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Sächsische Volkszeitung : 06.05.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-05-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192205062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19220506
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19220506
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-05
- Tag 1922-05-06
-
Monat
1922-05
-
Jahr
1922
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 06.05.1922
- Autor
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Nr 1«4 21. Jahrg. Fernsprecher: «edaktion 32723 - Geschäft»,«ell, 32722 Postscheckkonto: Dresden Nr. 147V7 SiicklWe Sonnabend, 6. Mai IS22 Redaktion und Geschäftsstelle: Dresden «A. tP, Holbrinstrabe 4S volksmiuna iU»ccig-npr-!S Die eiiigeü'alirne g'etii-i-lli- L .V. slir ekamiltett- »nd V»re1nSn»,,li,e„. Stellen. und ll! etgesuche l.-it» Die Petit. «ekiame«eile im reimt iimiellei, Teil, ,nu, breit. L» gür ^zmerMk mit betmiderer Piazierimatvorlchrlii aui ob,»« Preile ÜS Prozent tintchl«,. Ogerleiigcblihl! ist. «r,u«»vrei-, P!e»c!MrIi» ste« ln-5 s,„,z !>r m>elm-nattiL Sl.5«-S>. «onaiiia »I .aii-schließtich je 4.« guschiag für Mai „„!> Juni,S2S. -iinzel- mimmer I Ft. Di« Sach,,,che «oUs<e,uu<» ernveun wücheunich ,«chSmai. I TeiRtadkülcr 2 bei Uebertenduii« dmch die Pol, nut-.erbein'Borivzui'Lia'a Im Aull« höherer Gewalt oder beim Ausbleiben der Papierlietermlgeii „iw. erliicht jede Perpflichtimg auf Trsiillnug von A»ieige»-Nufträgen und Leistaiig von Schndenernih. 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Frankreich würde diesem Beispiel folgen, wenn die Unterschrift unter das Memo randum definitiv geworden sei. Bisher sei de» Moskauer Tele- gicltcn keine Frist gesetzt worden zur Antwortcrteilung. diese werde Schanzer am Sonnabend stellen. Poineare teilte Lloyd Georg« mit. er könne an einer Sitzung der Obersten Rates in Sachen der Reparation vor dein 31. Mai nicht teilnehmen. Dem gegenüber erklärte Lloyd George, das; er »ach dem 31. Mai nicht mehr in der Lage fei. an einer solche» Sitzung teiszuiiehmen. Die Kommuniste» versuchen, den vieriiiidzwanzigstündigeie Proteststreik der Berliner städtischen Arbeiter, anlässlich des Krawalls vor dem Berliner Rathaus, zu einem Generalstreik anSzndchiiru. Nochmals: die „Zertrümmerung" der Volksschule Bo» Dr. Hermann Rolle-Bautzen Der Aussatz, den ich am >8. Februar d- I. in der Sächsischen Volks,zeirung veröffentlicht Hab«, hat in Nr. 14 der Leipziger Lehrerzeitung voin 26, April ei» verspätetes Echo geweckt. Dort sucht ein Namenloser, der sich hinter die Bezeichnung R. verbirgt, die Darlegungen zu entkräften oder doch abzuschwächen, mit denen ich der Behauptung enlgeqengetreten war, die Existenz besonderer Bekenntnisschulen zerschlage das Schulwesen in leistungSunsähige Zwergschulen. Die „Widerlegung" des Unbekannten gewährt einen immerhin lehrreichen Einblick in das Arsenal, dem man die Waffen znm Kampfe gegen die christliche Bekenntnisschule ent nimmt. Vor allem: wenn es eines Beweises bedurft hätte, dass meine Auffassung zutrikft, daß nämlich die Gegner die Schul frage ganz wesentlich als eine Ovgaiiisativnsaufgabe ansehen, so hat ihn diese Entgegnung geliefert. Dem, ihr Hauptziel ist, nach» znweisen, das; selbständige katholische Schulen eben dock, den vollen Ausbau des Schulwesens beeinträchtigen und seine Leistungsfähigkeit hcrerbsehcii. Als das unter alle» Umstände» Erstrebenswerte gilt die Vollschule, das auSgebante System, und darum wird gerechnet und gerechnet, um wieviel Pferde, längen das katholische Schulwesen Sachsens hinter dem Zustande zurückbleibt, der durch die „Verschmelzung" der Bekenntnisschule» zur weltlichen erreicht werden könnte. Innere pädagogische Gründe für die Notwendigkeit dieser Verschmelzung werden nicht beigcdracht. Daß eS sich in der Erziehung um Ideen, um Ver wirklichung geistiger und sittlicher Wert« handelt, das; in den Fragen der Schule ideelle Maststäbe entscheidend sind, davon verspürt man nichts in der ganzen Entgegnung, die vielmehr durchaus den Anschein erweckt, als ob die Pädagogik eine exakte Wissenschaft tnäre, die mit Mast und Zahl arbeitet und für die ton solchen quantitativen Faktoren wesentlich alle Bildnngserfolge abhängig sind. So wird die Darlegung zum .Rechenexciirpel, das das Zurückbleiben der Klassenaliederung selbständiaer katholischer Schulen vor der durch die Verschmelzung erreichbaren Klassen- zahl zu beweisen sucht. Aber wenn man schon rechnet, dann innst man auch allent halben richtig rechnen und vor allem seine Rechnung auf sichere Voraussetzungen crufbauen. Sehen wir zu. ob das Herr N. auch wirklich tut. Die in meinem Aufsatze mitgeteilte statistische Zusammen stellung Rektor Tottwalds, die beweist, daß in Preusten nur in 456 von 81 000 Schulorten durch-Aufhebung der Konfessions schule» eine Vereinigung erreichbar ist. vermag Herr R. zwar nickt zu widerlege». Er sucht aber diese Tatsache dadurch abzuschwä- chcn, dast er erwidert, die 27 600 Schulen, die als einzige jn einem Orte bestehen und so nicht mit einer anderen Schule ver- 'nigt werden können, seien offenbar nicht alle rein« Bekenntnis» , -.ulen. WaS sagt nun die Statistik zu dieser Annahme? Preu- ;en hatte im Fahre 1011 insgesamt 38 681 Volksschulen; davon garen 28 629 evangelisch, 11 268 katholisch, 1568 simultan und !19 jüdisch. Die evangelischen Schulen waren von 3 814 603 lindern besucht, wovon 3 668 028 evangelisch tvaren, so das; der Nest von 116880 nichtcvangelischcn Kindern nur 3 Prozent aus- tnacht. Jn den katholischen Schulen ist im Durchschnitt die kon fessionelle Einheitlichkeit noch stärker; denn hier waren von 2383 422 Kindern 2 36.3 019 katholisch »nd nur 20103 nickstkatho- lisch. das sind aber nur 0.8 Prozent. Die Bekenntnisschulen, die 95 38 Prozent aller Schulen anSmach--n. sind aUo tat sächlich bis ms einen verschwindenden Rest innerlich einheitlich, die Zahl der Dimultanschiilen aber fällt mit 1 Präsent daneben kaum ins Gewicht. Die weitaus überwiegende Mebrcahl iener 27 600 nicht berschmelzbaren, als einzige im Orte existierenden Schulen wird also in wirklichen einheitlichen Bekenntnisschulen bestehe», abge sehen von Hessen-Nassau und teilweise Mestpreusten und Posen, wo das Schulwesen simultan ist. Doch nach diesem Auftakt z» unserem sächsischen katholi schen Schulwesen. Den Beine iS dafür, wie gefährlich eigene katholische Schulen r den Ansbau des sächsischen Schulwesens sind, eröffnet Herr merkwürdigerweise mit einem statistische,, Voran» chlag über das katholische Schulwesen -er Zukunft, lind wiher nimmt er das Vermögen, die Entwicklung unseres katho- schen Schulwesens in Sachsen vorauSzuahnen? Aus dem Stu- tznun de» Reichsschulgesehentwurfe-l Dem glaubt er die Tat- Ein neuer Reparationsplan Genua, 4. Mai. Während Barthvu noch dem Daily Chrvniele mit dem Wortlaut des russischen Memorandums in de, Tasche nach Paris abgefahren ist, berichtet der diplomatische Korrcsbondent der Daily News aus Genna, dass Barthou Poineare einen neue» Plan Lloyd Georges für eine umsassende Regelung der interalliierten Krirgs'siintden und der Reparationen «verbringe. Dieser Plan, den Lloyd George Poineare endgültig unterbreite, set in der Hauptsache der, der von Sir Bajil Blackett entworfen sei und vorjehe, dast der Neparationsbetrag zunächst aus >10 Milliarden festgesetzt werde (wobei die bisher geleisteten Reparationszahlungen die Herab setzung von 132 aus 110 Milliarden erklären) und dann in zwei Kategorien geteilt werde, in eine von «>, Milliarden und in die andere von 15 Milliarden Die erster« Zahl stelle dar die Gesamt summe der interalliierten Schulden und werde vorläufig voll kommen beiseite gestellt werden. Bon Deutschland werde nicht verlangt werde», dass es irgendwelche Zaliluugen bezüglich dieser Summe mache. Tie übrigen 15 Milliarden dürfte» daS unmittel bare Reparationsproblem bilden. Bei einer solchen Herabsetzung der Reparatioiissumme könne Deutschland eine internationale An leihe aufnehmeii, die ltzisp elsweise die Zahlungen für die nächste» fünf Jahre deck. Die Annahine dieses Planes würde das gesamte Reparationsprvblem auf eine vollkommen neue Grundlage stellen. Ter Berichterstatter der Daily News stellt die Frage: Welches sind die Aussichten dafür, dast ein so vernünstiger Plan van Frankreich angenommen werden wird? Er stellt eine Reihe vv» Erwägungen an, die die Lage wahrscheinlich beeiuslnssen. würde». 1. U>,mittelbar vor Genna warnte Großbritannien, daß die Vereinbarung bezüglich der Erlassung der Zinsen für den vv„ Frankreich Großbritannien geschnldelen Beirag jederzeit zu Ende gehen könne. Nach Ansicht des Berichterstatters der Daily News könne das Moratorium jedoch, wenn Frankreich den neuen Plan annehme, fortgesetzt werden. 2. Frankreich brauche dringend Bargeld. Wem, die unmittel baren Verpflichtungen Deutschlands auf 45 Milliarden herabge setzt werden, so würde es möglich sein, eine internationale Anleihe aukzunehme». von der der größte Teil an Frankreich gehen dürste in der Gestalt von 10 Zahlungen aus Reparalionen in vier oder süns Jahre. 3. Da der Anteil Frankreichs an die Reparation 52 Prozent betrage, bestehe Eirund zu der Annahme, da», wenn der neue Plan angenommen werde, Großbritannien, das eine Stabilität Europas für einträglickec halte als Reparationen, einer Ver- . größerung des sranzöjijche» Anteils aus Kosten Großbri tanniens zuslimmen würde. Dieses sind den, diploma ticheu Berichterstatter der Daily News zufolge im großen und ganzen die Erwägungen, dir Barthou, wie man erwarte, Poineare unter! «teil werde. Tie Untervreitnnq Vieser Vorschläge öffne den Weg eine Zwcunmen- knnst zwisthrn Poineare uns Lloyd George »»'Genua oder sonstwo. Barthon werde in Paris auch über die Verhandlungen bezüglich des Burgsriedüiispakt.-S 'Bericht erstatten, dir nicht setze günstig fortgeschritten seien, iusoige der Meinuiigonersrtiiedeiitzei/eii darüber, ob der Pakt gebraucht worden sötte, mii die bostebenden Verträge zu starken oder zu schwächen. Tie Einsicht scheine an Boden zu gewinnen, dast weil beste o Ergeviitise als wie durch einen besonderen Pait erzielt worden könnten durch Ausnahme Dcutich- ltznds und Rußlands in dr» Völkerbund. Alle in Genua anwesenden Mitglieder des Völkerbundes könnten sich verpflichten, in, nächsten September einen Antrag Deutschlands und Rußlands um -Ausnahme in den Bund zu unterstützou. Im Unterhältst' fragte Wrdgwood Beim erstens, wann die Deutschland non der Rcparationsloniinission angeborenen Zuge sländnisse außer Kraft träten, falls Tentschtand die Bedingungen nicht annahine und ob zweitens in dieiem Fakte das Londoner Abkommen in Wirksamkeit trete und ob drittens die britische Regierung ans Grund die-rs Abkommens zu irgendwelche» Mili tärs,chcn Maßnahmen in Gemeinichail mit Frankreich vrrpslichtet sei. um die in London festgesetzten Zahlungen zu erzwingen. Ehcrinberlciin erwiderte, die Antwort ans die erste Frage laute: Am 31. Mat. Die zweite Frage sei mit ja und die dritte mit nein zu beantworten. sache entnehmen zu können, das; in Zukunft die Gesahr der Zer splitterung »ock gesteigert werde „durch 8 8 deS Gesetzent wurfes, nach dem 28 Erziehungsberechtigte und in kleinen Orten ein Zehntel der Berechtigten eine Bekenntnisschule beantragen dürfen . . ^ so daß bei Inkrafttreten des 8 8 die b e k e n n t n i S »r ä ßi g e n Minderheiten in zahlreichen Orten eigeire Schulen fordern würden, was zur Gründling von Zwerg schulen kübren muh". Daraus !ci zu ersehen, „weickpe Gefahren 8 8 auch für Sachsen in sich birgt". Und dazu der Vorwurf einer zu Zwecken der Verschleierung unternommenen Unterschlagung: „Doch Dr. Nolle sclzweigt davon vollständig." Damit nun. daß ans 8 8 des RoichsschiilgesctzentwnrfeS die Gefahr einer konfessionellen Zersplitterung des Schul wesens hcrauSzulesen versucht wird, ist Herrn R. allerdings ein sehr fataler Mißgriff passiert. Denn jener 8 8, dein hier die Prophezeiung entnommen wird, daß sich künftig in Sach sen die katholische» Bekenntnisschulen stark vermehren werden, bezieht sick bedauerlicherweise gar nicht auf die Bekennt nisschule, sondern ans die im Entwurf als Regelschule i» jeder Richtung vor den, anderen Schularten begünstigte — — Gemeinschaftsschule! 8 8 bestimmt nämlich: „Innerhalb der Gemeinden, i» denen keine Gemeinschaftsschule besteht, ist Gelegenheit zur Anmeldung für die Gemeinschaftsschule zu geben." Das gilt, „wenn mindestens 28 AntragSbrrechtigte in Gemeinden mit weniger als 250 Antragsberechtigten min destens ein Zehntel derselben dies verlangen". 8 b setzt also nur eins untere Grenze für die Errichtung von Gemein schaftsschulen fest, die, eben um diese Regelst',», vor den anderen Schularten zu begünstigen, wie die Begründung zum Entwürfe selbst ausdrücklich zugesteht, „absichtlich niedrig gegrif fen ist". Und diese der Gemeinschaftsschule gewährte Be günstigung überkräzst nun Herr R. kurzerhand ans die Be kenntnisschule mrd beglückt diese mit dem Maße von Wohl wollen. das der Entwurf in Wirklichkeit nur seinem Lieblings- kiude, der Gemeinschaftsschule, nicht im entferntesten aber der von ihm als Stiefkind behandelte» Bekenntnisschule zu schenken bereit ist! Und auf dieser fatalen Verwechslung lmnt er nun sein Zukunftsbild des sächsischen katholischen Schul wesens auf! Zu diesem Zwecke bedient er sich der Statistik de? Missions- unterrichtes, wie sie der Bennokalender von 1622 dielet. Er sucht alle Missionsorte zusammen, i» denen mehr als 25 Kinder Reli gionsunterricht erhalten, und kündigt ihnen die Möglich: .t an. daß sie auf Grund jenes 8 8 einmal eine eigene katholische Schul« erhalten können. Auf diesem Wc-ge gelingt es ihm, nickt weniger als 51 »ene katholische Schulen für Sachsen zu errechnen. daS heißt also die Zahl unserer Schulen ,72) zu verdoppeln! (Meine Nachprüfung der Missionsstatistik ergar 51 neue Schulen.) Frei lich würden daS zumeist lauter „Zwergschulen" sein; denn nur 1t davon (ich fand 12) hätten über >00 .Kinder, so daß also die übrigen 43 (nach meiner Zusammenstellung dann 39) nur zwei- klassig werden könnten. Aber diese Znkuiiflsstatistik verwendet auch noch einen etwas strengeren Maßstaü, indem sie die Mis- ficnsstationeii mit mindestens 80 Kindern zusammcnzählt, wobei sie dann nech 21 neue katholische Schulen errechnet. (Ich selbst fand bei dieser Rechnung-Meise 31 Schulen heraus.) Befremde, inag, daß es jene Statistik cnisfälliaenveise unterläßt, auch die Zahl der Schulen festzustelle», die über 2 00 Schnl.er be kämen. DaS wären nämlich außer den drei aufgelösten Schulen von Zwickau, Pirna und Rudebern (mit 56.3, 2l«>, 207 Kinder!, »ach dem Stande von 1919) »och W erdan. Borna, Ries a, für die die Missionsstatistik 250, 203, 200 Kinder nennt, so daß also hier offenbar keine „Zwergschulen", sondern etwa sieben» klassige Schulen, wie Nadebekg eine batte, zustandekämen. Aber beides scheint dem gleichen Zwecke dienen zn können, wenn n-an ans der eine!, Se-.te die wirklich möglichen katholischen Schulen vorsichtig verschweigt und aus der anderen Seite eine lange Ausstellung von katholischen Zwergschulen macht, die in dieser Zahl niemals möglich sein werden. Dave: ,st sckon die Missionsstatistik ganz sal'ch verwertet. Denn der Mis- sionsnnterricht wird in den allermeiste» Stationen von sehr vielen Kiudern besucht, die nicht rn dem beiressenden Orte, sondern in seiner Umgebung wohnen, und die datier gar nickt miigezähll werden dürsten. Wie viele K nder auf diese Weise wegfielen, ist auS der Misstvnsstatistik nicht zu ersehe». Jedenfalls würde aber infolge davon nicht bloß, wie Herr R. diesen Einnmnd von vornherein ablun möchte, „die eine oder andere Schule nick! gefordert werden könne»", sondern 'eine Zahl von b-1 katholische:, Zwergschulen würde 'ich veimutlich um ein ganz Beträcktlicoes verringern, wie sich dann, auch da? Ent setzen von der drobenden Zersplittern»» des sächsischen Schul wesens durch die ans Grund jenes tz 4 zu befürchtenden zahlrei chen zwiuklcis'ioen kasi-.osi'ck'eii Sck"-I-» vermindern mußte. Man »ins: sich einmal die Blühe macken, diese Zahlen durch die Namen der Orte zu beleben, die nach jener ZnknnftS- staiistik Aussicht auf eins eigene karliolnckw Schule baden fallen, um diesen taktischen OprimiSinns in seiner ganzen Kübnh-ut bewerten zu können. Die allerkühiiftei! Hoffnungen, die jemalz die Katholiken für den Ausbau ivreS Schulwesens genäbrt kab-en mögen, könn-cn nickst im entferntesten an das heranreickun, wo) ihnen hier als erreickstwr vorgestellt wird. Wenn sich erfü ll, wa' Herr R. prophezeit, dann werde» lüntiig mit katholischen Schulen beglückt werden: Aders, Nunaderg. Aue. Aneröich, Bärenste,n i. E.. Borna, BorSdors. Brambach. Brand, BrandiS, BrieSmh bei Dresden. Eriminstschcrn. Deube». Döbeln. Döhlen. Dresden- Strehlen (mit 80 Kindern!!, Falkensten, i. V. Glauchau. Großen hain. Heidenau, Hohndorf. HubertnSbnrg. Fötsttadt, Klingental, Kötzschenbroda. Leipzig-Connewitz, Leiozig-rBwueseld. Leipzig- Mockau (gleich drei neue Schulen in Leipzig mit 50. 80. >0 Kin. decnN. Lenbsn. Lickstentanne. Lim Nach Lommatzsch, Marientzera Markranstädt. Mittweida, Neustadt. Oe'Sniy tt V.. Pirna. Pot- sckxrppel. Radeberg. Radebeul, -RegiS, Reich., lwcti i. V., Riesa. Noßwein, Schwarzenberg. Sörnewitz bei Meißen, Iliuersacksen lung, Werdau, Zeith,"» und Zwickau. Und dieses ganze ZiikttintSliild iit gegründet auf den nein lickie» Jrrtuni, daß der RcstckiS'chiilaesetcenlwnrt der Bekenntnis schule die gleichen günstigen Eristenzbedingnnaen gewährt, mit drnen er sein Scho'kind. die Gemeinsctxntssckiule. beglückt. So bricku diese ganze Koilstruktion. die als Schreckgespenst wirken soll, einfach in sich zusammen! Wer die Aussichten der Be kennlntsschnle beurteilen will, der möchte wisse», daß der ReichS- schulgesctzentir nrf keinerlei M i u d e st g r c n z e sestsetzi, be der dem Antr-vge aus Errichtung tzen Bekenntnisschulen statt,zu geben sei, daß er dagegen ein sehr ernstes Hindernis für die Einrichtung der Bekenntnisschule» aiifrrchiet: der geordnete Cchulbetrieb, daß ex e-? ferner durchaus dem Landesrecht über läßt. die Voraussetzungen zu bestimme», „unter denen die Ein richtung oder Beibehaltung einer Bekenntnisschule oder bekrnnt- niSfreien Schule mit einem geordneten Sckinlbetrieb (Artikel l 16, 2 der Rcichsversassnng) als vereinbar zu erachten ist." (8 ü.. wie ihm auch bekannt kein müßte, daß 8 7 de? Entwurfes aus drücklich dem Landesrechte die BesiigniS zuspricht, die Min, destzahl von Anträgen sestzuslellen, bei der das Verlangen nach Bekenntnisschulen r» erfüllen so» wird. WaS diese Bewegungs freiheit, die der Reichsschulaesetzentwurs den Ländern in den Dingen der Sonderschulen läßt, für die Aussichten der Bekennt nisschule gerade in Sachsen bedeutet: daß damit bei unseren Parlelverhälinissen der Unterdrückung der BekenntniSscknil« Tür AWWWW
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