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(. Beilage zu Nr. 264 der „Sächsischen Volkszeituna". Große Kath»liken-Bers«mml«ng in Görlitz «m 16. November 1901. Imposant und glänzend war diese Kundgebung katho lischer Gesinnung, und ebenso der hierbei zum Ausdruck ge brachte Patriotismus für Kaiser und Reich. Aus der Stadt Görlitz selbst wie deren Umgegend, sowie aus der sächsischen Lausitz, Zittau, Reichenau, Seitendorf, Königs hain. Ostritz usw. hatten sich Katholiken eingefunden, ja so gar liebe Glaubensbrüder aus Böhmen. Schon vor Be ginn der Versammlung war der äußerst geräumige Saal «ich die Galerie dicht besetzt. Die Teilnehmerzahl betrug übe» 2000 Personen. Pünktlich nachmittags 5 Uhr eröffnete Herr Kaplan K a f u r k e - Görlitz mit dem katholischen Gruße „Gelobt sei Jesus Christus" die glänzende Versammlung. Einen herzlichen Willkommensgrub entbot er sodann den beiden erschienenen Rednern, Herrn Dominikanerpater Viren - t i u 8 - Berlin und dem ersten Vizepräsidenten des Hauses der Abgeordneten Justiz- und Konsistorialrat Dr. Porsch - Breslau. Redner gedachte sodann der höchsten geistlichen Gewalt unseres Glaubens, des heiligen Vaters in Rom, wie auch des edlen, gerechten Herrschers auf Deutschlands Kaiserthron, Kaiser Wilhelm II.. und die Anwesenden brach ten beiden Autoritäten ein stürmisches dreifaches Hoch! Be geisternd wirkte es. als unmittelbar darauf, von über 2000 Personen gesungen, das „Heil dir im Siegerkranz" mächtig durch den Raum erklang. Als erstem Redner wurde dem Herr» Dominikaner pater Vincentius das Wort erteilt zu seinem Vortrage „Die soziale Tätigkeit der katholischen Kirche". Tie Wirksamkeit der Kirche auf sozialein Ge biete läßt sich in den Nahmen eines immerhin kurz zu fassenden Vortrages nicht fassen, doch verstand es der tüchtige Redner, in einigen markigen Strichen den An- »vesenden ein Bild davon zu geben. Nach ihm ergriff, von der Versammlung stürmisch be grüßt. Herr Dr. P o r s ch - Breslau das Wort zu seinem Vorträge „Die Aufgaben der Katholiken in der Gegenwart". Redner konstatierte hierbei, daß solche Katholikenversammlungen nicht etwa abgehalten wer den, nur andere zu bekämpfen, nein, sondern um unsere eigenen Dinge zu behandeln. Man müßte nicht nur seiuen Pflichten als Katholik im Gebet und Kirche Nachkommen, sondern auch öffentlich am Platze sein. Vom Jahre 1848 ausgehend, wo der Polizeistaat zusammenbrach und es noch Freiheit für politisck>e und religiöse Vereinigungen gab, entrollte Redner ein Bild der Entwickelung der Zen trumsfraktion und der katholischen Presse. Dank müsse man jenen Männern wissen, die damals in jenen Stürmen die Interessen unserer Kirche schützend vertreten haben, Fluten von Beschimpfungen, Fluten von Verdächtigungen sind ihnen nicht erspart geblieben. Sodann kcnnzeichnete er die Haltung des Zentrums in der Politik und kam auf den deutsch-evangelischen Synodalentag zu sprechen und wider legte die daselbst erhobenen Anschuldigungen gegen die „Ultramontanen". Unter Beifall der Versammlung wünscht Redner, die katholische Kirche soll frei sein im Vaterlande, weil wir als Staatsbürger katholisch zu leben dasselbe Recht besitzen wie Andersgläubige, und Unmögliches verlangen wir' auch nicht, sondern Zustände, wie sie im Vaterlan-e schon gewesen sind. Der Herr Justizrat forderte die An- wesenden auf, jeder möge in seninem Kreise für die Inter- essen des christkatholischen Glaubens eintreten, ihn fördern helfen und ihn verteidigen. Das katholische Vereinswesen ! zu unterstützen ist eine Pflicht, wie auch besonders es not- wendig ist, die katholische Presse in jeder möglichen Weise ^ zu unterstützen. Besonders dem Zeitungswesen bat der Redner reges Interesse entgegenzubringen, zumal die katho lische Presse viel zu kämpfen hat und pekuniär mehr ange strengt ist. als die gegnerische. Mit einer Bitte an die an wesenden Frauen, durch Aufmunterung des Gatten zum Schutze des Christentums im Interesse des Vaterlandes und zur Ehre Gottes mitzuwirken, schloß Dr. Porsch unter stür mischem minutenlangem Beifall seinen vortrefflichen Vortrag. Ter Versammlungsleiter dankte unter Beifall der Be- sucher den beiden Herren, mit der Bitte au die Anwesenden, neuen Mut mitznnehmen und das Gehörte im Herzen zu behalten und stets einzutreten für unsere Kirche zum Wohle des Vaterlandes und schloß — wie begonnen — mit dem ka tholischen Gruße" „Gelobt sei Jesus Christus" die Ver sammlung, welche allen Teilnehmern in reger Erinnerung bleiben wird. —Im.— BermisetzteS. V Ein physikalisches I' o r l»«- t u u m m <> - l, i I o. Vom Wiener Magistrate wurde kürzlich eine auto dynamische Uhr angekauft und am Kinderspielplatz des Stadtparkes im dritten Bezirk auf einem Betonfundament von der Turmuhrenfabrik Emil Schauer zur Aufstellung gebracht. Mit großem Interesse haben die Besucher des Parkes die Montierungsarbeitcn der aus vielen Teilen ge gossenen, nach den vier Wcltrichtungen allegorisch be handelten Säule, welche ein Meisterwerk darstellt, verfolgt. Auf der einen Seite der Säule steht: „Physikalisches mobile I„-i'I»<>tiiiim. Ist selbsttätig und bedarf keines Aufziehens." Auf der anderen Seite: „Diese Uhr wird von einem inneren athmosphärischen Motor betrieben, der seine Kraft endlos aus umgebender Lust entnimmt." — Tatsächlich verdient diese Ubr, nach dem Systeme des genialen Erfinders, Herrn Ritter v. Lößl, mehr als gewöhnliche Beachtung. Sie ist das einzige „pol'sx-tuiim moln'Io", nimmt ihre Kraft tat sächlich aus der Natur, indem sie durch Volumsdifferenzen der atmosphärischen Luft betrieben wird, welch letztere durch die Temperatur- und Barometerschwankungen hervor gebracht werden. Zur genauen Einhaltung der Zeit besitzt das meisterhaft gearbeitete Werk ein langes Kompensations pendel, welches ganz abweichend von allen anderen kon struiert ist und einen Genauigkeitsgrad von wenigen Sekunden per Jahr gewährleistet. Die vier Zifferblätter werden durch Glühlampen transparent beleuchtet. Es ist dies ein schönes Wahrzeichen österreichischen Gcwerbefleißes und Erfindungsgabe. vDie katholisch Geschiedenen in Oesterreich erklären jetzt einfach, sich um das kathol. Dogma und die ka tholische Kirche nicht mehr zu künmiern, sie fallen nach ihrem Leibblatt einsack) ab! Sie kümmern sich auch nicht um die vom Diözesanblatt angekündigte Aktion gegen sie. Sie beschwören Eltern und Vormünder, die ihnen ander- trauten Kinder nicht katholisch heiraten zu lassen, „denn sie könnten es vor Gott und dem Gewissen nie verantwor- ten, wenn sie die Kinder, falls deren Wahl eine unglückliche war, für Lebenszeit den Polypenarmen des katholisch ge- aichten 8 111 ausgeliefert haben." — Nur heiraten, alles andere ist Nebensache. Glaube, Sünde, Himmel — daß ist ihnen alles Wurst. „Mit dem Versprechen ewiger Selig keit nach dem Tode kann man heute niemanden zum Auf- geben des bißchens Anwartschaft auf Erdenglück bewegen." Das Sakrament der Ebe nennen sie einen „Hokuspokus". Ten Sektionsarzt Dr. Klein, der öffentlich im „Vaterland" leugnete, gesagt zu haben, ihre Aktion sei nicht ganz aus sichtslos, straft ihr Obmann einfach Lügen mit der neuer lichen Behauptung: „Tr. Klein bezeichnest unsere Aktion als nicht ganz aussichtslos. Mehr könne er (Redner) nicht sagen, denn er sei um Diskretion ersucht worden." Die Drohung mit dem Abfall erheben die gewissen Geschiedenen wegen des Wicderverbeiratungsverbotes und die Sozial demokraten soeben in einer Versammlung wegen der nie derösterreichischen Schulgesetze! Das ist jetzt so Mode! Der Abfall solcher Elemente schadet der Kirche nicht, wohl aber den Abgefalleuen. Ihretwegen kann uns das leid tun, sonst nicht. Gerichtssaal. 2. Eine wichtige und interessante Entscheidung für alle Kausleute. vornehmlich aber für die Zuckerwaren- Industric. fällte heute der böchfie sächsische Gerichtshof, der Straf senat des König!. DberlandeSgerichts zu Dresden. Dem Zucker- warenfabrikanlen Ernst Emil Henne war vom Wohlsahrtspolizei- amt eine auf 10 Mark Geldstrafe lautende Strafverfügung zuge- gangcn, weil er sogenannte Lak, itzenlrompetcn in den Handel ge bracht hatte, die mit einem Meisingsliminblättchen im Innern ver sehen waren. Die Trompete dient als Svielzeng nnd -laschwerk für Kinder nnd darf im Deutschen Reiche allenthalben verkauft und feilgeboten werden. Da aber das Messingblättchen von Kindern mit verschluckt werden kann, ist in Dresden der Verlaus derartiger Gegenstände aus wohlfahrtSvolizeilichen Gründen verboten worden. In der Tat ist es auch vorgelommen, daß ein Kind das Blättchen mit verschluckt und sich dadurch eine lebensgefährliche Gesundheitsstörung zugezogen hat, und Sachverständige erklären daher vom medizinischen Standpunkte ans das Verbot für berechtigt. Aus euren andere» Stand punkt stellen sich hingegen die stnckerwarenfabrikanten Sie sind der Ansicht, daß der Rat zu Dresden nicht berechtigt ist. ein der artiges Verbot, das im Deutschen Reiche einzig dastebe. zu erlassen. Vielmehr dürsten die Lakritzentron vcten ini ganzen Reiche unbe anstandet verkauft werden. Sämtliche Instanzen. Schöffengericht und Landgericht, haben die Geldstrafe bestätigt und keine Bedenken getrogen, die Frage, ob der Rat verfassungsmäßig befugt sei. eine derartige Bekanntinackwng zu erlassen, zu bejahen. Auch da? König!. OberlandeSgerickt als höchste sächsische Instanz nimmt den selben Standrnnkt ein nnd führt ans. daß der Rat als Wohlfahrts- behörde berechtigt sei, für das Wobl seiner Einwohner zu sorgen und Ding- zn beseitigen, die das Wohl gefährden. Es lei zu be rücksichtigen, daß die Trompeten von Kindern benutzt werden: die Lakritze löst sich auf. DaS Blättchen gelangt in den Mund nnd kann leicht verschluckt werden. Nach der Beschaffenheit nnd dem präsumtiven Gebrauch ist die Trompete geeignet, die Gesundheit deS Kindes zn gefährden. G» H«t^I n. <»iranck »1« . Restaurant „Zum Nordpol" 3VS3 Philipp Pach früherer Hautzmeister im »Kath. Gesellenhaus" RamMelre 81rri886 25 27. ff. Biere. Barzügliche Küche. )errt aber war sein Herr Liter geworden, r!ie LIeinen 8<rnnen- strrtlllen waren <jario erlsscken, alle Ultimen waren 6arin »dxe- DSL 141b 1. Ob er nebonstekoncko 8obrikt ans «inem ^bstanck von 35 om losen kann: 4Ver dieselbe niobt auk solobo Nntfernunx» losen kann, ist weitsichtig, ükersicbtig ockor riomlicb stark kurxsicbtig. 2. zVorcion folgende 3 Oucbstakon: auk oino Distalne von 6 Llotor mit dem «Inen ockor anderen ^ugo niobt mobr erkannt, so ist botrollonckos ^.uge kurrc- sicbüg, übersicbtig ockor astigrnatiscb. In all ckon k'lillon bockarl man, um ckio ^ugen vor weitere» Naobtvilon ru bewabren, einer ricbtigen Drille eto. In meiner Anstalt, wslcbo seit ckabron als einziges Spexial- Institut kür 2utoihurg vvissonsobaktliob ricbtigor ^»genglltser be steht, werden die tilgen r.ur genauen Restimmungd.orkorderlicbon Olilser kostenlos untersuobt. Deinste Ktablbrillen vonA.— au. - Lnstalt kvr Xoteklung wlssvnsckaktUck richtiger -togengliiser. vi»»»«!«»», 8ekIo88-81rs336, Loire HHettin Lnunsvi» Slnssse 17. 2377 ^ A. <» « b in a i e r. K Culrrrbacher Hof K keisti iisii. ^ -resäin, 8ed!>55-81r. 23. bvKsi »e!fe»dö!« . tziütKsilL „kllM « s Mrih 2 r- Veinenjiitt" j Mrih. ß IL»tIi»IiMe!ioM V?r?in»Iir»n* Mim»»» Ikrössl«, bvst« unck billigst« ökvrckigungs-LnslsIlsi^ in vressen mui Umzsdimi. I Lisssos 8Lrj/-krbrik und AaxLÜiiö. Arm vvrglsiekv i!is larif«. Die Keckouoxea vercien nur oacd d^Sntlick einxereicdtem Tarif »ukxertelit a. »dkerlcmpelt dlictit adgeLtempelte Kecdnunxea a>»6 aarückruveize». 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