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Nacosy, zum Erzbischof von Rosenau der Waitzncr Prälat Abt-Domherr Ludwig-Bala». zum Bischof von Szatmar -er Kolocsaer Kapiteldvikar Welybischof Dr. Mayer, zum Bischof von Stuhlwsißenburg der Budapests Universttät-- prosesfor Dr. Ottokar Prohaska, schließlich znm Bischof von Fiinskicchon der Geheimkämmerer des Pupstes Graf Julius Zichq ernannt. — Die passive Resistenz. Der 05 Wohlfahrtsausschuß des Pester Komttares beschloß. den von der Negierung eruauten Obergespan nicht z > installieren und dessen Beeidi gung nicht vorzunehmen. Portugal. — Bei dein Festmahl im Ajudapalais brachte der König einen Trinkspruch auf den Präsidenten Loubet aus. Er dankte demselben in seinem und der Königin Namen für den Besuch des Präsidenten in Portugal, erinnerte an die Auf- merksamkeiten, deren Gegenstand er und die Königin in Frankreich waren und beglückwünschte sich zu den guten Be- ziehungen, die zwisckxm beiden Ländern beständen. Präsi- dent Loubet erwiderte, er sei mit wahrer Freude der Ein- ladung des Königs gefolgt und.' da er die Gefühle des Königs und der Königin für Frankreich kenne, habe er ge- wußt, daß er in Lissabon die herzlichste Aufnahme finden werde. Frankreich habe für Portugal stets lcbliafte und auf richtige Sympathie gehabt, die nur noch zunehmen kann. — Am Sonntag gab Präsident Loubet zu Ehren des Königs und der Königin von Portugal «in Tiner an Bord des „L6on Gambetta". Balkan — Ein Ultimatum an die Pforte. Der türkische Minister des Aeußern hat das Verlangen der sechs Botschafter in Kon stantinopel, in gemeinsamer Audienz beim Snltan empfangen zu werden, um diesem die Notwendigkeit der Annahme der Finanzkontrolle auseinanderznsetzcn, einfach abgewiesen. Mit der Begründung, er habe es nicht auf sich nehmen können, das Verlangen der Botschafter dem Sultan vorzn- tragen, da Finanzangelegenheiten einzig und allein von der Pforte behandelt lverden und Seine Majestät keine Jngerenz darauf nehme. Diese grobe Vrüskiernng der Botschaften verrät, wie sehr in den letzten Monaten der Pforte der Kamm geschwollen sein muß. Sie glaubt sich gegenüber Rußland durch die dortigen Unruhen gedeckt und gegenüber Oesterreich durch die hundert Rücksichten und Bedenklich, keiten, welche die österreichische Diplomatie in ihrer Balkan politik zu hegen pflegt. Vermutlich wird man mit einem Ultimatum antworten, dessen Ablehnung durch ein starkes internationales Ftottenanfgebot beantwortet werden dürfte. In Betracht kommen hierfür in erster Linie Oesterreich, England, Frankreich und Italien, da Deutschland sich einer Flottendemonstration fernhalten dürste, Rußland aber höch stens in der Lage wäre, vor irgend einem türkischen Hafen des Schwarzen Meeres rasch Schisse erscheinen zu lassen. Uebrigens kreuzt die rnssisck-e Schwarze Meer-Division mit Ausnahme des „Kniaz Potemkin", der jetzt in „Pantelei- mon" umgetauft worden ist, unter dem Kommando Birileffs schon in der Nähe der anatolischen Küste. Rußland. Die Beamten des Hanpttelegraphenamtes in Peters burg beschlossen, ihre Tätigkeit cinzustellen. Der Ehes des Telegraphenamtes begab sich alsbald zum Staatssekretär Durnow, dem Chef des russischen Post- und Telegraphen wesens, um mit diesem über die Lage und über die Forde rungen der Beamten zu verhandeln. — Sonntag nachmittag fand eine Sitzung der städtischen Duma statt. Ter Saal war vom Publikum dicht gefüllt, die Zugänge waren von zahlreichen Polizeibeamten besetzt. Vor der Duma erschienen 30 Arbeiterdelegierte, die folgende Anträge stellten: l. Die Arbeiter verlangen die allgemein als ihre Forderung be kannten Freiheitsrechte. 2. Tie Stadt soll für die Tauer des Aufstandes für die Ernährung der Arbeiter sorgen. 3. Tie Arbeiter verlangen, obwohl sie die Zerstörung der Waster- leitung nicht wünschen, die sofortige Entfernung der die Wasserleitung beschützenden Truppen. Geschieht dies nicht, so soll die Leitung zerstört werden. 4. Die Stadt soll künftig nicht mehr die Kosten für die staatliche Polizei und für die gegen die Bürger vertvendeten Kosaken tragen. Tie Stadt soll für die persönliche Sicherheit der Delegierten bürgen, da der Generalgonverneur möglicherweise ihre Verhaftung veranlassen werde. 0. Die Stadt soll den Arbeitern Waffen geben und eine Bürgermiliz errichten. Tann würden die Arbeiter für Sicherheit, Ruhe und Ordnung garantieren. Die Duma versprach, ans die Forderungen bis Dienstag Antwort zu erteilen. — Die Angestellten der Wcichselbahncn erwiderten auf die Forderung der Direktion, die Arbeit wieder anfzu- nehmen, hierüber könne nicht verhandelt werden, so lange ihre Delegierten, die in Petersburg verhaltet seien, nicht freigelassen werden. Die Warsckxruer Zeitungen sind noch nicht erschienen. — Die Moskauer Fabrikanten ließen durch eine Abord nung dem Generalgouverneur erklären, sie hielten die Ver Hängung des K'riegszustandes nicht für wünschenswert, da gegen für notwendig, den Arbeitern die Abhaltung von Versammlungen auf den Fabriken zu gestatten, die Reichs duma auf freiheitlichen Grundlagen zu organisieren und dein Volke die elementaren Freiheiten zu gewähren. Tie große Erregung der Bevölkerung hält an. Die Universität ist ver- barrikadiert und wird von bewaffneten Studenten geschützt. Auf Befragung der Stadtverwaltung haben Delegierte der Arbeiter sich bereit erklärt, dafür zu sorgen, daß der Betrieb des städtischen Wasserwerkes wieder ausgenommen wird, aber unter der Bedingung, daß die Arbeiter über das Wasserwerk völlig verfügen, daß sie die betreffenden Ingenieure aus wählen und daß sie das Recht haben, nach ihrem Ermessen den Betrieb zu unterbrechen. Die Stadtverwaltung will ihn.' Antwort im Laufe des Abends erteilen. Nachmittags fand eine große Versammlung statt, an der sich der Gemeinderat sowie Vertreter der Semstwos, des Adels, der Wissenschaft- lichen Gesellschaften, der Presse sowie der Vereine und Ver- bände aller Parteien, auch der revolutionären, beteiligten. Die Redner traten in leidenschaftlichen Reden für den Kampf mit Waffengewalt und die Einsetzung eines Wohlfahrts- ausschusses ein. — In Odessa errichteten Tausende von Arbeitern unter der Leitung von Studenten an vielen Straßenecken Barri- kaden. Kosaken feuerten darauf und töteten einen Stu- I deuten, drei Arbeiter und ein Mädchen. In den Volksver sammlungen erschienen zwei Offiziere und vier Soldaten und ersuchten im Namen ihrer Regimenter die Studenten und die Arbeiter, nicht auf die Truppen zu schießen. Die Truppen versprachen dafür, in die Luft zu schießen. Mit Ausnahme der Kosaken schießen die Truppen in derTatnicht aufdieMenge. Alle Plätze sind von Kosaken, Gendarmerie und Polizei besetzt. — Der Ausstand greift rasch immer weiter um sich; er umfaßt alle Berufs stände. Die Schulen sind geschlossen. Der Universitäts senat hat, ohne die ministerielle Zustimmung abzmvarten, 259 jüdische Abiturienten als Studenten ausgenommen, um dadurch ihrer Einziehung zu den Fahnen vorzubcugen. Die Stadt ist von jedem postalischen Verkehr abgeschnitten; doch besteht noch der telegraphische Verkehr. Es herrscht Rkmgel an Lebensmitteln. Die Preise steigen enorm. — In Real ist das Stadttheater niedergebrannt. Die Feuerwehr wurde am Lösck>en verhindert. Aus den deutschen Kolonien. — Gouverneur Graf Götzen meldet aus Dar-eS- Salam: Die telegraphische Verbindung mit Tabora und Muanza ist im Betrieb und von keiner dieser Stationen werden Unruhen gemeldet. Aus Ltadt und Luno. Dresden, den 30 Okwoer Iltl-b Tagesknlender f!lr den 31 Oktober. 1382. -f M. «I. Nottebohi» zu Graz, bedeutender Beethoven.Histonkcr — 1357. Mottle wird Ch-f des preußische» Geueratslabes. — 1848. General Waidischgräp und Banns Jellacic machen in Wien der Revolution in blutiges Ende. — 15,17. Luther schlägt die 05, Thesen über den Ablatz an die Schlotzknchc von Wittenberg. 1. November. 1003. s Throdor Mommsen zn Charlotten burg, berühmter Historiker — !!»12. j- Prof. Dr. Eugen Hahn zu Berlin, hervorragender Chirurg. — 18I»4. Regierung: ant» m des Zaren Nikolaus ll — 1826. * Friedrich Haast zu Bei l, n. hervor» ragenderlSchauspieler der Gegenwart. — 1301. * Vine. Bellini zu Catania, italienischer Opernkomponist. — 175,7. * Antonio Canova zu Possagao. bedeutender Bildhauer. 2. November. 1816 Z EsaiaS Tcgnör zu -3ex>v. benihmte'. schwedischer Dichter (Frithjofssage). — 1340. * Bischof Horum von Trier zu Wickerschweier. Elsaß. — 1311. J»l. Stetienheim zu Hamburg. Humorist (Wippcken). — 1642. TorstcnsvnS Sieg bei Breitenfeld über die Kaiserlichen. —* Wetterprognose des ztvnigl. Sucht m> arv» logischen Instituts zu Dresden für den 31. Oktober. Witterung, regnerisch, Dempcratur: übernormal. Windurwrung: Westwind. LuNdeuck: tief. —* Der Kaiser hat gelegentlich seines Besuches in Dresden dein sächsiscl>en Kriegsininister General Freiherrn von Hansen sein Bild mit Unterschrift im Rahmen ver- lielien und den (Yeneral ä Iw miitc des 2. Grenadier- regiinents Nr. 101 von Montbä durch Uebermittelnng seiner Photographie im Nahmen ausgezeichnet. —'Ihre Majestät die K ön igin - Witive erteilte am Sonnabend dein Oeslerrcichiich-Ungarischen außerordent lichen Gesandten und bevollmächtigte» Minister Freiherrn v. Braun, sowie dem bisherigen Königlich nü der ländischen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister Ionkheer van Tets van Goudriaan Abschiedwndienz. —' Großes Heil ist dem Alldem scheu Vereine wider- fahren! Die letzte N.t.nmer des „Zächs. Kirchen und Schnlblattes" berichtet wörtlich: „Slip. Tr. Meyer- Zwickan wurde in den Vorstand des Alldeutschen Vereins gewählt, oamit i» diesem Ve'-'in der Kamvf gegen den UltranrontanismnS energiscber betrieben werde." — Also soll der Alldeutsche Vineiii ein treuer Bn"deS- genosse des Evangelischen Bundes werd,, ? Uns kann es recht sein. Ob cs aber dem Alldeutschen Verein znm Renommee gereicht. Herrn S»v- Dr Meyer in seinein Vorstande zu haben, überlassen wir getrost dem Urieil aller derer, die die verhetzende konfessionelle Tätigkeit ieseS Herrn kennen. — d —* Berichtigung. In Nr. 240 und 243 der „Sächsischen Lolkszeitnng" findet sich die Behauptung: Die Dresdener Lehrerschaft habe in einer Petition an den Rat um Geivährnng. freier Fahrt ans den städtisch» Straßen bahnen gebeten und sei damit abgewieseir worden. — Dem gegenüber erklärt der Dresdener Lehrcrverein, der Vertreter der Dresdener Lehrerschaft: Obige Bel-auptring ist von An fang bis zu Ende erfunden. Es ist der Dresdner Lehrer- schaft niemals auch mir in den Sinn gekommen, ein der artiges sonderbares Verlangen an den Rat zn stellen. Dresden, den 23. Oktober 1905. I. A.: A. Ulrich, Vor sitzender des Preßausschusses im Dresdener Lehrerverein. — Wir bringen die Berichtigung gern zum Abdruck, nachdem wir allen Bestrebungen der Lehrerschaft in wohlwollender Weise entgegcnkommen. Es mag ja sein, daß dies hier in Abrede gestellte Ansuckxm an den Stadtrat nicht Vonseiten einer Lehrervereinignng ausgegangen ist, unsere Notiz jedoch hat unser Gewährsmann ans bester O nelle geschöpft und diese lautet dahin, daß tatsächlich ein Gesuch beim Stadt- rat eingegangen ist, tvelllvs den Zweck hatte, der Lebrersckian freie Fahrt ans den elektrischen Straßenbahnen zn erwirken, und ebenso, daß dieses Gesuch abschlägig beschieden wor den ist. —' Der hiesige Verein zur Hebung der öffentlichen Sittlichkeit batte am Sonnabend, den 28. Oktober, eine öffentliche Versammlung mit freiem Eintritt in Meinholds Sälen veranstaltet und einen der Vorkämpfer dieser an sich löblichen Bestrebungen. -Herrn Sanitätsrat Dr. Brcnnecke.als Vortragenden gewonnen. Ein besonders glücklicher Griff ist das freilich nicht gewesen, denn Herr Dr. Brennecke ist kein hervorragender Redner, der zn zünden und zu packen versteht, was hierbei gerade durchaus notwendig ist. Er las vielmebr in der monotonen Art eines evangelischen Sonntagsnachmittagsprcdigers einen von ihm schon früher bei der Magdeburger Sittlich- keitskonferenz gehaltenen Vortrag in etwa fünf Viertel Stunden herunter, ohne mich nur ein einziges Mol von Bei fallsbezeugungen unterbrochen zn werden. -Hauptsächlich war der Dortrag: „W ie ist der Kampf gegen die Ge schlechtskrankheiten zu führen?" eine Polemik gegen die „Toleranz" der „Gesellschaft zur Bekämpfung dci Geschlechtskrankheiten" und ihres Vorsitzenden Geh.Rat Prof Meißner, sowie eine Schilderung der bösen Naturalisten, welche für Assanierung des außerehelichen Verkehrs ein- treten. Der Kampf gegen die Geschlechtskrankheiten fei identisch mit dem Kampfe gegen die Unzucht überhaupt, bei dem Religion und Wissenschaft Hand in Hand gel-en müßten. Schließlick) wurden sehr extreme Forderungen der Kontrolle und Bestrafung der Geschlechtskranlieiten aufgestellt, die in der Praxis kaum durchführbar erscheinen. DaS namentlich aus jüngeren Männern bestehende Auditorium hörte die Vorlesung in lautloser Stille an, würde aber durch Redner wie die Pastoren Phillips und Keller in ganz anderer Weise gepackt sein. Dr. Obr. —* * Die di es jährigen St adtverordnetey- E r g ä n z n n g S w a h l e n finden bekanntlich nach dem neuen Wahlrechte statt. Es sind im ganze» 28 Stadtver ordnete, und zwar 14 Ansässige und 14 Unansässige, ans die Dauer von 4 Jahren zu wählen. Tie Vorbereitungen hier zu sind in den einzelnen Abteilungen bereits im vollen (hange. Die Abteilung .X (Rentner, Pensionäre, Schrift steller nsw.) wird in der l. Klasse (Bürger, die über 10 Jahre im Besitze des Bürgerrechtes sind), wie in der II. Klasse (Bürger, die noch nicht 10 Jahre das Bürgerrecht besitzen) je einen Ansässigen und einen Unansäjsigen, zusammen also vier Stadi>erordnete wählen. Die Abteilung 11 (Arbeiter »nd GewerbSgehilsen) inählen in gleickier Weise vier Stadt verordnete. Die Abteilung (Beamte, Geistlick>e, Aerzte. Rcchtsanwälte. Künstler und Lehrer) wählen in der l. Klasse je 3 Ansässige und Unansässige »nd in der II. Klasse je einen Ansässigen und einen Unansässige», zusammen also acht Stadtverordnete. Die Abteilung I> (selbständige Gewerb- treibende) soweit sie nicht der Abteilung bl zngehören, wäh len in der I. Klasse je 3 Ansässige und Unansässige und in der II. Klasse je einen Ansässigen und Unansässige», also eben falls zusammen allst Stadtverordnete. Die Abteilung K endlich, das sind diejenigen stiinmberechtigten Bürger, -je nach dem Gesetze vom 4. August 1900 zur Deckung des Be darfs der .Handelskammer beitragspflichtig sind, einschließ lich der persönlich hastenden Gesellsckxister von offenen -Han delsgesellschaften, Kvinnianditgesellsck)aften und Kommandit- gesellsckiaften ans Aktien wählen in der l. wie in der II. Klasse je eine» Ansäjsige» und einen Unansässigen. Die Wahlen finden voransiichtlich ab Ende November oder Anfang De zember statt, weil die Wahllisten nicht eher fertiggestellt sein dürften. Durch die Wahlen der Abteilung N dürften vier Sozialdemokraten in das Dresdener Stadtverordneten- kolleginm einziehen. " Tie „Dresdn. Nachr." schreiben: Ein sächsischer G e i st l i ch e r als G e gner des Evangelische n Bund e s. Vor einiger Zeit erregte es großes Aufsehen, so schreibt der „Freib. Anz.", daß ein sächsischer Superinten dent, ber bis dahin als dem Bund nicht abhold galt, erklärte, mit Rücksicht ans seinen nltramonlanen Patron, den Grafen von Schönbnrg Glauchau, könne er nur dann im Bunde reden, inen» sein Name nicht in die Zeitungen komme. Eben- jo großes Aussehen wird es erregen, daß der Freiherr von Tender», Pfarrer zn Oelsnitz im Erzgebirge, dem Evange lischen Bunde die Kirche nicht zur Abhaltung eines (Gottes dienstes überlasse» lmt." Es wird noch so weit konimen. daß ein evangelisck)er Geistlickstr sich davor wird hüten müssen, daß sein Name als Redner im Evangelischen Bunde genannt wird. Tie Stellungnahme des Pfarrers von Oelsnitz ist vollkommen begreiflich. Ter Evangelische Bund ist kein re ligiöser, sonder» ein politischer Bund, im Gotteslmuse ist aber kein Raum für Politik. Kvingstriii, 30. Oktober. Als mutmaßlicher Mörder der Frau verwitwete» Opitz ans Dresden wnrde durch den Gendarmen Fischer ans Nenndors der Kaionssellandreher Kändler ansgegi issen und an das Pirnaer Amtsgerichtsgc- sängnis abgeliesert. Kändler, dessen Ablieferung an das Dresdner Landgericht heute oder morgen erfolgt, leugnet die Tat. 5^orts>'N»na in 3er Beilage?- Vereittömiulr» «ct.t u. 8 Dresden. (Katholiscl)er Gesellenverein.) Heute Montag abend 9 Uhr Vortrag des -Herrn Tchnlleiters Dünnebier. Es werden die verehrten Ehrenmitglieder und die Mitglieder des Meistervereins hierzu eingeladen. Freunde des Vereins sind herzlichst willkommen. tz Dresden. Der katholische Mannergesang verein hält Dienstag, den 7. November, abends 8 Uhr in Meinholds Sälen (Müritzstraße) sein 21. Stistnngssest ab. Durch hnnioristische und Ost'saiigsvorträge wird bestens für die Unterhaltung gesorgt sein. Ein Ball mit Eotillon wird den Abschluß des Festes bilden. Näheres isl ans dem Inseratenteil ersichtlich. 8 Meißen. Da' Vertrauensniännerkonscrcl z de^ Balls- Vereins für 5>as k-ith. Deutsch!,-,?» findet Damst ig öen 3l. Oktober nicht schon um 7 Uhi, sondern erst nach der Rosenkranz Andacht, also 8 Nh»- statt tz Meißen. 30. Oktober Das gestern abgehellcne Stiftnnassest des hiesigen krihostlche» Gi-sell-iine, ej„s hatte sich zahlreichen .Zuspruchs an- der katholckchen Gein- inde und aus weiteren Kreisen zu erfreuen. Zwei lustige Stücks wurden statt gespielt und fanden allstitg-m Bcstsall. Vor a!'em hat das F-st dargetan. daß die Katholiken Meißens nach wie vor treu znsainmensteben. Alle katholischen Vereine der Stadt haben sich wacker an diesem Feste des Kolpings- bundes beteiligt. e - -.» , - »>- Im Ehescheidung-Prozeß des Prinzen Philipp von Sachsen-Koburg und Gotha gegen d-e Prinzessin Luise sprach in der kurzen V>r!and-'»i o vor d n Landgcricht der Vorsitzende die Zuständigkeit des Landoeri^ts in Gotha aus. Der nächste Termin findet <,m t Dezember statt. Berlin, 29. Oktober. Tiergartendireklor -Hermann Geitner ist Sonnabend abend gestorben. Wien. Am Sonnabend wurde im Bezirk Döbling ein Denkmal Tbcodor Körners zum Andenken an »einen dortigen Aufenthalt enthüllt. Statthalter Grar von Kiel- mansegg hielt eine Rede, in der er an die Tatsache erinnerte, daß Tbeodor Körner seinen -Heldentod bei Gadebu'ch unter dem österreichischen General Graf Wallmoden gefunden bat. Darauf sprach Bürgermeister Tr. Lueger, der »eine Rede mit den Worten schloß: Möge der Name Körners vom öster reichischen und deutschen Volke nie vergeben werden. Ast er doch eine der edelsten Gestalten des deutschen Volke», er. der sein Gan^s eingesetzt bat für die Freiheit seine» Volkes. I ! /1