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Beilage zu Nr. 2^3 der „Sächsischen Volkszeitung". Politische Wochenschau. Die Japaner sind sehr enttäuscht, daß der Plan ihrer Armee mißlungen ist, der darauf ausging, einen Entschei dungskampf bei Liaojang zu erzwingen und dadurch die gegenwärtige russische Mandschurei-Armee zu vernichten. Sie scheinen nunmehr eine entscheidende Schlacht in der Nähe Mukdens erzwingen zu wollen. Ob aber Kuropatkin, der ja auch bei Liaojang nur widerwillig sich schlug, sich von neuem zwingen lassen wird, eine Hauptschlacht anzu- nehmen, erscheint mehr als fraglich. Auf Liaojang basier ten die russischen Hoffnungen und nachdem diese vernichtet sind, haben nunmehr selbst diejenigen russischen Zeitungen, die bisher recht optimistisch dachten, die russischen Mißstände verschleierten, angefangen, pessimistisch zu urteilen. So schrieb selbst die „Nowoje Wremja": ..Offen und ehrlich soll man in der Presse alle Wunden enthüllen und sich sagen, daß Rußland noch größeren Gefahren entgegengeht. Dazu gehören der Fall von Port Arthur, die Besetzung Sachalins, der Kommandeurinseln und Kamschatkas und die Blockade von Wladiwostock. Das sind die Ziele unserer Feinde und was unsere Ahnen ohne Blut erobert haben, das sollen wir im blutigen Todeskampfe verlieren." Kaiser Nikolaus aber erklärte dem Vertreter des eng lischen Königs bei den Tauffestlichkeiten, dem Prinzen Lud wig von Battenberg: „So lange ein russischer Soldat auf dem Felde verbleibt und noch ein Rubel im Staatsschätze ist, werde ich diesen Krieg gegen die Japaner, ditz uns zur Er greifung der Waffen zwangen, fortsetzen. Kein Unfall im Felde kann diesen meinen Entschluß erschüttern." Als ein mutvoller Mann entpuppte sich also.-der.Zargen Japanern gegenüber und als ein sich nicht von dem Gedanken der Rache leitender, seinem eigenen Volke gegenüber, denn zum Nachfolger Plehwes ernannte er den Fürsten Swiatopolk- Mirski, einen Mann, der ein Freund der Verbreitung von Bildung unter dem Volke, ja fast liberal ist. Er scheint der rechte Mann für den schwierigen Posten des Ministers des Innern zu sein, denn nach dem „Echo de Paris" erklärte er: „Es wivd mir die größte Freude sein, nach Möglichkeit die Ursachen der Unzufriedenheit zu vermindern, die die Ver- brechen Hervorrufen. Wir sind gezwungen, uns gegen die Terroristen zu verteidigen, aber ich neige persönlich der An sicht zu, daß man der Jugend gegenüber, deren Verirrungen oft aufrichtige Reue folgt, keine übermäßige Strenge zei gen darf. Man muß den jungen Leuten zeigen, wo der Pfad zum Guten sich befindet und wie unnütz ihre Tumulte sind. Wie sollte ich nicht für den Fortschritt sein, da ja Rußland die großen Vorteile aus ihm zieht? Es ist un möglich, dem Fortschritt auszuweichen. Wenn wir ihn be- kämpfen, dringt er doch bei uns ein. Ist es da nicht besser, ihn willig hinzunehmen und seine Verwirklichung zu be günstigen?" Fürwahr, solche Worte sind seit langer, langer Zeit von einem russischen Minister nicht gesprochen worden und daß Zar Nikolaus einen Mann mit solchen Gedanken berief, beweist, sei es mit Rücksicht auf die schwierige äußere Lage des Reiches, sei es aus inneren Gründen, daß er auf anderem Wege weiter zu komme« sucht, und er wird weiter kommen, wenn er nur verhindert, daß einem Manne, wie dem Fürsten Swiatopolk-Mirski Orthodoxe und Altrussen hindernd in den Weg treten. Einen neuen Schlag hat Rußland von England versetzt erhalten. Noch im Jahre 1903 versicherte Lord Lansdowne dem russischen Botschafter, daß England keinerlei Pläne gegen die Unabhängigkeit Tibets im Schilde führe und nun wird bekannt gegeben, daß schon am 7. August der englisch tibetanische Vertrag unterzeichnet wurde, daß sich die derzei tigen Machthaber des vor wenigen Jahren noch so geheim nisvollen mittelasiatischen Kirchenstaates den Forderungen Englands gefügt, Oeffnung ihrer Grenzen für den Handel Indiens und endlich sogar, was ihnen am schwersten an- kam, eine Kriegsentschädigung versprochen haben. Tibet, ein Gebiet, mehr als doppelt so groß wie Deutschland, ist also heute schon so gut wie ein englischer Vasallenstaat und bedeutet nicht nur ein mächtiges Bollwerk gegen Angriffe aus Britisch-Jndien von chinesischer Seite aus, gegen Ruß lands Ausdehnung von Westen und Norden her, sondern auch eine wesentliche Verstärkung der englischen Stellung gegenüber den Hunderten von Millionen Buddhisten und zwar dadurch, daß die von den Buddhisten verehrten heili gen Städte Tibets sich nun in englischer Gewalt befinden. In Marokko verschärfen sich die Unruhen und da Frankreich sich nicht in diese einzumischen scheint, weil es mit Recht annimmt, daß Marokko nur ein Danaergeschenk ist, so macht den englischen Diplomaten das Problem nun große Kopfschmerzen und eine neue Zusammenkunft zwi schen Lord Lansdowne und Delcassä soll stattfinden. Auch das japanische Problem bereitet John Bull Sorgen. Nach der Pariser „Patrie" erklärte ein hochgestellter Beamter des englischen Foreign Office: „Der König hoffte, daß der deutsche Kaiser und der Kaiser von Oesterreich mit ihm zu- sammen für ein sofortiges Einschreiten sein würden. Aber diese beiden Herrscher glauben, daß Rußland siegen wird, und daß man den Dingen ihren Lauf lassen muß. Ruß land wird ja auch sicher früher oder später triumphieren und das Resultat wird für uns schrecklich sein. Der Zar wird als der Herrscher gelten, der die Welt vor der ..gelben Gefahr" gerettet hat, während man gegen England die An klage erheben wird, die Japaner begünstigt zu haben." Nun, letztere Anklage wird nicht erst erhoben werden, sie ist be reits erhoben, und wenn sich -erst Rußland wieder erholt ha ben wird, dann wird eS sich auch erinnern, daß -um Danke dafür, daß eS während des südafrikanischen Krieges Eng- lands Kreise nicht störte, England den ostasiotischen Krieg benutzte, um Tibet einzuheimsen, und dann findet eS wohl noch manchen auf seiner Seite gegen das perfide Albion. Interessant ist. was der Londoner «Daily Telegraph" über die Verlobung des deutschest.Kronprinzen publizierte. Er schrieb: «DaS Interesse an der Verlobung des deutschen Kronprinzen ist weit davon entfernt, sich auf Deutschland zu beschränken. Wichtig für die praktische GtaatSraison ist chie Verwandtschaft der Herzogin Eecilie mit den Häusern der Romanows, der Oldenburg und der Welfen. Die neuen Bande, die dadurch mit Rußland und Dänemark geknüpft werden, sind für die deutsche Politik sehr wertvoll." Die deutschen Kaisermanöver an der Ostseeküste haben zu manchen Kritiken Veranlassung gegeben. Der Japaner wurde als Vorbild hingestellt und nicht mit Unrecht. Ein v. G. schrieb: „Jeder europäische Militärattaches dürste aus Tokio berichtet haben, daß zu seinem Leidwesen die Ja paner auch im Manöver schon alle Operationen unter dem Schleier des militärischen Dienstgeheimnisses verbergen. Von keinem Offizier oder Soldaten konnte er erfahren, wo- hin der Marsch ging. Mit einem Worte, im Frieden ward geübt, lvas jetzt im Kriege sich glänzend bewährt. In Lübeck hielt gegenüber, den Preßvertretern keiner Leute mit oder ohne Treffen mit seinem Wissen hinter dem Berge. Frie densübungen lassen sich nie ganz verschleiern. Immerhin aber gilt es auch, unseren Mann in Reih und Glied davon zu überzeugen, daß Schweigen eine Soldatentngend ist." Sehr richtig! Eine deutsche Soldatentugend muß auch wer den — das Schweigen! Graf Du Moulin-Eckart als Gelehrter. In Nr. 210 (16. September) brachten wir ein Urteil über das neueste Wert auf dem Gebiete romfeindlicher Lite ratur, genannt..Deutschland und Rom". Dasselbe entstammt der Feder des ordentlichen Geschichtsprofessors an der Tech nischen Hochschule zu München, Grafen Du Moulin- Eckart. Ter Prager Universitätsprofessor Dr. Otto kar Weber hat den Ruhmeskranz, welchen die „Wart burg" dem gelehrten Grafen auf das Haupt gesetzt bat. et was zerpflückt. Nun kommt ein anderer Gelehrter und reißt dem Herrv Grafen Du Monlin-Eckart den Kranz vollständig vom Haupte. Er weist in der „Angsb. Postztg." nach, daß der Graf bis Seite 91 <das Buch zählt 208 Seiten!), beinabe die Hälfte des Geschriebenen, nichts anderes darstellt, als einen Auszug aus dem bekannten Werke des Leipziger Kir- chcnhistorikers Hanck (Kirchengeschichte Deutschlands, Band 1—4). Ja, der Wortlaut stimmt häufig geradezu wörtlich überein. Graf Du MouIins B u ch ist nichts anderes als der verkürzte Hanck! Die Schlag worte Haucks kehren stets wieder, von Du Moulin mit einem feineren, hin und wieder auch gröberen Wortbreie umgeben. Um dem Leser Gelegenheit zu geben, die so merkwürdig übereinstimmende Gelehrsamkeit Du Moulins mit der Haucks zu vergleichen, bringt die „Augsb. Postztg." eine Nebcneinanderstellung einer großen Anzahl einzelner Stel len aus den beiden Werken. Das Resultat ist für die Ge lehrsamkeit des Grafen geradezu vernichtend. Man sieht, wie der königlich ordentliche öffentliche Professor der Ge schichte an der Technischen Hochschule in München, Graf Du Moulin-Eckart arbeitet. Auf 90 Seiten sind 138 wört- liche Anklänge zwischen beiden Werken notiyrt. Aber nicht nur in einzelnen Redewendungen, sondern in der ganzen Anlage des ersten Teiles seines Werkes ist Moulin von Hauck abhängig. Einiges hat er selbständig eingefügt, so kann man wenigstens annehmen, bis nicht auch noch die übrigen „Quellen" entdeckt sind. Vielleicht unterzieht sich jemand dieser interessanten Aufgabe! Nun noch eine andere Frage! Wie würde wohl der Herr Professor über einen „ultramontanen Dunkelmann" urteilen, der zur Bekämpfung des Protestantismus eine Schrift edieren und in derselben nicht blos die Gedan ken die ein dritter in einem Buche niedergelcgt hat, wie dergeben würde, sondern sich auch in der D i s p o s i - tion des Werkes daran hielte, ja sogar fremde Ge danken vielfach mit fremden Worten wie dergäbe? Welch vernichtendes Urteil würde er nicht er gehen lassen über einen seiner Schüler, der ein derartiges Machwerk ihm einzureichen wagte? Gras Du Moulin rede sich nicht aus, daß er selbst im Vorwort schreibt, er wende sich nicht an Fachgenossen, denen er nichts neues zu sagen vermöge. Auch in einer populären Schrift muß er sich als Gelehrter zeigen in der selbständigen und unabhängi gen Auffassung der Geschichte, und in einer selbständigen Formulierung der Gedanken. Ich glaube, auch der Ver leger Lehmann erwartete von dem Herrn Grafen ein popu läres Werk in diesem Sinne; denn ein Exzerpt aus Hauck konnte ihm auch einer der vielen Sudler, die im Dienste der Los von Rom-Bewegung stehen, um ein geringes Honorar liefern. Graf Du Moulin hätte wenigstens in der Vorrede sagen sollen, daß er sich in dem ersten Teile seines Werkes vorwiegend an Hauck halte, zudem wenn er sich laut Vor wort „an das gesamte deutsche Volk wendet". „Ein wahr haft lutherischer Geist der Wahrhaftigkeit macht sich" ja jetzt „geltend und ringt gegen Schein und altgewordene Lüge". „Dieser wahrhaftig lutherische Geist" hätte auch noch eine kurze Quellenangabe vertragen! Ein Pater Denifle, den Lehmann ein „ekles Zerrbild eines deutschen Gelehrten", ein „entehrendes Mitglied" der Berliner Akademie nennt (Broschüre „Unfehlbar" S. 22 Anm.) hätte sicher anders ge handelt! Denifle ist eben, auch nach Lehmann, noch ein Ge lehrter. aber Du Moulin — „nein, ein Gelehrter ist Graf Du Moulin-Eckart nicht". So muß man urteilen nach diesem seinen letzten Elaborat! Fahnenweihe de» kkath. Arbeitervereins »« Leih»««. Am vergangenen Sonntag beging der katholische Ar- beiterverein zu Leipzig. Gruppe Leipzig-West, mit seinem 16. Stiftungsfest auch die seltene Feier seiner Fahnenweihe. Beide Veranstaltungen verliefen in herrlicher, harmonischer Weise und wurden von keinem Mißtone gestört. Da mit dieser Feier auch ein Zug durch die Straßen des Vorortes Lindenau verbunden war und sich dieser besonders in ruhi- ger, unbehinderter Weise vollzog, so verdient dies hervorge hoben zu werden, und auch bis heute hat sich noch kein „Herr aus der Jahnstraße" gefunden, der so furchtbaren Anstoß daran genommen hätte, wie beim Jubelfeste in Dresden. Dieser Festzug, an dem 17 Vereine mit 11 prächtigen Fahnen teilnahmen, ging vom DereinSlokale Schloß Lin- denfels aus nach der Schulkapelle auf der Friedrich-August- straße, wo die Weihe der Fahne durch den Herrn Pfarrer Stranz vollzogen wurde. In der Weiherede gab der Herr Pfarrer seiner Freude darüber Ausdruck, daß so viele der heutigen Veranstaltung beiwohnen und durch ihre Teil nahme ein mutiges Glaubensbekenntnis abgelegt haben. Die Fahne, entworfen von Herrn Malermeister Hch. Hinrichs, ist hervorgegangen aus dem Atelier des Herrn Wilh. Wewers, Leipzig, Schuhmachergäßchen. Ein Künst- ler in seinem Fache, hat er mit diesem Werke wiederum sei nen Ruf bewahrheitet. Auch die überall bewunderte künst lerisch hervorragende Fahne des katholischen Gesellender eins Leipzig ist seinerzeit aus seiner Hand hervorgegangen. Als Fahnenpateu fungierten die Herren Ludwig Koelitz und emeritierter Pfarrer Deutschmann. Auch Herr ReichsgerichtsratS p a h n und andere Her ren wohnten der Weihe bei. Ein Tedeuni beschloß die kirch liche Feier und nun fand der Zug seine Fortsetzung durch andere Straßen Lindenaus zurück zum Schloß Lindenfels. Dortselbst begann um 5 Uhr der Festaktus. Der Vizepräses Herr Matissek begrüßte die Erschienenen und entbot allen bcrzlichen Willkommensgruß, während Herr Wcndte den vom Ehrenpräses, Herrn Pfarrer Teutschmann, gedichteten Prolog in ausdrucksvoller Weise sprach. Die Begrüßung im Einzelnen geschah durch den Vcr- einspräses, Herrn Pfarrer I. Stranz, welcher seiner besonderen Freude über die Teilnahme unseres großen Par lamentariers. Herrn Rat Spahn, Ausdruck gab und ganz besonderen Dank den beiden Herren Fahnenpaten zollte, die aus weiter Ferne (Basel und Dresden) herbeigekommen waren, dem Verein diese Ehre zu erweisen. Der hochwür dige Herr knüpfte dann nochmals an seine kirchliche Weihe rede an, forderte zu allzeit treuem Glaubensbekenntnis, aber auch zu Liebe, Gehorsam und Treue gegen Papst, Kaiser und König auf und schloß mit einem Hoch auf diese Gewal ten. in das die Festversammlung jubelnd einstimmte. Herr Koelitz, der kürzlich in Rom weilte, übcrbrachte dem Verein nnd jedem einzelnen Mitglieds als kostbares Festgeschenk den Segen des heiligen Vaters, was der Herr Präses bekannt gab. Am Vormittage bereits waren Huldi- gungstclegramme an Se. Majestät König Georg und an. Le. Bischöfliche Gnaden Dr. theol. Georg Wuschanski abgesandt worden, ans die inzwischen huldvolle Danktele gramme eingegangen sind, deren Bekanntgabe wiederum stürmischen Jubel erweckte. Der nun folgende Festredner. Herr Verbandssekretär Dr. Fleischer aus Berlin, be- handelte in klarer und sachlick)er Weise das Thema „Die Idee der katholisclfen sozialen Bewegung", schilderte in glühenden Farben den Kampf um und für diese Idee, zeichnete Bilder aus diesem Kampfe, forderte die katholischen Arbeitervereine und jeden einzelnen Katholiken zur kräfti gen Mitarbeit auf. Redner erntete stürmischen Beifall. Hiernach begann die feierliche Uebergabe der Geschenke, so- Wohl von Vereinen, als auch von einzelnen Freunden der Arbeiterorganisation. Drei entzückende Schleifen und 14 kostbare Fahneunägel wurden, unter Beigabe von ernsten und hl,moristischen Reden, dem Verein verehrt. Am Schluß »vollen wir den Sinnspruch anführen, mit dem Herr Dr. Taute eine Schleife namens der Lehrerinnen und Lehrer der bestehenden drei katholischen Schulen überreichte; er lautet: Laßt eurer Fahne unsre Hand verehren dieses Fahnenband, Und was dabei zu denken sei, Füg' ich in kurzem Worte bei: Zunächst, wie diese Worte lehren sauf dem Bande). Will hoch eö eure Arbeit ehren, Denn rechten Werkes Müh' und Schweiß Verdient der Ehre höchsten Preis. Und dann will eurem ernsten Streben Der Farben Wahl die Richtung geben: WaS ihr auch tut, im Sinne sei's DeS beiden Farben gelb und weiß! Und auch ein Drittes nock verkünde Und unser schlichtes Angebinde: Ein Band umschlingt, ein Band vereint, Und daS ist'S, was wir noch gemeint: Der Eintracht Sinnbild sei das Band. Das hold uns schließet Hand an Hand Und uns, als gleichen Werks Genossen. Zu gleichem Gange hält umschlossen. Drum laßt uns heut' und allerwegen Die Hände frisch zusammenregen, Denn nur vereinter Kräfte Spiel Gelingt das allerhöchste Ziel. Dies hoffend, heftet meine Hand An eure Fahne dieses Band. Mag es von eures Werks Gedeih'n An diesem Playe Zeuge sein. Und Zeuge sein, wie früh und spät. Mein Glückwunsch in Erfüllung geht, Bis ihr dereinstenS hochbeglückt Mit Silber eure Fahne schmückt! Es sprachen noch Monsignore Herr Sup. Pfarrer Schmittmann, Ehrenpräses Herr Pfarrer Deutschmann und so mancher andere der Teilnehmer. Sodann gelangten die zahlreichen Depeschen und Glück wunschschreiben, die cingelaufen tvaren, zur Verlesung. Schließlich brachte noch Herr Matissek allen Festtcilnehmern, Bruder- und anderen Vereinen, den Dank dar und fügte ein Hoch auf Herrn Dr. Fleischer an. Ein solenner Ball bildete den Schluß des Festes, bei dem Terpsichore zu ihrem vollsten Rechte kam. - ^Itn- Vermischtes. V Zu Tode getanzt. Der Buchhalter Anton Wercsta in Berlin, ein seit einem Jahre verwitweter Mann von 5? Jahren, besuchte dieser Tage einen Ball im Neuen Klubhaus in der Kommandantcnstraße. Gegen 3^ Uhr morgens beteiligte er sich mit großem Eifer an einem tschechischen Nationaltanze und setzte sich dann erschöpft auf einen Stuhl. Nach einigen Minuten brach er zusammen. Man brachte ihn mit einer Droschke nach der SanitätS- wache i.i der Brüderstraße. Als man aber dort ankam, war er schon tot.