2 Einleitung. welchen vielleicht die in der Technik ähnlichen Lackarbeiten der Ost asiaten Anlass gegeben haben, brauchen wir keine Notiz zu nehmen. Die Gruppierung der verschiedenen Erscheinungsformen des Emails lässt sich vornehmen: i. nach dem zum Ueberzug verwendeten Glasfluss; 2. nach der Art seiner Anwendung. Vom ersten Gesichtspunkt aus unterscheiden wir durchsichtigen Glasfluss, welcher den Unter grund deutlich erkennen lässt, oder translucides Email, und un durchsichtigen Glasfluss, welcher den Grund unsichtbar macht, oder opakes Email. Bei der Gruppierung nach der Art der Anwendung des Emails folgen wir der von Br. Bücher*) vorgeschlagenen Zweiteilung in Gold schmiedemail und Maleremail. Die erstere Gattung umfasst die jenigen Arten der Anwendung, bei welchen das Email als ein Hilfs mittel des Goldschmiedes erscheint, die zweite dagegen solche Werke der Schmelzkunst, welche als selbständige Kunstwerke auftreten, wobei natürlich nicht ausgeschlossen ist, dass dieselben auch als selbstän dige Beiwerke zum Schmuck von Edelschmiedearbeiten verwendet werden können. Das Goldschmiedemail ist nach der Art seiner Ausführung in eine Anzahl von Unterabteilungen zu zerlegen: a) In die Metallfläche werden zur Aufnahme der Schmelzmasse Vertiefungen eingearbeitet, was in alter Zeit mit dem Grabstichel, in neuerer Zeit durch Tiefätzung oder durch mechanische Pressung, Prägung oder Guillochierung geschieht. Die entstandenen Vertiefungen (Gruben) wurden in ältester Zeit mit je einer Farbe von Glasfluss ausgefüllt, sodass der Eindruck der Arbeit an Mosaik erinnerte; erst beim Fortschreiten der Technik lernte man, in dieselbe Grube mehrere Farben einzufüllen, deren mehr oder weniger beabsichtigten Verlaufs in einander einen wesentlichen Teil des Effektes bildete. Diese Gattung führt den Namen Grubenschmelz, Email champleve. Hierbei kann sowohl die ganze Metallfläche derart mit den farbigen Glasflüssen überdeckt sein, dass nur schmale Metallstreifen konturen artig stehen bleiben, oder es kann die ganze Zeichnung im Metall ausgespart und nur der Grund mit Schmelzfarbe bedeckt sein. Die letztere Art nennen die Franzosen Email ä taille d’cpargne. Meist *) Geschichte der technischen Künste, herausgegeben von Br. Bücher, Erster Band (Stuttgart, Spemann) p. 4. .