—S. pernepre-ber lOSIS. 2Nwn,s»-rkti(iirea für llabsmittoltv ! okksov k-üüs, Lltsrlsiäsv lloüt iu vsri-n-siksltea lÄIea okt iuit üdsrr»8obso<isw j,>ko,L 6ie tinntbilä.. sodmsrr- uaä suokrsn». »tillglxlo ,, krais 2.—uocl i!,75 vrliültlioll in äsr llcckupotNsko, Kvbkolistr. Usu küto «isk v„.- Kaob»kmnnßion unä bostolla, wo niodt srkiUtliob, äirskt dsi l.ägOsiäl'OMM. 8rittltoiimsn-stominton 2l>7, Berufs - Vorbildung özler» ISIS - 54. ZMjür . T age«v»«schule — »ehrling-schnle s. Pflichtsch»« lil. HnndelSwisfenschnftliGe Kurse fkr »Limlichi und weibliche vrsncher U. vnrdereitung fidc AnrtSpriifunge« SlL?. Prrvntknrse Nksissszk SttlklS- mi ch«» z>M«»S-W.i vrrSdeu Tr» Moritzstrnhe 4 — Fernsprecher 2«81 «!«»tt ««> mr litt iw!» «tt II» II» III!» litt litt !Ill litt litt litt «ll II» »s Z IMllUtlVßWriWII 8t. ^Ult 2 Dailunx ro« bk <>'»,» ^ t-r6ii<tti<-.Ii» pr»lcri«»l!« »»«l >u»l»i>äa»x i» ^ »!!«» 2vsix«n ä»r L»n«^irt»ok»kt ^xrol» x«prLkdg l,e^r- S i: IcrLkts 8,rlli»k zsI»A«n »i» ?«nlc 8»a»,«uoi. S Z >r»ckkn»nx it. VUt«i»«r IBId Z äursk <l>« 0^«ri». ^ «»i »ttl litt lltt litt ll»ll «ll litt »ll I»ll llll »ll ll» ttll litt ll» ll» Ml NS » 8 z frunr stübalcoivslci, l F »rirkt IS, ssernnp. W». g » s NI . . . ^ u kiir Vil<lsrei»r»!>iuu»x. ^ol«rtixu»x v ^ !rlin»el»ri!iol»«r Xü-ol>si>ksii»t«r n««i Ln»«Ir«rxI»»ui>x»», A A Ul»s«-»rl»«ii«» »«<ü» ,»0l» S »«»W-Irt«. N » U n » » - pslLWssSS'VIH NClekksttigsies t.rigei' »Hei'^i'ien. llep^i-atuien E« zusbe«akrung SLdnvli uiul biüigüt »» gcgsn Vecsiokscung ^LSLSZ 8-8ESNLS- !<Ük'86KN6I'6! vi ESlie^-e). Uingstnake 26 gagvniiiiei' «lsi- l.siuj8>Lnlilscden 8snl«. und schnell ln-d billigst. Große Auswahl, noch billige Preise- ILuir»l»rIlr WM M >g « ll volle Stück Altertum — umbau, n lassen! Welch barbe.« nscher Gedanke! Ich hoffe, du schiebst dem ein- für alle mal einem Riegel vor?" „Ist bereits geschehen. In meinen Jahren muß man an alles denken. Ich benutzte meinen Aufenthalt in Wien dazu, um mein Testament zu machen und darin auch die Zukunft meines gel-ebten Ehrenhofen zu sichern. Wetz Geistes Kind immer mein Erbe oder meine Erbin sei» mögen, hier dürfen sie mir mit keinem Finger an die alten Mauern rühren. Wollen sie . Ehrenhofen nicht be wohnen und liebevoll erhalten, wie ich eS während der Restes meiner Leideiiszsit zu tun vorhabe, dann fällt,» riebst meinem entsprechenden Kapital für die Erhaltung-- kosten dem Sinai zu und soll einem Humanitären Zweck dienen. Für diesen letzteren Fall werde ich noch genauere Bestimmungen treffen, sobald ich über einen anderen Punll klare Mitteilungen erhalten habe." Greuzach blickte den Sprecher erstaunt fragend an. „Du sprichst in Rätseln, Eberhard. Weh Geistes Kind dein Erbe oder deine — Erbin sein mögen? Ich denke, du kennst doch deinen Vetter Bindemann, der dein natür licher Erbfolger ist? Oder gibt es da noch andere, nähere Verwandle?" «Ja/ „Mensch! Eberhard! . . ." Greuzach fuhr auS seiner nachlässigen Stellring auf. „Bist Lu am Ende ver heiratet?" „Nein." lächelte Pernitz. „Aber mein Bruder Ulrich war es. Und seine Kinder, wenn sie noch am Leben sind, wie ich hoffe, haben Anspruch auf ihres Vater» ErVe." Kr I« Won iand st a.4v x «»»«ad Lre«dr <n» «a» i i hatte ivar schon wird man ->w! am M hont is wett'» eben Tn- Natio bc d i ng u Äcrii'.ckn'inc ablebnen? antwortlich, das „Nein" nur wenig wird Verst lireiscii. D iiian's macl irbe. kein > -wei liebeln steckt, der 9. aewaitig vo Sind c Siege? M cisull-ii. st öiinaer, du 'Äasienstillsi ceckttt. aek» Kinder der Ni, glauben nir alle, ab« l! e r s a i l I klemcnc ^ieldewußtc gen Schiväö seiner 1-t is. srühcren ei Nun verzeih Sch-wäche. . er mehr. A laßt er sich Uche Grö Wie sie wattig. In Jahre Hindi wir von Ui unsere H a l wer Hunger unserer Zei! weist Volksl mieden, ja i.nd Selbstv! loser Wuch Arheiksr grissen. Di steder macht, ecraerrxiltige wehr oonnö üntr.-rrdnur noch iaiilinei Sic uffrd a rlv ror mehr al ost Dichter ,.Tc De: Wird n rerstrhrt, die -chreSen? d blicke unsere deiih'ree Vol 'böen ii »ns »! ml v'ildern ! der e n Z i g würdn'N auch Tann, aber t ttich.mmenbr aeivtttigcr a