Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 05.04.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-04-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190504055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19050405
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19050405
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-04
- Tag 1905-04-05
-
Monat
1905-04
-
Jahr
1905
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 05.04.1905
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«Streitfrage ein und entscheidet, daß hier keine Wette, son- dern eine Auslobung im Sinne des 8 657 deS Bürgerlichen Gesetzbuches vorliegt, und dann geht das Urteil in die ma teriell-rechtliche Sache ein. Nachdem die Streitfrage genau präzisiert und die Ansicht des Beklagten und Klägers dar- gelegt worden ist. sagt das Urteil: „Da es sich bei der AuS- lobung nur um eine einseitige Willenserklärung handelt, nicht aber um einen Vertrag, so kann der Beklagte einzig und allein als Interpret dessen in Frage kommen, was er »ls Gegenstand seiner Auslobung gewollt hat. Selbstver ständlich darf seine Auslegung nicht mit den: Sinne und dem Wortlaute seiner ursprünglichen Erklärung in Wider- spruch stehen. Die Auslegung, welche der Beklagte gibt, be findet sich aber nicht nur nicht mit Sinn und Wortlaut sei- i^r in Rixdorf abgegebenen Erklärung irr Widerspruch, sondern letztere kann bei verständiger Würdigung nicht an ders aufgefasst werden. Wenn nämlich der Satz, „der Zweck heiligt die Mittel", nach der übereinstimmenden Ansicht der Parteien hier verstanden werden soll — und so ist er in der Lat stets den Jesuiten von ihren Gegnern zum Vorwurf gemacht worden, -- „daß jede an sich sittlich verwerfliche .Handlung dadurch zu einer erlaubten werde, daß sie voll bracht wird, um als Mittel zur Erreichung eines guten Zweckes zu dienen." also irgend eines guten Zweckes ohne Wahl und ohne Rücksicht auf die obwaltenden Umstände, und wenn dann laut der Nirdorfer Erklärung der Beklagte den Nachweis irgend einer Stelle ans jesuitischen Säwiften verlangt, Nw dieser Grundsatz gelehrt wird, so muß notwen- dig an dieser Stelle geschrieben stehen, daß alle an sich ver werflichen Handlungen zur Vollbringung zu irgend einem guten Zwecke unter allen Umständen erlaubt seien, mit anderen Worten, der Satz muß als Grundsatz an der betref- senden Stelle, gleick>giiltig zwar, mit tvelchen Worten, in welcherFori», aber ausdrücklich (formell) ausgesprochen sein. Somit ist das „Thema probandum" der Auslobung scharf vorgezeichuet: „Wer die vom Beklagten ausgesehte Beloh nung beansprucht, muß den Nachweis geführt haben, daß an irgend einer Stelle der Jesuiteuschriften ausdrücklich und ganz allgemein (formell) der Grundsatz auSgesprock>en ist, daß jede au sich t>erli>erflick>e Handlung, dadurch, daß sie als Mittel zur Erreichung irgend eines guten Zweckes vollbracht tmrd, erlaubt werde." Weiter heißt es im Urteil: „Da daS Gericht nur zu prüfen hat. ob in den vom Kläger dargebote- uen Auszügen aus jesuitischen Schriften an irgend einer Stelle formell der fragliche Grundsatz in dem mehrertvähn- ten Sinne ausgesprochen, nicht aber, ob virtuell der Grund satz in jenen Auszügen enthalten ist, oder gar, ob formell oder virtuell der Grundsatz sich in den Jesuitenschriften überhaupt findet, und da in diesen Grenzen sich bewegende Prüfung des vorgelegteu Materials keinerlei Kenntnis einer Spezialwisseuschaft oder fernliegender tatsächlicher Verhältnisse erfordert, so bedurfte es nicht der Zuziehung von Sachverständigen: das Gericht war vielmehr nach Lage der Sache imstande, sich selbst ein Urteil zu bilden. In dem voni Kläger gebotenen Material ist aber keine einzige Stelle aufzuweisen, in welcher der Grundsatz: „jede au sich ver werfliche -Handlung wird dadurch, daß sic zu einein guten Zwecke vollbracht wird, erlaubt", ausgesprochen ist. Die sämtlichen vom .Kläger herangezogeuen Stellungen aus den Jchuitensclnisteu befassen sich vielmehr ausschließlich mit bestimmten, einzelnen Handlungen, und es wird von den Jesuiten die Frage beantwort^, ob diese unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt sind." Das Urteil geht nun die einzelnen Beweise durch, tvelche Hoensbroech als Betveis- material nngebote» hat, und zieht daraus das Ergebnis: „Auch in keiner dieser Stetten — und das hat Kläger auch nicht ernstlich behauptet — ist der Grundsatz ausge sprochen. daß jede an sich sittlich verwerfliche Handlung dadurch, daß sie vollbracht wird, um als Mittel zur Errei chung eines guten Zweckes zu dienen, erlaubt sei. Der Klä ger kmt also den vom Beklagten in der Auslobung ver langten Nachweis nicht erbracht. Der von ihm erhobene Anspruch auf die ausgesctzte Belohnung ist daher unbegründet und es war sonach aus tatsächlichen Gründen die Zurückweisung der Berufung gegen das klageabweisende Urteil erster Instanz begründet." Damit hat Graf Hoeus- broech eine Niederlage erlitten, die ihn bitter schmerzen wird. Aber noch mehr. Wenn es ihm, dein ehemaligen Je suiten. nicht gelungen ist, den Beweis zu führen, daß der Satz „Der Zweck heiligt die Mittel" von Jesuiten jemals ge lehrt wurde, so dürfte wohl endgültig dieser protestantisckn'n Verleumdung eines katholischen Ordens ein Ende bereitet sein. Vielleicht entsteht in 50 Jahren wieder ein Don Oni- zote, der den Kampf auf seiner Nosinante versucht. Zur nkurstrn Thümmrlei schreibt ein den vornehmen Kreisen Badens an^ehoreuder Protestant dem Badischeu Beobachter: Mag jemand einer Konfession angehören, wel cher es sei, so wird doch einen jeden älteren billigdcnkenden Mann ein gerechter Unwille erfüllen beim Lesen der Rede des Professors Thümmel auf dem Wartenberg am 13. März, gehalten an die deutsche Studentenvertretung. Der Herr Professor ist auch Prophet, sagt er dock): „Die Geschichte werde dereinst die Ncgierungszeit Kaiser Wilhelms II. als ein, wenn auch reichlich mit Gvldinitialen versehenes, doch in seinem Bestände tiefschwarzes Blatt in seinem Buche auf- nehmen." Dieser Satz und das. was der Herr Professor dann von den akademischen Unkräutern spricht, verdient doch sicher niedriger gehängt zu werden! So weit hat es die systematische, seit Jahr und Tag inszenierte Hetze des Evan gelischen Bundes, der Jungliberalen, und der Antiultra- mcmtanen Vereinigung gebracht, daß die Ausfälle gegen alles Althergebrachte und Bestehende und insbesondere gegen die Katholiken und deren Religion immer maßloser und unsinniger werden und ein völliger Wettlauf entstand'n ist. den Kulturkampf im deutschen Vaterlaudc aufs neue zn entzünden. Möchte» doch endlich die maßgebenden Stellen sich ausrafsen. um diesen Treibereien und Hetzereien mit allen zu Gebote stehenden Mitteln und voller Energie ent gegenzutreten. — Gi« Ta» Stubenarrest «e-en Zweikampf». Der Berqassessor Köbler in KliuStbal. der wegen Zweikampfe» vom KrieaSg^riLt zn drei Monaten Festung verurteilt worden «ar. ist vom Ka!br zu einem Tag Stubenarrest begnadigt worden. — Vo« Ruin der protestantischen Kirte hört man orthodoxe Kreise reden, weil im Falle Fischer der Lide- raltSmu» einen Sieg errungen hat. Diese letztere Auf fassung kommt allmählich auch in konservativen Kreisen -um Durchbruch. Professor Pfletderer stellt sich in der „Nation" ganz auf Seite der Liberalen und beglückwünscht diese zu ihrem Erfolge; da» preßt der „Kceuzzeitung" folgende Worte ab: „Uebrigen» müssen wir Professor Psleiderer darin zustimmen, daß die Entscheidung des Ober- ktrchenrat» keine deutliche Antwort sei. Wenn Herr Psleiderer aus der Entscheidung folgern kann, der Grund satz der Gleichberechtigung der verschiedenen kirchlichen Richtungen sei an der entscheidenden Stelle unserer evan gelischen Landeskirche zur Anerkennung gekommen, so wird der Oberkirchenrat hieraus wohl entnehmen, daß er sich zwar in der Form milder al» das Konsistorium, in der Sache aber nicht mit der wünschenswerten Deutlichkeit ausgedrückt hat. Wir müssen allerdings an der Auffassung festhalten, daß die Entscheidung des Oberkirchenrates in der Hauptsache dem Konsistorium Recht gibt." In dem Schfußsatz liegt doch eine recht große Selbsttäuschung: daß der Liberalismus siegte, sieht man doch ain deutlichsten daran, daß Pastor Fischer im Amte bleibt. Wäre es nach den Orthodoxen gegangen, dann hätte er scheiden müsse». Weshalb den Kopf in den Sandhaufen stecken? — Nette Parteigenosse« hat die Sozialdemokratie in Magdeburg und Breslau. In Magdeburg wurde der Sozialdemokrat Wendlandt „wegen ehrloser Handlungen" aus der Partei ausgeschlossen, lieber den leitenden Re dakteur des Magdeburgischen ParteiblatteS. Genossen Bader, wurden verleumderische Gerüchte auSgcstreut, die seine Ehre schwer schädigten. Wendlandt machte sich in sofern zum Mitschuldigen, als er an den Ausschuß der Partei in Magdeburg einen Brief richtete, worin er in Form von Fragen die gegen Bader gerichteten Beschuldi- gungen formulierte, sich aber beharrlich weigerte, den ihm bekannten Urheber der Verleumdungen zu nennen. Als Urheber der Verleumdungen wurde dann der frühere Re dakteur der Magdeburgischen „Volkvstimme", Genosse Albert, jetzt Redakteur der „Breslauer Volksmacht", be zeichnet. Der Verleumder aber betreibt in der sozialdemo kratischen Presse noch ruhig sein Geschäft weiter. Braucht man sich über die ruppigen Angriffe der sozialdemokratischen Zeitungen auf bürgerliche Politiker zu wundern, wenn die Genossen unter sich selbst derart Vorgehen. Zur Abwechs lung bezeichnet dann Genosse Bebel wieder die Sozial demokratie als die einzige Kulturbewegnng. Nnn, cs ist ihr wenigstens nicht ganz geheuer zu Mute, daß der Abg. Thiele so gar eifrig für Aufhebung des 8 175 des Straf gesetzbuches eingetreten ist und so die schändlichste Unsitt- lichkeit straffrei lassen will. Genosse v. Vollmar ersucht den „Vorwärts", mitzuteilen, daß er auf keinerlei Würdi gung der Petitionen um Abschaffung des 8 175 des Straf gesetzbuches eingegaugen ist, sondern sich auf die Erklärung beschränkt hat. daß es sich in keiner Weise um eine An- gelegenheit der Partei handle. Aber Tatsache bleibt doch, daß die sozialdemokratische Fraktion gegen den Antrag ge stimmt hat und die Petition zur Tagesordnung überwies. Oesterreich-Ungarn. — Die neuen Verhandlungen i« Ungarn abermals gescheitert. Die Minister v. Pitreich, TiSza und v. LukacS haben in mehrfachen Beratungen die neueste „äußerste Grenze", bis zu welcher die militärischen Zugeständnisse gehen könnten, festgesetzt und die Krone hat denselben zu- gestimmt. — Graf Andrassh hatte am Montag eine Audienz bei dem König. Nach derselben erschien er in der Sitzung des Exekutivkomitees der vereinigten Opposition und teilte den von dem Monarchen genehmigten Koinpromißvorschlag mit. ans dessen Grundlage die Bildung des Ministeriums er folgen könne. — In der Sitzung deS leitenden Ausschusses der vereinigten Opposition teilte Graf Andrassh mit. daß an maßgebender Stelle der Plan, die Lösung der Krise durch Hinausschiebung der Mehrfordernngen für das Heer auf eine gewisse Zeit herbeizuführen, dahin ansgelegt wird, daß nur ein Bruchteil der militärischen Mehrerfordernisse aufgeschoben werden soll. Das leitende Komitee erachtete diesen Plan für unannehmbar und für ungeeignet, als Grundlage für weitere Verhandlungen zu dienen. Damit wäre wohl der Ofen-Pester Aufenthalt des Monarchen gegen standslos geworden. Denn die Opposition hat die vom Monarchen „endgültig gutgehrtgenen" Vermiltlungsvorschläge zerrissen. Italien. — Da» neue Kabinett wird sich am Dienstag der Kammer vorstellen. Der Ministerpräsident de Fortis wird eine Erklärung abgeben, die mit seiner letzten als Depu tierter gehaltenen Rede und seinen Mitteilungen als Mit glied des EintaoSminiftc-riums Tittoni übcreinstimmen wird. Es ist mit Bestimmtheit cmznnehmen, daß sich sür das Regierungsprogramm bei einer warscheinlichen. aber mög- lichen Abstimmung eine hinreichende Mehrheit finden wird. Frankreich — Die Worte des deutschen Kaisers in Tanger, daß er die deutschen Interessen in diesem freien Lande Hochhalten werde, werden von den hiesigem Blättern als bedeutungsvoll Iicrvorgcrnfen und zumeist mit der gestrigen Rede DclcassckS im französischen Senat erörtert. Der nationalistische „Fi- garo" schreibt: „Die wenigen Worte des deutschen Kaisers sind von einer schneidenden Klarheit und bestätigen die jüng sten vom NeickstZkanzler Grafen Bülow im deutschen Reichs- tage gemachten Ausführungen: sie zeigen die Absicht Deutsch lands, bis auf weiteres in Marokko eine unabhängige Poli- tik zn verfolgen. Der Besuch des Kaisers in Tanger hat eine außerordentliche Bedeutung; es wäre kindisch, dies zu leug nen und minder kindisch, wenn man nicht zugcstehen wollte, daß dieser Tag für Frankreich eine wenig angenehme Be deutung hat." — Die radikale „Aurore" erklärt: „Auch nach der Rede DelcassckS dauert die Ungewißheit fort. Wir wissen ebensowenig wie vorher, welche Politik im Namen Frank- reichs gemacht wird. In demselben Augenblick, wo der deutsche Kaiser niit Nachdruck beweist, daß er die Autorität Frankreichs in Marokko nicht anerkemit, weigert sich Minister Telcassck zu sagen, in welche Politik er Frankreich verwickelt hat. Er weigert sich vor den Volksvertretern, ebenso deutliche Erklärungen abzugeben, wie Graf Bülow im deutschen Reichstage. Werden die Republikaner dulden, daß ein Mi nister au» eigener Vollkommenheit die Zukunft des Lande» bloßstellt und den schlimmsten Abenteuern aussetzen kann ohne Rechenschaft abzulegen?" — Ebenso scharf kritisiert die radikale „Lanterne" die Politik Delcasscks. welcher zu glauben scheine, daß der Patriotismus der französischen Di plomatie befehle, Deutschland zu ignorieren. Da aber Deutschland trotz Herrn Delcassck existiere, müsse man mit ihm rechnen. Delcassck habe gestern auch nicht ein Wort von der brennenden Frage gesagt. Die französische Diplomatie werde von einem Blinden geleitet. Wohin führe er Frank- reich?" — Der sozialistische Deputierte Jaurds sagt in seiner „Humanitck": „Die Worte des deutschen Kaisers bedeuten, daß Deutschland der Ansicht ist, daß die Macht des Sultans von Marokko unversehrt weiter besteht und daß sie durch keinerlei diplomatische Abkommen eine mittelbare oder un mittelbare Verletzung erlitten hat." Jaurds protestiert so dann gegen die Methode des Stillschweigens, welche Mi nister Dclcassck übe und sagt: „Herr Delcassck ist im Begriff, die einzige gute Sache, die er gestiftet hat, das französisch- englische Abkommen, zu verderben. — Deputiertenkammer. Die Generaldebatte über die Trennung der Kirche vom Staat dürfte bald beendet und auch der Beschluß gefaßt werden, ob in die Spezialdebatte einzugehen sei. Bancel bekämpfte in der Sitzung vom 8. d. M. den Entwurf und erklärt, die Trennung würde das Land beunruhigen. Die Aufhebung des Kultusbudgets sei ungesetzlich. Nibot (Rep.) erklärt, der Zeitpunkt für die Trennung von Staat und Kirche sei noch nicht gekommen. Für diese Trennung, die eine friedliche und liberale Maß regel sein müsse, sei die Mitwirkung des Oberhauptes der Kirche notwendig. Bevor eine solche Reform ins Werk ge setzt werde, sollte das Land befragt werden. Ribot weist ferner ans das Mißgeschick Rußlands hin und sagt, es fei jetzt nicht der Augenblick, die Uneinigkeit unter den Franzo- sen zn vennehren. Den Beschluß, den die Kammer infolge der Zwischenfälle, die sich bei der Reise des Präsidenten Loubct nach Rom ereigneten, gefaßt habe, bedeute nicht eine Willensäußerung dahin, daß das Konkordat gekündigt werde, sondern nur den Willen, die Beziehungen zum Vati kan provisorisch abzubrechen. Redner legt dar, welche Be deutung die Kündigung des Konkordats habe. Er sagt, Frankreich werde dadurch aus dem Verbände der katholischen Völker ausscheiden, und fragt, was aus dem Protektorate über die Christen im Orient werden würde. Redner tritt schließlich für Ablehnung des Gesetzentwurfes ein, der die Gefühle des Volkes verletze und der zn listigen Zwistig keiten in jeder Gemeinde führen würde. (Lebhafter Beifall im Zentrum und rechts.) — Gegen das Waisenhaus „de la Providence" zu Aix (Frankreich), welches von katholischen Ordensschwestern ge leitet wird, hatte die „Breslauer Morgenztg." in ihrer Nr. 516 vom 4. November 1904 schwere Beschuldigungen er hoben. Auf Veranlassung der Rechtsschutzstelle für die katho lische Geistlichkeit strengte die Vorstellung des Waisenhauses Privatklage gegen die „Brcsl. Morgenztg." an. Nnn hat sich der Redakteur des Blattes zu einem Vergleich unter fol genden Bedingungen bereit gefunden. Er trägt die sämt lichen entstandenen Kosten: er erklärt, daß er die Beschuldi gungen nicht aufrecht erhalten kann und dieselben mit dein Ausdruck des Bedauerns znrücknimmt. Die Airer Kloster- skandalgeschichte, die ans dem wegen seiner Lügen bekam,- ten Pariser „Matin" stammt, stand in fast allen kirchen- scindlichen Blättern Deutschlands und Oesterreichs. Werden diese Blätter auch den Mut haben, ihr Unrecht einin- gestehen? England. — Aus Südafrika. Lord Milner hat sich am Sonn tag — zur großen Befriedigung der Vurenkrcise — end gültig verabschiedet und über Laurenzo Marques die Rück reise nach England angetreten. Er läß, die ihm so lange anvertrauten Länder jetzt eben nicht in bester Ruhe zurück, denn es ist, das Merkwürdigste bei der notorischen Billig keit dieser Leute, ein Chinesenstrcik ausgebrochen. 2060 in der Randfontein - Mine bei Krügersdorp beschäftigte Chinesen stellten die Arbeit ein. da sie mit den Arbeits löhnen unzufrieden waren. Es kam zu Ruhestörungen und zu einem Zusammenstoß mit der Polizei. Mehrere Polizei soldaten und viele Chinesen wurden verletzt. L Rußland. — Die Verhaftung von zwölf Anarchisten in Peters burg wird selbst in Kreisen der Revolutionäre mit Be friedigung ausgenommen. Sie wollen Befreiung oder offenen Aufstand der Massen, nicht Terror und gemeinen Meuchelmord. Damit bindert jene Verhaftung kaum etwas an der politischen Bewegung. Von größerer Bedeutung ist die Verhaftung einiger Führer der Intelligenz in Bialistock, einem Zentrum der revolutionären Organisation' Auch aus Wilna werden Verhaftungen gemeldet. Im ganzen Generalgouvernement Warschau ist der Verkauf von Revolvern. Pistolen und Patronen untersagt worden. Die in den Waffenläden vorhandenen Waffen sind numeriert und der Verwaltungsbehörde zur Aufbewahrung übergeben worden. — J>, Moskau ist der Aerztekongreß in Anwesenheit eines zahlreichen Publikums znsammengstreten. Der Vor- sitzende Dr. JelpatewSky eröffnete in Gegenwart von ungefähr 1060 Aerzten die Versammlung mit einer An sprache. in der er bemerkte, cs sei biSber die Frage ge wesen. ob die Regierung Vertrauen zun, Volke babe. Jetzt hätten sich die Zeiten geändert: jetzt laute die Frage, bat daS Volk „och Vertrauen zur Negierung. Hierauf forderte er die Anwesenden ans. sich z„ Ehren der an, 22. Januar d. I. gefalle«,en Opfer zn erheben. Serbien. — Der Miuisterrat faßte folgenden Beschluß: Da sich die Regierung überzeugt hat. daß die ursprünglich für die Durchführung der Geschützprotzen vorgesehene Frist un zureichend ist und der Abschluß der Anleihe daher eventuell bis zrnn Herbst vertagt werden müßte, nimmt sie von den Geschützproben Abstand und wird die Anleiheverhcmdlungen sofort aufnehmen. eng reu trit ioll Rei übe jche sah wa, mit wa, hör trac gefc stär hör, lan, und troli Kirc tere von jage ling sein, der (cfr, ein» wen trn» ten Grn koim 100 testa fung sen, runs alle kvai tholi runs Prot äuße Kath lasse. die c hier Pens gehal teilte die daß gerei sich Mu«! sitzen! entla stürzt gebä,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)