Volltext Seite (XML)
i. Alte Vorschriften. Theophilus’ Schedula; Cellinis Trattati. 9 plättchen beendet, so nimm alle Gattungen Glas, welche du zu dieser Arbeit gebrauchen willst, brich von den einzelnen Stückchen ein Weniges ab, lege sämtliche Bröckchen zusammen auf ein Stück Kupfer, jedes aber für sich. Indem du sie ins Feuer bringst, häufe Kohlen rund umher und darüber, blase fleifsig und beachte, ob sie gleichmäfsig schmelzen; ist dem so, dann mache von allen Gebrauch; ist irgend ein Stückchen aber härter, dann lege es besonders bei Seite. Nimm nun eins nach dem ändern ein jedes von den geprobten Gläsern, bringe sie gesondert ins Feuer, und wenn das Glühen ein- tritt, wirf sie in ein kupfernes Gefäfs mit Wasser; sie werden in kleine Stücke zerspringen, die du mit einem runden Hammer [Hammer mit runder Bahn] zermalmen musst, bis sie ganz fein werden. In diesem Zustande musst du sie auswaschen und sie in eine saubere Muschel füllen, die du mit einem wollenen Läppchen bedeckst. Auf diese Art verteile die einzelnen Farben. Ist dies geschehen, so nimm ein Stück jenes gelöteten Goldes, hefte es mit Wachs an zwei Stellen auf eine ebene Tafel, nimm eine feine wie zum Schreiben geschnittene Gänsefeder, nur mit längerem Schnabel und ungespalten, und schöpfe damit aus einer der Glasfarben, welche du willst. Diese ist erdig; schabe sie mit einem langen dünnen Kupferstab, der am Ende fein ist, von der Federspitze sorgsam herab und fülle damit jeden Schnörkel an, den und wieviel du willst; was aber übrig ist, thue in sein Gefäfs zurück und decke es wieder zu. Und so verfahre aus den einzelnen Farbenmuscheln, bis dass ein Stück ganz gefüllt ist. Dann entferne. das Wachs, womit es befestigt war und lege dies Stück auf ein dünnes Eisenblech mit kurzem Handgriff und bedecke es mit einer Art Sturz aus Eisen, welcher hohl, wie ein Gefäfs sei, und auf der ganzen Fläche mit kleinen Löchern durchbohrt, so zwar, dass die Löcher an der Innenseite flach und breit, aufsen eng und hervorstehend seien, so dass die Asche abgehalten bleibe, wenn zufällig welche darauf fallen sollte. Auch habe dieser Eisensturz in der Mitte oben einen kleinen Ring, vermittelst dessen man ihn aufsetzen und abheben kann. Ist das gethan, so stelle grofse lange Kohlen zu sammen, die du stark in Flammen setzest. Zwischen denselben lasse einen Raum und gleiche ihn mit dem hölzernen Hammer ab. Da hin werde mittelst der Zange das (untere) Eisen an seinem Handgriff gehoben. Wie du es sorgsam zugedeckt hinstellst und rund herum nach oben und auf allen Seiten Kohlen gelegt hast, nimm den Blase-