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Sächsische Volkszeitung : 14.12.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-12-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-191112145
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19111214
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19111214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-12
- Tag 1911-12-14
-
Monat
1911-12
-
Jahr
1911
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 14.12.1911
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Zustand auf die Dauer aufrecht erhalten lverden soll". Da mit mußten sich die Interpellanten zufrieden geben. Am liebsten hätten sie die Regierungserklärung gehört: Kein Geistlicher, der den Eid geleistet hat, darf im Bautzener Seminar andere Fächer lehren als Religion. Der zweite Teil der Interpellation bezog sich auf das jüngste Motuproprio „(junutnvi» Diligentia". Bekannt lich habe» hervorragende Gelehrte diesen Erlaß als für Deutschland nicht maßgebend bezeichnet, weil hier durch das Gewohnheitsrecht das Privilegium kori „abrogiert", d. h. aufgehoben sei. Auf diesen Standpunkt stellte sich der Herr Minister in seiner Antwort. Er bedauerte es, daß von Rom keine authentiscl-e Mitteilung erfolgt sei. ob die Be stimmungen bes Dekrets auf Deutschland Anwendung fänden. Er halte aber dafür, daß die in dem Artikel der „Köln. VolkSztg." aus der Feder des Prälaten Dr. Heiner, die wir auch in unserer Zeitung (Nr. 272) Wiedergaben, ebenso die des Prof. Dr. Ebers in der „Germania" nieder gelegten Anschauungen als niaßgebend anzusehen seien. Der Minister machte Mitteilung, daß ihm in demselben Augen blicke ein Schreiben des sächsischen Gesandten in München vorgelegt worden sei, in welchem gesagt wird, daß von Rom in den nächsten Tagen eine Erklärung erfolge, die in dem Sinne erfolgt, wie die beiden Kanonisten dargelegt haben. Der Herr Abgeordnete .Kockel hatte vorher bereits erklärt, daß Sachsen vom Motuproprio nichts verspüren werde. Wenn er gezwungen sein würde, einen Geistlichen zur An- eige bringen zu müssen, was aber bei deren hohen sittlichen nd moralischen Eigenschaften gar nicht in Frage kommen kann, so würde er den Bischof vorher nicht fragen: der Bischof würde es auch gar nicht verlangen. Der Herr Ab- eordnete, der seine treue kirchliche Gesinnung stets offen Xargelegt hat. sprach hier die Ueberzeugung jedes Katho liken ans. weil sie alle überzeugt sind, das; das Dekret auf Deutschland keine Anwendung findet. Es darf auch nicht das Wort des Herrn Kockel vergessen werden: Es wäre vielleicht besser gewesen, wenn das Dekret und wir fügen bei in dieser unbestimmten Form, die den Geltungs kreis nicht festlegt — unterblieben wäre. Es gab nur un nötige Aufregung, welcl>e in einem Lande mit so geringer Katholikenzah! wie Sachse», stets scl)ädlich ans den konfessio nellen Frieden einwirkt. Hoffentlich ist nun der seit der Borromäus-Enzyklika angesammelte Zündstoff im Landtage zur Erplosio» gekommen und wird keinen weiteren Schaden auch bei Behandlung der Kapitel 90 und 97 des Staats- Voranschlages anrichten. Die konservative Partei hat die Interpellation möglichst sachlich behandelt, die Regierung hat alles zu vermeiden gewußt, was der Objektivitiät widersprach, ja selbst die Bischöfe in Schutz genommen, als vom Nbg. Nitzschke ihnen „Pertuschnngssystem" unterlegt wurde, und der nationalliberale Abg. Hartmann freute sich nach den Worten des Abg. Kockel und der Erklärung des Ministers über den guten lind friedlichen Ansgang der An gelegenheit. Es ist nicht die rechte Zeit, das; sich die Mit bürger eines Staates wegen konfessionellen Dingen ent zweien, statt einig und geschlcssen für das Wohl des Volkes gegen die rote Ninsturzgefahr einzustehen. Politische Run -Mkiib. Dresden, dev t3 Dezember ISll — Der Reichsetat für 1912 soll bereits in den nächsten Tagen zur Veröffentlichung kommen. Es erscheint klar, daß diese zeitige Veröffentlichung aus denselben Motiven ersolgt, wie die kürzlich ohne äußeren Anlaß im Reichstage gehaltene Finanzrede des SchatzsekretärS Mermuth. — WaS will der Flotteuvercir»? fragt sein Geschäfts führer Admiral a. D. Weber und gibt folgende Antwort: „Der Floitenverein will vor allem die Erfüllung des von der Volksvertrelung beschlossenen Flottengesetzes inbezug aus die Reserveflolte und ferner den beschleunigten Bau der gleichfalls von der Volksvertretung durch die Novelle vom Jahre 1906 bewilliglen sechs Panzerkreuzer, aie an die St'lle der jetzt zu Schul,wecken verwendeten »„gepanzerten süni Schiffe der Herthaklasse sowie der „Kaiserin Augusta" treten sollen." Also vermehrte Indienststellung und drei neue Kreuzer, sogen wir eS kurz. d. h. einmalige Ausgaben von150Mill. Mark, dauernde von 10 — 14 Mill. Mark Per Jahr. — Regierung und Reichstag. Dem nunmehr aufge lösten Reichstage widmet die ..Nordd. Allg. Ztg." eine Betrachtung, die in der Hauptsache folgendermaßen lautet: „Man hat es dem Nachfolger des Füiste» BÜIow zum Vorwurf machen wollen, daß er, der erste Mitarbeiter des vorigen Reichskanzlers zur Zeit der Blockpolitik, mit der Gegenzeichnung des FinanzresoimgesetzeS sein neues Amt begonnen hat. Keiner dieser K-iliker Hot aber avzugeben vermocht, mit welche» anderen Mitteln die Geschäfte deS Reiches ohne die schwersten inneren Erschütterungen über den toten Punkt hätten binweggebracht werden sollen. Fürst Bülow selbst bat es für irreführend erklärt, daß er seine Eatlassang lediglich au? dem Grunde geiiommen hätte, weil die Erweiterung der Erbschaftssteuer nicht durch- gegangen sei. Er hat betont, daß die Rcichsfi.ianzreform in ihrer jetzigen Gestaltung zwar nicht seinen Absichten ent- sprach, aber, wie die Dinge nun einmal lagen, sei sie nach Ansicht der verbündeten Regierungen immerhin ein möglicher Weg gewesen, um aus der Finanznot herauszukommen. Ter Nachfolger deS Fürste» Bülow durfte diesen Erfolg nicht gesährden. Vielmehr lag kür diesen Nachfolger, wer ei auch sein mochte, eine zwingende Situation vor, bei der die Ausgabe hirß: »to innka dir« lasst ok it". Ihr ist die Regierung in sparsamer Finanzmtrtschast gerecht ge- worden. Die Prophezeiungen, die eine unheilvolle Schä digung unseres wirtschaftlichen Lebend und einen technischen Mißerfolg der Finanzreform vorher sagten haben sich nichterfüllt. Wir sind vielmehr ohne solche Beschädigung der Gesundung unseres Finanzwesens schon jetzt sehr viel näher gekommen, als selbst Optimisten annehmen mochten. Fehlte dem Reichstag die Daseinsberechtigung, seitdem sich mit dem Zusammenbruch des Blocks die politische Idee, unter der er ins Leben getreten war. nicht länger durchführen Uetz? Unsere konstitutionellen Verhältnisse stehen einem solchen Gedankengang entgegen, doch ist nicht zu verkennen, daß er die Haltung und Tätig »ei, der Parteien stark beel, flußt bat Tatsächlich hat mit jenem Zeitpunkt bereit» der Kampf um die Mehrheit im kommenden Reichstag begonnen. Zahllose Auseinander- sehungen während dieser ganzen langen Session dienten der Vorbereitung de» Wahlaufmarsche». aber trotz de» Be- dürfntsse» der Parteien, vergangene» zu rechtfertigen und Künftiges vorzubereiten, bat die sachliche Arbeit einen ruhigen und erfolgreichen Fortgang genommen. Die tat- sächlichen Ergebnisse der Session haben das pessimistische Vorurteil widerlegt, mit dem man in sie eintrat, und mit dem man auch den allerletzten SesstonSabschnitt im voraus kritisierte. Die Thronrede hatte ein sehr nüchternes, aber reichhaltiges Arbeitsprogramm vorgezeichnet. Der Reichs- kanzler stellte in seiner ersten ElatSreöe dem Streit um Geschehenes den Zwang zum Schaffen gegenüber. Dieser Zwang, wenn er auch die Parteien nicht versöhnen konnte, hat sich in tüchtigen Werken durchgesetzt. Indem sich der Reichstag ihm fügte, hat er sein weiteres Lebensrecht er- wiesen. — Die Sozialdemokratie klagt sich de« BolkSbetrug« a«: gewiß, sie selber. Denn jahrelang hat sie den Arbeitein das sogenannte eherne Lohngesetz als ein feste» Resultat der Wissenschaft gekennzeichnet und die Arbeiter damit aufgehetzt. Aber schon im Jahre 1890 bat der Abgeordnete Liebknecht auf dem Parteitage zu Halle erklärt: „Ein eherne« Lohngesetz, das mußten wir uns schon in Gotha 1876 sagen, existiert tatsächlich nicht. DaS sogenannte „Gesetz" ist der Bourgeois Nationalökonomie entnommen: der Ausdruck ist agitarorisch von Lassalle gebraucht worden und hat seinen Zweck auch herrlich erfüllt. Er hat etwa» Greifbares, Anschauliches, allein wissenschaftlich richtig ist er nicht. Wenn es ein ehernes Lohngesetz gäbe, wenn der Lohn aus das absolute Minimum herabgedrückt werden könnte, dann wäre es ja nicht möglich, daß in einem und demselben Lande in einer und derselben Branche ganz oeiichiedene Lohnzustände wären." (Protokoll S. l67). Da haben wir daS glatte Eingeständnis des VolköbetrugeS. 14 Jahre lang wissen die führenden Genossen, daß sie die Arbeiter belügen; aber trotzdem fahren sie mit diesem Schwindel fort, um das Volk verhetzen zu können. Kann man einer solchen Partei auch nur ein Wort glaube»?? — Der Krieg mit der Türkei. Die „Agenzia Stefani" meldet aus Benghasi: In der Nacht vom 10. zum 11. Dezem ber griff der Feind einen Teil der vorgeschobenen italieni schen Stellung heftig an, wurde aber nach kurzem, heißem Kampfe zurückgeworfen durch einen von: 3. Bataillon des 79. Infanterieregiments glänzend durchgeführteu Bajonett angriff. Die Verluste des Feindes betragen 36 Tote, die ans dem Kampffelds liegen gelassen wurden, und außerdem zahlreiche Verwundete und Tote, die unter dem Schutze der Nacht fortgeschafft wurden. Die italienischen Verluste be laufen sich auf 3 Tote und 12 Verwundete. Der Konstan- tiiiopclcr Korrespondent der „Köln. Zeitg." hat eine Rund reise an die asiatische Küste des ägäischen Meeres unternom men. Er persichert, daß die Arbeiten zur Befestigung der Dardanellen mit großem Eifer betrieben werden. Nament lich ist das europäische Ufer der unteren Dardanellen durch mehrere gut gelegte Batterien verstärkt. „Popolo Romano" hebt die großen Anstrengungen hervor, die der deutsche Bot schafter in Koustnntinopel macht, um die in der Türkei lebenden Italiener zu' beschützen, und ermahnt gleichzeitig die deutsche und die italienische Presse, die Polemik abzu brechen, die, wenn sie fortgesetzt werde, einen gefährlichen Niederschlag der öffentlichen Meinung in beiden Staaten zurücklasscn würde, die mehr als 30 Jahre verbündet seien und jetzt mehr noch als bisher hervorragendes Interesse haben, auch weiterhin eng verbündet zu bleiben. Frank eich. — Die Erörterung dr« drutsch-frauzösischeu Abkommen« « der französischen Kammer wird am 14. Dezember iyren Anfang nehmen. Es wird bestätigt, daß die Regierung in die Abtrennung ber Interpellationen unter der Bedingung eingewilligt hat, daß diese bis zur Abstimmung deS Seimt» über das Abkommen vertagt werden. Die Regierung wird über diesen Punkt die Vertrauensfrage stellen und sich auch allen Anträgen auf Vertagung der Diskussion wider- rtzeri, indem sie die Vertrauensfrage stellt. Ministerpräsi dent Caillaux und Minister de SelveS werden, wie ange- nommen wird, nicht vor Montag sprechen. Die Debatte wird vier bis fünf Tage dauern. Perfie». — Zur Lage. Die offiziöse „Rossija" erklärt, Rußland beabsichtige keineswegs Persien dem früheren Schah auf- zudrängen, sondern überlasse ihn seinen eigenen Kräften u> d weree ihm die Anerkennung versagen, e« sei denn, daß Rußland darüber mit Enlgland ein besonderes Ab- kommen treffe. Weiter schreibt daS Blatt: Die russischen Truppen, die sich jetzt in KaSwin konzentrieren, rücken erst nach acht Tagen weiter vor. falls nicht außerordentliche Ereignisse den russischen Gesandten zwingen, sie früher nach Teheran zu beordern. Die Grundlage der russischen Politik n Persien muß nach wie vor das volle Etnvernebmen und Zusammenwirken mit England auf der Basis der Prinzipien deS englisch-russischen Einvernehmens vom Jahre 1907 bleiben. China. — Die Revolution. Seit Montag mittag ist im Paß von Niangtsekuan, an der Grenze der Provinz Schansi, eine Schlacht im Gange. Die Kaiserlichen unter dem Befehle des Generals Hiu sind etwa 10 000 Mann stark und ver fügen über drei große und zahlreiche kleinere Geschütze. Die Rebellen in Schansi sind gegen 5000 Mann stark Der Aus gang ist bisher unbekannt. Die Rebellen von Schangsa ver hafteten zahlreiche kaiserliche Spione. Die Rebellentruppen in Stärke von 1500 Mann sind von Kwangtung nach Schanghai unterwegs. Eine Gesellschaft der reichsten und angesehensten Mandschus, bestehend aus 700 Mitgliedern, hat sich zum Ziele gesetzt, die 60 bedeutendsten republikanr- 'cl>en Führer in den republikanischen Provinzen zu töten. Auf den Kopf des einzelnen Republikaners sind beträchtliche Preise ausgesetzt. 600 Mann Kaiserlicher mit 300 Pferden und acht Geschützen von der fünften Division gingen von Weihsien über Tsinanfu auf der Pukoubahn südwärts. Sie haben den Auftrag, die Truppen deS aus Nanking ent kommenen Generals Tschang zu verstärken und Nanking zurückzuerobern. Jur TVahlbewegung. Ze»tr»««»ähler! Die Wählerlisten liege,, vom 14. d.M. in den einzelnen Wahlbezirken aus. Wer nicht eingetragen ist und dagegen in der Zeit vo» 14 Tagen nicht Einspruch erhebt, verliert daS Wahlrecht. S« sollte sich daher ein jeder Wähler überzeugen, ob er in den Listen eingetragen ist, um de» so wichtigen Rechte» nicht verlustig zu gehen. Am besten ist, wenn diese Kontrolle durch einen Wähler im Aufträge der übrigen erfolgt. In Jriedrlchstadt hat sich hierzu der Schriftführer des Zentrumswahlvereins. Herr Paul Richter, JnstitutSgaffe 2, erböltg gemocht. Die amtliche Veröffentlichung des Wahltermins hat so wohl für das Vereins- und Versammlungsrecht, als auch für die Verbreitung von Druckschriften während der Wahl- zeit besondere Folgen. Alle Beschränkungen, die für poli tische Vereine gelten (Schönas- und Anmeldepflicht) fallen für Wahlkomitees fort. 8 4 des Reichsvereinsgesetzes vom 19. April 1908 bestimmt hierüber: „Personenwebrheitcn, o'e vorübergehend zusammen treten, um im Anftr.ge vo» Mahlbirechtigten Vorbereitun- gen für bestimmte Wahlen zu den auf Gesetz oder Anord nungen von Behörden verübenden öffentlichen Körperschaf ten z» treffen, gelten vom Lage der amtlichen Bekannt machung des Wahltages bis zur Beendigung der Wahl Handlung nicht als politische Vereine." . - Versammlungen zum Betriebe der Reichstagswahl be dürfen keiner polizeilichen Anzeige. Sie können jederzeit ohne irgendeine Anmeldung einberufen werden. 8 6, Ab satz 2 des Reichsvereinsgesetzes besagt: „Einer Anzeige bedarf es nicht für Versammlungen der Wahlberechtigten zum Betriebe der Wahlen zu den auf Gesetz oder Verordnung von Behörden beruhenden öffent lichen Körperschaften vom Tage der amtlichen Bekannt machung des Wahltages bis zur Beendigung der Wahl handlung." Bezüglich der Wahlflugblätter treffen die Absätze 3 bis 5 des 8 43 der Gewerbeordnung folgende Vorschriften: „Zur Verteilung von Stimmzetteln und Druckschriften zu Wahlzwecken bei der Wahl zu gesetzgebenden Körper schaften ist eine polizeilickst Erlaubnis in der Zeit von der amtlichen Bekanntmachung bis zur Beendigung des Wahl aktes nicht erforderlich. Dasselbe gilt auch bezüglich der nichtgewerbsmäßigeu Verteilung von Stimmzetteln oder Druckschriften zu Wahlzwecken. In geschlossenen Räumen ist zur „nichtgewerbsmäßigcn Verteilung von Druckschrif ten" (nicht nur Wahlschriften) oder anderen Schriftwerken oder Bildwerken eine Erlaubnis nicht erforderlich." Indem wir diese Erleichterungen hier mitteilen, bitten wir die Anhänger der Zentrumspartei in Stadt und Land, von denselben nicht nur Kenntnis zu nehmen, sondern auch Gebrauch davon zu machen. Noch stehen rund fünf Wochen für die Wahlagitation zur Verfügung, aber diese Frist muß nach jeder Richtung hin von den Zentrumswählern ausge nutzt werden. Dahin gehört auch die Einsicht in die Wählerlisten. Diese ist zwar lästig, aber sie ist dringend notwendig, weil am 12. Januar nur derjenige wählen darf, der in den Wäh lerlisten verzeichnet ist. Die Zentrumspartei für da« Königreich Sachsen b, schloß in einer Voistandssttzung am Sonntag folgende Kandidaten sofort in der Hauptwabl zu unterstützen: 3. Wahlkreis Bautzen: Gräfe. Reformer; 9. Wahlkreis Fre'berg: Land- gerichtsrat Dr. Wagner konservativ; 10. Wahlkreis Döbeln: Buchbinderobermeister Unrasch, konseivativ; 1l. Wahlkreis Oschatz-Grimma: Oberamtsrichter Dr. Giese, konservativ; 14. Wahlkreis Borna: Generalleutnant a. D. von Li»bert. Reichspartei: 15. W hlkreiS Burgstädt-Flöba: Kommerzien rat Robert Wilisch, konservativ. Bautzen. In einer sehr gut besuchten Versammlung der Vertrauensmänner de« .Zentrums des hiesigen 3. Wahlkreises wurde am12.dS.einstimmig dieGründung einer Ortsgruppe des ZentrumSwahlveretns beschlossen. Sämtliche Anwesende traten der Organisation bei. Meißen. Die Stimmung in der letztsonntägigen Z e n t r ii m s w ä h l e r ve r s a m m l u n g, die aus allen Ständen besucht war, war eine vorzügliche. Man konnte auch hier wahrnehmcn, wie volkstümlich gerade das Pro gramm der Zentrumspartei ist. Allerdings muß man auch zugebcn, daß vielleicht noch mehr Teilnehmer sich gefunden hätten wenn bereits 1909 mehr für mündliche Aufklärung über die Neichssinanzreform gegeben worden wäre. Es ist zu hoffen, daß nun die, die für die Aufstellung der Zähl- kaiididatur Erzbcrgers waren, auch durch ihre Arbeit-und Agitation alles daran setzen, daß die bei den letzten Reichs- tagswahlen im 7. Wahlkreise für das Zentrum abgegebene Stimmeiizahl allerwenigsten« wieder erreicht wird. Der letzte Zentrumsmcinn muß herangeholt werden. Möge es dem geschickten Vorsitzenden des Wahlkomitees' vergönnt sein, mit dem Stabe seiner Mitarbeiter einen recht guten Erfolg zu erzielen I Herr Pudor kneift aus. Am Montag fand in Kamen- die angesündigte Protestversammlung gegen die Beschränkung der Redefreiheit durch die Liberalen, zu der Herr Pudor öffentlich eingeladen war. statt. Es hatten sich 600 bis 600 Wähler aus Stadt und Land eingefunden. Es war zu er warten, daß der „gefürchtete" liberale Redner n i cht erschei nen würde, denn dazu fehlt ihm bei aller Ruhmredigkeit der nötige Mut und die politische Kenntnis. Um vor der politischen Schlappe, die er durch Gewährung der Redefrei heit an Herrn Fabrikbesitzer Bürger in Bischofswerba todsicher erhalten hätte, sich zu bewahren und so sein „An sehen" bei seinen politischen Anhängern nicht zu verlieren, blieb er der Versammlung fern und wird nach einer Erklä rung im „Kamenzcr Tageblatt" auch weiteren Aufforderun gen keine Folge leisten. Die knieschlotternde Furcht vor einem ihm weit überlegenen Redner entschuldigt seine ge wundenen Ausreden. . Unter dem Beifall der Versamm lung zeigte Herr Bürger an der Geschichte deS Liberalismus und seinem Auftreten ini 3. sächsischen Reichstagswahlkreise, wessen man sich zu gewärtigen hat. wenn der von Bismarck zur Ohnmacht verdonnerte Liberalismus jemals wieder ans Ruder käme. Die sehr klaren Ausführungen bewiesen auch, daß der liberale Phrasen- und Wortschwall nur. auf politisch unklare Köpfe sinnbetörend wirken kann. Amw Schluffe for verdienstvoll, erst ein Her wegen seine, sanrmlungen des Bautzner zu machen t dem Gelächt Vorredner , oder ein k a -er Zündhol in Kamenz Millionen M derisches Um schenleben. vc -ie Fahrlässi eine wohltue in Crostwitz > rück und Her u. a., daß ei bedeutend bes unsere Arbeit würden sie zi schäftigte sich zum Freisinr Freisinnigen ließen, die V, Veranstalter i Hoffentlich bc den Wahlkan —* Übei wird uns von Oberstlandma besten Wetter und Kaninche, der Jagd stat und einige M des Königs n mittels Schnei —" D«i Gemeindesteue und Kirchensb Landtage zur —' Der München wuri von Bayern i von Friesen üb August und sächsische Diens Der Prinzrege Haber deS 3. sö das bekanntlick —" Das Bnchdruckergew leger, in dem scheinenden Ze kanntmachung: driickercicn trit Prinzipalen ui einbarter neur direkte Erhöh« vorsieht. Die d rung der Pro! tungs- und Zei fortgesetzten S die für die He: Betracht komm, unbedingte Not fen; die große gen, mit dem 1 -er Abonnemer Indem wir dei deutschen Zeit! geben richten N Höhungen, die gänglich Notwe -enden Preisan einzelnen wohl lastung mit tra Verleger. Dr. —" Die Z am 16. d. M.. storben 16. Di beendet. —* Werter Wetterwarte i bi« südöstliche Wi, etwa« kälter, kein —' Ihre sowie die Pr Heinrich bestchi fuhren auch mit Galerie des Ra: ficht zu genießen —* Geh. : abend im Verei Nischen Unterrtch —' Todle« der Generalarzt 8. Division Nr. isn Ruhestand le —* 190. > den 16. Dezemb, saal, Ostraallee, unterhaltungSabc iftnsmatographisck ' —'Eines such» der Gener Freitag auf dem Geltung und au Leim ZeitungSvl Leipziger OvtSgr
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