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Donnerstag, 20. April 1922 Redaktion und Geschäftsstelle: Dresden 4« An,eig«npr«IS> Die eingelpallene Peii»,-Uc -» -e. für gmnttien. ,md Perrinsan,»Iaeu. Stellen, mid Mletgesuch» ».6« Die Petit. Reliamezeve im redak- lionellen Teil. 88 mm breu, IS gür Anierale mit betonderer Plaziermiasvorlchrift a»i obiae Preise 28 Prozent Zuschlag. Oklerlengedühr: jür Seidilabhoier I bei Uebrriendung durch die Post autzerdem Porlozutchlag. °HS«,ugSprrt»i «lertetitibriich irrt in» Hau» 8» T». »«etmonalitch 2».8O T». monatlich lt T«. Sulzetnummer 80 T. Die Lüchstjche Pollszeitung epcheuu wüchenUich sechsmal. Gpre<t>lt»nd«der R«daNion:S—N Uhr nachm. Nichi auSdrsiiktild iurüikvertanate und I gür undcuttich geschriebene mwie durch gernwrecher a»>aeaede»e Anieiae» mu Rückporto nicht »ersehene rtntr»d»n§e> an dicbtedolito» weide» ntchi <i»tbe>vahri, I dnnen wir die LsramworNichleU lür die Richtigle» des Texte» nick» übernebmcn. Annahme von »eschSslSanzeipen dt» I«» Uhr, von jzam>»rna»z«>gen dt» l i Uhr Vormittage, — Annahmeslelleil i» Dresden, Schmidgiche Buchhandlung. Inhaber P. Beck. Lchtohstrah« 5. >» Bautzen, ffrauz Kuriat An der Pelritirche 1 «an Der unter dem Vorsitz des Norddeutschen HansabundeS tagende Hamburger Ausschuß für Freiheit des Außenhandels er lässt in den gestrigen Morgenzeitnngen einen Aufruf zur Bil dung einer einheitlichen Front der gesamten deutschen Kauf mannschaft gegen die Knebelung des Handels durch die Außen- handclSstrllen. Wir die Tclegraphenunio» von gut unterrichteter Seite erfährt» nimmt neben einer Reihe bekannter WelthandelS- firmcn Generaldirektor Enno der Hamburg-Amerika-Linie leb. haftrS Interesse an der Hamburger Bewegung zur Beseitigung der AußrnhandelSstcllen. Di« häufigen blutigen Zwischenfälle, die von der französt. schcn Besatzung in letzter Zeit hcrvorgerufen worden sind, habe» den französischen Obcrkomniandiercndcn der Saartrupven veran laßt, dieser mit Einschluß der Offiziere auf vier Wochen den Besuch von Wirtslokalen, Kaffeehäusern und Kinos gänzlich zu untersagen. Ein Protest der Neutralen gegen den Ausschluß Deutsch lands von den Verhandlungen mit Rußland ist bereits siir vcn heutigen Mittwoch in Aussicht gestellt. Ministerpräsident de Fakta ist zusammen mit dem Schatz minister Pcano besonders deshalb am Montag nach Genna zu- rückgcreist, nm den Vorsitz der Konferenz wieder zu übernehmen und, wie er betonte, eine Sprengung der Konferenz zu vcr. bindern. Ein ungeheurer Wirbelsturm zerstörte verschiedene Dörfer In Arkansas. 20 Tote und mehrere hundert Verwundete sind zu beklagen. Der Rufsenvertrag und die (LnLente Aus Genua wird uns geschrieben: Am Vorabend des Osterfestes hatten sich die bis dahin über der Konfernz von Genna lagernden Wolken zu lichten begonnen. Aber schon am Ostersonntag abend stand das Barometer wieder auf Sturm. Diejenige Frage, über die sich die Geister schei den und scheiden müssen, die entscheidende Frage von Genua, die russische, bat diesen Temperaturwechsel hcrvorgerufen. Der Rujsenverirag hat im Lager der Entente, weniger frei lich bei den offiziellen Delegationen, wie in dem Heerlager der Presse, einen mehr oder minder gekünstelten EnIrüstungSsturm herborgernfen. Es ist freilich schwer erfindlich, was dem einen derartig wilden Echo Anlaß geben konnte. Daß die deutsch- russischen Verhandlungen schon seit Wochen und Monaten, ja schon seit Jahr und Tag im Zuge sich befanden, und daß der Ab schluß in kürzester Frist erwartet werden mußte, war im Entente, lager durchaus bekannt. Obwohl der Versailler Vertrag die Abmachungen von Brest-Litowsk als nichtig erklärte, konnte die damals tatsächlich und rechtlich erfolgte Anerkennung der Sow jetregierung durch das Deutsche Reich keineswegs als nichtbe- stehend dekretiert werden. ES war nicht nur ein Recht, sondern eine Pflicht Deutschlands, endlich einmal einem Schwebezustand ein Ende zu machen, um geordnete Normen und Forme» für ekn tatsächlich schon länyst bestehendes Verhältnis zu finden. Diese Pflicht war für die deutschen Vertreter um so mehr ge geben, als die Entente offiziell in unmittelbare Verhandlungen mit Rußland eintrat, und als dabei nicht zuletzt gerade der Wink mit dem ZaunSpfahl der Schadloshaltung Rußlands an Deutsch, land durch Deutschland eine große Nolle spielte. Deutschland hat mit dem Nussenvertrag nichts weiter getan, als seine cige- nen Rechte gewahrt, und e» ist dabei ganz in der Linie der Po- /itik geblieben, die die Entente Rußland gegenüber selbst befolgt hat und in Genua befolgt. Der deutsch-russische Wirtschaftsvertrag, der fi>lich unter den obwaltenden Umständen und obwaltenden Verhältnissen eine ganz hervorragende politische Note erhält, wird um deswillen mit gtoßer Bestürzung im Ententelager entgogcngenommech weil er in verschiedenen Punkten eine klare Situat'on schafft, die bislang von bestimmten Gliedern der Entente als Ausfalls- /nid Aiigriffspositionen gegen Deutschland benutzt worden sind. Der Sinn des deutsch-russischen Vertrages ist nichts anderes als völlige Liquidierung der Vor- und Nachkriegszeit, völlige Neu orientierung und Neuaufbau. Das jetzt geschaffene Fundament Ist aber, und darauf kommt es entscheidend an, so gefügt, daß eS vollständig unabhängig von dem gegenwärtigen russischen Re- gierungSshstem ist. Die Frage der inneren Angelegenheiten Ruß lands, also auch feiner Negierung?form, ist vollkommen bei allen diesen Dingen auszuschalten, die Abmachungen sind nicht getrof fen mit einer bestimmten russischen Regierung, sondern mit dein russischen Reiche und dem russischen Volke. ES ist der erste wirk- liehe Frieden-Vertrag, der zwischen zwei Völkern und Ländern MIM örrtzanülungen in 6enua Kein Abbruch der Verhandlungen Genua, 18. April. Aus sehr gut informierter französischer Quelle wird erklärt, daß die Franzosen die Verhandlungen nicht abbreche» werden. Die Franzosen werden in vollem Einverneh men mit ihren Verbündeten handeln. Weiterer Verlauf der Verhandlungen Genua, >8. April. Wie von unterrichteter englischer Seite mitgeteilt wird, wird heute abend über den weiteren Verlauf der Verhandlungen der Konferenz entschieden werden. Erklärungen Rathenaus Genua, 10. ?>pr l. RcichSm'nister l)r. R-'tbenau empsina am D'enstoa od-nd die führenden Mitglieder der engl leben und amenkn« nfiäieii Presse und aab ihnen eine Darstellung von der deutschen Aul- losiilng über den dentlch-rnssiiche» Vertragsabschluß No'brnoil er» k'örte zunächst, er könne eS nicht verstellen, Want», eine Frieden?« 'on^renz lo auferoraentlich aiikneregt sei über den Abich'nb ei 'eS Friedensvertraqes. Die Ilustimmigk iten twisten den enropäilchen Ländern mubten doch einmal oereaelt werden. Er lübrte dann weiter ans, daß er 8 Ta-e lano die Alliierten ha^e wißen lassen, w'e dringend und wichtig für Dciitseblond die Verhandlungen nii Nukland leien. Deutschland sei jedoch ui keinerlei Verbannungen mit Rußland kunzu- oewgen worden. Dagegen habe er M tteiluiwen erhallen, daß Ver handlungen zwilchen den Alliierte» und Rußland uv'"'lt°ldar vor dem Abschluß bänden. Aul eine Zwilrbeufraae ein-? Journalisien. von wem er diese Mi'teilungen erhallen habe, er'iärle Rathenau: von amtlichen und halbamtlichen Persönlichkeiten. Am e ne w iteie Frage, ob auch Engländer unter de» lleberbringern dieler Na-trichlc» gewe'en seien, sagte Rathenau, eS seien auch vier Engländer darunter gewesen- Die Alliierten in der Zwickmühle Genna, 19. April. Die Situation ist hier sehr eigenartig. Die Sitzung der Wirtschaftskommission mußte abgesagt werden, da die Franzosen sich weigerten, mit de» Deutschen zusammen- zuarbcitcn. Zu einem Bankett, zu welchem durch den italieni sche» Ministerväsidenlen de Faeta eingeladen worden war, sol le» auch die Deutschen erscheinen. Dr. Rathenau erklärte, daß er mit einer solchen Note in der Tasche unmöglich an einem ge meinsamen Essen teilnchme» könnte. Man zoo darauf die Note wieder zurück, um sie nach dem Essen zu überreichen.. Mar, wünscht doch die Fühlungnahme, die bisher ziemlich mangelhaft war, zu erweitern. Frankreich hat daS größte Interesse an einem Zustandekommen einer internationalen Anleihe für Deutschland und diese würde durch das Scheitern der Konferenz zum minde sten weit hinanSaeschoben. Zur Anknüpfung normaler Berlin'l- nisse mit Rußland ist eS auch notwendig, daß die Rüsten nicht ans Genna erlchencht werden. Offenbar ist auch ans diesem Grunde für die Note eine Form gewählt worden, die das Schick- sal der Konferenz nun pon der deutschen Antwort abhängig macht und damit Deutschland mich die ganze Verantwortung zu- schieben will. Alles dieses wird die deutsche Antwort zu be rücksichtigen haben. Bartho« verhandelt nicht mit den Russen Genna, 18. April. Der Führer der französischen Delega tion Bartbou erklärte laut Havasageninr, er würde künftig nicht mehr an den Sitzungen teilnehmen, in denen die Rüsten an wesend seien. Er halte sich für verpflichtet, in Paris Instruktiv- nen über die Lag« einzuholcn, die durch den Abschluß des deutsch-russischen Vertrages entstanden sei. Die für heute ein- berufene Kommistionssitzung der Wirtschaftskommission wurde abgesagt. Ihr Präsident, der französische Delegierte Colrot, er klärte. er halte es für unniöglich, mit Deutschland oder Rußland zu diskutieren, bevor die Lage geklärt sei. Heute wird sich die Kommission der juristischen Sachverständigen der Alliierten vcr- sammeln, nm zu prüfen, ob der dentsck-russilche Vertrag mit dem Vertrag von Versailles vereinbar sei. besonders mit dem Artikel 117 des Versailler Vertrages über die Wiedergutmachun gen. Die Franzosen würden alsbald Vorkehrungen treffe» siir die Fortsetzung oder den Abbruch der Konferenz. Eine scharfe Note der Alliierten an die deutsche Delegation Genua. 18. April. Die Delegierten der Alliierten und der Kleinen Entente traten gestern nachmittag 5 Uhr zu einer Sitzung zusammen, um zu dem deutsch-rnisischen Vertrag Stellung zu nehmen. Als Ergebnis dieser Sitzung wurde folgende Note der deutsche» Delegation zugestellt: Die Unterzeichneten Mächte haben mit lleberraschung erfahren, daß während des Stadiums der Konferenzarbeiten Deutschlands, ohne die anderen hier ver tretenen Mächte zu informiere», heimlich einen Vertrag mit der russischen Sowjetregiernng abgeschlossen hat. Die Unterzeichneten Mächte müssen der deutschen Delegation ihre Meinung dahin auSdrücken, daß der Abschluß eines solchen Vertrages während der Konserenzarbeiten eine Verletzung der Bedingungen darßellt, die Deutschland einznhalten sich verpflichtet hat. als es die Ein ladung zur Konferenz annahm und als man Deutschland Gelegen heit gab, an allen Kommissionen in gleicher Werse wie die anderen Mächte teilzunehmen. Während die Konferenz tagt und während Deutschland in der Konnnissio» und Nnterloimnission ist. die wit der Verhandlung über den europäischen Frieden mit Rußland auf der Grundlage der Bedingungen von Cannes be auftragt sind, haben die deutschen Vertreter in diesen Kommissionen hinter dem Rücken ihrer Kollegen im geheimen einen Vertrag mit Rußland über dieselben Fragen geschlossen, die sie in aller Zusammenarbeit mit den Vertretern der anderen Nationen be handeln sollte. Unter diesen Umständen betrachten die Unter zeichneten es als nicht recht und billig, daß Deutschland, nachdem es sich ans eigene Faust mit Rußland geeinigt hat, an den Besprechungen der Bedingungen einer Einigung zwischen den vertretenen Ländern und Rußland teilnimmt, und setzen deshalb voraus, daß die deutsche Delegation durch ihr Verhalte» auf fernere T<°>kn?h»^ an der Besprechung der Bedingungen für eine Vereinbarung zwischen Rußland und den verschiedenen aus der Konferenz vertretenen Ländern verzichtet hat. Die Hauptpunkte der französischen Kritik Paris, 18. April. Die französische Kritik gegen den dcntsck- russischc» Vertrag richtet sich besonders gegen zwei Pnnkte: gegen den Umstand, daß der Abschluß des Vertrage? von Ra pallo die Bildung eines deiitsch-rnsiischen Blockes bedeute, und daß der Wiederaufbau Europa? im Einverständin? sämtlicher Nationen gefährdet sei. Der „Pciit Parisien" erklärt u. a.: »Die deutsch-russische' Brücke, die seit Ende des 18. Jahrhunderts bis 1890 auf ganz Europa gelastet bat, bat sich wieder neu ge bildet. Die Nachricht von dem deutsch-russischen Vertrage hat wie ein Toimerschlag gewirkt. abgeschlossen wir-, ein Friedensvertrag, der sich gründet auf einer gänzlichen Löschung aller Ansprüche aus der Zeit vor vem Kriege und aus dein Kriege selber. Die absolute Gleichberechti gung in wirtschaftlicher Hinsicht und die vollendete Gegenseitig keit in allen wirtschaftlichen und finanziellen Abmachungen sind die obersten Grundsätze der neuen Abmachungen. Man könnte nur wünschen, daß die Verträge, die in Liquidierung des Kriegs- geistcS zwischen den Völkern zu schließen sind, in den gleichen Formen ihren Ausdruck fänden, und wir würden es besond:rS begrüßen, wenn auch die Entente selber in dieser Gestalt ihr Verhältnis zu Rußland regeln würde. Deutschland würde eine derartige Eniwickluitg nicht al» eine Behinderung, sondern als eine Förderung der Aufgaben und Ziele der Genueser Konferenz an sehen. Moratorium und Sanktionen (Von unserem Berliner Vertreter.) Während in den diitzendsältigen Kommissionen der Genu ser Konferenz, in Verbindung mit dem Problem des Wiederauf baues der Weltwirtschaft, auch der Plan eines Moratoriums f ic Deutschland eine Rolle spielt, wird in der französischen Presse die Drohung mit Sanktionen auffallend ui den »i.,rd-eg>",,..d g-^ükt. Man hat es hier mit pollitischen Manövern zu tun, die der ernstesten Aufmerksamkeit bedürfen. Moratorium und Sanktio nen sind Begriffe, die sich gegenseitig ausschbeßen. Daß sic ober gcgensetig miteinander in Verkündung geb.acht werben, deutet aus ganz bestimmte Tendenzen, Zeilen c-aran ge.-gen ist, das wne ouszuschalten und das andere zu erreichen. Mehr aber noch spielt die Absicht in all diese Fragen hinein, den Mora- torlumsplan mit einem Gegendruck zu versehen. um ihn nicht zur Ausreise kommen zu lassen. Die Genueser Konferenz würde ihr Ziel nicht erreichen, wenn nicht eine Klärung de? rurovinchen und im besonderen des deutschen WährimgSproblemS herveigesülirt n»rd. In m- sächlichem und unlöslichem Zusammenhänge dam t steht die Sra- bilisierung der Reparationsleistungen. Eine Stetigkeit hinsicht lich der Höhe dieser Zablnngen wie a-uch einer terminmäfziqen Abtragung ist unbedingt erfordere ch. Sie kann nur gewährleistet werden, wenn siir einen längeren kl, vergangSznstaiw ei» Mora torium, ein Zahlungsaufschub Platz greisen könnte, der sich aus- bauen müßte ans einer interna.tonalen Ai',c't,e von erhebliche rem'Ausmaße. Erwägungen ,'i eine derart ge Regelung, die nach Lage der Dinge als ein Pro.nwrium g-dacht werden könnt-, sind in Genua vie.fäliig gepflogen worden. Die Verhandlungen, sind nun aber durch iie vnssische Frage in den Hintergrund gedrängt. Wenn der gegen die Deutschen gerichtete Vorwurf der kleberc impcliiiig der Genueser Konferenz durch den deutsch-russischen Wirtschaftsvertrag keineswegs zn. trifft — die bezüglichen Verhandlungen schwel..'» schon seit Mo naten und über ihren beorstel^nden Abschluß sind die Ver- tranenSpersone» der französischen wie inch der englischen und italienischen Delegation unterrichtet worden —. so ist doch eine Atmosphäre geschaffen, die der Konserenz gefährlich werden kann, jedenfalls wird die Stimmung re» einem Teile der französische» Presse sehr schroff gegen Deutschland auSgenntzt. Die Drohun gen mit den Sanklionen sieben w,eder einmal im Vordergründe. Geflissentlich werden alle Folgen »nd Möglichkeiten drohend er örtert, die sich ergeben, wenn von seiten der deutschen Regierung bis zum 81. Mai in der ReparatienSfrage keine befried»,lenden Maßnahmen ergriffen worden sind. Es ist auffällig, daß in einem Teile der Pariser Presseorgane mit Eiker den Nachweis ersucht wird, daß der Eiitfckcknsz, gegen Denliailand mit Sank tionen vorzugchen, nicht von der Gesamtheit der Alliierten ge faßt zn werde» brauchte, sonder» daß Frankreich für sich allem das Recht halte, gegen Deutschland Zwang anznwcndc». Die Stimmung jener Gruppe in Frankreich, die mit aller Kraft an? militärische Okkupation des RiibrgebieleS hinzielt und die sich gedeckt weiß durch starke wirtschaftliche und industrielle Kreise, hat gerade aus Grund der jüngsten Vor,ränge in Genna wieder Oberwasser gewonnen und ist am Werke, ihre Auffassung m't Nachdruck zn propagieren. Die Klippen von Genna sind noch lange nicht überwunden. Alle-, was wir jetzt sehen und hören müssen, zeigt unS. daß auch noch so wohl formulierte Beschlüsse dieser Genueser Konferenz den Geist der Gewalt, der immer noch lebt, nicht auSmerzen tk>n- nen. Mit größerer Sorge als den Verlauf von Genna müst'n wir den Dingen nach Genua entgegensehen. Und wir dürfen nicht vergessen, daß Bestrebungen am Werke sind, die auch unter dem Deckmantel eines sogenannten Moratoriums Gewalttätig keiten gegenüber Deutschland sich offen halten wollen.