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Sächsische Volkszeitung : 24.04.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190704241
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19070424
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19070424
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-04
- Tag 1907-04-24
-
Monat
1907-04
-
Jahr
1907
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 24.04.1907
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denn hier seien die großen Industriebetriebe auf dem Boden -er individuellen Betätigung der Arbeitgeber entstanden und es sei kein fremdes Millionenkapital hierzu venoendet wor- dm. Aus diesen Gesichtspunkten heraus habe er (Redner) dem Grafen Pvfadowsky im Reichstage klarzulegen versucht, -aß nickst nur die Privatbeamten, sondern die Allgemein heit ein großes Interesse an der Förderung der Frage habe und aus diesem Grunde habe auch der Verband Sächsischer Industrieller diese Bestrebungen zu fördern beschlossen. (Leb haftes Bravo!) Man niüsse sich iimner vor Augen halten, daß die Eroberung des Weltmarktes für die deutsche In dustrie mit Hilfe des geistig hochstehenden Standes der Privatangestellten erfolgt sei. Uebrigens sei Oesterreich be- reits mit einer staatliäien Versicherung der Privat» angestellten vorangegangen. Der Redner kritisierte dann den Jnl-alt der Denkschrift, in der gesagt fei, daß das Material lückenhaft und mit Vorsickit aufzunehmen sei, »nährend der Vertreter -es Grafen Posadowsky vorher er klärt habe, das Material sei crusreickxmd. Jedenfalls be deute die Denkschrift eine Enttäusckmng für die Privat- baamten. Anläßlich der gegentvärtigen Situation sei es nun Sache des Aussckmsses, weitere Beschlüsse zu fassen. Tie Berechnungen müßten von Statistikern nackigeprüft werden und auf keinen Fall dürfe man sich die Einheitlichkeit der Bervegung durckchreckx'n lassen. Es komnrt hier nicht darauf an. für einzelne Branck-en einen Vorteil zu schaffen, sondern die Gesamtheit der deutschen Privatbeamten müsse an den Segnungen der sozialpolitischen Gesetzgebung teil- nebmen. Er habe die Hoffnung, daß ein Gesetz zustarrde kormne, das den Interessen der Privatbeamten und den Interessen der Industrie und des .Handels entspreche. (Leb- t«fter Beifall!) An den Vortrag schloß sich eine Aussprache, in der sich ein Redner gegen und einige Redner für die 'vaatlickx' Versickerung der Privatangestellten aussprachen. Die übrigen Punkte der Tagesordnung des Frühjahrs- Perbandstages: Anträge zur näckfften Hauptausschußsitzung, Aufnahme neuer Vereinigungen, Beratung neuer Landes» verbandssatzungen usw. tvurden glatt erledigt. lieber die ungünstige geschäftliche Lage des Rechtsanwaltsstandes in Sachsen machte in ter letzten Stadtverordnetensitz ing Herr Stadwerordnetenvirevorsteher Dr. Hackel Mitteilungen. Es geschah dies anläßlich d?r auf der Tagesordnung stehenden Gewährung einer Beihilfe für eine öffentliche Nechtsauskunslsstelle. deren Errichtung van Herrn Kreistmuplnmn» Dr. Rumpelt ange-egt worden war. Dr. Hack-l wies darauf hin. daß in Sachsen eine verhältnismäßig sehr große Anzahl von Rech «umwallen existieren und die Zahl der Jmisten ncbm- jede« Jahr noch zu. ohne daß genügende Tätigkeit sür dieselben vorhanden sei. Infolgedessen sei geg »wärtig die e.eschäliliche Lage der meisten Rechtsanwälte eine lehr traurige 1904 habe eS in Sachsen 7«,.", Nichtsanwälte gegeben, 1905 stieg die Zahl auf 800. 1900 auf tt<>0 und 1907 zählte man bereits 920. Daö sei innerhalb drei Jabre.i ein Zuwachs von 200 Anwälten und auf Sach en komme ungesäar der neunte Teil aller Rechtsanwälte in Deutschland. Obwohl d,r Anwalts verein der R chtsausknnft-'stelle st) npalwsch pegen- überstehe, so sei es doch tufreindlich, daß sich die Kreis- hauptmamischaft mit der Anwaltschaft nicht ins Einvernehmen gesetzt habe. —* Dritte Internationale Gartenbau- L u sst e l l n n ff in Dresden. Bei der Eröffnungsfeier «m 1. Mai. vormittags l 1 Uhr durch Se. Majestät den .Vönig wird auch die Dresdner Liedertafel Mitwirken. Das Publikum hat von tzs>12 Uhr Eintritt. Tie Generaldirek- rwn der sächsischm Staatseisenbahmm kxrt für die Tauer der Ausstellung eine größere Anzahl von Verwaltungs- sonberzügen zu ermäßigten Fahrpreisen in Aussicht gestellt. Auch die prenßisckie Eiseiibahnverstxcktung wird sich bereit finden lassen, am.Hiimnelsabrtstage von Berlin ans einen Sonderzng zu stellen. Hoffentlich werden die großen An strengungen der Ansstellni'.gsleitimg durch recht zahlreiche Benutzung der Sonderzüge zur Ausstellung belohnt. Der Laie macht sich kaum eine Voi-stelllliig von den Mühen und Sorgen der gärtnerischen Fachleute. Tie Ungunst der j Witterung und der fortgesetzte Teinperatnrweckß'cl machen es ! nötig, daß die Ansstellnngspslaiizen fortlrxihrend transpor- j tiert stx'rden. Von dm Warinl-änsern lverden sie bei schneller > vitilr-ickelnng in die -Hallen und Kalthäuser gebracht und Ibeii» Sinken der Außentemperatur wieder in die Warm häuser znrückgesckxrsft. Dauerkarten für die Ansftellnng werden beixnts von Ende dem Wollte' ab verausgabt werden. —* Ein Stück A bergla » ben im „Hellen" Sa ch s e n l a n d e ist durch eine Gerichtsverliandlnng vor -ein Landgerichtc Freiberg i. S. enthüllt worden. Angc- Kagt uxir der «12 Jahre alte Totcnbettmeister und .Handar beiter Emil Beier ans Kühnheide wegen Grabfchän- -inig. Mit Nxünerlickx'r Stimme erzählte er nach Meldun gen lxmschiedener Blätter dem Gericht folgende seltsame Ge schichte: Er lxibe seiner verstorbenen Tochter kurz vor ihrem Ableben verfprockx'n, das Grab nicht mit Erde zu zu schnitten, weil sie die Befürchtungen geäußert lxibe, daß sie keine Ruhe rm Gixilx' lraben und eines Tages wiederkonnnen könnte. Dieses Vers)'rechen lxibe er auch gehalten, indem er nach Hinvblassi'ii des Sarges in die Gruft keine Erde hineinge worfen. sondern mit Hilfe eines .Holzkastens den Grabhügel kohl hergestellt lxit. Später sei ilmi seine verstorbene Toch ter im Traume erschienen, und habe ihm geklagt, daß sie «och» nicht in den Himmel eingegangen sei. Von jetzt ab will er keine Nnlx' niebr getrabt lxibe» und nach etiva 1 Ve Jahren Ixilx' m sich entschlossen, nachzusehen, ob die Tote endlich Frieden gefunden habe. Ei' öffnete zu diesem Ztvecke -en Grabhügel, stieg in die Gruft hinab und sprengte mit einer Radekxicke das mittleiv Brett des Sargdeckels ab. Die Leickre stxrr bereits stark in Verstx'sung übergegangen. Die Vestx-Imerinnen von Rübenan Ivohnten dieser Graböffmmg bei und erhielten noch auf ihren Wunsch von dein Angeklag ten je einen Zahn der Leickx'. Auch der Angeklagte nalnn einen i^rlin an sich. Er trägt diesen heute noch gewisser- Niaßen als Talisman bei sich in der Geldbörse und belnmp- 1>et. das; er seitdem ini Kartenspiel iimner Glück lxibe. wäh rend er früher fortdauernd verlor. Eine Zeugin ist sehr traurig darüber, -aß sie ihren ('sahn verloren Hai. Sie habe, so sagt sie, jetzt kein Glück mehr. Der Staatsanwalt, -er die Anklage vertrat, erblickte in der Tat des Angeklag ten keine böswillige Absicht, sondern neigte der Ansicht zu, daß der Beschuldigte unter dem Einfluß deS Traumes ge- handelt habe. Das Gericht erkannte auf Freisprechung. —* Lesehalle. Eine vorzügliche Auswahl ver- schiedenartigen Lesematerials bietet, wie bekannt, die Dresdener LeselMe, Waisenhausftraße 9, I. Zeitschriften und Zeitungen in allen Kulturfprachen geben dem in Dresden »veilenden Ausländer die Berichte seines Heimat landes. Wie Deutschland, England, Frankreich, Oester reich-Ungarn. Italien sich in ihren Preßorganen ver schiedenster Richtungen zu Rußlands inneren und äußeren twlitifchen Verwickelungen stellen, das ersieht man am besten und schnellsten in der Lesehalle. Aus dem Elbtale, 21. April. In den Steinbrüchen bei Schöna ist es nun doch zu einem Ausftande gekommen. Er erstreckt sich aber nur auf einige Brüche. Den Grund des Streiks bilden, wie man annimmt, Arbeiterentlassungen. — Ter ElbderkeHr ist fortgesetzt ein lebhafter. Am 14. d. M. Nxir seit dem Beginn der diesjährigen Scktzffahrtskarnpagne bereits der tausendste Kahn aus Böhmen in Sachsen einge fahren. Der Wasserstau- ist ein so hoher, daß es heute in .Herrnskretschen eine teilweise Uebersckfweinmung gab. In Sckxmdau wurde eine Gartenmauer unterwaschen, so daß sie zmii Einsturz kam. Chemnitz, 20. Avril. Die Milli inen rbs-bafk verteilt sich wie folgt: 200000 Mark e»hält das städtische Waisen haus. l00000 Maft beträgt ems den Runen des edlen Wohltäters tragende Briino-Falke-Weihnachtöstiflung zu Weihnachtsaaben für bedürftige Arme der Stadt Chemnitz, 900 000 Mark lu kommt das St. Georgshospital. 200000 Mark beträgt das Kapitol für cine Bruno Falke Stiftung zur Errichtung billiger Wohnungen. 200000 Mark erhält der Unterstützilttgsverein für Kanfleute, 100000 Mark der Verein zu Rat und Tat, 100 000 Mark der Verein zur Unterstützung armer Kranker, 5)0000 M.n k die Kleinkinder- bewabranstalr, 5,0 000 Mark die Gesellschaft Bienenstock, 5,0 000 M.nk der allamneine Erziehllugsverein für Zwecke der Ferienkolonien. Der Rest des der Stadt zufallenden Vermögens soll nach dem Gutdünken deS Stadtrats ver wendet werden. Uebrigens hat der Verstorbene auch seims Gebu'tsortes Cirthause bei E-immitscbau, gedacht; auch dieser Ort erhält einen namhaften Beirag zilgewiesen. Adorf, 20. April. Tödlich veru u lüclt ist der Wald arbeiter Martin Wmdiscki in der Staatsmaldabteiliing Hohenplatz Ein sta'br Fickirenstamm, den man «.inen Ab hang hstrabrollen lassen wollte, drückte dem Manne den Brustkorb ein. Der Unglückliche war sofort tot. Bautzen, 20. April. Vom 18. bis 20. April wurde in Bautzen die 54 Hauptversammlung des Vereins Sächsisch- Thü'iiigischer Gas- und Wasserfachmäiiner abgehalten. Die Beteiligung war ziemlich stark, da etwa 200 Anmeldungen van ausmäits völligen. Der gestrige Hanptvers.-minlungs- tag begann früh 8 Uhr mit einer Besichtigung der im benachbarten Dorfe Strehla befindlich n Pumpstation, welche unserer Stadt das Wasser bringt. Vormittags '/.ZO Uhr begann im Bürgersaale deS Gewandhauses die Hauptsthung. Der Verein zählt jetzt 178 Mirglieder, die sich in 100 ordei tliche Milglieder und 78 Genossen einteilen. Das Vereiusvermögen beträgt zur Zeit 2 181,5,7 Mark. Zuerst sprach Herr Geh. Reg.- und Medignnlrat Prof. Dr. Renk- Dresoen über die Gewinnung eiiiwandssieier Proben sür die lygieniswe Prüfung von T'iukwasser und gab. unter Vorführung der erforderlichen Apparate, eine ausführliche Erläuterung, wie solche Untersucbuugen vorgenommen werden. Sodann verlas Her, Betriebsdirektor Behn-Bautzen inter essante Mitteilungen über die Entwickelung der städtischen Gas und Wasserweike zu Bautzen. Sodann brachten Herr Stadtomirat Voß-Quedliiiburg und Herr Dir ktor Zink- Halbeistadt eingehende Mitteilungen über elektrische Metall- saden-Glühlaml'en »»d hängendes GaSsllühlicht unter Vor- fühillng imd Vergle-chung der betreffenden Lichtesfekte. Nach einer halbstündige» Frühstückspause erstattete daun noch Herr Divklor Nowack vom Technikum Altevburg Berickt über , ie uenbegrüi dete Gasmeisterschule in Altenburg, die »ine Unlerrichtsdauer von zwei Semester» hat und deren Unterricht st il Oktober 1900 begonnen hat. An dem Kursus nehmen zur Zeit erst vier Herren teil. Für den demnächst audscheidenden 1. Versitzenden Herrn Direktor Dr. Lang- Gotha wählte man einstimmig Herrn Gasdirektor Ackter- mami-Annaverg i Erzgeb. Als Ort für die nächstjährige 55. Hanpwe>sawni!m'g wli'de Eisenach ue räbt. Mücheln, 20. April. Auf tragisch Weise kam der 80- jährige Landwirt Theodor Trxiutmann iu Gröst zu Tode. Er schlich sich mit einer alten Vog-elflint-e bcuxrffnet in den Garten, um Sperlinge zu schießen. Beim O-effnen der Gar tentür schlug die Klinke gegen den gespannten Hahn, und die Waffe enlud sich. Die volle Schrotladung ging den, Greis in den .Hals und zerriß ihm die Sckflagader. Die bochbetagte Gattin fand ihn, im Blute sck/tvimmend, ster bend vor. Schluckenau i. B., 20. April. Ueber eine Erbschaft von 72 Millionen Kronen werden gegenwärtig in sldordböhmen Ermittelungen angestrengt. Erblasser ist ein gewisser Jo- lxmn Hoffman», geboren am 18. März 1825 als Sohn des Ziegelftreickxrs Josef Hoffman» in Wolldecke Nr. 9, jedoch zuständig nach Königswalde bei Schlnckcnau. Hoffmann war seit 1849 verschollen; er soll am 31. Mai 1849 als De- serteur in Kriegsgefangeiisckiaft geraten sein. Nach Der- i lauf von ungefähr 40 Jahren erhielt sein Bruder Josef ! niehrfach Briefe aus Jamaika von ihm, denen jedoch nur ! geteiltes Interesse entgegengebracht worden ist; auch haben ! diese Briefe über das Schicksal Hoffmanns und über seine j Veniiögensverhäliiiisse keinerlei Aufschluß gegeben. Vor- ! läufig ist nur eine Witwe Janousek, Schivester des Erb- > lassers, mit ihren beiden Söhnen Franz und Josef für erb- ! berechtigt erklärt worden. Die Millionen bleiben vorläufig in der englischen Dank deponiert zwecks Ermittelung weite rer Erben. Ans der christlichen Kirche. k Rom, 19. April Bei der Hutaufsetzung an die Kardi- uäle Cavallan, Lualdi, Maffi und Mercier hielt ersterer eine Ansprache. Der Papst erwiderte, er hege nicht die Hoff- nung, sondern die feste Zuversicht, daß alle dem Papste und der Kirche zu Hilfe kämen. Denn wenn diese Hilfe von jeher nötig war, um so mehr jetzt, da von allen Seiten die FckiLe herandrängen. „Glaubt nicht" — so fuhr der Papst da»n fort — „daß ich diesmal auf die Schmerzen Hinweise, die der Kirche in Frankreich bereitet werden, denn zu den Schmerzen, -ie die Ereignisse in jener Republik benetten, kamen, dem Himmel sei Dank dafür, viel größere Tröstun gen. Tie unerschütterliche Einheit des edelmütigen Eptfko pates, das Interesse des Klerus, der feste Zusammenschluß aller Katholiken Frankreichs, die trotz aller bitteren Erfah rungen die Fahne ihres Vaterlandes Hochhalten, erfüllen uns mit Freude. Die Verfolgungen der Tugend machen die Verfolgten stark und sic dienen mich dazu, sie von ihren Mängeln zu reinigen. Es ist die Verfolgung eine Well»;, die reinigend dahinfogt. Ihr wißt, daß, wenn die Edikt« der Cäsaren die Christen zwingen wollten, zu den Götzen bildern zurückzukehren oder den Tod zu erleiden, das Mut der Märtyrer ein neuer Same war, aus dem das Christen tum sproßte. Es sind also andere bitterere Schmerzen, die uns Kummer bereiten und die wir als die schlimmsten für unsere Seele bezeichnen können. Die Verbreitung gewisser neuer Ideen nimmt so zu, daß man bald von einer Re bellion sprechen inuß. Es gibt Leute, die die Erneuerung des Dogmas anstreben, welche neue Doktrinen predigen und befürworten, um, wie sie sagen, wieder das reine Evan gelium herzustellen. Sie lehnen die Autorität der Kirche und jene der Theologie ab und erklären, die Kirche habe kein Reckst, dein Gewissen Vorschriften zu machen. Sie wollen alles auf die reine Charitas zurückführen, auf die Charitas welckx' aber nicht jene des Evangeliums ist, die der Apostel Johannes predigt, foridern eine Charitas, welche freiwillig die Augen über die Jrrtümer der Menschen schließt und über das Derurteilenswcrte der neuen Doktrinen. Das ist der Irrtum der Jrrtümer. Wir haben daher guten Grund, in Angst zu fein, nickst nur wegen eines einzigen Irrtums, sondern wegen einer ganzen Serie von Jrrtümer», die das Kompendium aller modernen Häresie darstellen, ein mäch tiges Gift, mit dem man bis zur Vernichtung des Christen tums zu gelangen hofft. Für diese Leute ist die heilige Schrift nichts als ein getvöhnliches Buch. Die Kirche, so behaupten sie, kann sich nickst ihrer Kritik entziehen, sie muß sich mehr der Gesinnung der Zeiten anpassen, und diese un geheuerlichen Ideen, die verhängnisvollsten Doktrinen wer den geschrieben und gepredigt in Zeitschriften. Broschüren, Zeitungen, Romanen. Wir rechnen daher, geliebte Brüder, auf eure Mitarbeit. Iu eueren Sprengel» könnt ihr über diese Jrrtümer Nachen, indem ihr sie uns und den heiligen Kongregationen mitteilt, die darüber die verdiente Strafe verhängen werden." Ter Papst spendete dann den Kardi- nälen seinen Segen. Theater und Musik. I Zur Münchener Hoftheater-Affäre. Wie aus München qcmeldet wird, soll die Klage Mollll» gegen den Chefredakteur Sieverts vom .Bayerischen Kurier«' nicht den Er wartungen entsprechen. Mottl habe nämlich wegen des schlimmen Vorwurfs, den ihm der .Vayr Kurier" machte,'daß das Engage ment der schönen Sängerin Faßbmdet, die früher vom Hofthcat>r abgelehnt worden war, durch angebliche Einwirkung Mottls zu stande gekommen sei. aus delikaten Gründen gar nicht Klage er hoben. In den schwebenden Beleidigungsklagen ist Termin auf den 10. Mai angesetzt worden. i Prag, 2l. Aprrl. Karl Weis' Operette .De»- Reystol* fand bei der Uraufführung starken Anklang Die Musik ist flort, rhythmisch und schön instrumentier». er Komponist wurde nach den Aktschlüssen wiederholt vor d,e Ramve yeruren. Sport. Im Hofe der Gardereiter-Kaserne fand am 2l. April nachmittag daS diesjährige Preisrciten des Dresdner Reit- vereinS statt. Das Sportfest war von Offizieren aller Waffen gattungen mit ihren Damen zahlreich besucht und auch Se. Ma jestät der König und Ihre Königlichen Hoheiten Prinz und Prin zessin Johann Georg zeichneten das Reitfest durch ihre Gegenwart aus. Die Ehrenpreise bestanden in schönen silbernen Gebrauchs gegenständen. während Se. Majestät der König ei» goldenes Mokkaservice als Ehrenpreis gestifict hatte. In der ersten Kon kurrenz für bestgcrittene Pferde siegle Herr Oberleutuam Beyer (»8. Ul.) auf Herrn Rittmeister Brämschs (18. Ul.) > r. Wallach .Jro" und errang sich damit den Ehrenpreis des König!. Kriegs- mmistennms. Zweiter war Herr Oberleutnant Lange (t>8. Art.) auf .Remömst und Dritter Herr Rittmeister o. d. Wense auf .Ma tador". In der Konkurrenz für bestgcrittene Vollblut- und Halb blutpferde war Herr Hauplmann Hähnel (77. Art.) auf. Prffärenzc" Erster, Zweiter Herr Oberleutnant Susiort (17. Ul.) auf ,St. Geliert" und Diilter Herr Oberleuinani Beyer (18. Ul.) auf .Gabor Diack" des Herrn Major Graf von Schimmelmann Die Konkurrenz für Qualität der Pferde brachte Herrn Oberleutnant Lange (68. Art.) auf Remäny" den ersten Preis. Zweiter wurde Herr Oberleutnant Sulzberger (Reit. Art.) auf .Gretchen" und Dritter Herr Rittmeister v. Wuthenau (2l. Ul.) auf .Kalixtntz". DcuAviertcn Preis holte sich Herr Hauplmann Bürde <12. Art.) auf .Czardas". Im »Hochspringen" siegte als Erster Herr von Lüttichau (Gardereitcr) auf .Müplitz", als Zweiicr Herr Leutnant Martins (28. Art.) auf Anfängerin" und als Dritter Herr Haupt» mann Hall (28. Art.) auf .Coriolan'. Die letzte Konkurrenz galt dem .Jagdspringen". Es siegten als Erster Herr Leutnant von Zcschau (l8. Hus.) auf .Silloy', der sich damit den präch. tigen Ehrenpreis S. Mas. des Königs erwarb, als Zweiter Herr Leutnant v. Boycnburgk (Gardereitcr) ans .Anfängerin" und als Dritter Herr Leutnant v. Lüttichau «Gardereitcr) aus .Müglitz". Seine Majestät der König verteilte die Preise eigenhändig (an die glücklichen Sieger. Produtteuvvrie. Dresden, 22. April. Produktenpreise in Dresden, «etter: Schön. Stimmung: Fester. Weizen, weißer, neuer 202—20/, brauner, neuer <7b—78 tcs) 260—208, do. do. (72—74 kß) 19ö—1S9, russischer, rot 187 bi« 207, do. weißer 2' 2—207 amerikanischer Kansa« und argen tinischer 201—206 Roggen, sächsischer, neue, IVO—72 K«) 183—189. do. vo. (70—71 Irx) .preußischer 188-190. russischer 190 bi« 193 Berste, sächsische 170—182, schlesische 174-191 Poscxec I74-I84, böhm. 189-209. mähr. 189-205. Futtergerste 151-155. Hafer, aller sächs. do. neuer 188—196. >uss. , schlesischer und Posener 186-196. Mai«, ^Cinquantine 159 -167, La Plata gelber 115—149, amerikanischer mixed, aller 145—149, do. do. neuer . Erbsen, ffutterware: 180—IvO. Wicken. sächsische 185—175. Buchweizen, inländischer und fremder 200—SIS. Leinsaat, feine 250-260, mittlere 210—250. La Plata 225-SSO, Bombay 245—250. Rüböl, pro 100 kj? netto mit Faß, raffinierte« 75.00. Rapskuchen, pro 100 kp; (Dresdner Marken), lange 14H0. runde —. Leinkuchen, pro 100 Ir^ (Dresdner Marken), l. 1TV0, 11.16.00. Weizenmehl, I. Marken, pro 100 ic^ netto ohne Sack (DreSd. Marken): Kaiserauszug 32,50—88.00. BrieSlerauSzng 31.00 bi« 81.50, Semmelmehl 60,00—30.50, Bückermundmehl 28.50 —29,00, BrieSlermundmehl 23,50—24,00, Pohlmehl 21,50—22,50. Roggen« mehl pro 100 dß netto ohne Sack (Dresdner Marken): Nr. 0 23.50-29.00, Nr. 0/1 27,50—28,00. Nr. 1 26.50-27.00, Nr. 2 24.00-25.90. Nr. 8 21.50-22.00. Futtermehl 14.40—14,80. Weizen- kleie grobe 11,00—11,20, feine 11,00—11,20. Roagenkleie 12,40 bis 12,80. Die für Artikel pro 100 Ir« notierten Preise verstehe« fich
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