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io. Miniaturmalerei auf weifsem Schmelzgrund. Augsburg. 177 grofsen Künstler gerechnet zu werden verdient; er malte viele Bild nisse reicher Leute, welche seine Zeitgenossen waren. Einige haben das Bild auf der erhabenen Seite, und auf der vertieften (Contre- Email) eine Landschaft, Wappen und dergl. Seine Erben besitzen noch sein eigenes von ziemlicher Gröfse.“ „Jakob Priester (bei Nagler Priesterer) lebte 1675—1726, welcher auch ein Feuermaler war, kam Schnellen lange nicht bei, sowenig als dessen Sohn Joh. Konrad Schnell, von welchem gleichwohl eine ziemliche Geschicklichkeit zu rühmen ist. Er war übrigens Schüler des älteren Fisches.“ (Von Priester besitzt das Roth schild-Museum eine Folge von sechs kleinen Likörbechern, jeder mit zwei Emailbildern, die zwölf Monate des Jahres in ländlichen Ver richtungen darstellend, gez. J. J. Priester pinx Aug.) „Samuel Wolfgang d. J. war Schüler von Schnell, als er noch Goldarbeiter war, und lernte auch von und gleichzeitig mit ihm die Schmelzmalerei und zwar mit gutem Glück.“ „Josef Mages (1728—1770) von Ems in Tirol gebürtig. Er hatte in seiner Vaterstadt gelernt, hernach aber hielt er sich lange Zeit in Wien auf und endlich setzte er sich hierher (Augsburg). Er war ein nicht ungeschickter Feuermaler. Er hat mit glücklicher Er findung für Kupferstecher und Kunstverleger gezeichnet.“ „Esajas Nigges (f 1770) war in jungen Jahren ein,geschickter Feuermaler, wiewohl ich wenig von ihm gesehen habe.“ „Bartholomae Seuter (Ende 17. Jahrh.), welcher eigentlich Seidenfärber gewesen, jedoch dabei die Künste, vornehmlich die Schmelzarbeit, ungemein geliebt, malte sehr schön auf weifses sächsi sches Porzellan.“ Im Anschluss an diese zum Schmuck von Silbergerät angefer tigten Emailmalereien, ist noch eine andere Gattung zu erwähnen, welche ebenfalls auf Kupfer gearbeitet wurde und wie die vorher erwähnte die gröfste Aehnlichkeit mit Porzellan aufweist. Meist sind es Tabakdosen, Bonbonnieren, kleine Riechfläschchen, Etuis, Stock knöpfe , Messergriffe und ähnliches aus Kupfer, oft in den hübsch geschweiften Formen des Louis XV.-Stils, welche gänzlich mit weifsem Schmelz überzogen und darauf mit Emailfarben bemalt sind. Sehr häufig sind bei diesen kleinen Luxusgegenständen die Ton- in Tonmalereien, Goldrot, Eisenrot, Sepiabraun, auch wohl schwarz. Die letzteren sind leicht mit den später zu erwähnenden englischen Er- Luthmer, Das Email. *2