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Slr. 11» 21. Jahrg. Fernsprecher: «cdaktlon 32723 — Geschäftsstelle 32722 Postscheckkonto: Dresden Nr. 147V7 SöLlMe Mittwoch. 17. Mat 1822 Redaktion und Geschäftsstelle: Dresden-A. 1«, Holbeinftrab« 4O «ln,r<s»nprkl«> Die «ingelpaltene Petit,eile 8 X. fiir MnnMen. und »ereinian,eigen, «teilen, und Mietgesuch» 4.8N Die Petit. Reklame,eile im redak. ltonelle» Teil, 8» mm bretl, »S Fk. Für Inserate mit beionderer PlaztenuigSvorschitst aul obige Preise 2» Pro,«ut Zuschlag. Okserteiigebtihl: ,ür "ktabho ^ ' ' ' v-LUgSpreiSi Viertelillbrlich srei in» ^auS»2^. zweimouatll« 2L.S« ^s. McaaMch I l ^.ausschließlich je 1 ^Zulchlag für MaluudJunllvA. Sinzel- , .. .... . , _ .. Nummer I Sh Die sachsitche «ollsten»»» er-cheu» wöchentlich lechsmai. > Selbiiabholer 2 ^r, bei Ueberscnduug durch die Polt außerdem Porto,»ichlag. Im Julie höherer Gewalt oder beim Ausbleiben der Papierlieierungen usw: erlischt jede Perpslichtnng aus Ertölluug bo» Anzeigen-Austrligen intd bei,im,g von Schadeitcriatz. 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Zn Antonienhlilte wurde des polnischen Bandenunwesens wegen der Belagerungszustand vcrhiingt. Llopd George wird sich angeblich Ende der Woche nach Lon don begeben. Die Besprechungen de? Neichsfinanzmjnistcrs Hermes mit dem Borsibende» deS WiederherstellnngsnusschnsseS DuboiS haben in Paris begonnen. Pierpont Morgan bat sich am Sonnabend an Bord deS Dampfers „Ollimpic" ans die Reise nach Frankreich begeben. Den künftigen Besprechungen der in Genua anwesenden Delegationen wird nur noch formale Bedeutung beigelegt. Menschenzwangsbewirtschaslung Von Abg. Andre- Stuttgart, M. d. R. Das Arbeitnachwciswesen in Deutschland ist nicht durch ge setzliche Maßnahmen von „oben" herunter geschaffen worden, son- vern cs hat sich von unten herauf in jahrzehntelanger Entwick lung organisch gestalte!. Träger der nicht gewerbsmäßigen Ar beitsnachweise waren teils Arbeitnehmer, teils Arbeitgeber bezw. deren Verbände, teils landwirtschaftliche Organisationen, Hand werkerverbände, AngestcNtcngruvpen, earitative Anstalten, Her bergen und Wandererarbeitsstätten, dann aber auch Gemeinden und Vezirksverbände, die gemeinnützige paritätische Arbeitsnach weise ins Leben gerufen haben. Die letzteren wurden mehr und mehr zu den hauptsächlichsten Trägern der Stellenvermittlung. Die Demobilmachungs-Vorschriften räumten diesen diesen öffent lichen Arbeitsnachweisen eine Monopolstellung ein. Der vorlie gende Entwurf eines Arbeitsirachweisgesetzcs will diese letzteren für die Zukunft verankern und noch erweitern. Den Linkspar teien des Reichstages geht der Entwurf in der Schablonicsierung und Burcaukratisierung des öffentlichen Nachweiswesens noch nicht weit genug. Sie möchten eine richtig« Zwangsbewirtschaf tung der Menschen einführen, indem sie die gesamte Stellenver mittlung Miletzt nur ncch durch den öffentlichen Arbeitsnachweis vorgenommcn wissen wollen. Wir vom Zentrum haben dem gegenüber die Freiheit der Person zu verteidigen, die das Recht haben muß, Arbeit zu suche», wo es ihr paßt, oder Arbeitskräfte einzustellen, die nicht durch einen öffentlichen Arbeitsnachweis vermittelt worden sind. So geht in der grundsätzlichen Stellung, nähme znm Gesetzentwurf auch eni gewisser Riß durch die Regie- rungSkoalitwn, wobei die Entscheidung bei den Mehrheitssozia listen liegt, die zu prüfen hat, ob sie an der Uniformierung des öffentlichen Arbeitsnachweises festhalten und damit das Gesetz um Scheitrn bringen, oder aber den tatsächlichen Verhältnissen es praktischen Lebens Rechnung tragen will. Für eine gesetzliche Regelung des Arbeitsnachweises spricht erstens die finanzielle Lage der Gemeinden und Bezirks-Verbände, die außerstande sind, die seither »on ihnen unterhaltenen öffent lichen Arbeitsnachweise fortführen zu können und zweitens der Umstand, daß die bestehende, mit vielen Mängeln behaftete Er. wevbsloscnfürsorge abgebaut und an deren Stelle eine Arbeils- osenvcrficherung treten soll, die mit den Arbeitsnachweisen orga nisch zu verbinden ist. Die Zentrumsfraktion ist sich darüber klar, daß niit Gesetzen allein weder die sozialen noch die wirtschaftlichen Probleme gelöst werde» können, sondern daß auch das Verhält- nis von Mensch zu Mensch und von Stand zu Stand ein besseres werden muß. Hinzu kommt, daß das deutsche Arbeitsnachweis- wese.n ohne besondere gesetzliche Einwirkung durch die Initiative der Gemeinden und mit Unterstützung der Länder groß und leistungsfähig geworden ist. Der Gesetzentwurf selbst sieht nicht weniger als 74 Paragra phen vor. Die 88 1 kn» 14 behandeln den Aufgabenkreis der öffentlichen Arbeitsnachweise, deren Errichtung, Einrichtung und Verwaltung. Das Wort „öffentlichen" wurde erst nach langer Delmtte entsprechend einem Zentrumsantrag in den Gesetzent wurf ausgenommen. Der stark umstrittene 8 2 sieht neben der Arbeitsvermittlung die Mitwirkung der Arbeitsnachweise bei der Durchführung der Arbeitslosenversicherung und eine Tätigkeit bei der Berufsberatung und Lehrstellenvermittlnng vor. Weitere Aufgaben können bedingtcrweise hinsichtlich der Regelung des Ar beitsmarktes, der Arbeitsbeschaffung, der Erwerbsbeschränkten- und Wanderfürsovg« aus die öffentlichen Arbeitsnachweise über tragen weiden. Wir haben mit Erfolg versucht, diesem 8 2 eine Fassung zu geben, nach welcher die Stellenvermittlung das Haupt- tätigkeitSgsbiet zu bleiben hat. Alle übrigen Aufgabengebiete können den öffentlichen Arbeitsnachweise» teils erst durch übcrge- ordnete Instanzen, wobei die obersten Landesbehörden ein ge wichtiges Wort mitzusprechen haben, übertragen werden. Be zeichnend ist, daß die gesamte Linke die Mitwirkung der Länder- vegicrungen bei der Durchführung des Gesetzes völlig beseitigt sehen will, während wir vom Zentrum der Auffassung sind, daß diese Regierungen viel mehr Verständnis für die praktische Ans- gestaltnng der Arbeitsnachweise innerhalb ihrer Länder habe» bürsten, wie eine fern vom praktischen Leben stehende Zentral- beihörde in Berlin. Der 8 2 sah für den Bezirk jeder untersten Verwaltungsbehörde die Errichtung eines öffentlichen Arbeit-. Nachweises vor. Den öffentlichen Arbeitsnachweis errichtet die Gemein»« ober «kn weiterer Gemeindeverbanb, für deren Bezirk Zr bestimmt ist. Weitere Bestimmungen regeln die Ernennung Genuq, 15. Mai. Im Laufe des Sonntag- haben die Alli ierten unter sich nach langer Sitzung eine Formel für die Be- endigung der Konferenz gefunden, die der politischen Unterkommis, sion zur Beschlußfassung vorgclegt wird und am Dienstag die volitsche Hauptkommission passieren soll. Diese Formel lautet dahin, zum 15. Mai im Haag eine von sümtlichen in Genna ver tretenen Mächten, ausgenommen Rußland und Deutschland, zu sammengesetzte Kommission zusammentreten zu lassen, die einen Ausschuß zur Beratung der russischen Fragen zu wählen har. Die Russen sollen aufgesordert werden, je »ach Belieben gleich- falls eine Sachverständigenkommission zu bilden, die nochmals de» russischen Standpunkt klar formultrrt und begründet. Haag. 16. Mai. Die gestern von den einladenden Mächten gefaßten Beschlüsse über die weitere Behandlung der russischen Frage sind heute durch die Untsrkommission angenommen worden, lieber die zu bildende Kommission wird folgendes bestimmt: Tie beteiligten Mächte nehmen die Einsetzung einer Kommission an, die die noch bestehenden Differenzen mit Sowjetrußland prüft und sich mit der russischen Kommission, die dieselbe Aufgabe hat, treffen soll, und zwar für den 26. Juni. Die beiden Kommissio nen sollen bestrebt sein, zu gemeinsamen Beschlüssen über die noch auSstehende» Fragen zu kommen, so über die Pazifizierung des Ostens, über die Verpflichtung zum Verzicht ans Angriffe, ans Propaganda »sw. Man sieht, es haben sowohl England als auch Frankreich gesiegt. Deshalb sind die Engländer, wie Llopd George heute der Presse gegenüber erklärte, auch der Ansicht, daß der Brief TschitscherinS von vergangener Nacht auf irrigen Vor aussetzungen beruhte. Das wird Tschitscherin geantwortet werden. .« » * Eine neue Botschaft Llcyd Georaes London, 16. Mai. Llopd George hat den: Vertreter der „Vorkshire-Evening-News" in Genua folgende Botschaft über geben: „Wir haben eine neue Phase in der westlichen Zivilisation erreicht. Es bat religiöse Kriege gegeben, dpnastiscbe Kriege und solche zur Sicherung ausreichender Vorräte an Rohmaieriali-n. Die neue Phase ist die wirtschaftliche Vcrflachtenheit Europa? und der ganzen Welt. Keine moderne Nation kann aus sich selbst be stehen. Der Nicht-Angriff-Pakt ist grundlegend fiir den Wieder aufbau. Die Grenzen werde» zu öffentlichen Haudelstoreu wer den und nicht nationale Hindernisse. Friede ist das erste Er fordernis." Amerikas Zustimmung Berlin, 16. Mai. Der Sonderberichterstatter der ..Deutschen Allgemeinen Zeitung" in Genua meldet: Wie ich erfahre, ist die zustimmende Antwort Amerikas betreffend seine Teilnahme an der neuen Haager Konferenz am Montag abend hier eingetrofsen. und Tätigkeit des Vorsitzende» und BerwalttuigsauSfchusseS, wo bei wir besonders cm-f den Schuir der Minderheiten Wert legte». Die 88 16 bis 81 behandeln die Zusammensetzung und Tätigtcit der Landesämter fiir Arbeitsvermittlung und des Reichs»,»tes. Nach den 88 32 bis 38 sind bei den öffentlichen Arbeitsnachweisen Fachabteilungen zu bilden. Solche können auch mit Zustim mung des Landesamtes für den Bezirk mehrerer Arbeitsnachweise gebildet werden (zum Beispiel für kaufmännische Stellenvermitt lung, für Techniker, Akademiker usw,) Jede Fachabteilung er- hält ihren farblichen Verwaltuiigsausschus; mit Minderheitsschutz. Die Verniittlnngstätigleit behandeln die 88 40 bis 45. Nach den Amsschußbeschlüssen ist die Vermittlung für Arbeitgeber und Ar beitnehmer kostenlos. Weibliche Arbeitnehmer sind tunlichst durch sachgemäß vorgebildete weibliche Angestellte zu vermitteln. Wei tere Bestimmungen handeln von der Berüsichtignng tariftrcuer Firmen, vom Verhallen der Nachweise bei Streiks und Ans sperrungen, von der An.zeigepslicht der Arbeitgeber und Arbeit nehmer bei wirtschaftlichen Kämpfen. Ist eine Streikanzeige er folgt, so hat der Vermittler, den Arbeitsuchenden von der Tatsache des Streiks oder der Aussperrung Kenntnis zu geben und die Vermittlung vorzuiiehmen, wen» sie trotzdem verlangt wird. Der Arbeitsnachweis soll bei den wirtschaftlichen Kämpfen an und fiir sich über den streikenden Parteien stehen. Am stärksten umstritten sind die Bestimmungen, welche die Arbeitsvermittlung außerhalb des öffenllicljen Ara >!s- »achweists und die Meldepflicht der offenen Stellen durch die Arbeitgeber betreffen. Nach dem Regierungsentwurf sind ,v,-n Ausnahmen abgesehen) alle nicht gewerbsmäßigen Arbeitsnach weise von wirtschaftlichen Vereinigungen oder Berufsvertrelun- gen der Arbeitgeber oder Arbeitnehmer, sowie von Innungen, Handels-, Handwerks- und Landwirtschaftskammern und derglei chen innerhalb einer Frist von zwei Jahren vom Inkrafttreten des Gesetzes ab gerechnet, aufzulösen, bezw. in die öffentlichen Ar beitsnachweise überzuführcn. An dieser Bestimmung drohte bis jetzt das ganze Gesetz zu scheitern, da sämtliche bürgerlichen Parteien fiir den Fortbestand der seitherigen nicht gewerbsmäßi gen Arbeitsnachweise kämpfen'und vom Zentrum noch weiterhin die Nengründungsmöglichkcit von solchen Arbeitsnachweisen ge fordert wird. Die Linke dagegen null die Monopolisierung des öffentlichen Arbeitsnachweises. Fcstgestellt sei noch, daß die nicht gewerbsmäßigen Stellennachweise der earitative» Vereine und Anstalten, der Behörden und Schulen bestehen bleiben sollen, doch sollen diese auch in ihrer Einrichtinng und im Betrieb beson deren Vorschriften unterworfen werden. Das Reichsamt für Ar beitsvermittlung muß oben seine Nase in jeden Kochtopf hinein- stecken können. Die gewerbsmäßige Stellenver mittlung soll vom 1. Januar 183l ab ganz ver boten werden. Hier spielt noch die Frage der Zulassung des Zeitungsinserates eine große Nolle. Während ein Teil der Lin ken jedes Stellenangebot »der -Gesuch ganz verboten wissen will, trat ein anderer Teil für die Schaffung eines „Sichtvermerks" (Meldung beim Arbeitsamt) ein. Wir voni Zentrum tämpftcn Amerika »imml unter zwei Bedingungen teil: 1. daß die Kon ferenz nur Vorschläge, aber keine endgültigen Beschlüße zu ent werfen hat, und 2. daß während der Verhandlungen keine Torr« derabkommen mit Ausnahme der vier bereits laufenden Verträge mit Italien. Sckjweden, Japan und der Tschechoslowakei geschlos sen werden dürfe». Die erste Bedingung entspringt zweifellos dem Wunsche Ameritas, nicht übersfimmt zu werden und freie Hand zu behalten. Auf der Haager Konferenz werden damit sämtliche Mäcl>1e mit alleiniger Ausnahme Denlscblands ver treten sein. Mittwoch oder Donirerstaq Schlußsitzung in Genua Genua, 15. Mai. Die letzte Vollsitzung ist für Mittwoch vor gesehen. In >br soll die Wirtschaftskommission den Bericht ihrer Tätigkeit vorlegen. Die Schlußsitzung kann aber noch eine Ver schiebung auf den Donnerstag erfahren, je nachdem die Be sprechungen mit den Russen ibre» Foctgang neknnen. Siegesstimmung in London London. 25. Mai Alle Zeitungen, mit Ans-nahme der Norihcliff-Btätter, sind von dem Kompromiß von Genna sehr bc« friedigt Alan siebt es als einen persönliche» Triumph Llopd George? an. Die Ausgabe Moraans London. 15. Mai. Zu der Aufgabe Morgan? ui dem llnter- anssclmß der WiedergutmachungSlmnmißion heißt es in amecika- nischen Kreisen, daß die Frage der Anleihe jedenfalls zur Folge haben wird, daß d«S ganze WiedergntmachungSproblem revidiert werden muß, um das Programm eiuer neuen Anleibe praktisch aurzustellen. Deutschland, Rußland und der Völkerbund London, 16. Mai. Ehamberlain hat eine Anfrage Ken- wortbiis dabin beantwortet, daß die Zulassung Deutschlands und Rußlands zum Völkerbund in dessen nächster Sitzung am 1 Sep tember zur Sprache kommen werde. Vorläufig eine Milliarde Dollar für Den schland PKuna. 15. Mai. A»S Network wird hierher berichtet: Morgan will im Lause der Woche der Nevarationskommissioil einen vollständig ausgearbeiteten Plan zu einer internationalen Anleihe für Deutschland vorlcgcn. Vorbedingung für die Aus führung deS Planes sei. daß die Revaiationctoiinnisfio» der von Morgan geführten Fiaanzgrupve freie Lmnd läßt zu einer technischen Regelung des Reparatiousvrobiems. Die Anleihe soll vorläufig »iindeßens eine Milliarde Dollar betragen. für uubeduigie Freilassung de:- Zettuugcinsenile-: und schien durch, daß Zeitungen. Zeuichnfie». Facvtzlättei oder älml'.äw Druäjcbriiten vom ArbeilSi>acvwc:e-geseh uiiberübrl Geben. Ebenso umstritten, aber noch nicht getimt :st die Frage, ob die Arbeitgeber in Stadt und Land jede offene Steile sosori dem zu ständigen ^Arbeitsnachweis zu melde» bade», desgleichen eine Be setzung der Steile ohne die Vermittlung des Nachweises. Wo soll ec- aber hiusühren, wenn jeder Landwirt oder jede Haucirau beim Suchen eines Dienstmädchens genötigt wird, an das ArveitSamt zu schreibenf Eine Verständigung tonnte ans diesem Gebiete noch nicht erzielt werden. Die Koiten der Landesüinter sollen von den Ländern, jene des Reichsamtes für Arpeiisvermütluug vom Reiche getragen werden. Vorläufig wurde dieser ganze Paragraph gestrichen, lim aus dem Gebiete der Kosteusrage wenigstens etwas- zu retten, habe» wir versucht, bis zum gnkrasl- treten der Arbencloscuverjicher.mig, jedoch »ich, über die Dauer eines Jahres hinaus, eine vorläufige Regelung der Kostenausbrin- gnng durchzusetzeu, was auch gelungen ist. Wie bei allen neue» Gesetzen spielen diee Strasvorschriften eine bedeutende Rolle. Die gesamte Linke hat Anträge ans Erhöhung der vorgesehenen Simse» gestellt, wobei zu beachten ist, daß cs ans dem Geinete der Arbeitsnachweise seither Slrafvvrschriften überhaupt nicht gab. Und ek- ging auch! Aus dem Vvrilel,enden gehr hinreickjend hervor, uni welch bedeutsames GesechiebnugSwerk es sich hier handelt und daß die breiteste Oeffeiltchcbkeit gut daran ln» wird, sich mehr als seither »m diese Fragen zu bekümmern. Was von unserer Seite geschehen kann, wird geschehen, »in ein brauchbares Gesetz zustande zu bringen. VvrauSsehung dabei ist allerdings, das; die Zwangsbewirtichaftnng der Menscbe» niclii zur Einfüh rung gelangt. Aus dem Ausland Türkengreuel London. 16. Mai. Ehamberlain ha! gestern im Unter- Hause im Namen der Regierung erklärt, daß in Anbetracht der plötzlich erschienenen amtliche» Berichte über die von den Türken begangenen Grencltaien, die Mächte gezwungen ieien, sofort eine UntersuchungSkommission z» beschließen, die sich an Ort und Stelle begeben soll. Ehamberlain teilte gleichzeitig mit, daß, wenn die gegen die Türken erhobenen Borwürse sich als richtig erweisen sollten, der mit den Türken abgeschlossene Friedens- Vertrag abgeänderl werden müsse Eine neue Konferenz über die irische Frage London. >6. Mai. Im Lause dieser Woche wird wahrscheinlich eine neue Konserenz über die irische Frage stattsinden. ». a. werden daran teilnehme»: Elnicchill, Wcaigh, EollinS und Grissitl». um endlich einen dauernden Friedenszustanü mit Irland zu er reichen