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Dienstag den 31. August 1915 hinweist, daß der M a r i n e m i n i st e r aus geringfügiger Ursache von den letzten beiden wichtigen Ministerräten s e r n b l i e b. Der Rest des Artikels ist dann von der Zensur gestrichen. Diese Indiskretionen des „Messaggero" werden durch Mit teilungen aus Rom bestätigt. Danach hat es im ent scheidenden Ministerrat, der die Kriegserklärung gegen die Tüi'kei beschloß, sehr ernste Auseinander- setzungen zwischen den beiden Parteien im Ministerrate gegeben. Auf der einen Seite hätten Sonnino und Barzilai gestanden, die unter demDruckRennell Nodds «des englischen Botschafters) die Kriegserklärung verlangten, auf der anderen Seite fast alle anderen Minister, die den Krieg mit der Türkei hätten vermeiden wollen, oder höchstens den Abbruch der Beziehungen gebilligt hätten. Zwischen beiden Parteien habe Salandra, der in der letzten Zeit über haupt nicht mehr die Sicherheit seiner Meinung zu besitzen scheine, hin und her geschwankt. Den Ausschlag habe auch diesmal wieder der englische Botschafter ge geben, der als eigentlicher Minister des Aeußeren Italiens zu betrachten sei. In neutralen diplomatischen Kreisen Roms sei man überrascht gewesen, daß sich die Konsulta nicht mit dem Abbruch der Beziehungen zu der Türkei be- genügt habe. Jedenfalls sei nicht daran zn zweifeln, daß diesmal der Druck Englands durch die Verweigerung ron Geld und Kohlen so stark gewesen sei, daß auch der König sich nicht mehr der Forderung des englischen Bot schafters zu widersetzen gewagt habe. Daß er Englands Forderungen habe nachgeben müssen, läge daran, daß in zwischen die von England zu unterstützende Anleihe in Amerika vor der Tür stehe, und daß durch Englands ge schickte Spartechnik eine ernste Kohlenknappheit herrsche. Tie Kriegserklärung gegen die Türkei beweise also, daß England heute nicht nur das italienische Kabinett in der Tasche habe, sondern auch den König, trotz seiner Abdankungsgelüste, zu beherrschen verstehe. Das liegt daran, daß Sonnino nur der Agent des englischen Bot schafters in Rom für die äußere Politik sei und Barzilai der Londoner Vertrauensmann für die innere Politik. Barzilai sei im übrigen nur Rennell Nodds Kreatur und dem italienischen Kabinett durch englischen Druck als Rückver sicherung gegen die Volkswut aufgenötigt worden. Der türkische Heeresbericht K o n st a n t i n o p e l, 30. August. Das Hauptquartier teilt unterm 30. August mit: An der Dardanellenfront hat der Feind gestern in der Gegend von Anaforta nichts unter nommen. Unsere Artillerie hat das Deck eines feindlichen Torpedobootes in Brand geschossen, welches abgeschleppt wurde. Bei Ari-Burnu nichts von Bedeutung. Bei Leddul-Bahr hat die Artillerie auf unserem linken Flügel eine feindliche Bombenwerferstellung zerstört. An den anderen Fronten nichts Erhebliches. (W. T. B.) Arbeiterbewegung in England London, 30. August. (W. T. B.) Die „Times" er- fahren aus Cardiff, daß man das Ergebnis der Beratungen, die heute zwischen Vertretern der Bergwerksbesitzer mit Lloyd George und Nunciman gepflogen werden, gespannt entgegensieht. Alle Vorbereitungen zu einem allge meinen Ausstand würden getroffen, falls die Lohn erhöhungen nicht bewilligt würden. Im Nhondatale ver sicherte der Vertrauensmann der Bergarbeiter, daß in diesem Falle am Dienstag die Arbeit eingestellt werde. Ausstand m Mailand Mailand, 30. August. (W. T. B.) Nach dem ,Secolo" ist der a l l g em e i n e Ausstand der Eisen- gießerciarbeiter beschlossen, falls die Verhandlungen mit den Firmen fehlschlagen oder falls die politischen Be hörden die Arbeiterintercssen durch reaktionäre Maßregeln schädigen sollten. Die Lage in Portugal Lyon, 30. August. (W. T. B.) „Petit Republicain" erhält eine Meldung aus Lissabon, wonach die Lage in Por tugal wieder normal ist. Immerhin habe die Re gierung das Parlament um die Ermächtigung zur Er greifung aller etwa notwendigen Maßnahmen ersucht. Aus Stadt und Land Den St. August 1916. Dresden —* DaS Ministerium des Innern macht be- kannt, daß das Verbot der Aufnahme von Anzeigen, in denen Briefmarken des feindlichen Auslandes angeboten werden, in Veröffentlichungen jeder Art eingeschränkt wird a»s die Ankündigungen solcher Postwertzeichen und Wohl- lätigkeitSmarken, die seit Beginn deS Krieges vom feind- I chen Auslande ausgegeben worden sind und noch auSge- geben werden. —' Verbot des Verkaufes von Branntwein und Spiritus. Eine wichtige, die Allgemeinheit weithin berührende Verordnung des Königlich Sächsischen Ministe riums deS Innern tritt mit nächsten Mittwoch den 1. Sep- tember in Kraft. Vom 1. September an ist der Ausschank von Branntwein und Spiritus an Personen bis zum vollendeten 16. Lebensjahre verboten, und es dürfen an solche Personen derartige Flüssigkeiten nur in versiegelten oder verkapselten Flaschen abgegeben werden. Nicht bloß Schankwirte selbst dürfen Schnaps und Spiritus an solche Personen nicht abgeben, sondern auch ihre An gestellten — Gehilfen —. Aber auch in Kantinen oder in landwirtschaftlichen Betrieben oder an sonst beschäftigte jugendliche Personen darf Schnaps zu sofortigem Genüsse nicht abgegeben werden. Ferner dürfen Betrunkene weder im Ausschank noch im Kleinhandel Spiritus oder Brannt wein erhalten. Automatenschankstätten dürfen vom 1. Sep- tember überhaupt keinen Branntwein oder Spi- ritus zum Ausschank bringen. Eine für die Allgemeinheit besonders wichtige Bestimmung enthält der Paragraph 4 der Mtnistertalverordnung. insofern er verfügt, daß nur von II Uhr vormittag» bi» 8 Uhr abends, an den Vorabenden vor Sonn- und Festsagen sowie an diesen selbst aber nur Sächsische Volkszeitung bi» 6 Uhr abends Branntwein oder Spiritus verschänkt oder abgegeben werden dars. Man wird also künftig in Schänken oder sonst nach 8 Uhr bezw. schon nach 6 Uhr keinen Kognak. Magenbitter oder Branntwein aller Art er halten können. Ausschank- und Verkaufsstellen, in denen Branntwein oder Spiritus ausschließlich verkauft oder ver schänkt werden, müssen während der genannten Zeiten, an denen keine solchen Getränke verschänkt oder verkauft wer- den dürfen, geschlossen gehalten werden. Wer gegen diese Verbote zuwiderhandelt, hat Gefängnisstrafe bis zu einem Jahre oder Geldstrafe bis zu 10 000 Mark zu gewärtigen. —' Die Bestanderhebung von Schlasdecken und Pferdedecken (Woilachs) betrifft eine Bekannt- machung der Kommandierenden Generale de» stellvertreten, den 12. und 19. Armeekorps. Meldepfltchttg sind hiernach sämtliche nicht im Gebrauch befindlichen Borräte von Schlaf decken au» Wolle, Schlafdecken aus Wolle gemischt mit Baumwolle oder anderen pflanzlichen Spinnstoffen, Schlaf- decken aus Baumwolle, Haardecken und Pferdedecken (aus Woilachs). Nicht meldepflichtig sind Decken, welche nicht ein Mindestgewicht von 1250 Gramm sowie eine Mindest- größe von 160:130 Zentimeter haben, ferner Tischdecken, Bettdecken usw., Filzdecken und Vorräte an Decken, die ge- ringer sind als 100 Stück von einer einzigen Qualität oder 800 Stück von sämtlichen meldepflichtigen Beständen ins gesamt. Maßgebend für die Meldepflicht ist der am Be- ginn des 1. September dieses JahreS tatsächlich vorhandene Bestand. —* Wegen LebenSmittelwucherS sind, wie uns die Königliche Polizeidirektion mitteilt, fünf Dresd ner Geschäftsleute festgenommen worden. Sie haben eine Etsenbahnladung Kartoffeln, die an einen hiesi gen Großhändler geschickt, aber von diesem als minderwertig nicht angenommen worden waren, in der Auktion erstanden. Trotzdem die Kartoffeln größtenteils faulig waren und der Zentner ihnen etwa 2 Mark in der Auktion kostete, haben sie den Zentner für 6 bis 6,50 Mark an Arbeiter und kleinere Geschäftsleute weiterverkaust. —' Festmusik auf dem kleinen Rathausturm. Am Sedantag. Donnerstag den 2. September, vormittags von 11—*^12 Uhr veranstaltet der Rat eine Turmmustk. Die Leitung ist wiederum dem Kantor der Kreuzschule, Professor Otto Richter, übertragen worden. —' AufMessingdiebe.die aus Eisenbabnpersonen- wagen Türgriffe, Fensterwtnkel und andere Messingteile stehlen, weist die hiesige Kriminalpolizei hin. Für Angaben, die die gerichtliche Bestrafung eines solchen Diebes herbei- zuführen geeignet sind, ist eine Belohnung bis zu 300 Mk. von der Eisenbahndirektion Berlin zugesichert. —* Der geschästssührende Ausschuß der aus Rußland ausgewiesenen Reichsdeutschen, Ab teilung Dresden, gibt bekannt, daß die nächste Versamm lung Mittwoch den 1. September, abends 8 Uhr in den „Drei Raben", Marienstraße, stattfindet. Der Ausschuß bittet die sich hier aufhaltenden Landsleute um zahlreichen Besuch. —* Wasserstände der Moldau und Elbe: Bud- weis minus 20, Pardubitz minus 11, Brandeis plus 28. Melntk plus 46, Leitmeritz minus 24, Aussig plus 1, Dresden minus 142. —* An Dresdens Einwoherschast richtet sich ein erneuter Aufruf der Kriegsorganisation Dresdner Vereine. Geldspenden für die Zwecke der Dresdner Kriegsorganisation nimmt die Geschäftsstelle der Sächsischen Volkszeitung zur Weiterbeförderung gern entgegen. —' Sedan tag. Der Rat ersucht die Mitbürger, am 2. September, dem Tage von Sedan, ihrem vater ländischen Empfinden durch Schmücken der Häuser Ausdruck zu geben. —* Städtischer Fleischverkauf. Der Rat erläßt eine Bekanntmachung betr. der Verkauf der stadtseitig ge stapelten, aus der Fleischkonservenfabrik Dr. L. Naumann in Dresden stammenden Fleischkonserven. Der Verkauf soll am Mittwoch den 1. September beginnen. —' Ein KriegSschwtndler hat in der letzten Zeit hier und in Chemnitz sein Unwesen getrieben. Er trägt die feldgraue Uniform de» 104. Regiments sowie das Band deS Eisernen Kreuzes 2. Klasse und der Friedrich-August- Medaille und das Eiserne Kreuz 1. Klasse. ES handelt sich um den am 26. Juli 1880 in Auerbach geborenen Gustav Max Heikel, der bekannte Persönlichkeiten aussucht und diese durch dis Erzählung seiner Kriegstaten zur Hergabe von Unterstützungen und Geldspenden zu bewegen sucht. —* Die Erhöhung der Brot- bezw. Mehl- menge auf den einzelnen Kops der Bevölkerung von Dres den und Umgebung bildete den Gegenstand einer Beratung in der letzten Ratssitzung unter dem Vorsitze des Herrn Oberbürgermeisters Geh. Rat Dr. Beutler. Der Herr Ober- bürgermeister berichtete über die Ergebnisse der letzten Aus- schußsitzung der KriegSgetreidegesellschast, insbesondere über die in Aussicht genommene Erhöhung der aus den einzelnen Kopf entfallenden Brot- bezw. Mehlmenge. Der Rat nahm von dem Berichte zustimmend Kenntnis. —* Bei der Sparkasse zu Dresden sollen dem nächst vermietbare Schließfächer für das Publikum einge richtet werden. Der Rat genehmigte in seiner letzten Sitzung die aufgestellten Bedingungen für die Vermietung von Schließ fächern sowie die Anschaffung eines SchlteßfachschrankeS. Die erforderlichen Mittel in Höhe von 8680 Mark wurden zu Lasten der Sparkassenüberschüsse für das Jahr 1915 bewilligt. —* Das neue KunstauSstlellungSgebäude, das die Stadt Dresden auf dem Gelände des Städtischen Ausstellung-Platze» an der Ecke der Stübel-Allee und der Lennästraße errichtet hat, ist nunmehr soweit vollendet, daß mit dem inneren Ausbau begonnen werden kann. Das Gebäude präsentiert sich in einfachen klassischen Formen und erinnert vielfach an die schönen Bauten der Internationalen Hygiene - Ausstellung. Nach der Lennästraße zu fällt be sonder» ein schöner Vorbau mit Säulen sowie ein Viadukt- ärtiger Uebergang, der von dem einen nach dem anderen Gebäude führt, auf. Der Entwurf des AnSstellungSgebäudeS Nr. 199 — Seile 3 stammt noch von dem verstorbenen Stadtbaurat Professor Erlwein. Die Räume sollen dem Publikum auch abend» zugänglich gemacht werden, weshalb der Rat in seiner letzten Sitzung zur Einrichtung elektrischer Beleuchtung die Summe von 13 860 Mark bewilligte. —' Nationaler Frauendienst, Auskunfts stelle für Geschäftsfrauen. Da die Anfragen bei der AuSkunstSstelle meisten» schriftlich einliefen, wird die Sprech- stunde künftig nicht mehr eingehalten werden. Es wir ge beten, alle Anfragen schriftlich an Herrn Gewerbeschul-Ober- lehrer Nietzsche, Städtische Gewerbeschule Dürerstraße 45 zu richten. Ist eine mündliche Besprechung wünschenswert, so kann die Zeit dafür vereinbart werden. —* Bettelbriefe. Es ist bekannt geworden, daß in englischen Gefangenenlagern untergebrachte ZivUgefangene Bettelbriefe unwahren Inhalts an ihnen völlig unbekannte Personen. Geschäftsunternehmungen. Vereine usw. in Deutsch land richten. Erhalten sie dann Pakete aus der Heimat zugefandt, so wird der Inhalt im Lager verkauft und der Erlös verspielt. ES wird daher vor solchen Schwindlern dringend gewarnt. Leipzig — Die Stadt Leipzig hat sich an Dauerfleisch- Waren eingelegt 187 693 Kilogramm Räucherwaren im Werte von rund 582 000 Mark und 1 034 067 KUogramm Gefrierfleisch im Werte von rund 2 371000 Mark, außer dem beträchtliche Mengen Fleischkonserven, wie Goulasch, Schweinefleisch in Brühe, Leberwurst, Blutwurst und Sülze. Die Räucherwaren find von etwa 50 namhaften hiesigen Fleischern geliefert worden. — In den städtischen Speiseanstalten sind in der Zeit von Januar bis Ende Juli 1915 rund 1 200 000 Mahlzeiten ausgegeben worden, und zwar 950 000 mit Fleisch und 260 000 ohne Fleisch. In diesem halben Jahre sind sonach mehr Mahlzeiten ausgegeben worden, als im ganzen Jahre 1914, in dem bereits auch über 1 Million Mahlzeiten ausgegeben worden sind. — Vermißt. Das 9jährtge Schulmädchen Frieda Böttcher hat am Sonntag nachmittag ihre elterliche Woh nung in L.-Neustadt, Marianenstraße 49. verlassen und ist seitdem nicht wieder dorthin zurückgekehrt. Die Eltern wissen keinen Grund ihres Verschwindens anzugeben. ES ist zu vermuten, daß der Kleinen ein Unglück zugestoßen oder daß sie verschleppt worden ist. Der Arbeiter Arno Erler aus L.-Anger-Crottendorf, Engelsdorfer Straße 1, 64 Jahre alt, ist seit 26. August spurlos verschwunden. Da der Mann hochgradig nervös ist, wird vermutet, daß er planlos umherirrt. — Achtung! Falsche Zweimarkstücke! Mehrfach sind jetzt in hiesiger Stadt falsche Zweimarkstücke aufgetaucht und angehalten worden. Die Falschstücke tragen das Bildnis Wilhelms II.. das Münzzeichen ^ und die Jahreszahl 1906. Sie sind aus weichem Metall gegossen. Die Eingußstelle ist links vom Münzzeichen ^ etwas sicht- bar. Rechts von diesem Münzzeichen zeigen die Falsch stücke einen Eindruck in Form eines Punkte». Vom Buch staben ^ des Wortes Kaiser führt nach dem Scheitel des Bildnisse« ein kleiner Strich. Auffällig ist jedoch nur die Ungleichmäßigkeit ihrer Randstärke. Aue, 30. August. Für die Landesstiftung „Hei- matdank" bewilligte die Stadtvertretung 5000 Mark, für den OrtSverein „Heimatdank'' 3000 M. und 1000 M. Jahresbeitrag. Freiberg, 31.August. Bürgermeisterwahl. Unter 30 Bewerbern ist der Ratsassessor Dr. jur. Darschau, stell vertretender Bürgermeister in Hohenstein - Ernstthal, zum Bürgermeister von Brand - Erbisdorf gewählt worden. Er steht jetzt im Heere. Grimma, 30. August. Richtpreise für Kartoffeln. Die hiesige Amtshauptmannschaft gibt bekannt, daß bei der zu erwartenden reichlichen Kartoffelernte je nach der Güte der Kartoffeln ein Preis für den Zentner von 3,60 M. bis vielleicht höchstens 5,60 M. für die nächste Zeit beim Ein kauf vom Erzeuger als angemessen wird angesehen werden können. Weiteres Sinken sei nach Mitteilung Sachverstän diger mit Bestimmtheit zu erwarten. Kleinzschachwitz, 30. August. Eine Stiftung von 50 000 Mark hat der verstorbene Lehrer Schiefer den Gemeinden Kleinzschachwitz und Mildenau bei Annaberg hinterlassen. Aus der Stiftung sollen bedürftige Knaben Beihilfen zum Studium erhalte». Die Wertobjekte der Stiftung bestehen aus zwei Häusern in Stetzsch und dem Wohnhause deS Verstorbenen, hier, in der Königstraße. Leider erbringt die Stiftung vorläufig noch keinen nennens werten Ueberschuß. Lühe«, 30. August. Ein Geldschrankeinbruch wurde in einem hiesigen Geschäftslokale verübt, wobei den Einbrechern mehrere 1000 M. Bargeld in die Hände fielen. Leider ist es bis jetzt nicht gelungen, die Einbrecher zu er- langen, die ihren Wohnsitz wahrscheinlich in oder bei Leipzig haben. Naunhof, 30. August. Aufnahme einer Anleihe. In der letzten Sitzung des Stadtgemeinderats wurde be- fchlossen, wegen der Beschleusung, die gegenwärtig durch geführt wird, ein weitere» vorübergehendes Darlehn von 100 000 M. aufzunehmen. Roseuthal, 30. August. Auszeichnung. Dem Brief träger Nikolaus Glausch aus Rosenthal bei Kamenz, welcher erst im Lause deS Kriege» zum Vtzewachtmeister ernannt wurde, ist jetzt wieder al» besondere Auszeichnung die Friedrich-August-Medaille in Silber verliehen worden. Schöueck i. B., 31. August. Verpflichtung. Am 27. d. M. wurde Bürgermeister Dr. Wild durch KreiS- hauptmann Dr. Fraustadt-Zwickau in feierlicher Weise wie- der verpflichtet, nachdem er vom Stadtgemeinderat auf Lebenszett gewählt worden war. Werdau, 30. August. Die städtischen Kollegien haben beschlossen, in diesem Jahre die Wahlen zu den städtischen Körperschaften auSsallen zu lassen.