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Beilage zur Sächsische« Volkszeitung »,>< ijeÄl!" rrst- r>ni- dse - svkllc ',,.^1 PPen. al w.,.jstpen veigz zurück,-I l OONklln, ys,ss MstÜlch, ll,1 iertigsttlriluil urs öle Nn^-I !»» t zirkl> btwzchl ;r Pwb<g,>cn! rmi er^«'7i>n,I mftv ln llm! nitexftetU - M ft>, .,l-, dettesjeuiM! Brrmd', I: exftWl»!' !tl! P>Af>s»^- sAÜ!^ ,j V - ' Osch" - 1 Mschm»!" c»>,!> I > 'l,,,^l--.--.- den. 'techii'lsch ze Hau!» ^»!> itat!' H«ps- und .'sch. i n t,io« Hocst'^ und :sch «'n i" !all rtca Wvhmwg, hckstch sitzen -fes. für t-essere st'rflllssizee >«! rmch k EttiatS- «dgrftllirt. «rch <»K-is: rtretaijZ» dap,^ ,he>, «xisteuz Wertsloö !.'I ' «sstjsiimif g NlgG' mtrr->^ m Hand- > Sw«'«' >du»tion§- Zur Vorgeschichte des Krieges. Fürst Lichnowsky hat in seiner Denkschrift gegen be,7 irüheren deutschen Botschafter in Petersburg, G>af Po,,-- lales, den Lorwurf erlioben, er hätte während der Kri>? des Zonimers 1914 berichtet, daß Rußland.sich in> Falle eines österreicknschen Vorgehens gegen Serbien „unter keinen Umständen rühren werde". Auf der Berichterstattung des Grafen Pourtalös habe „die Haltung der deutsches Regie' nmg gefußt". Graf PourtaläS nimmt nunmehr in einen, mit Genehmigung de.S /Auswärtigen Amtes erschienenen Buche „Am Scheidewege zwischen Kiieg und Frieden" (Brr >i», Deutsche Verlagsgesellscl^st filr Politik und löeichichse, über die Petersburger Vorkricgsverhandtnngen gegen sene Bonvsirfe Stellung und veröfsentiicht eine» bisher „och unbekannt gebliebenen C r l a ß des G r a s e n H er !. ! i n g. Graf Pourtalbs widmet dieier Angelegenheit in einem Buche einen besonderen Nachtrag, i„ dem er die 'Beweggründe, die ihn verlassen muhten, ans seiner bisher beobachteten Zurückhaltung hcrauSzntreten, sotgenderniaße» aarlegt: Ick> habe bis seht daraus verzichtet, gegen die ganz 'ich ungerechtfertigte Anklage des Fürsten Lichnowiiy öffent lich Stellung zu nehmen. Da ich aber Gefahr lause, das; lnste Beschuldigungen auch in die ernste Geschichtsschreibung Eingang finden, so nehme ich die Gelegenheit wahr, den !'!-'»> verstorbenen Reichskanzler Grasen Hertling unterm HO. März 1918 an mich gerichteten Erlas; hiermit der Lessentlichkeit zu übergeben. Der Erlas; selbst bat naclr siebenden Wortlaut: v „Berlin, den 80. März 1918. Eure Exzellenz haben in den, gefälligen Schreiben vom ä. Februar d. I„ dessen Antaaen kierneben zurncksolgen, darauf aufmerksam gemacht, das; der ehemalige Botschafter in London, Fürst Lichnowskv, in seiner bekannten Denk- übrist „Meine Londoner Mission 1912 bis 19! t" bebanhte:. Eure Erzellenz hätten als Botschafter in Petersburg be richtet, dos; Rusjland sich Serbiens wegen „unter keinen Umständen sich rühren werde", und das; Fürst Lichiiowfta, Müht auf diese Behauptung, die abfälligste und gehässigste Kritik an Ihrer Tätigkeit als Vertreter des Reiches i>, BelesSburg geübt habe. Nachdem, wie Euere Eizellenz weiter mitteilen, der Kürst sich nicht veranla.szt a weben hat, das Irrtümliche Einer Behauptungen zuzngeben und Ihnen sein Bedauern über 'eine unbegründeten Angriffe zinn Ausdruck zu bringen, trotzdem Euere Erzellenz ibm durch Vermittlung eines dritten auf Grund aktenmäßigen Materials bade» nach- weisen lassen, daß seine vorerwähnten Ausführungen der Wahrheit direkt widersprechen, haben Sic die Anaelegen- beit in meine Hände gelegt, dienstlich Beschwerde gegen den Fürsten Lickmowsky erhoben und mich gebeten, im Dienst' Wege gegen ibn vorzugeben, falls er nicht in der Lage sin. zu beweisen, daß die Bebauptimgen. auf die er seine An- Itüge gegen Euere Erzellen; stützt, begründet seien. Die Einleitung eines Disziplinarverfahrens gegen den ehe maligen Botschafter in London kommt nicht mcbr in Frage, du der Fürst inzwischen unter Verzicht ans Titel, Gehall und Pensionsansprüche die Entlassung aus dem Reichs- diensle nachgesucht bat. (? 100 des Reichsbeamtengesetzes.') Ich bestätige Eurer Exzellenz jedoch ausdrücklich, das; Durch schwere Not . . Originalroman von Anni -ruschka. (26. Fortsetzung.) „Ja, glauben Sie denn, ich würde meine Tochter lieber einem angehenden — Greis geben? Jugend ist kein Feh ler beim Heiraten, noch dazu, wo es sich um einen jungen Mann aus gut^r Familie handelt, der jederzeit sein Väter- liches Gut übernehmen kann und dessen Minier meine Jugendfreundin ist. Ilebrigens wissen Sic ja gar nicht, ob Sie sich da nicht — sehr zwecklos, ivie ich bereits bemerkte — über eine Sache erregen, die zwischen den Familien der jungen Leute — längst im stillen erwogen wurde?" Die letzten Worte waren mit deutlichem Spott gesprochen worden. Keines Wortes mächtig, stand Willeneck vor der Gräfin, die ihn einen Augenblick hochmütig musterte und dann leicht den Kops neigend mit verletzender Kälte verab schiedete. „Gute Nacht, Herr Rittmeister. Ich habe heute noch Briefe zu schreiben." Willeneck fühlte sich wie erschlagen. Also das war eS. Die Mutter selbst wollte diese Heirat! Aber die beiden waren ja noch lzalbe Kinder. . . . Ullern zudem ein höchst oberflächlicher unbedeutender Mensch, der ein so kluges tem peramentvolles Mädchen wie Triri kaum ans die Dan.r glücklich machen konnte. Und sie war so süs;, so voll Reiz ... die kurze Zeit wo sie ihm ihre Freundschaft geschenkt hatte, nxar, das fühlte er plötzlich mit erschreckender Deutlichkeit, die schönste seines bisherigen Lebens gewesen. . .! Ohne diese Freundschaft schien ihm nun alles leer und wertlos. Trixi hatt alle seine Gedanken ausgcsüllt. ihn bestän dig beschäftigt. Ihre oft so derbe Aufrichtigkeit batte ihn entzückt, ihr fröhliches Lachen war ihm unentbehrlich ge worden. Und all das sollte nun ans sein für immer, blos; weil dieser junge Lasse ihr den Kopf verdrehen durste . . .? Ein unbändiger Zorn packte ihn. Tann Schmerz. Und plötzlich sank er auf die nächste Bank und barg den Kopf in seinen Händen. Mitten in die Wirrnis dieser Gedanken war ihm gleich einem blendenden Licht die Erkenntnis ans- geblitzt: Aber daS i st ja gar nicht mehr Freundschaft, was du da empfindestl Das ist ja Liebe!... Mittwoch, den 30. April ISIS abends „ach Am:weis der Akte» des Auswärtige» Amtes Ihre Be- lick'terstattimg ans Petersburg von, Iabre 1911 n i r g c n d s dem Gedanken Ausdruck gibt, Rnsstand werde sich in, Falle eines ösierroichstchen Voigebens gegen Serbien „unter keinen Umständen rühren". Die weiteren tnti'chen Bemerkungen, die Fürst Lickmoivik,, an die diplomatische Tätigkeit Eurer bErzellenz in Petersburg knüpft, ent- sprechen in ibrer anßeraetvöhnlichen Schärfe gegen Eure Exzellenz ebensowenig den kollegialen Rücksichten. wie den -Tatsachen. Richtig ist vielmehr, das; Euere Erzellenz ui den paaren >918 und 191 t bis in die leiste Zei! vor Ausbruch des Krie- ges in Ihren Berichten und Sebrsiben wiederholl aus die Gxtakr bingewiesen haben die darin liege, das; die zwar vc"bälltstSmästig kleine, aber inächlig' und telu rül-rige Gruppe der pan'Iawi st Osten Hetzer die öfsenlliche Meinung in Ruszland mii sist sartreiszen könne, falls es zu einem ernsten Konstikt zwischen Oesterr-iclnUngarn und Serbien käme. Hinweise ans die zunehmende Schwäche der rnsiiichen Regierung gegenüber dem Treiben der nationalistischen und den wachsenden Hast einslnstreicher rnnncher Kreise gegen Desterreich-Ungarn enthalten verschiedene Ibrer Berichte, Kurz, ans Ihrer gesamten Berichterstattung ergibt sich, das; die A »griffe, die Fürst Lichnowstv gegen Euere Erze'- lenz richtet, teils den Tatsachen direkt wider- 'prechen, teilst der Begründung entbehren. Ich ermäststiae Euere Erzellenz. von die-ein Schreiben Oie- brauch zu mache» falls ,S zu Ibrer'Reststterligung eisto''- derlicb erscheint. gez. Gras v. H e rlI i n g. L». Iah«. Die Lebensfrage. Von einer volkswirtschaftlichen Seite wird uns geschrieben: Die bitteren Notwendigkeiten des Tages werden rro:; all der furchtbaren Erfahrungen, die wir nun schon seit Me neten gemacht baden, in weiten Kreisen unseres VolteS noch nicht genügend erkannt. Trotzdem uns die Arbeit ans dezz Nägeln brennt, herrscht noch vielfach Arbeitsimlust und Ar beitsscheu. Um >o schlimmer ist das für unser gesamtes Er werbsleben. weil wir immer mebr zerstören an einem Baue, der vordem unericlmtterlicb schien, und der jetzt in der Zer- mürbung begriffen ist. Eine Lebensfrage für uns alle ist cs, ob es noch in zwölfter Stunde gelingt, 'vviel zu retten, dost wir nicht ganz zugrunde geben. Und diese Gefahr ist gros; und unmittelbar. Es har, wenig Zweck, die Sstnildfrage aufzuwcrfen. Man tonnte dabei gar nicht an der Haltung der revolutionären Regie rung vorübergehen. Die Mstitik, die unter den NevölutionS- wocben betrieben wurde, war unter dem wirtschaftlichen Ge sichtswinkel betrachtet, teilweise ziemlich verhängnisvoll. Man mag eS sa begreiflich finden, das; die sozialistischen Machthaber tie Schönheiten und Köstlichkeiten eines sozia listischen Zukunstssbaate-s ihren Anhängern reckst greifbar vor Augen fiibreu wollten. Unter dieser Stickst aber zerbrach die beste Waffe, die wir iiil friedlichen Kampfe gegenüber dem Anslande noch besessen haben: unser blühendes, indu strielles Leben, Fünf barte Kriegsjalwe konnten ihm nichts antun. In den Paar Neboliitionswochcn aber ist es ans einen Tiefstand znriickgeschleudert worden, wie wir ihn vor Don diesem Tag an wich er Trixi ängstlich aus und .mied jede Gelegenheit, ihr zu begegnen. Die täglichen Schaclzpartien mit dem Gresten, die bisher drüben in dessen Wohnzimmer stattgcsnndcn batten, wurden auf Willenecks Bitte nun in der Galerie abgehaltcn, wohin Triri niemals kam. Einladungen zu Mahlzeiten lehnte er ab, Ta sein verändertes Wesen mit dem Beginn einer neuen Behand ln, gsweise seines Beines znsammenfiel, brachte man es da mit in Zusammenhang. Bisher hatte man eS mit Bädern. Massage und Bewegung versucht, die Steifheit des Beines zu heben. Da dies wirkungslos geblieben, sollte es mit Elsttrisieren »nd bestimmten Bewegungen versucht werden, was viel Zeit in Anspruch nahm. Nachmittags, wenn T'iri bei Ullern niistanchtc, wa, Willeneck ,egelinäs;ig vc 'ckwunden und wurde erst wieder sichtbar, trenn sie sich eistn'lnt hatte. Er schlos; sich während dieser Zeit lieber in sein Zimmer ein, fast stundenlang untätig am Fenster und quälte sich »'->> eifersüchtigen Vorstellungen. Oder aber er ging gleich nach Tisch fort, irrte Planlos im Lecbenwald herum und landete dann meist zu kurzer Rast in Ehrenhoien. Tort traf er nickst selten scbon einen Gast, der wandernd zwischen dem alten Kastellanpaar ms;: Anelieie. „ES ist so friedlich und still hier, das zieht mich immer wieder her!" erklärte sie lächelnd beim zweite» oder -ritten mal ans seinen aerwimdertcn Blick. „Austerdem weis; Frau Heiderich so hübsch von alten Zeiten zu erzäblen!" In der Tat brachte Anneliese ihre ErhotnngSsinnden ausschliestlich auf Ehrenhoien zu und wurde von den beiden alten Leistest immer tiendia begrüßt. Hörte ihnen'dach nie mand so geduldig zu. wenn sie in ihren Erinnerungen an die glänzende Vergangenblit des Schlosses schwelgten, und nie bisher batte Winand sich so warm für jede Einzetbeit des berrenloies Besitzes interessiert. Anreljcst aber kannte bald jeden Winkel dc-S alten Bans, jede» Bann, im Park. Sie stieg mit Herrn Hcidericb aus den, Dackibodcn herum, wo es von alten Möbelstücken wimmelte, die alle ihre Geschichte hatten, und wenn sie Fra» Heiderich s» die Stallungen folgte, wo jetzt deren Ziege die. einzige Bewohnerin bildete, dann lies; sie sich gern von den feurige» Ressen deS alten Baron Meinrad erzählen, die einst liier ge- >870 kaum kannte». Es wäre Pflicht der Regierung ge wesen, Ordnung, Ruhe und Sicherheit in unserem Bater- tande wieder herznstellen. Aber die Reichslcitung tzat viel zu lauge gezögert, ehe sie ihre Machtmittel anwandte, um ihren Einstns; geltend zu machen. Schutzlos sahen sich daher aie Produzenten den Auswüchsen einer unklugen, selbst die rohe Gewalt nicht scheue»den Masse gegenüber und es blieb ihnen keine andere Wahl übrig, als den ungestümen Forde rungen nachzugeben. Immer höhere Löhne wurden be willigt. Die Folge davon war natürlich ein geivaltiges Steige» der Verkaufspreise unserer Waren. Unsere Kon kurrenz,'abigkeii gegenüber dem Auslände sank nicht nur von Tag zu Tag. sondern kan» jetzt schon fast so gut wie ausgeictraltet gelten. Hinzu kommt, daß die Regierung sich durch die Forderungen der spartakistischen Quertreiber ein schüchtern ließ und planlos die Sozialisierung der Indu striebetriebe einleitete. Das nahm den Unternehmern die lebte Lust am Schaffen. Niemand findet mehr den Mut. etiwis zu wagen, große Pläne in die Tat umzusetzen, wenn er daran denken muß, morgen scbon die Früchte jahrelanger Arbeit und rastlosen Fleißes von anderen einheimsen zu sehen. Auch daS Ausland hat kein Vertrauen mehr zu uns. Die anderen Staaten geben uns jetzt schon verloren. Unsere Lage gilt ihnen zu unsicher. Einem Gläubiger, der seinen Verpflichtungen nicht Nachkommen kann, der gar keine Gegenwerte auszuweisen hat, kein Zahlungsmittel besitzt. Kredit zu gewäliren, gilt selbst unseren befreundeten Neu tralen ein zu gewagte-S Risiko. Man weiß da draußen recht gut, wie es bei uns steht, was in Deutschland vorgeht. Mit arößerer Spannung und mit lebhafterem Interesse, als wir 'elbit es zu tun vermögen, beobachtet man die Ereignisse bei uns. Man kann vom Standpunkt des Geschäftsmannes aus das Verl,alten des Auslandes gar nickst verurteilen. Habe» dock, ,'elbst die Lester der Negierung zugeben müssen, das; in einzelnen Betrieben russische Zustände Platz gegriffen haben. Wäbrend einiger Monate wurde so viel wie gar „icbrs geleistet. Ans den Spandauer Werken mußten im Januar und Februar an Löhnen 77>/, Million PLark gezahlt werden, während in dieser Zeit kaum gearbeitet wurde, und Einnahmen fast gar nickst zu verzeichnen tvaren. Um solche Unsummen wieder wett zu machen, ist der Staat gezwungen, nächstens dem ganzen Wirtschaftsleben Kne ungeheure Steuerlast cmfzuladen, welcher schließlich un ser olmcbin verarmtes Volk erliegen muß. Auch das erhöht das Mißtrauen im AuSlande. Wie sehr bereits jetzt schon unser wirtschaftliches Ansehen dort gesunken ist, beweist am besten das Fallen der deutschen Valuta. An den meisten Plätzen güt der Wert der Reichsmark heute kaum noch die Hälfte von dem Friedenswerte. In vielen Ländern wird beute die Mark kaum noch mit 40, teilweise sogar mit 30 Pf. in Zahlung genommen. Angesichts dieser trostlosen Lage fragen wir uns mit Reckst: Was soll geschehen? Wie können wir einem völligen Ruin entgehen? Man kann eS schon verstehen, tvimn selbst bei uns viele mutlos werden und mit Angst in die Zukunft schauen. Doch wir dürfen nicht verzweifeln. Wer sich selber ausaibt, der gebt rettungslos zugrunde. Wir müssen alle mit vereinten Kräften am Wiederaufbau unseres Wirt schaftslebens arbeite». Das ist die Lebensfrage. standen, und von dem großen Geflügelhos, der Frau Sophies Sülz gewesen. . . Am liebsten aber saß sie bei Sonnenuntergang im soge nannten „Rosengehege", wo man das ganze Tal überblickte. Da träumte sie vor sich hin. Dann flogen ihre Gedanken zu dem fernen Gatten, und sie sehnte ihn stürmisch herbei. Mit ibm vereint all diese Herrlichkeit hier zu sckMicn, seine liebe Hand zu halten, seinen Worten zu tauschen! Ob es ibr wohl je vergönnt sein würde, dieses Glück zu genießen? Sie schrieb ihm täglich, und fast täglich erhielt sie auch van ihm Nachricht. Ter Gedanke, sie auf Gradftsch in der Nähe der Seinen zu wissen, stimmte ihn glücklich, wie er immer schrieb. Aber er billigte es, daß sie sich nicht zu er kennen gegeben hatte. „Denn meinem Gesicht nach dürfen die Eltern unsere Vcrmäblung mir aus meinem Munde erfahren. 13. Tina Lecken hatte sich eigentlich wider Willen cntschlos- nm, die Einladung zu dem Schloßhosener Gartenfest an- unehme». Seit ihr geliebter Otto, mit dem sie nun zehn Jahre in glücklichster Ehe lebte, im Felde stand, freute sie nichts reckt. Am liebsten war sie daheim ans Lechen, be tätigte sich in der grosien Wirtsclzaft und verbätzschelte ilnen Schwiegervater, der sie dafür vergötterte. Aber Hildegard hatte so lange gestichelt über das „ebr- pnßliche" Lehen, durch das sich Tina ja vor der Nachbar- schatt „geradem ein bißchen lächerlich mache", baß sie end lich ja sagte. „Unter der Bedingung, Kinder, daß ihr mir das Kostüm antzdcnlt und eS dann mit dem eure» zugleich bei der Brever ansertigen laßt. Denn z» Anprobesahrten nach Wien babe ich wirklich weder Zeit noch Lust." „Das kann sa leicht geschehen, da die Bretzer dein Maß besitzt," meinte Hildegard. „Alles andere besorgen wir dir gern. Man einigte sich aus ein altdentiches Edeldamen- kastüm, und von da an flogen in dieser Angelegenheit viele Brieslein mit Stoffproben, Frage» und Antworten zwischen Lechen und Graditich hin und her. Auch fuhren Hilde gard und Hertha wiederholt zu persönlichen Besprechun gen nach Lechen. Am 20. Juli wurden die Toiletten geliefert, und Hilde gard sandte sofort einen Boten mit der wichtigen Nachricht an ihre Schwäg^'i».