104 II. Geschichtliches. und Guccio, beides Sienesen; Spinelli, dessen Kunstfertigkeit er be sonders zu rühmen weifs; dem Mailänder Borgino und vielen anderen Im i 5 . Jahrhundert ist es der für den Erfinder des Kupfer stichs geltende Maso Finiguerra, den wir als Meister des Relief schmelzes bezeichnet finden; ferner der Florentiner Guidino di Guido der Sienese Giov. di Turini, Antonio Salvi und Michel Agnolo dl Viviano. Celhm berichtet von seinem Lehrmeister Foppa, gen Sa a ivat SS °T-ir 0W ! e V ° n Amerighi ’ Mich elangelo da Pizzidimonte und Salvatore Tilh, dass sie sich auf diesem Gebiet ausgezeichnet hätten Vor allem aber werden dem Antonio Pollajuolo viele Reliefschmelz! Arbeiten zugeschrieben, u. a. das berühmte silberne Kreuz aus dem aptistenum und die Pax im Kabinet der Medaillen des Palazzo Pitti. le unter dem Einflufs des Klosters Montecassino stehenden Edel- schmiede der Abruzzenstädte (Solmona u. a.) haben ebenfalls den e iefschmelz zu hoher Blüte entwickelt. (S. hierüber Gmelin in der Zeitschr. d. Kunstgewerbe-Vereins, München, 1890. Heft 1 u n ) Das an sich einfache Verfahren blieb nahezu zwei Jahrhunderte mdurch bei den italienischen Künstlern das gleiche. Die Darstellung wurde in Silber, seltener in Gold, unter die Fläche vertieft in einem zwar schwach erhabenen aber sehr bestimmt modellierten Relief mit dem Grabstichel ausgestochen und mit verschiedenfarbigem, völlig durch sichtigem Email überschmolzen, sodass da, wo die Schmelzschicht unn auflag, von dem durchschimmernden blanken Metall eine helle uance der Farbe erzeugt wurde, während diese in den Tiefen zu mer dickeren Schicht zusammenfloss, welche als Schatten wirkte Von diesem allgemeinen Verfahren finden sich nur wenig Abweichungen •' einzelne Künstler sparten sich das Relief, indem sie die Zeichnung nur m Stnchmamer behandelten und schwarz ausniellierten, ehe sie ie arbigen Glasflüsse darüber gaben, sodass der Effekt solcher Ar beiten an denjenigen kolorierter Holzschnitte erinnerte, andere liefsen die Fleischteile der Figuren ohne Schmelzüberzug stehen, vergoldeten sie auch wohl oder gaben ihnen nur eine wasserhelle Glasur so- delt S en Sie Ab S > Meta11 ^ ^ V ° llständig farbi » ta delten Arbeiten sind Köpfe und Hände meist der schwächste Teil da eme durchsichtige Fleischfarbe nicht vorhanden war und man sich mit einem hellen Lil.a begnügte. Um den Glanz der Schmelz- arben zu heben, pflegten einige Künstler auch die blanken Metall- flachen zu guillochieren. Hinsichtlich der Farben ist zu bemerken,