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Julia Sulp. ll. (letzter) Lieder-Abend. Am Klätmr: Erich I. Woiff. DimnerStan den 7. April» abends V,8 Uhr, Beceins- hau«. Sitzplätze L 4. 3, 2 Trehplätze L 1 Kartrnverkaus und Adonnenn-nl-aumelduna bet F Ries, Geestrabe 2l (Kaufhaus) und Ad. Brauer (F. Plötaer) Ncusradl, Hauptstraße 2. — Karteuverkauf von ö—1. 3—6 Uhr. * «chlachtvtehpretse auf dem «tetztzosr »« DreSde» am 2V März 1S10 nach amtlicher Feststellung. Marktpreis für «er- galt»»!« «us- Web Bezeichnung l-O Lebend-jSchlach» Gewicht S!L-k Mb Mk. Oitzlen .. . 120 1. ». «ollstelichige, anSgemsslele höchste» Lchlachlwette» bis zu « Jahren > . ti, Lest erreiche! deSalelchr» 2. Jung- fleischige, nicht auSgcmSftcte, — Liiere auSgemüstete 8. MLsstg genährte junge, — gut genflhrte 39—42 46-48 35-38 35-78 82 «4 71-74 30—34 83—70 Lllere Salden und 4. Gering genährte jeden «Vers .... I. «ollfleischige, auLgemLstcte Kalben HSch- sten LchlachtwerteS 25-29 38-41 57-35 70-73 «übe . . . »') ics 2. Bollslelschige, ausgcmSsiete Kühe hbch- jle» SchlachtnicrleS bis zu 7 Jahren . 3. Nettere auSgemSsteic Kühe und wenig gut cntwiaelie jüngere Kühe und Kalben «5-69 34—37 30-33 61-34 4. Mützig genLhrte Kühe und Kalben . . 5. Gering genährie Kühe mid Kalbe» . . 26 -LU 56-60 »rillen.... 48-54 I0V l. Ballsleischige höchsten LchlachtwerlcS . '2. Mötzig genährte jüngere und gut ge- »ährte allere 39-42 6»-7» 35-88 35-68 S. Bering genährte 1. Feinste Mast- (Äollmilchmas!) und beste Saugkälber 2. Miltiere Mast- und guls Saugkälber . :ro-3i 60 -64 «ülder. . .. 17» 53-5» 83—86 49-52 79—82 S. Beringe Saugkälber 44-48 74-78 »6>->le. . . 4. Nettere gering genährte iiLressec). . . 1. Mastlämmer 43-45 83-65 SV») -2. Jüngers Maslhamwel 3. Kellere Mastbammcl 4. Mäßig genährte Hammel und Schafe iMärzschaie) 1. a. lüaufletschige der feineren Kasse» und deren Kreuzungen im S-lter bis zu einnndciuviertcl Jahren 36—41 35-87 78 -2 74—77 Liiwelne > . «2») 1259 53-55 70-72 d. Fcllschwenie 2. irleischigc 55—66 72 -73 5l -52 6?-66 » lleber- 3. Geistig cnlwnieite, sowie Sauen . . . 17-50 64—07 Mnder. 4. knSlä'nbische . zusammen ^ 250! ^ AuSnahmepreisc iiber Notiz. — iLeschZstSgang: Bei sämt lichen Tiergattunqen lanasar». — Von dem ArflrieLe sind 13 Rinde, und 60 Schafe öiierre>chlsch-vngarischer Hersrmfl, iliöyrejyLLki »er Theetter t« T)ra«r>ei» Mduigl. Öpee-r^L.-rS. DonnerSta!,: Der fliegende Holländer Anfang '^8 Uhr. Freitag: Zar uno Zmimermann. r'Insang Vz8 Uhr. DitzaMvirlöttnis DonnerLtag: HannelcS Hamnsifahrt. Aiflcuig 8 Uhr. Freitag: Maria Stuart. Anfang >/r? Uhr. Refldsrrz'rtzratec. Donnerstag: Mist Dudels.ick. Anfang Uhr Freiiag: Der tolle Bredow. Anfang > ^ Uhr. Zentral - Theater. Donnerstag und Freiiag, Gastspiel La Lortajada: DksDobut <>k Dolors«, vorher: Ein Hecdstinanvver. Anfaiig Vz8 Uhr. BariHtöö. Mktoiia-Saioii Ans. 8 Uhr Kleines Theater (Hosbläu»e1«d.> Lnf. '/,g Uhr. Tivoli-Prunks.i.-I (Koslar.) Gariütü Mufenhalle Löbtau 8 NLr Königshof (Strebten) Ans. 8 V. Eden-Thealer Ans. 8 Uhr. iiönta!. Belnedeae' Nuf. >/,st Nh:. Zirkuö Äugeln Anfang 4 und V.9 Uhr. DpielipiL» vrw LheLlipir t« Aeipzi«. Neues Theater. Donnerstag: OuvuNorin. liusbioaiiu, Der Bajazzo Freitag: Tiefland. — --!^>rs r. oo->> . Donnerstag: Der Feldherrnhügel Fre tag: Der Gras von Luxemburg. — Schau lprci hui". Donnerstag: F.iusi. Freitag: Veceeituag. — Neues Operette«-The ater, li.e'« al-T>?a>.,). Donnerstag: Mitz Dudeisack. Freitag- Das Fürste,ikiud. klriliiiilrrs i!if ü üsiisreli». nizllrkim m»> reli»si>lreliiii 8!s!iI»ils»Iiiiiiir!fI, UasisrinsLsor, Rasiorapparato, Raoioi-^ar-llitursu, Raoisrsoiko, prima Wivnor 8trsiot>- riomon sorvio all« auäorou liasiorutsasiliso. Rviobiutlti^s« Dagsr irr Daoottsuwoossru, Dioobmssssra und Lobsrsa ailsr Xrt. Li^sns Werkstatt, mit sloktr. Lstriob. Dils-Iioli rvird Assoblilksn! NikllSNl ^ÜVlct!, Ilrviscken ^1., Hauptstr. Loks UsiorioirstrsAs. 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Viere iri äipstonL a 5jfler, in flannsn ä I jfler und barchen. - 42 — — 43 - Drüben über dein See, durch einen zarten weißen Schleier von ihm ge schieden, lagen stille Dörfer mit weißschinnnernden Häusern und grüne Berge, lag traumverloren ein schönes freies Land: die Schweiz! Die Schweiz mit ihren hochragenden Bergen, den wolkenumlagerten Gipfeln, mit ihren tausend funkelnden Zacken und Firnen, die flammende Kronen auf ihren königlichen Häuptern trugen. Alle Gipfel glühen in brennender Nosenpracht, goldene Ströme rauschen prangend von den Höhen, schäumende Purpurbäche ergießen sich aus den Tiefen des Himmels, goldene Funken springen von Berg zu Berg, von Firn zu Firn — und hoch darüber steht die Sonne wie eine flammende Königin, breitet die Hände ans und segnet die Welt, und in feuriger Glut funkeln und strahlen ihre heiligen Augen . . . Die Schönheit, Pracht und Größe dieses Anblickes rissen den jungen Priester auf die Knie nieder. Er breitete die Arme ans und rief: „Sei mir gegrüßt, heilige Heimaterde! . . Und die Tränen stürzten ihm ans den Augen und fielen wie Opfertau auf die heißgeliebte Erde. „Wenn ich jetzt dein Lied singen könnte, du schönes Heimatland," sprach er, „das müßte klingen wie der Gesang im „Hohen Lied". So stark und stolz müßte es klingen, wie der Föhn es singt, wenn er über die Firne zieht. Aber ich vermag es nicht zu singen, ich fühle mich zu schwach, um dich würdig zu besingen, meine Heimat . . ." Er erhob sich, brach eine wilde Rose vom Hag und barg sie an seiner Brust. „So schön bist du, meine Heimat," sprach er, „wie eine wilde Rose! So prangend und lieblich, voll heimlichen Duftes — und doch so dornenreich!" Da blieb er lauschend stehen Vom Dorfe her ertönte ein Lied, von zwei Hellen, klingenden Mädchenstimmen frisch und innig gesungen. Zu den jungen Menschcnstiinmen gesellte sich der weiche Ton eines Pianos, der vom Lehrerhause her klang. Alois' ganze Jugendzeit mit all ihrer stillen Pracht und weichen Märchenstimmung stand plötzlich vor ihm, als er das alte, liebe Lied vernahm. Wie ein Gruß aus dem entschwundenen Jugendlande, wie ein letzter Gruß der Heimat klang es ihm entgegen: Aus der Jugendzeit, aus der Jugendzeit Tönt ein Lied mir immerdar — O, wie liegt so weit, o, wie liegt so weit, Was mein einst war. O du Heimatflur, o du Heimatflur, Laß zu deinem hcil'gcn Raum Mich noch einmal nur, mich noch einmal nur Entflieh'n im Traum. Keine Schwalbe bringt, keine Schwalbe bringt Die zurück, wonach du weinst; Und die Schwalbe singt, und die Schwalbe singt Im Dorf, wie einst. Leise verklangen die Stimmen. Mit gefalteten Händen stand Alois da und lauschte dem Liede, und die Tränen liefen ihm über die Wangen. In seinem Herze» tat er einen feierlichen Schwur: „Und wenn ich auch die Hel ium verlassen muß — iw Herzen will ich ihr ewig Treue halten, ewig." Er ging still nach Hause. In der Ferne verglühten die Berge, licht blaue Schleier legten sich über die Welt und verhüllten das Zanberreich einer geheimnisvollen Märchenwelt. Der See ward kleiner, graue Schleier umhüllten ihn wie eine purpur- blaue, schimmernde Muschel, und es war eine heilige Ruhe. Die ganze Welt stand still und hielt den Atem an. Das Vaterhaus lag in bläulichem Tämmerschein. Aus den Hecken und Büschen stieg ein weicher, berauschender Duft auf und mischte sich mit dem herben Erdgeruche der Scholle. Es war so traulich, so still, so lieb: es war die Heimat, die Heimat! Frau Barbara saß auf der breiten Holzbank unter den Tannen. Der Vater war über Land gegangen und kam spät nach Hanse. Jörg, der Knecht, saß zusammengehuzelt am anderen Ende der Bank und blies kleine Rauch wölkchen in die Luft. Alois setzte sich zwischen die beiden und war so froh, so froh. Nun war es wieder wie in den Tagen der Jugend: die Mutter blickte träumend ins Weite, und Jörg erzählte alte wunderliche Geschichten. Es war wie ein Traum . . . Nur einer fehlte: der Franz! Und ob der eine auch schwatzte, und die anderen seiner Rede zu lauschen schienen — in Gedanken waren alle drei bei ihm und sorgten sich. — „Wenn ihn nur keine Kugel trifft," flüsterte Frau Barbara. Jörg, der die beiden Brüder so oft als Knaben auf seinen Knien ge- sck-aukelt hatte, sagte: „Er wird jetzt an den Hof denken, und an Vater und Mutter, an den See und die ganze Heimat. Denn er hatte die Heimat lieb. Er wird nicht untergehen, Bäuerin, er hat ein starkes Herz. Wenn der Krieg vorüber ist, wird er heimkehren." Mutter und Sohn sagten kein Wort, aber im stillen dankten sie ihm. Es lag doch ein bißchen Trost in seinen Worten, ein wenig Hoffnung. Und für ein wundes, blutendes Herz ist Hoffnung ein Balsam, der Genesung verheißt. Sie saßen schweigend beisammen. Der Mond war inzwischen auf gegangen und stand hoch über ihnen, die Sterne zogen auf. Spät erst trennten sie sich. Aber Alois fand keinen Schlaf. Die Sterne grüßten zum Fenster herein, und sie erzählten ihm von einem Heimatlosen, der draußen auf dem Schlachtfelde zwischen Kanonen stand. Am anderen Morgen ging Alois aus der Heimat, um seinen Posten als Aushilfspriester anzutreten. Die Mutter weinte, als er Abschied nahm. „Bete für uns!" Mehr brachte sie nicht hervor. Der Vater drückte ihm die Hand. „Sei glücklich in deinem Berufe!" Jörg saß hoch auf dem Bock und blinzelte, obwohl die Sonne noch tief hinter den Hügeln stand. „Alois, es ist Zeit!" „Ja, ja, ich komme ja schon." Er sah den Vater ernst an und um klammerte seine Rechte. „Vater — ich bitte Euch — seid gut zu ihnen allen. Zur Mutter - und zu Franz — zu denen im Erlengrnnd — und zu allen in der Heimat! Seid gut! . . VVVLVV SVVVSSS