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SöcklWie Rr. L«S 21. Jahr». Freilag, «». Mai 1922 Siedalction und Veschastsstell«: Dresden-A. IS» Holbrinftrnb« 4S F«r«sprecheer Heda»»,« 32723 — Grschaftoftell« 32722 Postscheckikont,: Dresden Sie. 147»? »«,»aSvr«i»! «ieeielilibrNcki «re» I„S k>m,r »2 > av,i,nmia«ltck> 21.5»» l «»„«taenvreiSi Die emaespaltene petiNeile 8 für Kamillen- iinl» ;»«rein»an,eiaen, Stellen- »«,!> ««etaesuckfe 4.8N ^r. Die PetU- S»ek»ame,etle im rcdak «onauilv lI ^.au»!chltek>iichje4^gl,schlagfar MaiimdImiilW. «tmzel- l lioncllen Teil. -n» nim vre», «.» .«. Für Inserate mit besonderer PlazterimgSvorschrls! aus obme vrelle 28 Pro»eut ftiifchlao. Ossettrngebschr: skr summe» ÜU 4. Die «ach,,,che «uu»««»a«n er»a>e,n. machen«,a, '»chSmal. > Selbslabboler 2 bet Uebersenbu»« durch di« Pos« außerdem Poctoziitchtoa. Im Falle höherer Gewalt oder beim A»»bleib«„ der Pabierliekerunzen »sw. erlischt jede Verpflichtung aus Erfüllung von ilnzelgen-ilusträgen und Leistung von Schudenersoh. SprechsNinv» der diedaknon: »—»« Uv» imchm. i»ttchl au«orülN>ch,urüM>»rIanaie»nd l Für undeutlich ge'chrrevene «owie durch Fernwrecher amgegebene Sinu-igen um Rückporto nicht verwhene Einiendiurgen an dteRedaktton werde» nicht a»sbewahr«. > 'Snnen wir die Peraniwortiichsett >ür die Richngleu des Textes nick» übernedinen. »nnahme vo» «eschüllran,eigen bi» IN Uhr, von FamUiena,«zeigen bis >> Ubr vormMags. — Annahmestellen in Dresden, SLmidt'sche B»chharidl,mg. Inhaber P. Beck. Schioflstrahe ö, in «rianyen: Frane Kuria! An der Pelriiicch, » Tagesschau Der russische Delegierte Litivinoff erklärte, der Pat>sll>ries habe auf die Towjctregicrung den grüßten Eindruck gemacht, es seien besondere Verhandlungen mit dem Vatikan in Aussicht genommen um über religiöse Fragen in Rom zu vrrliandcln. Diese Verhandlungen wird Tschitschrrin persünlich führen. Amtlich wird mitgetcilt. daß die ersten Metallmniize» zu Ü. 2. 3 mid 5 Mark im Lause des Juni hrrauskommrn werden. Am Donnerstag vormittag nahm der preußische Landtag die erste Vollsitzung wieder auf und beriet den Entwurf einer Gemcindeordnnng. Der Antrag der Rechtsparteien auf Anslösnng wird am 11. Mai verhandelt werden. In der englischen Maschinrnindustrie wird eine grosse Aus sperrung vorgrnomuie». so das; die Zahl der Erwerbslosen nm 8VÜ00Y vermehrt wird. Die im NeichSverband organisierten Reichspost- und Tele- -raphenbeamte» erhoben i» starkbesuchter Versammlung in Berlin Einspruch gegen die Verschleppung des BeamtenrütegrsctzeS. Abg. Moralh kündigt die baldige Verabschiedung des Gesetzes an. Die englische Pressestelle in Genua teilt mit. das; Llond George darauf besteht, das; die Lignatarmächte drS Versailler Vertrages sich in Genua »nd nicht anveröwo vor dem 3i. Ptai treffen solle». .Lie slkie Wie k>em lreies Villk!" Ein bischöfliches Wort zur Beratung des ReichSschulgesetzeS Man schreibt uns: Wahrend die Blicke der ganzen Welt voll Hoffnung und Befürchtung auf Genu« gerichtet iiild, wo eS sich entscheiden soll, ob Europa den Weg der Gewalt und Knechtung bis zum traurigen Ende gehen soll, oder ob die Völker im wohlverstandenen eigenen Interesse zu den christlichen Grund sätzen der Gerechtigkeit und Liebe zurückkehren wollen, die uns lehren, mich im Völkerleben die Freiheit des Nächsten z» achten und dem Notleidenden zu helfen, stehen unsere parlameniarisch:» Vertreter im Reichstag in nicht minder wichtigen Verhandlungen, die ini Grnnde auch ein Kampf sind um Freiheit und Recht, gegen Gewalttat »nd Knechtung der eigenen Volksgenossen. ES gilt, den von der Schule handelnden Artikeln der neuen Reichsver- fasst,ng eine Auslegung und Anwendung zu geben, die dir von Gott gegebene Freiheit des einzelnen und der Familie, wie auch die Unveräusserlichen Rechte der Kirche berücksichtigt und gegen getvaltsame Eingriffe sicherstem. Bereits im Jahre IMS haben die deutschen Bi schöfe der NeichSregierunq eine feierliche Rechtsverwah rung zngehen lasten, in der sie feststellen, daß sich in der Reichs- Verfassung Bestimmungen befinden, „die einen Eingriff in die unveräuszerlichen Rechte der Kirche bedeuten." Dabei nennen sie ausdrücklich: „Art. 143—149, die über Unterricht und Erziehung der Jugend verschiedene Bestimmungen enthalten, die einerseits nicht mit den Siechten der Kirche und der Erziehungsberech tigten, besonders der Eltern, vereinbar sind, und die anderer seits dem Staate viel zu weit gehende Befugnisse znsprechen, -u. a. sogar ohne Einschränkung ein Anfsichtsrecht über de» kirchlichen Religionsunterricht IN der Schule, nicht nur über dessen äußere Einordnung in den Schul- und Lehrplan." Schon dieser Hinweis zeigt uns. wie schwierig und ver antwortungsreich die Aufgabe unserer Abgeordneten ist: Tie dür fe» einerseits als Katholiken den von den Bischöfen gekennzeich- iteien natürlichen Rechten der Eltern und göttlichen Rechten der Kirche nichts vergeben, andererseits stehen der an sich wünschens werten Aenderung der von den Bischöfen beanstandeten Artikel der Verfassung im Augenblick fast unüberwindliche Schwierig keiten entgegen. Angesichts der Beratung deS Reichs schul, gesehes blickt nun das katholische Volk mit dem grössten Ver trauen auf die Männer, welche unter der Führung des gerade auf den» Kampfplatz für die konfessionelle Schule seit Jahren ibestbewährten Präsidenten Marx für seine heiligsten Rechte ein» treten. Mit großer Freude und Befriedigung hat es vernommen, das; cS im BildungSauSschuß deS Reichstages gelungen ist. dem 8 1 des Reichsschulgesetzes eine Fassung zu geben, welche die Bekenntnisschule wenigstens als gleichberechtigt neben die ..Ge meinschaftsschule" (Simulltnischule) und die „bckenntuiSßreie Schule" stellt. Mer auch auf dem weiteren dornenreichcn Weg der Ausschuß- und Varlamentsberatung des Neichsichulgesetzes muß d'c öffentliche Meinung, muß das katholische Volk unsere Abgeordneten stützen und unterstütze», so daß sie sich iederzeft darauf berufen können: ein Preise,eben der Elternrechte, ein Ausgeben der Rechte der Kirche kommt für uns nicht in Frage! Das sind für uns nicht Tausch- und Kompromißabsekte; hinter uns steht mit unseren Bischöfen das gesamte katholische Volt, besten Vertrauen wir täuschen, besten Rechte wir verraten wür den, wenn wir auch mir einen Fußbreit zurückweichen hinter die Grenzen, die Naturgesetz und Göttliches Recht auf diesem Gebiete der Staatsgewalt ziehenk Wiederhol haben in den letzten Jahren die deutschen Bi schöfe sich bemüht, über die Wichtigkeit der Schulfrage auszn. klären. Noch vor kurzem wiesen sie im gemeinsamen Hirtcnschrei- bcn zum ..Schulsonniag" auf die uns drohenden Gcfabren bin. Jetzt hat Weihbischof Heinrich von Hähling eine Flugschrift her- anSgeaeben, die unter dem Titel: „Auf zum Kamvf für die freie konfessionelle Schule" (Paderborn, VonisatiuS-Druckerei 1922, 39 S-, Preis 8.99 M.) die Forderungen, die wir nach der An- Weisung der Pischöke erbeben »lüsten, „mehr und mehr in den Jdeeugang deS katholische» Volkes einführen" will. Der Bi schof wiederholt zunächst die zwölf Forderungen, die der »rutsche Episkopat unterm 89 November 1989 au di« Reichs. «te SW U Genua, 3. M<ri. Heute vormittag lvar die zweite Vollsitzung > der internaiicnalen Wirtsctsaftslonferenz. An Stelle des nach I Paris gereisten Barthou nahm irrere für Frankreich teil.. Die I Deutsche» sind durch den Reichskanzler und Rathcuau vertreten. Ministerpräsident de Facta verweist auf die umfangreichen Komnnssionsarbeiten, besonders auf die Arbeiten der Finanz- und Transportlomnstsston, und wünscht, daß der Geist des Zusammenwirkens die weiteren Ar- beiten fördern möge. Der Vorsitzende der Finanzkinnnnssivn Evans behandelte sodann die Hauptthesen Währung, Valuta »nd die Kredite, die alle drei eng verbunden in dem Bericht zu sammengefasst seien. Die erste Entschließung stellt fest, daß die Stabilisierung der Währung das Haupterfordernis für den Wirt. >cl>astlichen Wiederaufl>au Europas sei. Zunächst müsse der Notenpresse Beschränkung anferlegt werden. Das wahre Heil mittel sei, tie StaatsauSzfabe» so weit herabzuarücken, daß si: aus der Einkommensteuer bezahlt werden können. Doch lasse der Genueser Finanzbericht eine auswärtige Anleihe als zeitweilige Ausnahme offen. Auch in den Vereinigten Staaten mit ihrer Goldwährung sei seit dem Kriege der Verbraucherpreis den wil desten Schwankungen unterworfen. Die Genueser Leitsätze wol len jene Schwankungen in der Kaufkraft des Goldes Verbindern. Der erste pvattische Schritt, den man tun müsse, sei der Zusam mentritt von Banken, den die Bant von England einberufe» soll. Zu dem internationalen Kongreß der Zentralbanken werden auch die Vereinigten Staaten eine Einladung erhalten. Enrova kann selbst unter der Beihilfe Japans und anderer Goldwäbrnngs- länder in Europa die Kaufkraft des Goldes nicht stabilisieren ohne die Mitwirkung der Vereinigten Staaten. Der Redner ging dann zu dem Problem der Wechselkurse über und stellte fest, daß die Stabilikäl in den Wechselkursen eine unmftlelbarc Folge der Stabilität in den Währungen sein würde. Der letzte Teil der Genueser Leist,ätze handelt vom Kredit, und ;war wird nach Ansicht des Redners- das Jnvestftionskavital nach der Sta bilisierung der Währung und der Wechselkurse reichlich aus den Ländern mit llcberfluß an Leibtrast in die Länder fließen, die Hilfe von außen brauchen. Ferner wies der Redner auf die ge plante Gründung einer zentralen internationale» Korporation bin. Fast alle in Genua vertretenen Regierungen hätten sich vor behaltlich der Zustimmung ihrer Parlamente verpflichtet, solche nationalen Gesell schäfte» zu gründen »nd da? dafür nötige Ka- pital aufzubringcn. Der französische Delegierte Picard erklärte, daß Frankreich dem Plan eines nstetnatimia! u> sortiums der Banken zugestimnit habe. Der italienische Ansicnminister Tchanzrr befürwortet die praktische Anwendung der von den Sachverständi gen ausgearbeiteten Vorschläge durch die Staatsmänner, er glaubt, daß die erheblichen Schwierigkeiten überwunden seien »nid ecu Abschnitt vertrauensvoller Zusammenarbeit ansangen würde. Nach dem Holländer Karnebek sprach Tschitschrrin, um zu erklären, daß die Sowjerdelegation nach Kräften babe Mit arbeiten wolle», aber sie habe sich überzeugt, daß diese Absicht sich aus verschiedenen Gründen nicht in voäem Maße durchführen ließ. Die Delegation behält sich volle Freiheit des «Handelns gegenüber de» Beschlüßen der Kommission vor, die nicht der be sonderen Eigenart der Lage Rußlands entsprechen. Tschitschrrin verwies besonders anf die. Regelung der Valulafrage Rußlands und trat kräftig ein ftie die Kreditgewährung an Rußland. Er verlangte nicht nur Kredite von Pric»alen an die Negierung, son dern direkte Kredite von Regierung zu Regierung und betonte zum Schluß noch einmal den Vorbebalt gegen alle Maßnahmen, oie von Einrichtungen »nd Körperschaften uusgehen, die Rußland nicht anerkennt, wie znm Beispiel den Völkerbund. Rede Rathenaus Dann unterstrich Rathenau diejenigen Ausführungen in den Berichten der Finanzkommission. die die Folgen dieser Lasten schildern. Er verwies auf die Unsicherheit der Märkte, aus denen die Gläubigernationen in bitterstem Wettbewerb mit den ihnen verschuldete» Nationen stellen, die, zur Bezahlung ihrer Schulden gezwungen, sich auf diese Märkte drängen. Die Folge sei bei den Gläubigern»tionen eine Arbeitslosigkeit von zehn Millionen Menschen. Wir befinden uns. so erklärte Natlienau, in der Lage von Menschen, die in einer dunklen Kamme» eingesperrt werde» und einander an die Gurgel fahren, statt gemeinsam eine» Aus weg zu suchen. Um die Kriegsschulden zu zahlen, müsste der europäische Erport etwa auf das Doppelte seines Umfanges vor dem Kriege gebracht werden. Er sei aber iistolge der Verschul dung der Völler auf zwei Drittel gestillten. Ralhenau schloß »ist den Worien, daß Deutschland hie Hoss'inug nicht .r-strebe. daß die Vertreter der großen Nationen gegenüber den unerbittlichen Tatsachen deS wirtschaftlichen und iostaien LekvnS den Willen ;u einer energischen nah schleunigen Zusammenarbeit finden werden. Tie Ausführungen des deutschen Vertreters wurden mit lebhafter Aufmerksamleit Verfolg!. Hieraus machte der italie nische Vertreter Bartolini noch einige kurze Anssührnngen. Im Anschluß daran wurden die Beschlüsse der Fiuanzkomrmstion nach de» entsprechende» Artikeln veriesen. Da ein Einspruch gegen diese Beschlüsse nichi erhoben wurde, erklärte der Präsident de Facta sie a!S angenommen. regierunq und den Reichstag im Namen des katholischen Volkes gerichtet hat. Dann behandelt er in vier Abschnitten die Grund lage dieser Forderungen, die Ansprüche, die der Staat, der Sozialismus, die Eltern und die Kirche an die Schule stellen, prüft sie auf ihre Rcchtmäßigkeit und ihre Konseguenzen. Schon der Abschnitt über „die Staatsschule" bringt eine ungemein wichtige Feststellung: „Wir standen schon vor dem Kriege in der Staatsschale. Der Staat zwingt die Kinder in die der Staat stellt die Lehrer an, der Staat bestimmt die IlnterrichtSbücher und der Staat erhebt sogar den Anspruch, daß der Religionsunterricht in seinem Namen erteilt wird." Demgegenüber erklärt der Bischof: „Der Staat hat keine E r z i e h e r r e ch t e!" und weist das im einzelnen nach. Gewiß, er hat ein Interesse an der Erziehung seiner späteren Bürger, aber „die Rechte und Pflichten des Staates in bezug auf die Schule lassen sich mit wenigen Worten auszählen: 1. Der Staat darf keine Schulen dulden, welche offenkundig .... den Bestand der Gesellschcst gefährden. 2. Die Staatsgewalt darf mich ihrerseits Schulen er richten. . . . Den Gemeinden ist ein maßgebender Einfluß aus die Anstellung der Lehrer an den Staatsschulen und die Schnl- einrichtung zu gestatte». 3. Wenn die Estern in einem ein zelnen Falle tatsächlich ihre Kinder völlig vernachlässigen, kann die Negierung die Eltern zwingen, ihrer Pfliclit nachznkomme». 4. Die Staatsgewalt kann die Erwerbung der elementaren Kenntnisse allen Kindern zur Pflicht macknut (Lernzwang ohne Schulzwang). 6. Die Negierung kann von allen, welche als LPamte angestellt sein wollen, ein bestimmtes Maß von Schul bildung verlangen." Nach dieser unanfechtbaren Feststellung, die den Staat auf Grund deS Naturrcchts i» seine Schranken »er weist, zieht der Biscbof mit apostolischem Freimut die Konse- guenzen: „Der Staat hat also nicht das Recht, die Errichtung von Privatschiilen zu verbieten. Wer immer den Nachweis er bringt, daß er imstande ist. Unterricht »nd Erstehung zu ver mitteln, dem darf ein Hindernis nickst in den Weg gelegt wer den." — „Deshalb bat der Staat kein Recht anf das Schulmouo- pol . . . DaS Schulmonopol ist ein nnbrsugtrr Eingriff in die natürliche Lehr- und Lerafreibeit . . . DaS Schulmonovol ist weiter ein unberechtigter Eingriff i» die ErzichungSrechte der Ettern." Was wir zu erwarten hätten, wenn der Sozialismus das staatliche Schulmonovol in seinen Dienst stellen kan», zeigt der Bischof im folgenden Abschnitt; mit besonderem Nachdruck be tont er: „Wie er jetzt ist, ist der Sozialismus relichonSloS und rel'iaionsfeindlich. Dem Sozialismus ist die Gesellschaft das höchste Ziel und zugleich der wichtigste Ausgangspunkt. Die Gesellschaft ist die Quelle alles Rechtes, das- soutzcräne Volk der Gott, dem alles sich zu unterwerfen hat, auch die Erziehung." — Dem ungeheuerlichen Satze Dautons: Die Kinder gehören der Republik, ehe sie de» Eltern gehören, der heute noch das Feld- geschrei aller Verteidiger deS -LtaatSschulmouopolS ist, stellt der Bischof den ewüg wahren Grundsatz gegenüber: „Die Kinder geböcen den Elter:: und kein Siaatsgesc darf sie ihnen be> streiten." ..De, Staat mag da? Mas; der Kenntnisse f.''i die xx ;nr Errüllnua der Berufs- und Bingerpfliäu-'n für »estg hält; er mag darüber nxrchen, daß alle Kinder tuesc Kenntnisse wirklich erlangen. Wenn er aber darüber hi»a um geht und die Ellern iwingt, die Kinder :» eine Dch ste z., neu. -ie nicht im Geiste des ElternbauseS erzieht, so ist dos rin arwolttätisier Eingrisf in »»vcrnusicrlickir Natnr-eckitc und rin uneriräglickier GrwissenSzwanfl." So der deuiscve Episkopat inx November 1990. Es ist merkwürdig: der moderne Staat rühmt sich, mit aller Bevormundung und absoftuistiscben Willkür des r u Qbrigkeitstaates aufgeräumt zu ballen. Aller das SK am niovol will er nichi laßen, lind dock stammt es aus t>" Ze't der fürstlichen AllsolulismuS, ist ein Ausfluß lenes G>>d'>n!e»'rcEeS, der in den Untertanen nur rechtlose und willenlose Qbjekte der fürstlichen oder staallickten Allmackit »nd Fürsorge eb. „DaS Süßem der reinen Stnatsschnle, schrieb in» Javre >889 der be kannte badücbe Schulmann und > aa»berige Weibo>ick«of von Fr>>«- burg. Friedrich Juitns Knecht (Eaniiinsvereiiis-Brosckü-en Nr. Iß entstammt dem Absolutismus der deutschen Fürsten «>> der zweit» Hälfte des vorigen Jabrbnnderlv, denn diese haben das ganze Schulwesen säkularisiert und zu einem Regale de, Staaisgcnxilt gemacbt. Die Völker ließen sich diese Usurpation der Staatsgewalt gefalle», denn sie nmren geknechtet . . . In unseren Zeiten ist das Tnstem des Absolutismus aus viele» Gebieten überwunden; in Sachen der Schule aller . . . wird cs iiocll kräftig, ja rücksichtsloser als früher gehandhallt. Die Träger des Absolutismus haben geweckn U. das Wesen aber ist das sc IR geblieben. Früher sagte der absolute Fürst: „Der Seat bi» ich"; jetzt erklären die Kammermawritäken und die von ihnen getraaene» Minister: „Wir sind der Staat und »ach un seren Diktaten muß das Scknilrcginient geführt werden." Ln die Stelle des l»ersönlick>en Absolutismus ist der konitiiuiionelle Absolutismus getreten . . . Vom christlichen Standpunkt ans ist jeder Absolutismus zu verwerte», denn nur Gott ftt abso lut; er ist allmächtig, aber auch unendlich heilig und weise. . . Zufolge dieser falschen Tlaalsidee ist der Staat der oberste Lehrer und Erzieher . . . Der Staat macht das Schulehalftn zu einem Monopole und zwingt die Eltern direkt oder indirekt, ihre Kinder den Staatsschulen zu übergeben," Wahrlich seit 1889 ist eS trotz wirtschaftlichem Ausstieg und sozialer Gesetz gebung, trotz Krieg und Niederlage »nd Revolution nicht ander« geworden: die staailickw Zniangssckmle will ihr aus der Zeit deS FürslenabsolutiSmus stammendes Heimatrecht anf deutschem Boden »'cht ausgeben. Und doch „hat der Staat, schreibt Bischof von Hähling, nicht das Recht der staatlichen Zwangsschule, dic durch die Verbindung von Schulmonopol und Schulzwang eni'< steht. Man legt den Eltern den Zwang auf, ihre Kinder in den staatliche» Schulen erziehen zu lassen . . > «Das Schulmonopol