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Obertasse! bei vonn. Dichter und Kunsthistoriker. — 177S. * Friedrich Ludwig Jahn zu Lanz bei Wittenberge. Der sogen. Turnvater. —* Wetterprognose de» König!. Sachs, meteoro logischen Institut- zu Dresden für den 11. August Witterung: regnerisch. Temperatur: normal. Windurfprung: West wind. Lustdruck: tief. —* Den bevorstehenden Herbstmanövern im Erz- gebirge wird auf Befehl Sr. Majestät de- König- General major Prinz Johann Georg im Stabe der 40. Division beiwohnen. Der Prinz wird mit seiner Begleitung vom 7.—17. September in Marienberg Quartier nehmen. In Grillenburg verschied am Dienstag abend plötzlich infolge Herzschlags der König!. Oberforstmeister Herr Geh. Forstrat Karl Oswald Tittmann. Der Entschlafene, einer der ältesten aktiven höheren Forstbeamten deS Landes, stand im 69. Lebensjahre. —* Durch Ministerialverordnung ist genebmigt worden, daß der sonntägliche Zeitungs- und Buchhandel auf Bahnhöfen, soweit er dem Bedarf der Reisenden dient und innerhalb' der Bahnsperre stattfindet, auf die Nach- Mittagsstunden ausgedehnt werde. ! Leipzig. In der Pfaffendorfer Straße lies gestern abend der 12 Jahre alte Sohn eines Fleischermeisters in einen in voller Fahrt befindlichen Straßenbahnwagen. Der Knabe, der an Krämpfen litt, wurde dabei so schwer verletzt, daß er auf dem Transport nach dem Kcanken- hause starb. Den Führer des Wagens trifft keine Schuld. — In der Nähe von Leipzig-Connewitz warf sich in ver gangener Nacht ein 38 Jahre alter Hausfeuermann einem herankommenden Zuge entgegen. Er wurde von der Loko motive erfaßt und so schwer verstümmelt, datz er ins Krankenhaus gebracht werden mußte und hoffnungslos darniederliegt. — Ein neunjähriger Knabe geriet gestern in Gefahr, beim Baden in der hochaugeschwollenen Rödel in L.-Schleußig zu ertrinken. Dies sah ein 12 Jahre alter Schüler namens Knabe, sprang dem bereits Unter- gegangenen nach und brachte ihn ans Ufer, wo ein schnell herbeigerufener Arzt mit Erfolg Wiederbelebungsversuche an dem Bewußtlosen anstellte. Glauchau. Das „Glauch. Tagebl." erfährt aus amt licher Quelle, daß der König den für den 23. August ge planten Besuch von Glauchau und Meerane bis auf weiteres verschoben hat, aber sobald als möglich nachzuholen ge denkt. Der Besuch wird jedoch vor dem nächsten Frühjahr kaum erfolgen können. An dem Besuch von Waldenburg wird dadurch nichts geändert. Der König wird dort am 22. August nachmittags mit der Bahn eintreffen und unterwegs Huldigungen in Hohenstein-Ernstthal und St. Egidien entgegeunehmen. Die Weiterreise erfolgt am 23. August früh teils mit der Bahn, teils zu Wagen über Mosel und Ortmannsdorf nach Wildenfels. Planen i. V. Am 25. August, dem Tage des Besuches des Königs Friedrich August, wird eine allgemeine Illu mination der Stadt stattfinden. Zwickau. Am 20. und 21. August findet hier der 27. Verbandstag des Verbandes der Schneiderinnungen Sach sens, der sächsischen Herzogtümer und Thüringens statt. Die Hauptversammlung beginnt am 21. August, vormittags 9 Uhr, im Schüxmenschloß mit den üblichen Berichten über Geschäftsführung und Kassenverhältnisse. Ferner wird der Hanshaltplan für das Geschäftsjahr 1905—1906 er örtert und dabei der Antrag der Leipizger Innung, den Mitgliedsbeitrag von 50 auf 30 Pfennig herabzusetzen, be raten. Bautzen. In der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch entstand durch Selbstentzündung in der Chamottefabrik Adolfshütte bei Crosta im Brennofengebäudc Feuer, wodurch daß Gebäude vollständig eingeäschert wurde. Der Ofen selbst ist nicht beschädigt. Drei Arbeiter, namens Schulze und Richter (Vater und Sohn) drangen nochmals in das brennende Gebäude, um ihre Sachen zu retten. Die beiden Richter fanden den Tod in den Flammen, während Schulze beim Sturz aus dem Fenster getötet wurde. Warusdarf. Der Advokat Dr. Viktor Wettlof in Warnsdorf in Böhmen ist nach Unterschlagungen im Amte und mit Hinterlassung größerer Verbindlichkeiten flüchtig geworden. Seine letzte Spur ist Dresden. Der Fall er regt großes Aufsehen, lieber das Vermögen deS Flüchtigen ist der Konkurs eröffnet worden. (Fortsetzung in der Beilage.) Die Eisenbahrrkatastrophe bei Spremberg. Die Statistik der Eisenbahnnnfälle hat in letzter Zeit einen unheimlichen Zuwachs erhalten. Fast jede Woche kommt die Nachricht von irgend einem Unfall, und es ist nicht zu wundern, wenn ängstliche Gemüter beim Lesen dieser Be richte das Vertrauen zu den verschiedenen Bahnverwal tungen verlieren. Denn es sind doch nur in den seltensten Fällen elementare Ereignisse, die allein die Schuld an Kata strophen tragen, die übrigens auch in diesem Falle fast immer noch durch menschliches Eingreifen rechtzeitig verhin dert werden können. Das furchtbare Unglück bei Sprem- berg aber, bei ivelchem 14 Personen getötet und vier verletzt wurden, ist ausschließlich durch den unbegreiflichen Leichtsinn eines Menschen herbeigeführt Niorden. Zu den Ursachen des Unglücks wird von der Eisenbahn- behörde folgende Erklärung abgegeben: „Die Berlin-Gör- litzer Bahn und mithin auch die Strecke Spremberg—Weiß wasser sind eingleisig. Es ist klar, daß dieser Bahnbetrieb große Gefahren in sich birgt. Zur Sicherung des Verkehrs ist das „Anbietungssystcm" eingeführt. Dieses System be ruht darauf, daß der diensthabende Stationsbeamte einer Station ^ einen Zug in der Richtung nach Station v erst ablassen darf, nachdem er den Zug in v angeboteil hat und dieser dort angenommen ist. Der Beamte in hat also nach diesem „Anbietungssystcm" telegraphisch dem diensthabenden Beamten in U mitznteilen, daß der Zug in zur Abfahrt bereit steht, und anzufragen, ob die Zwischcnstrecke frei ist und von U aus nicht befahren wird. Erst nachdem von Sta tion v die Zustimmung zur Abfahrt gegeben ist, kann die Abfassung des Zuges erfolgen. Hiergegen hat der dienst- trabende Stationsbeamte in Spremberg gefehlt. Er hat den Zug Nr. 113 von Spremberg nach Görlitz aus dem Bahn- Hof herausfahren lassen, ohne sich zu vergewissern, ob die Strecke befahren war oder nicht, trotzdem auf der eingleisigen Strecke, also auf demselben Gleise der Nachzug zu Schnell- zug 112 aus Görlitz nach Spremberg in Anfahrt war. Er handelte damit den für Len Zugverkehr auf eingleisigen Strecken bestehenden einfachsten klarsten Vorschriften ent gegen. Bei Beachtung dieser in der Praxis und allen Län- dern seit Jahren bewährten Vorschriften ist der Betrieb auf den eingleisigen Linien nicht minder sicher als auf den zwei gleisigen. Daher erfolgt auch der Ausbau der eingleisigen in zweigleisige Strecken lediglich zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit stark belasteter Linien. Zu diesen ge hört aber die Bahn Kottbus-Görlitz nicht, die nur mit elf bezw. zwölf fahrplanmäßigen Zügen innerhalb 24 Stunden in beiden Richtungen belegt ist, wozu noch bei starkem Reise verkehr je zwei Bedarfspersonenzüge hinzukommen können. Diese geringe Zahl der Züge beweist, daß von einer Ueber- lastung der Bahn, die die Veranlassung zur Legung eines zlveiten Gleises hätte geben können, nicht die Rede sein kann. Die Klagen der Presse über verspätete, ungenügende amtliche Berichterstattung wird von dem Minister der öffent lichen Arbeiten als berechtigt anerkannt. Die angeordnete Untersuchung wird ergeben, inwieweit die bestehenden Vor schriften, die ein initatives Handeln der zuständigen Beamten und Dienststellen ausdrücklich vorschreiben, nicht ausreichend beachtet sind. Aus diesem beklagenswerten Unfälle, dessen Nettere Verfolgung von der Eisenbahnvernxütuug der Staatsannxiltschaft übergeben ist, allgemeine ungünstige Schlüsse auf die Betriebssicherheit der Staatseisenbahn zu ziehen, durch die das reisende Publikum beunruhigt werden könnte, liegt keine Veranlassung vor. Ziemlich bekannt ist, daß die preußische Staatseisenbahnverwaltung ohne Rücksicht auf die Kosten dauernd bemüht ist, den höchstmöglichen Stand der Betriebssicherheit zu erreichen. Den gewaltigen Anstrengungen der beteiligten Dienststellen ist es gelungen, schon gestern nachmittag 6 Uhr 45 Minuten den vollen Be trieb wieder aufzunehnwn. Soweit der behördliche Bericht. Ter Schuldtragende ist der nun vom Dienste suspen dierte Sprcmberger Stationsbeamte Stnlljuß, der kein Neu ling ist, sondern 4 Jahre diesen Posten bekleidet. Von Dienst- überbürdung kann auch keine Rede sein, zumal er erst zwei Stunden im Dienste stand. Wenige Sekunden, nachdem dieser Train die Station Spremberg verlassen hatte, wurde der andere Zug signali siert, doch cs war bereits zu spät, um das Unglück zu ver hüten. Mit voller Geschwindigkeit sausten sie auf der einglei sigen Strecke gegeneinander; zu allem Unglück noch dazu in einer ans beiden Seiten von Wald und Hügeln um gebenen Kurve, so daß die Lokomotivführer erst dann die Gefahr erkennen konnten, als die beiden Züge sich schon aus eine Entfernung von 150 Metern genähert hatten. Da war es aber auch schon zu spät. In der nächsten Sekunde war der Zusammenstoß erfolgt — ein donnerähnliches Krachen und Poltern und dann sekundenlange Ruhe. Die Wirkung des Zusamenstoßes tvar furchtbar; die beiden Lokomotiven hatten sich buchstäblich ineinander gebohrt, waren von dem Bahndamm heruntergestürzt und bildeten eine unentwirr bare Trümmermasse. Tie nachfolgenden Gepäckswagen waren zersplittert. Die Achsen derselben waren teils ge brochen, teils wie Blei verbogen. Der erste PersoneiNvagen zweiter Klasse des von Berlin kommenden Schnellzuges hatte sich auf die Trümmer des Gepäckswagens geschoben. Der zweite Personenwagen erster und zweiter Klasse hatte sich in den Vorwagen buchstäblich hineingeschobcn, so daß die In sassen der beiden Wagen zum größten Teile zermalmt waren. Tie nachfolgenden Wagen zeigten weniger starke Beschädi gungen. Diejenigen der dritten Klasse wurden durch den Zusammenstoß weniger berührt. Bei dem Zuge 112 wareu die ersten drei Wagen zermalmt worden. In der nächsten Minute kamen die wenigen unverletzt Gebliebenen zur Besinnung und begannen die Hilfsaktion. Rasch wurde um einen Hilfszug telegraphisch gebeten und dann an die Bergung der Opfer geschritten. Ta die Wagen ineinandergeschoben, aufeinandergetürmt oder umgestürzt waren, hatten die Netter, noch dazu durch strömenden Regen behindert, eine harte Arbeit. Man mußte einzelne Passagiere mit Beil und Hacke herausschlagen. Ein Zufall wollte es, daß 'freiwillige Feuerwehr, 100 Manu stark, in der Nähe übte; im Laufschritt wurde sofort abge rückt. Tie schweren Geräte wurden mangels verfügbarer Oiespanne über Acker und sandige Waldwege geschleppt. Nach einer kurzen Pause der Erholung wurde sofort das Nettungswerk in Angriff genommen, das letzte Mittel, zu den in fürchterlicher Hast Eingcschlossenen zu gelangen, blieb dann eben Hacke und Beil. Ter Lokomotivführer Seidel und er Heizer Walter lagen unter Trümmern begraben. Es nxir lange nicht möglich, zu beiden z» gelangen. Harter Arbeit wird es noch bedürfen, bevor die Aufrichtung der Maschincnkolosse gelingen wird. Tie Familie des Justiz- ratcs Rockau aus Görlitz, Vater, Sohn und Tochter, wurde eng aneinander geschmiegt, in einem Coupce aufgefundeu. Die Tochter ist schwer verwundet, der Vater ist tot. Die Bergungsarbeiten gestalteten sich sehr schwierig, die Toten und Verwundeten mußten mit Aertcn heransgelxuien wer den. Die totgcglaubte Frau des Justizrates Rockau war in Berlin zurückgeblieben. Ein Görlitzer Bankier, der im zuzeiten Waggon in einem Abteil zweiter Klasse saß, hat sich dadurch gerettet, daß er im Momente der Katastrophe sich auf den Boden des Waggons warf. Die unversehrt ge bliebenen Passagiere des Zuges mußten über zwei Stunden iin strömenden Regen auf die Weiterbeförderung warten und langten mit dem Hilfszuge erst um i/12 Ubr in Görlitz an. Das neunjährige Löchterchcn des Büffetiers am hiesi gen Wilhelmstheater wurden durch den Anprall ans dem Fenster geschleudert, blieb aber unversehrt. Sie nxir aber dann nur schwer zu bewegen, weiter zu fahren. Der Krieg Ln Ostasten. General Lenewitsch meldet unter dem 6. August aus der Gegend östlich der Mandarinenstraßc:-Am 5. August wurde eine Armeeabteilung gegen das Defilee in der Nähe des Dorfes Chagou vorgeschoben. Ungefähr 5 Werst südlich Taulu ergriffen die Japaner die Offensive und umgingen unsere beiden Flügel, unsere Abteilung hierdurch zum Rück zug nach Norden zwingend. In der Nähe des Tefilees von Madoulin stießen die Japaner gegen Teile dieses Detache ments vor. Als dieses Halt machte und das Feuergefecht aufnahm, zogen sie sich in südlicher Richtung zurück. In der Gegend von Heilungtschöng besetzte eines unserer De tachements nach kurzem Feuergefecht das Dorf Aulangtfe. Friedensverhandlungen. Die Friedenskonferenz hat Mttwoch vormittag um 10 Uhr im Marinearsenal begonnen, wohin sich die Dele gierten unter einer Bedeckung von Marinetruppen begaben. Eine Marinewache wird währen- aller Sitzungen der Kon ferenz vor dein Gebäude aufgestellt werden. Die erste Konferenz der Friedensunterhändler währte etwa eine Stunde. Es wurde lediglich über den Austausch der Beglaubigungsschreiben verhandelt und das Programm für die folgenden Sitzungen vereinbart. Man kam dahin überein, daß das Protokoll französisch und englisch abgefaßt werden soll und daß diese beiden Sprachen gemeinsam wäh- rend der ganzen Verhandlungen zur Anwendung kommen sollen. Die Sitzungen sollen von Uhr vormittags bis 121/. Uhr nachmittags und von 3 bis 5^ Uhr oder 6 Uhr nachmittags stattfinden. Bei der Vorweisung der Beglaubi gungsschreiben, die für genügend befunden wurden, gab Baron Kamura mündlich eine Inhaltsangabe seines Be glaubigungsschreibens und erbot sich, unverzüglich nach einem amtlichen Exemplar seines Beglaubigungsschreibens zu schicken, das er nicht mitgebracht hätte. Witte versicherte ihm, dies wäre unnötig, das Beglaubigungsschreiben könnte morgen beigebracht werden. Die Erklärung Komuras über sein Beglaubigungsschreiben wurde als genügend angesehen. Die überschwänglichen Beteuerungen und die Sieges zuversicht des General Linewitsch werden an den Entschlüssen des Zaren ebensowenig ändern, wie sie kaum imstande sein dürften, den bisherigen Mißerfolgen der Armee auch nur einen einzigen entscheidenden Erfolg cntgcgenzusetzen. Das alles bleibt leeres Geschwätz und Rußland sollte sich beeilen den Frieden zu schließen, ehe es in der Mandschurei zu einer neuen Schlacht kommt, in welcher die Armee Liue- witschs ganz vernichtet werden könnte; denn dann würden die japanischen Bedingungen gewiß noch härter lauten, als eS jetzt der Fall sein wird. Wie der Portsmouther Korrespondent des Standard meldet, enthalten die Friedcnsbcdingnngeu Komuras in ihrer ersten Fassung keine weitere Gebietsforderung außer Sachalin, dagegen verlangt Japan 150 Millionen Pfund Sterling (etwa 3 Milliarden Mark) Kriegsentschädigung. Die Friedensbedingungen in ihrer zweiten Fassung sind für Rußland so erniedrigend, daß ihre Annahme nur denk bar erscheint für den Fall, daß die russischen Streitkräfte bis aus den letzten Mann aufgerieben wären. Außer einer enormen Kriegsentschädigung wird darin die Abtretung eines Gebietes auf dem Festland gefordert, das die Grundlage zu einem mächtigen japanischen Reich auf den: ostasiatischen Kon- tinent bilden soll, ferner verlangt Japan die Uebergabe Wladi- Wostocks und die Küste Sibiriens. — Von anderer Seite wird gemeldet. Rußland sei fest entschlossen, weder Sachalin noch irgend ein anderes Gebiet abzutreten und ebensowenig eine Kriegsentschädigung zu zahlen, die von Japan nur dazu benutzt werden würde, Kriegsmaterial anzuschaffen und weitere Operationen gegen Rußland vorzubereiten. Die Friedensaussichten sind also minder zuversichtlich. In der Bevölkerung Rußlands regt sich überhaupt kein Inter esse für die Verhandlungen. Es liegt das sehr an der bekannten russischen Gleichgültigkeit für alles. Ernstlich dürfte es nur dem Zaren um den Frieden zu tun sein und von ihm steht zu erwarten, daß er alles tun wird, um die Hände zur Ordnung der inneren Situation frei zu bekommen. Schließlich kann dem Prestige Rußlands durch einen demütigenden Frieden nicht mehr geschadet werden, als es durch die bisherigen Ereignisse in Ostasien und im europäischen Rußland im Laufe des Krieges ge schehen ist, NeneS vsm Tage. Köln, 9. August. Als in der vergangenen Nacht der Betriebsleiter Peters von der Allgemeinen Betriebsgescll- schaft für Motorfahrzeuge, Köln, mit vier Herren von einer Automobilfahrt zurückkehrte, fuhr sein Fahrzeug, wie die Kölnische Volkszeitung meldet, auf der Bonner Chaussee auf einen guer auf der Straße stehenden Möbelwagen auf. Die Deichsel des Wagens drang Peters in den Unterleib, sodaß der Tod alsbald erfolgte. Die übrigen Herren kamen mit leichten Verletzungen davon. Kottbus, 9. August. Amtliche Meldung. Die Strecke Kottbus—Görlitz bei Kilometer 140,5 zwischen Spremberg und Schleife ist seit Dienstag, den 3. August, nachmittags 6 Uhr 45 Minuten wieder betriebsfähig. Der regelmäßige Betrieb ist wieder ausgenommen. Lang w y , 9. August. Die mündlichen Einigungsab machungen zwischen den Vertretern der Fabrikherren und der Arbeiter wurden gestern abend in einer Generalver sammlung der Ausständigen angenommen. Albany (New?)ork), 9. August. Gestern stürzten hier zum Warenhause Meyer gehörende Gebäude ein, als Vor bereitungen getroffen wurden, ein Gebäude zu heben. Sechs Leichen und viele Verletzte sind aus den Trümmern bervor- geholt; drei Leichen sind zu sehen, können aber noch nicht geborgen werden; zwanzig Personen, meist angestclltcs weibliches Personal, werden vermißt. Ncw-Orleans, 9. August. Heute sind 21 neue Er krankungen am Gelben Fieber und 3 Todesfälle gemeldet worden. Der römisch-katholische Erzbischof von New-OrleauS ist an der Krankheit gestorben. Telegramme. Kassel, 10. August. Der Kaiser traf heute früh 3 Uhr auf dem Bahnhöfe Wilhelmshöhe ein und wurde dort von der Kaiserin und der Prinzessin Luise Viktoria begrüßt. Die Majestäten fuhren unter den begeisterten Ovationen einer zahlreichen Menschenmenge nach Schloß Wilbelmshöhe. Heywood (Grafschaft Lancaster), 9. August. 2000 Baumwollarbeiter kündigten an. am 16. August in den Ausstand zu treten, wenn ihnen nicht 3 Proz. Lohnerhöhung Augestanden werde. Der Arbeitgeberverband verweigerte die Bewilligung bereits. Infolgedessen droht ein auSge-