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nahe alle Schwierigkeiten zwischen den deutschen und fran zösischen Militärbehörden darauf zurückzuführen gewesen, daß die letzteren zwar alle Rechte des Eroberers beanspruch ten. im übrigen aber sich kräftigere Reklamationen gegen über den scherifischen Behörden verscherzten, die ja die Herren im Lande seien: dieser Zustand muß aufhören. Frankreich muß in Zukunft, wenn es in Marokko politische Rechte ausüben will, direkt und persönlich in ganz Marokko für Leben und Eigentum jedes deutschen Untertanen verant wortlich sein, und dieser Grundsatz kann nicht scharf genug in dem abznschließenden Vertrage betont werden, falls dieser zu einem befriedigenden Abschlüsse kommt." Das scheint uns auch der Kern aller Maßnahmen in Marokko zu sein; lieber daselbst ein offenes französisches politisches Protektorat, als der heutige Zustand, wo Frank reich in unverantwortlicher Weise herrscht und stets die Be amten des Sultans vorschiebt. Frankreich muß die „Maske des Scherifen" ablegen und muß für das Verhalten seiner Beamten und Untertanen die volle Bürgschaft übernehmen. Keine Kulisse soll mehr vorhanden sein. Dann aber volle Freiheit des Landes in wirtschaftlicher Hinsicht. Daran wird nun aber gearbeitet. Zur Unterstützung in dieser schwierigen Materie ist .Konsul Vassel nach Berlin berufen worden, der die Praktiken der Franzosen genau kennt und von dem man erwarten darf, daß er solche Einzelvorschlägc findet, die unsere wirtschaftliche Gleichberechtigung in Ma rokko sichern. Dann bleibt der Friede erhalten und die Marokkofrage wird endgültig gelöst, wie es von Anfang an die Absicht der leitenden Staatsmänner gewesen ist. Wir hoffen, daß in 14 Tagen die prinzipielle Einigung er zielt ist. Politische Rundschau. Dresden, den 7. Sep.ember 191t. — Eine von der Post verzeichnrte Alarninachricht vom Abbruche der Marokkoverhandlungen ist unbegründet. — Die Bertreter der deutschen Presse waren am 6. d. M. nachmittags zu einem Besuche auf dem im Hafen von Kiel liegenden neuen Linienschiff „Ostsriesland" ge- laden. In etwa einstündiger Bestchiigurig fanden alle Einrichtungen dieses zu den neuesten Schlachtschiffen der deutschen Flotte zählenden Schiffes eingehende Erklärung. — Vom Zrutralverbaud dcntschrr Industrieller. Zur tatsächlichen Berichtigung falscher Ausstreuungen über Aus tritte seiner Mitglieder bittet der Z-ntralverband deutscher Industrieller folgender aktenmäßiger Feststellungen: Seit Mitte Juni dieses Jahres, nach dein Konflikte mit dem Hansabunde, sind auv dem Zentralverbande von seinen derzeit 192 körperschaftlichen Mitgliedern ausgetreten bezw. haben gekündigt drei, nämlich der Arbeitgeberverband der rheinischen Seidenindustrie, die Handelskammer Lennep und der Bergische Fabrikantenverein in Remscheid. Gleich, zeitig hat sich die Zahl der köiperschaftlichen Mitglieder wieder um drei vermehrt durch den Beitritt der Zentrale für Glasverwertung (Berlin), des Vereins zur Mah'ung der Interessen der Asphaltindustrie Deutschlands (Berlin) und der südwestlichen G'uppe des Vereins deutscher Etsen- und Stahlindustrieller (Saarbrücken). Wie aber sieht eS beini Hansabunde aus? — Die Dininantrnregic verklagt! Von der Vereinig ten Diainaist-Miueu-Lüderitzbuchtgesellschast m. b. H. ist uns folgendes überraschende Material mit Bezug auf das oOschäftsgebaren der Dianiantenregie zur Verfügung ge stellt worden: „Das Shipment Nr. 33 der B. D. M. ist von der Regie abgerechnet worden unter der Angabe, das; für das Ship ment insgesamt 133 912,30 Mark erlöst worden seien. Tat sächlich hat jedoch der .Käufer dieses ShipmentS, Herr Karl Bödiker, Hamburg, wie der V. D. M. mit Gewißheit be kannt ist. l!5 779,55 Mark bezahlt. Die Differenz von 9334.25 Mark, die demnach von der Regie tatsächlich ver einnahmt ist. erscheint nicht in der Abrechnung der Regie, und die fördernde Gesellschaft fragt sich daher mit Recht, l was ans diesem Betrage geworden ist." ! Die Regie ist nun verklagt worden, die Differenz ans- zuzahlen, auch wurde Strafanzeige erstattet, da es sich um eine Zollhinterziehung handelt. — „Nltrnmoiitanr Litanei." Trotz aller Verwahrungen gegen de» srlxunlosen Artikel der „Westflil. Rundschau" bringt es die „Tägl. Rundschau" doch fertig, diese Aus lassungen den deutschen Katholiken ins Schnldbnch zu schrei ben und von einer „ultramvntauen Litanei" zu reden. Aber damit ist das Blatt gründlich hereingefallen, denn diese an gebliche „Litanei" ist sozialdemokratischen Ursprunges. zum Ausdruck bringen, einen verschwindend geringen Raum einnehmcn. „Neben ihnen steht eine Fülle von Aussprüchen über Gottes väterliche Fürsorge, seine erbarmende Gnade, der Menschen Pflicht und Recht zum Gottvertrauen, zu voller Hingabe an ihn, zur Bruder- und zur Feindesliebe, lauter Gedanken einer rein sittlich orientierten Frömmigkeit, für die die eschatologische Idee völlig irrelevant, die ihr gegen über geradezu indifferent ist . . . Man muß dies unend lich reiche Gebiet der Unterweisung Jesu im Geist a» sich vorüberziehen lassen, um jene anderen, freilich nicht weg- zulcugnenden (eschatologische») Reihen recht in ihrer be dingten und beschränkten Bedeurnng zu würdigen. Jesu Denken und Empfinden kann nicht ansschlicßlich von der eschatologische» Weltuntergangsidee beherrscht gewesen sein, wenn er so viel von diesen Dingen geredet hat, die damit gar nichts zn lnn haben" (so der Protestant v. Dobschütz in Thcol. Sind. u. Krit. 1911, S. 9 fl.). Aber hat nicht EbristuS gesagt, dies Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschehen wird? Gewiß, aber in welchem Zusammenhang? Es dreht sich um die Vor zeichen des Wicdcrkommens Ehristi znm Gericht. Aus diesen Vorzeichen erkennt inan das Bevorstehende, wie man an dem Zartwerden der Triebe und dem Hervorsprossen der Blätter am Feigenbaum das Nahen des Sommers erkennt (vergl. Rohr a. a. O. S. 37), und Tausch Kirche und Papst tum eine Stiftung Jesu, Heft 2 derselben Sammlung der „Biblischen Zeitfragen"). Ilm die Vorzeichen deS Gerichts Gottes also geht cS. und daß die Zerstörung Jerusalems Das sagt uns der „Vorwärts" vom Mittwoch früh, in dein ein Genosse Kraft (wohl früherer bayrischer Offizier) fol gende allcssagende Erklärung abgibt: „Durch die Parteipresse macht ein Artikel die Runde, der der in Warenberg erscheinenden „Westflil. Rundschau" entnommen war und den Krieg überhaupt uls das größte Verbrechen gegen das Christentum verurteilte. „End lich eine christliche Stimme gegen den Krieg!" heißt es. Ich muß aber die Freude zerstören. Der Artikel ist nämlich vor einiger Zeit in unserem Magdeburger Pacteiblatte, der „Volksstinimc", erschienen und trug den Titel „Die From men und der Krieg". Er stammte von mir. Die fromme „Westfäl. Rundschau" hat ihn mit wenige» unwesentlichen Aenderungen einfach ohne Quellenangabe abgedrnckt und so als Eigentumsprodukt ausgegeben. Nur das von der Litanei ist ihre eigene Leistung. Mit der christlichen Stimme ist es somit einstweilen nichts." Diese Erklärung zerstört die ganze Spekulation der Katholikenfeinde: das in Rede stehende Blatt hat einfach einen frechen literarischen Diebstahl begangen. Der „Vor wärts" wollte mit dieser „Krafft-Leistung" schon in den nächsten Wahlkampf ziehen, muß aber nunmehr in gedrück ter Stimmung schreiben: „Ist das nicht köstlich, wenn sich in der Zentrumspresse einmal ein Blättchen findet, das christliche Grundsätze ver tritt, so ist der Artikel einem sozialdemokratischen Blatte entnommen!" Ganz richtig: nur handelt es sich um kein Zentrums blatt, sondern diese Zeitung bekämpft das Zentrum seit Jahre»: daß sie es mit sozialdemokratischen Waffen tut, wußten wir bisher nicht, und das ist für uns der köstliche Gewinn dieses grandiosen Hereinfalles des „Vorwärts" wie der „Tägl. Rundschau". Wir kondolieren zu einem solchen Bundesgenossen beiden Blättern. — Eine sozialdemokratische Kinderei. Der Reichskanz ler hatte vor einiger Zeit bei dem Magistrat der Stadt Schöneberg angefragt, ob die Stadt bereit sei, das An denken der in den überseeischen Kämpfen gefallenen Deut schen durch Errichtung eines Tenkmales zu ehren. Ter Reichskanzler hatte ferner gebeten, sich darüber zu äußern, ob die Stadt für das Denkmal unentgeltlich einen Platz zur Verfügung stellen und auch noch einen Beitrag zu den Kosten der Errichtung beitragen wolle. Der Magistrat hatte darauf beschlossen, zur Aufstellung des Kolonialdenkmals den Bay rischen Platz zur Verfügung zn stellen und schlug den Stadt verordneten vor, zur Errichtung des Denkmals dazu beizu tragen, daß sie zu den Kosten der Fundierung und des Unterbaues, sowie der Gestaltung der gärtnerischen An lagen um das Denkmal herum einen Beitrag bis zn 59 999 Mark bewilligten. Der Demokratische Verein Schöneberg- Friedenan hatte die Stadtverordnetenversammlung ge beten, die Errichtung des Tenkmales abzulehnen. In der Stadtverordnetenversammlung sprechen nun zuerst liberale Vertreter gegen den Antrag des Magistrates, iW eine „Bieridee" sei: die Sozialdemokraten wandten sich Lich da gegen. In der Abstimmung ergaben sich 17 Stimmen für und 17 Stimmen gegen den Antrag: der sozialdemokratische Vorsitzende, der Stadtverordnete Abgeordneter Molkenbuhr, brachte dann den Antrag zu Fall. Im Reichstage aber haben während der Blockperiode auch die Freisinnigen für die Errichtung eines solchen Denkmales gestimmt. L)efterrei»y-rl»»s«,r»«. — Ei« österrrichtsch-ungarischer Mariueattachvposten soll in Berlin errichtet werden. Zum Attache wurde Gras Coloredo-ManSfcld ernannt. Italien. — Alle kousultierteu Mächte haben die Rechte Italiens auf Kompensationen, die die Wiederherstellung des Gleich gewichtes im Mittelmcer herbelsührten, anerkannt. Nur Oesterreich soll in freundschaftlichster Form den Rat gegeben haben, darüber nachzudenken, ob der gegenwärtige wirklich der günstige Moment hierfür sei. Von türkischer Seite wird zu den italienischen Kompensationsansprüchen erklärt: „Die Türket wird nicht dulden, daß die Italiener, in Tripolis so Vorgehen, wie die Franzosen in Marokko. Die türkische Regierung hat schon jetzt übertriebenen Wünschen im Vordringen der Italiener in Tripolis einen Riegcl borg, schoben. Ueber das Schicksal von Tripolis haben nicht die Mächte z» entscheiden, sondern die Türkei. Eine türkische Regierung, welche in dieser Frage nackigelnn wollte, würde hinw-ggefegt werden." Von italienischer S.tte wird ver- sichert, daß Italien in Tripolis nur Halen- und Babnbauten s-wie andere wirtschastliche Konzessionen anstrebe. Von den Mächten werde Italien bezüglich Tripol s nichts verlangen. ein Vorzeichen in dem von Christus angedeuteten Sinne war, daß mit ihr das Gericht Gottes begann, wer wollte das bestreiten. So bleibt von dem ganzen Einwnnde nichts übrig, als das; der göttliche Heiland die Stunde des Gerichts in Dunkel gelassen hat. Nicht ohne pädagogische Absicht. Denn jener Gedanke von dem nahen Bcvorsiehcn des Weit endes hat im Urchristentum jenen hochgespannten Enthu siasmus anSgelöst, jene fieberhafte Missionstätigkei.t, wie wir das besonders bei Paulus bewundern der die damalige Welt seinem Herrn und Meister erobern wollte und auch erobert hat. Das; aber dieser Gedanke nicht der alles be herrschende war, ergibt sich daraus, daß mit dem Aussterben der ersten Ehristengeneration die hochgehendcn Wogen wieder eincbbtcn, ohne den Bestand des Christentums zu gefährden. Deshalb sagt Rohr mit Recht: „Will man diesen Geschichtsverlauf -»-klären, ohne eins der größten Wunder zn konstatieren — und das wollen die Verterter der „eschatologischen" Anschauung wohl am wenigsten — so kann man die Parnsie (Wiederkunfts)- Erwartnngen (im Sinne deS nahen Weitendes) unmöglich znm einzigen, sondern höchstens zu einem von mehreren Pfeilern der urchristlichen Weltanschauung machen." (S. 42.) Weil dis Modernisten mit besonderer Darliebe auf ihren geschichtlichen Sinn und ihre geschichtliche Betrachtung der Dinge sich etwas zugute tun, mögen sie mir einnial die Tatsachen auf sich wirken lassen: ihre absprechcnden Urteile, die oft genug einen; argen „Agnostizismus" entspringen, werden dann von selbst verstummen. — Der italienische Episkopat und die Choleraepidemic. Aus vielen Teilen Italiens lausen in Rom Nachrichten ein. in welch vorbildlicher Weise die Bischöfe Italiens sich in der jetzigen Zeit der Choleracpidemie verhalten. Der Erz bischof von Genua durchzieht seine Diözese, belehrt und tröstet die Gläubigen, predigt von der Kanzel, wie sie sich verhalten sollen und spendet den Cholerakranken geistlichen Zuspruch und die Sterbesakramente. Vom Erzbischof von Easena, vom Bischof von Livorno berichtet inan das gleiche. Die jungen Kleriker verlassen ihre Studien und Seminare, mn als Pfleger die Kranken anszusuchen. In vielen Diö zesen erscheinen Hirtenbriefe, in denen das Volk zum Ge- borsain gegen die Behörden und ihre Vorschriften aufge fordert wird, wobei gleichzeitig brauchbare Weisungen ge geben werden. Die Bischöfe verschicken gleichfalls die Flug blätter des Volksvcreins für das katholische Italien, die Mittel zur Verhütung der Ansteckung angeben. Der Bischof, zu dessen Diözese der unselige Ort Verbicaro gehört, hat sich persönlich dorthin begeben, um die Bevölkerung zu er mahnen und auf bessere Wege zn bringen. Die liberale Presse Italiens spendet dem Bischöfe Beifall und konsta tiert, daß sein Vorgehen von Erfolg begleitet war. Portugal. — Zur Lage. Es bereiten sich ernste Dinge vor. In Lissabon ist man in großer Angst, daß die Meldungen von einem Bormarsch königbtreuer Truppen auf Wirklichkeit beruhen. ES wurde bereits die gesamte Garnison der Hauptstadt alarmiert. Der Kapitän Conceiro, den alle bisherigen Meldungen aus Portugal als das Haupt der Feinde der Republik bezeichneten. hat sich an die Spitze einer nicht unbeträchtlichen Truppenmenge gestellt und operiert vom Norden des Landes aus gegen die Hauptstadt. Die Bevölkerung des Nordens hat sich offen für den König und den Glauben erhoben und unterstützt die Truppen mit aller Macht in ihrem Kampfe gegen die republikanische Regierung, der es nach einem Zeugnisse ihrer Anhänger selbst an politischem Talente gebricht. Marokko. — Zur Lage. Der Ministerpräsident CanalejaS hat sich nach Madrid zurückbegeben. Er erkiälte, die Besetzung Jfnis würde binnen kurzem stattfinden und zwar nach Niederwerfung der feindlichen Maurenstämme. Sie werde zu keinen Dtfstrenzen Anlaß geben. Persien. — Der Bürgerkrieg. Ueber die schwere Niederlage Sardar Arschads wird noch gemeldet: Jefrem und Serdar Vahedur gingen so schnell vor. daß der Feind völlig über rascht unter Zurücklassung des gesamten Lagers, der Kanonen, Munition, Gewehre und deS Geldes in wilder Flucht dos Weite suchte. Er verlor 100 Tote und 200 Gefangene. Die Verluste aus seiten der RegierungStruppen sind gering. Der Erfolg war ein vollständiger und für die Zukunft entscheidend. — Sardar Arschad wurde am 6. September standrechtlich erschossen. Von der ersten Salve wurde er nur vsrwu idet, nicht getötet. Er richtete sich wieder auf und rief mit dem Angesichte gegen die Exekutionsabteilung: „Lang lebe der Schah Mohammed Ali!" Dann wurde eine zweite Salve abgegeben, die ihn tötete. China. — Ueberschwemmunge». Der Strom Jangtsekiang erreichte am 6. d. M. seinen Höchststand seit 40 Jahren. Infolge von Deichbrüchen sind die Provinzen Szetchwan, Honan, Hupeh, Hunan, Kiangei, Anhai und Nordkiargsu überflutet. Die chinesische Presse schätzt die Zahl der Toten auf 50 000 und den Sachschaden auf 30 Millionen. Die kaiserlichen Prinzen bildeten einen Hilisausschuß. Die Reirpreise sind plötzlich um 35 Prozent gestiegen. Im Hinterland Shanghais kam eS zu Unruhen. Die Bewohner und die zugeströmte Bevölkerung plünderten die NeiSIädcn und verbrannten das Selbstverwaltungsgebäude und das Namen sowie die modernen Schulen. Die letzten Nach richten lautcn günstiger. Der einsetzende Nordwestwind beschleunigt das Fallen des Stromes. Die ReiSernte ist noch zu retten, wenn der September und Oktober trocken bleiben. Die Hauplgefahr bilden Unruhen, falls die Reis- spekulanten die Lage weiter auSnutzen. — In der Provinz Kansu ist unter den mongol scheu Truppen eine Meuteret cusgebrochen. Die Hygiene-Ausstellung. Das Mitglied des österreichischen Herrenhauses, der Wirkliche Geheime Rat Exner- Wien, weilt rn Dresden in seiner Eigenschaft als Präsident der österreichischen Ge sellschaft zur Bekämpfung der Rauch- und Stanbplage, die in diesen Tagen aus Anlaß der Internationalen Hygiene- Ausstellung ihre Tagung hier abhält. Er besuchte mit den Herren der Gesellschaft die Internationale Hygiene-Ausstel lung und war entzückt und hochbefriedigt über das Gesehene und über die Art der Führung durch die Herren der Aus- stellunqslcitnng. Zu Ehren von Geheimen Rat Exner gab- gestern der Rat der Stadt Dresden im neuen Rathause ein solennes Frühstück, bei dein Herr Bürgermeister Dr. May die Gesellschaft und insbesondere Geheimen Rat Exner aufs herzlichste begrüßte. In seiner Erwidernng erörterte Ge heimer Rat Exner die große Bedeutung der Internationalen Hygiene-Ausstellung in kultureller Hinsicht. Er nahm An laß, in wirknnosvollen Worten einer abfälligen Kritik, die in jüngster Zeit gegen den österreichischen Pavillon ans der Dresdner Ausstellung gefallen ist, entgegenzntreten. Er erklärte, daß nach den gegebenen Verhältnissen nichts Besse res hätte geleistet werden können und beglückwünschte das Kommissariat zn dem großen Verdienste, das cs sich um das Gelingen der österreichischen Ausstellung erworben habe. Die G srllschoft für Berbrriiurg von Bo kobildnnß hält am Sonntag und Montag im Dortrazssaale der Hygtene-Ausstellung ihre 41. Hauptversammlung ob. Aus Stadt und Land. Dresden, den 7. Geytember 1911. —* Eine Million ausländischer Arbeiter in Deutschland Nur in wenigen Kreisen ist bekannt, welche ungeheure Schar von ausländischen Saisonarbeitern jedes Jahr nach