Einleitung, 3 ist in diesem Falle die im Metall ausgesparte Zeichnung durch Kon turlinien belebt, die eingegraben und mit dunkler Schmelzfarbe aus- gefüllt sind. Eine Unterabteilung des Grubenschmelzes ist derjenige auf re- liefiertem Grund, der mit dem Grabstichel in flachem Relief, welches durch das blanke Metall in seiner Wirkung gesteigert wird, ausgeführt zu werden pflegt. Die in verschiedenen Farben in diese Vertiefung gebrachte durchsichtige Schmelzfarbe lässt je nach ihrer gröfseren oder geringeren Dicke den Metallgrund heller oder dunkler durch scheinen. Diese Art wurde von den Italienern, welche sich die Er findung zuschreiben, „opera di basso rilievo“, hiernach von den Fran zosen Email de basse taille oder Em. translucide sur ciselure en relief genannt. Ebenfalls dem Grubenschmelz beizurechnen ist das sogen. En- pleine-Email, nur auf Goldgrund ausgeführt, wobei ebenfalls das zu emaillierende Feld aus dem Gold ausgehoben, mit weifs-opakem Schmelz grund ausgefüllt und mit dem umgebenden Gold in einer Fläche abgeschliffen wurde. Die entstandene weifse Emailfläche wurde dann zur weiteren Dekorierung mit dem später zu behandelnden Maleremail benutzt. b) Der Schmelzüberzug ruht ganz auf der Oberfläche des Metalls, wird aber aus Gründen der leichteren Herstellung oder der besseren Wirkung in kleineren Abteilungen (Zellen, domunculi), aufgebracht, welche durch feine, auf den Metallgrund aufgelötete Metallstreifen oder -Drähte gebildet werden (Zellenschmelz oder Email cloi- sonne). Grundsätzlich nicht verschieden hiervon ist das Draht - und das Filigranemail, denen wir an ihren Orten bei der geschicht lichen Betrachtung begegnen werden, aufser dass etwa beim Filigran email nur die durch die Filigranfäden gebildeten Figuren mit Schmelz ausgefüllt werden, während der Grund frei bleibt. Die beim frühmittelalterlichen, rheinischen Grubenschmelz vor kommende Erscheinung, dass ausgehobene Gruben von gröfserer Aus dehnung durch eingesetzte Drahtzellen geteilt werden, hat den Namen gemischtes Email (Email mixte) erhalten. Zu dem Goldschmiede-Email ist noch zu rechnen die Emaillierung von kleinen Hochreliefs oder Freifiguren in Gold, welche in der Bijouterie vom 16. Jahrhundert an auftritt (Email de ronde bosse). i*