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>G»» O R —* Reservistenentlassung und Rekrutenein- stellung 1907. Der späteste Entlassungstag für Reservisten ist der 30. September 1907. Das Nähere hierüber be stimmen die Generalkommandos. Die Einstellung der Rekuten zum Dienst mit der Waffe erfolgt nach näherer Anordnung der Generalkommandos bei der Kavallerie, bei der reitenden Feldartillerie, den Maschinengewehrabteilungen — bei diesen jedoch nur für die Fahrer — und beim Train möglichst bald nach dem 1. Oktober, jedoch grund- sätzlich erst nach dem Wiedereintreffen von den Herbst. Übungen in den Standorten. Die Rekruten für die Bezirks- kommandoS. für die Unteroffizierschulen. sowie die als Oekonomiehandwerker und Milttärkrankenwärter auSge- hobenen Rekruten sind am 1. Oktober einzustellen. Für die Rekruten aller übrigen Truppenteile wird das Kriegs- Ministerium den näheren Zeitpunkt sestsetzen. a. —* 3. Internationale Gartenbau-Ausstellung Dresden 1907. Den Clou der vom 4. bis 12. Mai in Dresden stattfindenden Ausstellung werden unbedingt die vier großen Panoramen bilden. Imposant wirkt vor allen Dt»;en die kaukasische Alpenlandschast. BiszurhalbenHöheder großen Ausstellungshalle bauen sich mit Kiefernwald bestandene Felsen aus. Angekommen auf der Bergesspitze, sieht der Be- schauer sodann ein mit Rhododendren übersätes Tal vor sich, dessen Abschluß ein von Hoftheatermaler Rieck gelieferter färben- prächtiger Prospekt bildet. In Serpentinen windet sich die Straße, eine Schlucht durchkreuzend, wieder abwärts und endet schließlich in den italienischen Renaissancegarten. Hier sehen wir. eingerahmt von Hecken und Lauben, auf zierlichen Blumenbeeten FrühjarhrSblüher aller Arten, und die natür lichen Anlagen finden ihre Begrenzung in einer lachenden Feimsicht, deren Abschluß eine hochherrschaftliche Schloßanlage bildet. Eine von dem vorstehenden völlig verschiedene Weltanschauung dokumentiert sich in dem japanischen Garten. Durch ein von echt japanischen Stadtlaternen flankiertes Tor gelangen wir auf zierlich geschlungenen Wegen, an Beeten, besetzt mit Azaleen, Kamelien und sonstigen Winter- blühern aus dem Reiche des Mikado, vorbei auf eine Anhöhe, die durch einen Buddhatempel gekrönt ist. und genießen von hier oben eine herrliche Fernsicht in weite, lachende Gefilde, deren Abschluß die grandiose Zuckerhut- pchramide des Fustjama bildet. Der brasiliansche Urwald endlich zeigt dem Beschauer die Heimat der Orchideen in ihrer wilden kulturfeindlichen Ursprünglichkeit. — Die AirSstellungsleitung hat von sämtlichen vier Panoramen farbenprächtige Postkarten Herstellen lassen, die sicher von allen Besuchern gern als bleibende Erinnerung an die im posante 3. Internationale Gartenbauausstellung gekauft werden dürsten. — Die Stadt Dresden hat Ehrenpreise in Höhe von 6000 Mark bewilligt. —* Ein schweres Automobil-Unglück hat sich am Sonntag nachmittag am Stübelplatze ereignet. Der in der Lübecker Straße in Cotta wohnende Arbeiter Böcker und seine Ehefrau wurden von einem dem Kaufmann Becke in der Oberseergasse gehörenden Kraftwagen überfahren und so schwer verletzt, daß beide in das Johannstädter Kranken- hauS gebracht werden mußten. Bald nach ihrer Einlieferung erlag die Frau ihren Verletzungen, während der Mann hoffnungslos darniederltegt. Das von der Lennöstraße kommende Ehepaar wollte den Fahrdamm überschreiten. In der Eile vergaßen sie, sich umzuschen und wurden von dem hinter ihnen fahrenden Kraftwagen umgeworfen und überfahren. Der Vorgang spielte sich kaum einen Meter von der Bordkante ab und so schnell, daß der Chauffeur, namens Pollak, einen Zusammenstoß nicht mehr verhindern konnte. Er hat gestern früh durch Erhängen seinem Leben ein Ende gemacht. Der Unglückliche, der von seinem Prinzipal als fleißiger, nüchterner und geschickter Mann geschildert wird, hat offenbar die Tat aus Verzweiflung über den folgenschweren Unfall verübt. Man fragt sich unwillkürlich, wie es möglich war, daß zugleich zwei er wachsene Personen von einem Automobil überfahren werden konnten. Ueber die näheren Umstände ist noch nichts be kannt geworden, auch hat die Polizei sich noch nicht zur Sache geäußert. —* Von der Straßenbahn wurde am Sonntag in der Leipziger Straße ein sieben Jahre altes Mädchen über- si«hren und so schwer am Oberschenkel des linken Beines versetzt, daß das Schlimmste zu befürchten steht. Das Kind war- in den Wagen direkt hineingelaufen. —* In der Nähe -es Schießstandes des Jägerbataillons wurde am Sonntag ein irr den 50er Jahren stehender Mann erschossen anfgefnnden. Augenscheinlich liegt Selbst mord vor: ein Revoltier wurde neben dem Toden gefunden. —* Die in städtischen Betrieben beschäftigten Arbeiter hacklten am Sonnabend eine Versammlung ab, in der sie Wtzere Lohnsorderungen erhoben und eine humanere Be- iumdlniig durch die Vorgesetzten wünschten. —* In der Holzindustrie sind gegenwärtig von 1G00 Arbeitern 670 ausgesperrt. Zur Zeit sind Verhand lungen zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern im Gange; letztere sind jedoch der Ansicht, daß die Aussperrung solange durchgeseht werden müsse, bis sie zu einem befriedigenden Ergebnisse führe. Döhle«, 22. April. Heute früh ereignete sich in der Athlener Gußstahlfabrik ein verhängnisvoller Unglücksfall. Der Kranführer Robert Kämpe stolperte über den Hebel de» Kranwagens, der mit flüssiger Eisenmasse gefüllt war. Dadurch kam der Wagen zum Umkippen, so daß sich der Inhalt zum Teil über Kämpe ergoß. Kämpe liegt hoffmmgs- l»S darnieder. Außer Kämpe wurden noch vier Arbeiter leichter verletzt. Siebenlehn, 22. April. Die durch die Presse gegangene Notiz, daß eine Verlegung der hiesigen Schuhmacherfach schule nach Oschah zu erwarten sei. entspricht nicht den Tat- fachen. Die Schule ist ein städtische- Unternehmen und die Stadt wird sie nicht nur weiter führen, sondern noch mehr an-bauen. Aber auch die Königliche StaatSregterung gedenkt nicht ihre Unterstützung zurückzuziehen und dadurch den Fortbestand der Schule in Frage zu stellen. Chemnitz. Die EinschätzungSergebnisse für die Gemeinde- fteuer 1907 sind so günstig, daß die Belastung mit Ein- kommensteuern für die politische Gemeinde im Jahre 1907 wesentlich geringer ist, als in einem der letzten 10 Jahre. Insgesamt waren noch der früheren Steuerordnung 12.6 bis 12,96 Simpla (die Differenz ergibt sich aus der Ver- schiedenartigkeit der Kirchenanlagen) gegen 13,6 Simpla im Vorjahre zu erheben. In diesem Jahre tritt die neue Gemeindesteuer, die sich an die Staatesteuer anlehnt, in Kraft. Ihre Wirkung ist noch nicht abzusehen. Gewonnen haben durch sie anscheinend die Hausbesitzer, während der unbebaute Grundbesitz stärker als bisher herangezogen wird. Plauen. Durch einen überaus dreisten Einbruchs- diebstahl wurde der Lettestraße 21 wohnende Gemüse- Händler Karl Feustel am Sonnabend empfindlich ge schädigt. Ein unbekannter Einbrecher raubte, während der Inhaber auf dem Wochenmarkte war, aus einer eisernen Kassette 4500 Mk. Bisher ist über den frechen Spitzbuben noch kein sicherer Anhalt gefunden worden. Zittau, 22. April. Die hiesige Gemeinsame Orts- krankenkasse hat im Jahre 1906 eine Mehreinnahme von 14 135 Mk. erzielt. Ein größerer finanzieller Vorteil er- wuchs der Kasse aus den Bestimmungen des am 1. Januar 1906 in Kraft getretenen Aerztevertrages, nach dem das Honorar für von den Kassenärzten behandelte Kassen- Mitglieder pro Kopf und Jahr 5 Mk. nicht übersteigen darf. Zittau, 22. April. Se. Majestät der König, in dessen Begleitung sich diesmal Erzellenz v. Altrock befand, kam in der vergangenen Nacht mit dem fahrplanmäßigen Schnell zuge 12 Uhr 22 Min. abermals hier an, um im städtischen Forstrevier auf Auerhähne zu jagen. Gegen ^3 Uhr früh trafen die Herrschaften mittels Geschirres im Hotel Kur haus in Oybin ein und begaben sich darauf in das Oybiner Revier, wo es dem Monarchen gelang, in der sogenannten Katzenkerbe einen stattlichen Auerhahn zur Strecke zu bringen. Etwa um 5 Uhr kehrten die Jagdgäste nach dem Hotel Kurhaus zurück, nahmen dort das Frühstück ein und begaben sich 2/46 Uhr nach Zittau, von wo die Rückreise nach Dresden in einem Sonderzuge erfolgte. Kleinschönau. Schon lange hat die hiesige Gemeinde verwaltung danach getrachtet, unsere Bewohner mit gutem Trinkwasser zu versorgen, doch hatten die bisherigen Bohr- versuche immer ein ungenügendes Resultat, da eine ge nügende Zuflußmenge noch nicht vorhanden war. Durch die angestellten Bohrversuche nach Kohlen ist man plötzlich durch Zufall auf einen artesischen Brunnen gestoßen, welcher sich auf dem Grundstücke des Gutsbesitzers Anders befindet. Der Brunnen bringt das Wasser ans 50 Meter Tiefe in einer Stärke von 10 Zentimeter hervor. — Die Kohlenbohrversuche, welche Rentier Heidrich hier aus- führen läßt, haben immer mehr Erfolg. In einer Tiefe von 20 Meter ist man auf ein Kohlenflöz von 30 Meter Stärke gekommen. Vereinsnachrichten. T- § Leipzig-West. VolksVerein. Nicht Freitag, sondern Donnerstag den 25. April abentzs */z9 Uhr bei Bexte Diskutierschule. Thema: „Arbeiterschntz". Jeder mann ist willkommen. 8 Chemnitz, 21. April. Am dritten Osterfeiertage ver anstaltete der katholische Arbeiterverein ans Anlaß der Dele- giertenversammlung abends 8 Uhr im Gesellschaftshanse „Thalia" einen Familienabend unter gütiger Mitwirkung des katholischen Kirchenchores Chemnitz II. Als Redner war der Herr Neichstagsabgeordnete Dr. Fleischer ans Ber lin erschienen. Ter Kirchenchor eröffnete den Abend mit zwei Volksliedern. Hierauf begrüßte der Herr Präses Pfarrer P. Katz sch mann die erschienenen Damen und Herren, insbesondere Herrn Rcichstagsabgcordnetcn Dr. Fleischer, Herrn Pfarrer Haselberger ans Dresden und die übrigen Delegierten und erteilte dem Redner das Wort zu seinem Vortrage. Derselbe schilderte in markanten Worten die Entwickelung der katholischen Gemeinden in Sachsen und den Zweck der katholischen Arbeitervereine. Er bemerkte unter anderem auch, daß durch das große Wachsen der ver schiedenen Jndnstrieztveige die katholischen Arbeiter aus Schlesien und Westdeutschland es ivaren, welche neues Leben und neuen katholischen Geist in die Diaspora brachten und daß daher jeder katholische Arbeiter sich dem katholischen Ar beiterverein anschließen soll, damit derselbe seinen Glauben bewahre und der Sozialdemokratie nicht in die Hände falle. Die Damen ersuchte der Redner, sich dem Verein erwerbd- tätiger Frauen und Jungfrauen anzuschließen. Unter brausendem Beifall aller Anwesenden schloß er seinen lehr reichen Vortrag. Ter Kirchenclwr sang sodann die zwei Volkslieder: Liebesscherz und das Trinklied. Hieraus nahm Herr Pfarrer Haselberger aus Dresden das Wort zu einer kurzen Ansprache und schloß mit einem Hoch ans die katholischen Arbeitervereine. Es kam sodann das Singspiel „Ein Abend im Gesangverein zu Bnmmelsdors" zur Auffüh rung, welches große Heiterkeit erweckte. Unter Zeichen des Dankes an den Kirchenck>or, insbesondere den Herrn Lehrer Joh. Böhm für die gütige Unterstützung schloß der Herr Präses den schön verlaufenen Abend. Leider war der Be such von Vereinsmitgliedern des Arbeitervereins ein sehr schwacher. — Am Sonntag, den 14. April hielt der katho lische Arbeiterverein einen Theaterabend mit Ball zum Besten der Wohlsahrtseinrichtungen ab. Es wurde der drci- aktige Schwank: „Der Gcorgstaler" von Manthner aufge führt. Die Spieler entledigten sich ihrer Aufgabe in her vorragender Weise. Allen Damen und Herren der dramati schen Gesellschaft sei an dieser Stelle noch einmal herzlichst gedankt. Ter Besuch war ein starker, denn der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt. Zwischen dem zweiten und dritten Akte nahm der Herr Präses Pfarrer Katzsch- mann das Wort mrd gab seiner Freude Ausdruck über den starken Besuch und bedauerte zugleich, daß der Besuch am Osterdienstag nicht so stark war und weiter gab genannter Herr sein Bedauern kund, daß auch heute abend wieder die Mitglieder des katholischen Arbeitervereins spärlich erschie nen sind. Sodann forderte der Herr Präses die Anwesen den auf, sich doch dem katholischer! Arbeiterverein anzuschlie ßen, da derselbe auf echt katholischer Grundlage steht. An das Theater schloß sich ein Tänzchen. Die Einnahme betrug 230,60 Mark. Die nächste Aufführung der dramatischen Gesellschaft findet am 17. November zum Besten der nerren Pfarrkirche statt. Neues vom Tage. Berlin. 22. April. Der wegen Nervosität Pensio nierte Feuerwehrmann Landefeldt, der auf seine mit ihm in Scheidung lebende Ehefrau eiferstchtig war. erschoß gestern abend seine Schwiegermutter in deren Wohnung in der Prenzlauer Straße, verletzte seine Frau und eine Freundin derselben schwer und stellte sich dann der Polizei. Göttingen, 22. April. Der Seismograph notierte abermals ein außerordentlich starkes Fernbeben von ein- ständiger Dauer und in westlicher Richtung. Die Boden verschiebung erreichte bis zwei Drittel Millimeter. Reichend erg i. B., 22 April. Eine heute abge haltene Massenversammlung ausgesperrter Tuchweber Rei chende rgs und Umgegend beschloß auf grund der Bewilli gung eines ivöchentlichen Mindestlohns von 20 bis 22 Kro nen und anderer Zugeständnisse die Arbeit nächsten Mon tag wieder aufzunehmen. Paris, 22. April. In einer gestern abend abgechal- tenen Versammlung der Hotelbediensteten tvurde der all gemeine Ausstand besclflossen. Toulon, 22. April. In einer Werkstätte des hiesi gen Arsenals brach in der Nacht ein Brand aus. Rettungs mannschaften sind an der Arbeit. Der Schaden soll erheb lich sein. Paris, 22. April. 2000 ausständige Caf6kellner l^aben sich formell verpflichtet, die Arbeit erst dann wieder aufzunehmen, wenn das Syndikat der Arbeitgeber mit dem der Arbeitnehmer einen Kollektivvertrag vereinbart hat. London, 22. April. Aus Malta werden der „Dailtz Mail" über den Verlust des Torpedobootszerstörers „Ariel" folgende Einzelheiten telegraphiert: „Ariel" versuchte am Freitag bei einen: Manöver mit fünf anderen Zerstörern unbemerkt in den .Hafen einzulaufen. Plötzlich wurde er von mehreren' Scheinwerfern bestrahlt, die entgegen der Vorschrift nicht sofort die Bestrahlung einstellten, um die Blendung des Schiffsführers zu vermeiden. Die Bestrah lung dauerte vielmehr fort. Infolgedessen sah der Kom mandant die rotei: Lichter des Wasserbrechers nicht und fuhr mit 22 Knoten Geschvindigkeit gegen das Bmttverk. Der Anprall war furchtbar und der Zerstörer sank schnell. Nerur Main: entkamen in einen: Boote und wurden später von Hafendampfern ausgenommen. Auf die Notsignale deS „Ariel" kamen anderer Zerstörer herbei und nahmen den Rest der Mannschaft aus. London, 22. April. Die „Times" erfährt aus Ottovxi: 5000 Kohlengräber in den Südbergwerken in Alberta und Ostkolumbia stellten heute Plötzlich die Arbeit ein. ohne der Negierung Gelegenheit zu geben, das neue Ge setz über die Schlichtung von industriellen Streitigkeiten an- zuweudeu. Telegramme. Dresden, 23. April. Die Sächsische Bank hat den Wechseldiskont auf 5i/> Prozent und den Lombardzinsfuß auf 6s-s> Prozent herabgesetzt. B erlin , 23. April. Tie Neichsbank hat den Wechsel diskont auf 5sä und den Lombardzinsfuß aus 6^ Prozent herabgesetzt. Berlin, 23. April. Das zwischen den Vereinigten Staaten und Deutschland vereinbarte neue Handelsproviso rium, das gestern den: Wirtsckxrstlichen Ausschuß zur Be ratung vorlag, gelangte dem „Lokalanzeiger" zufolge nach siebeustüudiger Beratung zur Annahme. Frankfurt a. M., 22. April. Die „Franks. Ztg." meldet aus Karlsruhe: Der Großherzog bat das vor ettrxr 14 Tagen von den: Minister des Innern Dr. Schenkel ein- gcreichte Entlassungsgesuch genehmigt und den Oberdirektor des Straßenbaues Freiherrn Heinrich von Bodmann er nannt. Tie amtliche Bekanntgabe erfolgt morgen. Dr. Schenkel übernimmt den Posten des Präsidenten der Ober- rechnungstämmer, dessen bisheriger Inhaber Gehennrat Joos in den Ruhestand tritt. Wien, 22. April. Ter „Neuen Freien Presse" zu folge wurde Erzherzog Leopold Saltmtor zum General inspekteur der Artillerie ernannt. Paris, 23. April. Der Bischof von Orleans teilt der Geistlichkeit in einem Schreiben mit. daß seine For- derungen betreffend die Teilnahme an der Jeanne d'Arc- Feier, namentlich die Verwendung von Kreuzen in: Fest zuge. Gottesdienst auf der Place destournclles und die Nichtbeteiligung der Freimaurer seitens der Gemeinde vertretung. angenommen worden seien. Paris, 23. April. Wie aus Tunis gemeldet wird, wurde der Deputierte und frühere Minister Maugeot, als er in: Automobil von Susa nach Ssar fuhr, von Eingebore nen mit Steinen beworfen. Einer der Insassen wurde ver wundet. Maugeot ließ den Wagen halten, um die Namen der Angreifer sestzustellen, doch nahmen dieselben eine so drohende Haltung ein, daß er eilends flüchten mußte. Paris, 23. April. Die antimilitaristische Liga und der allgemeine Arbeitertrerband erließen gestern einen Aus ruf, in welchen: das Militär aufgefordert wird, im Fall« eines Gesamtausstandes, welcher das Vorspiel der Revolu tion bilden würde, den Offizieren den Gehorsam zu vcrtvei- gern und eventuell zu noch energischeren Mitteln zu grei fen. Die Anschlagstaseln wurden von der Polizei sofort entfernt. Paris, 22. April. Ueber die Anüoort aus den Brief des marokkanischen Ministers des Acußeren betreffend die Ansprüche Frankreichs N>egen der Ermordung Mau- champs wird eine Entscheidung erst getroffen werden, wenn der volle Wortlaut des Brieses in Paris eingetroffen ist. London, 22. April. (Unterhaus.) Der Staats sekretär für Indien teilte mit, daß die Zahl der Todesfälle au Pest in Indien vom September 1896 bis 31. März 1907 rund 5 018 000 betrug. Die Zahl der Todesfälle Ivar im Januar 58 438, in: Februar 98 397 und im März 171 622. Spezia. 22. April. (Meldung der „Agenzia Ste fan!".) König Viktor Emanuel übergab heute dem Panzer schiff „Regina Elena" eine Fahne in: Namen der Königin und hielt dabei folgende Ansprache: Die Königin, die sehr bedauert, der heutigen Feierlickikeit nicht beiwohnen hu können, bat den Wunsch ansgedrückt, daß ich ihre Stelle ver trete und ich habe diesen Wunsch herzlich gern erfüllt. Ich