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Nr. »4 22. Jahrg. Dienstag, 27. Felmmr 1922 Fernsprecher: 32722 Postscheckkonto: Dresden Nr. 14707 Acdaktion und (Keschii lastelle: Dresden«-!. 18, .tzolbeinstraße 48 »I« SLLsilche r!oirr,e»,mfl eri»«tn> »ur,eit dreimal wSLenilickc. v«,„a»vret» für Februar durch die Poit 12V» Au,e>aenvre>«i Die emgeivalteiie Petit,eile IttN ne, Mr Familiea. und P«r°turan,eiaen. Stellen. uud N!,e,ges»he nv .<« Dt« Pelil»ittellame,etle tm rodatttonellen Teil. 8S mm breit. 288 Osfertenaebülir. uic «eldilabholer lO bet Uebertenduna dtirch die Polt aukerdem Portozutchtag. Im Falte büherer uSeivali oder beim Ausbleiben occ iN>!N.-ri»e>ec»iige» ulw. erlilcht jede Verpflichttiug aus Lieferung der Zeitung sowie irrsüllung von Anzoigen-AusirSgen und Leittnug von Schadencrtah. 4NNH7 SvrechstiindederRedattiontS—«Uhr nachm. Nicht auSdritikltchziiraikverlanate und I Für undeutlich geschriebene sowie durch FornPrechec ausgegebene An,eigen lL-I1tzLl1il1Is>Nik1 Ivv 211« mi, Rückporto nicht versehene EinsendmigeuandieRedaktion werden nicht auibewahrt. I können wir die «eramwortlichkeit tür die RichtigleU des Lertes „ich, überuebmen. Ninahme voti L'etchüUSanzetgeu bis I« Uhr. von Familienan,eigen bi» > l Uhr vormittags. — Anuihmeitellen ui DveSseii: SchmtdUtche Buchhandlung Inhaber P. Aeck Schtogltrnäe r>. tu htaiitien: Frau, "ur "k l t>er Petrtiirche i M »Willi! Limburg besetzt Frankfurt tim Mai». 25. Februar. Das zu», Direktions- bezirke F-rantsllrt a>u Main gehörige Limburg au der Lahn ist hcitte früh um acht iihr vau den Franzose» beseht worden. Ein- griffe in den dortigen Eisenbahnbetrieb fiud bisher nicht erfolgt. Der Naubzug nach Warme Gelfculiich.il. 25. Februar. Die Bahnhöfe Wanne und Ziert' linghauseu. die. gestern von den Franzosen beseht worden sind, find wieder frei. Die Franzosen habe» bei ihren Abzüge vierzehn Lokomotiven, vierzig Personenwagen, sechSnndvierzig Packwagen und hnndsrisechzig mit Kvhlcn und Eilen beladene Güterwagen Ivcggeschasft. — In Brackel wurde von den Franzosen gestern Abend um sieben tlhr bis heute Morgen sieben llhr der gesamte Eissnbahnverkeitr gesperrt. Eine Begründung für diese Mast" nähme liegt nicht vor. Zur Besetzung von Köniqsw'nter Köln, 20. Februar. Die Besetzung von Königswinier er' folgte voil Oberknssel ans durch vierzig Mann Kavallerie und etwa sechzig Mann Infanterie. Weitere hundert Mann wurden von einem Dampfer gelandet. Die Kavallerie zog sich abens gegen einhalb sechs Uhr wieder zurück. Die Jnsanterie hüll das Rat haus, das Zollamt und den Bahnhof beseht. 12,8 Milliarden «eruubt Aus dem Bahnhöfe Hengstei sind 12,8 Milliarden Neichsbank- gcid voll den Franzosen „beschlagnahmt" worden. Auster den Banknoten gehörte» zu diesem Transport auch Nolendruckplatten, die den Franzosen gleichfalls in die Hände fielen. Die ganze Sendung wurde ans einem Abteil dritter .Klasse geraubt, wo sie von zwei Beamten der Reichsbank bewacht worden war. Die Herstellung von Banlnoten mit Hilfe der geraubten Druckplatten — die nalürticy vollkommen rechtswidrig und einfache Falsch münzerei wäre — ist den Franzosen technisch nicht möglich, weil sie weder über das notwendige Banknotenpapier verfügen oder «s Herstellen können, noch auch im Besitze der NnmcrieruiigSinaschiueic sino. die für die Banknotcnherstellnng gleichfalls nicht entbehrt werden können. — Die geraubte Geldsumme war für die Ver sorgung der Kölner Jone mit Zahlungsmitteln bestimmt. Wird sie nicht znrückgegeben und must die Reichsbank neue Sen dungen, die ja ebenfalls der Gefahr der Beraubung auSgcsetzt wären, einstellen, so müssen sich alsbald in der Entlohnung der Arbeiter der Kölner Zone beträchtliche Schwierigkeiten ergeben. Von diesem Standpunkte ans interessiert, wie die „Boss. Ztg." berichtet, die Angelegenheit auch die Engsänder. Man glaubt hier erwarte» zu dürfen, dan alsbald ein englischer Schritt erfolgen wird, um ähnliche Vorfälle in Zukunft z» verhüten Und auch die Rückgabe der gestern geraupten, für Köln bestimmten ReichSbanknoien zu erreichen. -D?e Beute auf einem Essener Bahnhof Esse», 25. Februar. Die Besetzung des Berschiebebatznhofs Essen-Frintrop erfolgte mit einem Aufwand von acht Tunis und mehreren Maschinengewehren. Soweit festgesteüt werde» konnte, sind 10 Lokoinouvcn, sechs Züge, ein Gerätewagen nno 130 Waggon Kohlen weggenommen worden. Die Güterschuppen wurden erbrochen und Stückgut in grosten Mengen fortgcfüiirt. Lin Waggon mit Mehl wnrde ansgeplündert. Die Bureaueinrich tungen würben kurz und klein geschlagen und die Eisenbahner von 1,15 bin 7.30 llhr frstgetzalte». Die Arbeiterschaft durste sich nicht umziehen und wnrde in der ArbeiiSlleidnug nach Hause gejagt. Einzelne Arbeiter, die ausbrachen, wurden eingesangen und zwei Stunde» lang an die Wand gestellt. Die Eisenbahner- uniformen wurden entwendet und von den Franzosen angezogen. DieZcrsLriruuZenindcrBochumerHonÄTlslrammer Bochum, 25. Februar. In der Nacht znm Sonnabend gegen 12 Uhr erschien ein sranzöstsches Trnppenanfgebvt vor dein Ge bäude der .Handelskammer i» der Scharnhorststraste und drang in das Gelände ein. Die Alten wurden ans den Schränkeil tzer- anSgerissen n»> auf dem Fustboden verstreut. Alle Schränke wurden erbrochen: auch die der Beamten wurden durchsucht und die Wertsachen mitgeiiomnic». — Die von den Franzosen ange- richteten Zerstörungen stellen alles bisher Geschehene weit in den Schatten. Die Geldschränkc wurden gesprengt Ein Geldschrank wnrde mit den gesamten Geldbeträge» weggeschleppt, die Gar dinen von den Fenstern gerissen, die Acten ans die Straste ge worfen und zum Teil inilgenvinmen, alle Schränke erbrochen und die Wertsachen geraubt. Die Teppiche, darunter rin grosser Tep pich im Sitzungssaale der Kammer, der einen Miliionenwert bat, wurde» zerschnitten. In Oelbildern wurden die Gesichter und die Ehrenzeichen zerfetzt. Ein BiSmarclbild und ein Kaiserbild wurden geraubt. Gleichzeitig wurden auch in der Privat,vohmnig des Geschäftssührers der Handelskammer zwei Klubsessel und tue Weinvorräte geraubt. Ans der Wohnuctg des Rechtsanwalt wurden et» Fahrrad und ein Klubsessel mitgenommen. Auch dein Haus meister wurden Lebensmiltelvorrat« geraubt. Der Gashah» wnrde aufgedreht. Eine Denkschrisk der Reichsreg ierunq ,, Die Rechtswidrigkeit der französisch-belgischen Invasion Die in den verschiedenen deutschen Protestnoten bereits sestgestcllte Rechis- und BertragSwidrigkeit der französischen und belgischen Sanktionsmaßnahmen ist nunmehr von der Reichs», regiernng in einer Denkschrift, die. an die Regierungen aller Sig- iratarstaaten des Vertrages van Versailles außer Frankreich und Belgien ergangen ist, erneut an Hand der Bestimmungen des Friediiisvertragrs, dcS RheinlandabkommenS i.ird der allgemei ne» Regeln des- Völkerrechtes in, einzelne» nachgewiesen worden. Bei der Erörterung der Einzelfragen stützt sich die Denkschrift auf ein grundlegendes Werk des Franzosen Robin, „DeS occnpa- tionS militaircs^ en dchorS deS occupationS de guerre", Paris 1913. Die Ausführungen Robins bedeuten die denklmr schärfste Verurteilung des Verhaltens der französischen und belgischen OklnPak1onSbc-ihörden,„ Die Denkschrift wird auch den Reglern:,- gen der Nichtsignalarsiae.p.n des Versailler Vertrages zur Kennt nis gebracht werde». In seinem Bestreben, der Rnhrattion das Mänieicben der Recbtmnstigken umzi.hänge», such! Frankreich mir alte» Schttauni Verfehlungen der deutsche» Reichsrcgicrnng fest m stellen, die dann zur Begründung der französischen „Rechtinäßigkeil' i rr hatte» solle». Da ihm das bei der .-.iitzef'» Kienen Rechlm-ißigkeii der deutschen Anvrdiucngen nicht gelingt. so n mmt Frankreich Veranlassung, allenthalben nach "en deutschen .Verschlungen" zu schnstsjelit. ^-o har der sranzöüpche Konsul in Kattowip iniige- tcilt, daß der deutsche Generallonstil in dieser Staat die An-- wcisung erhalten Hai. polnischen Arbeiter» keine Sichtvermerke für die Durchreise nach Frankreich zu erteilen. Ebenfalls soll die Warendurchfuhr von Polen narb Frankreich und Belgien gleich, falls von de» denischen Behörden verweigert werden. Mit der bekannten Entrüstung teilt das französische Ministerium des Auswärtigen der dentschci, Botschaft in Paris in einer Verbal note mit, daß diese Tatsachen Verlegungen der Arcikel 278 und 32t des- Friedensvertrages daistellen. Tie Behaupln'ig des Quai d'Orsap sind natürlich nichts als plumper Schwindel. Die deutsche Botschaft konnte natürlich im Gegenteil in ih.-r Anlworc dein fron chsische,, Ministerium des Auswärtige» erwidern, daß der deutsche Generaikvnsnl in Kattvwitz ansdrücttich von seiner Regierung angewiesen worden ist, Sichtvermerke ausz-istellen, wenn feststeht. daß sie tatsächlich für die Durchreise nach Frank reich bestimmt sind. Was- die Wareiidilrchsnhr anlangt, so liegt eine allgenieine Verweigerung der Durchfuhr durch die deutschen Behörden nicht vor. Infolge des franto-belgischen Einbruch,-- in das Ruhrgebiet mußte der Güterverkehr ans den deutschen Eizen- bahnen stark herabgesetzt werden. Voip diesen Einschränkungen im innerdeutschen Verkehr konnte der Durchgangsverkehr na turgemäß nicht unberührt bleiben. Ta nach Artikel 321 des FriedenSverirages- der Durchgangsverkehr nur ein Anrecht auf gleiche Behandlung wie der innerdeutsche Verkehr hak, liegt ein- Verletzung des Artikels nicht e>.,r. Im nor gen liegt ein großer Widerspruch in dem Verhalten der französische» Negierung, die anf einer peinlichen Einhattnng der Bestimmungen des Vertra ges von Versailles bestehen zu könne» glaubt, während sie cS zu gleicher Zeit durch Lahmlegung des Eisenbahnverkehrs in den besetzten Gebieten der deutschen Regierung »nmvgiich macht, ihre übrigen internationalen Verpflichtungen hinsichilich des Durch- reiscverkehrS einzuhalten. Bei dieser Gelegenhe-.c verdien! an.» aus die Rechis-brüche der Rhcinlandkommission von neuem lnngewiese» zu werden. Das ganze Spstein von Verordnungen, die das WirtschastSleben in den besetzte» Gebieten erdrosseln und gleichzeitig Zahlungen für die Invasions-mächte erpressen sollen, ist völkerrechtswidrig und rechtsungültig. Niemand darf diesen Verordnungen Folge leisten. Jede Zoll- und Steuerzahlung, jede Ans-snhrabgabe. Ne den Kassen der Okknpalionsorgane znsließt, jeder Antrag, der bei einer solchen Behörde ans Grund jener Verordnungen gestellt wird, bedeute! ein Verbrechen am Vaterlande. Wer von den Gegnern beschlagnahmle Waren an sieb bringi, wir» wegen Heh lerei bestraft. Ei» solches- Verhalte» ist Landesverrat. Die Reichsregicrnng h,n erneut Veranlassnng genommen. an"d"ücklich jede Besolgii'g dieser Anordnungen zu verbieten. Die Goldanleihe Vcrli», 25. Februar. Amtlich wird mitgeieilt, daß in einer Kabinetts-sitzi.-ng am Sonnabend der Entwurf eines Gesetzes über die Beschaffung von Mittel» zur Bildung eine-:- Devisenfonds angenommen wnrde. ES soll eine Schatzaiiweisnngsanleihe in Höhe vo» 50 Millionen Dollar zur Ausgabe gelangen, damit da^ Reich einen jederzeit greifbaren Vorrat an Devisen gewinnt, dessen es zur Stützung der Währung bedarf. Aus diese Weise sollen die in der Privaiwirtsciiaft vorhandenen Devisen, soweit sie nicht für laufende Verpflichtungen gebraucht, dem allgemei nen Interesse dienstbar gemacht werden. Der Inhaber von De visen erhält damit die Möglichkeit, die Devisen in ein gleichwer tiges Papier ninzntauschen, da? vor den Devisen den Borte,! hat, daß cs- bcleihtzar -.st. Die Einzahlung soll in ausländischen Devisen oder ausländischen Noten erfolgen. Die Einzahlnng in amerikanische» Dollars- ist nick» znr Bedingung gemacht: eS wer den unter enisvcechender Ai-rrclnni»g aiich andere hochwertige Valuten geleistet werden können. Ein Er!atz des Reichsyvstnnnisters Der ReichSposttninister veröfsentticbt im Nachrich -uoiatt des- Reichsposttninislerinms folgenden Erlaß: ,.In dem schweren Abwelukanivse. den Volk und Regierung nunmehr schon länger als e-»en Monat gegen die Vertrags- und völkerrechtswidrige» ttei'crgriffe der Besatzungsor,ga»e in den Einhrnchgehietcn wie im altvesetzie» Gebiete führe», stehen die Angehörigen der Reichs-Past- und TelegrapheilveUvaltiing mit in der ersten Reihe und haben in vorvildl-chcr Weise die :: sie gesevicn Erwmrinngen erfüllt. Durch zähen Widerstand nt e? ihnen bisher gelungen, die feindliche» rechtswidrigen Zumittun- gen und Absichten i.nwirksa»i zu machen und eine», wenn auch eingeschränkten Verkehr zu ermögliche». Keine Verspr chnngen oder Drohungen der Feinde, keine Leiden und Entbehrungen, selbst die Rücksicht auf Leven und Gesundheit oder der drohende Verlust der Heimat für sich nnd ihre Familie haben diesen Wider stand zu erschüttern bermocbt. Bei der znuelvuenden Zahl der jenige», die ihre treue Pflichterfüllung mit ich,oerein Leid be siegeln müssen, ist cs mir nicht mehr möglich, ihnen wie vwher i, jedem Falle den Dank und die Anerkennung der Verwaltung ans zuspr.'chen. Ihre Namen sollen aber znni Zeichen meines Dan kes. als Ehrung ihrer Pflichttreue und als- Vorbild für ailc An- gehörigen der Reichspost und Telegravb.'nverwalttmg iach den hier emgehendr» Meldungen im Nachrichtenblatt des- Rmchspost- nnnistenninS fortlaufend bekannt gegeben werden.' Anschließend werden in einem ersten Verzeichnis d e Na men von 80 P> osk- und Telegraphenbeamten nufgesühri, d e von den Franzosen verhaftet, ansgewiesen oder in Freiheit-.-- und Geldstrafen genonnnen worden stnd.,^ Die sächsische NcaieL-rrnaLkrise " Wohl noch nie bat die S o z i a l v e m o t r a i > e so öeai- lick» ihr eigen!!ichcs- Gesicht eulhüUi, »o b nie ihre Priiiziplost,'-. teil und ihren ..ideellen Gehalt" in so ttägttchcc Weise ins- Lich. gerückt, als in Viesen letzte» Wochen nach dem Aücttritt der ie zialisttsch i0!»»-!>nistischen Regierung in Sachst-». >!nd man ue: gehe nicht, Sachsen die Hochburg des Sozialismus, das die EIN: der sozialistischen Miliz stellt, doch n-obi nicht »nr n> ptwusther. sondern nicht minder in geistiger Beziehung Die Komm», nisten haben plötzlich den sozialistischen Brüder,- de» Win,- ans de» Segeln genommen. Das RegiecungSsch ss ist wieder -ni-- mal feslgesahrcn und ist ohne fremde Hilfe n'-bl mehr vorwärm zu bringen. Es ist nun einfach rührend, in den maßgebend-,' ZcitungSdebatlen das sozialistische Liev-s-wcrben >ii> die Hule und Gnade der Herren Kommunisten zu verfolgen. Daß sich du stärkste Partei des- sächsischen Landtages- in so erbärmlicher Wei'I vor den Radikalste» der Radikalen bttislehend -md hnfesnche» anffül'rt, muß sclbü dan» als- eine sonderbare polnische ..Stärke nnd Ileberzengnng von der Richtigkeit der eigenen Sache an- muten, wenn man nach Maßstäben der sächsischen Politik di-e Dinge beurteil!. Das; die vernünftigen Kreise im sozialisiisthen Lager über die einzige Möglichkeit der Regierung:b-iideng unter den omm.- lenden l'mstäudcn nicht im unklaren sind, bewies- cm in der „Dresdner V o l k s z e i t u n g" erjchieuener Artikel des Genossen Stark Bethke, der endlich ar.-S der gegeiia-eirti gen Lage die Konsequenz zog, daß als letzter Answeg ans de! Regierungskrise nur die Frage der Koalition mit bürgerlichen Parteien übrig bleibe, die sich auf den Boden der Repnbtt! stellen. Der Arulel bedeutete daS ersle Anzeichen einer allmäh lich beginnenden Götterdämmerung iiiiler de» sozialisii'cheii Fü' rern. nachdem eine zweimalige Miiiifterpräsidentenwnbl von de: lliinachgi.'bigkeit der Kommunisten beredtes Zeugnis abzeleg'. hatte. Tie „Dres.dner Volkszeiinug" scheint sich aber nnt diese: Meinungsäußerung noch nicht ganz ahiindei, zu können. Denn sie hielt es trotz aller Absnhren von kommi.i'.islisckier Seile für gut, nach deni Muster des unabweisbaren Schacherjuden in herz erweichenden Tönen noch ein weiteres- Mal die Komnrilinp.» um Erhörung und Umkehr an'milchen. Die Taktik, deren man i cki hierbei bedient, ist lehrreich und ainmüsaut zugleich Ans de-' einen Seite sagi man den Unerbittlichen die Wahrbeu in der! c- Brocken, die alles- andere, nur nicht liebenswürdig sind. Il» Verhalte» wird als der schlimmmste P a rieieaoi ? nr n . als bloße A g i l a t i o n s s n ch i gebrandm >: li: man stellt rie> gründige Meditationen an, ums- wohl dem Trotz und Dickkovf de. drüb.-ii verschuldet haben könnte: man ze,k! in- schließlich in den selbe» Alemzr.ge der Borniert keil mii weichem Recbie. sei ganz dahingestellt, da in gewissem Suine der KonminniSninS nur die volle Konseguenz der avsnrden sostalisiischen Ideen dar- stellt. Das hiiidcri aber avsoln! »iclil, ans der anderen Seile den Gedanken an die-kleine .a.oaliiion, die ja in Wirk! mk..! doch nur die Verschleierung der große» darii-m-'. al > rlsch hii,-.»stellen. Im Gegenteil, die Anhänglichkei! an die ..pol iinee Bornierthei' ist immerhin noch stark gem,.:. Ni» iioc!nn>'!S vor den Koinnrn- nislen zu Kreuze zu kriechen, die durch eine gesthiclre Taktik ge zir'iliigei! werd-n sollen, mit der VSPD. eine gem-:i:i>-ii»e Lin- ciiizieschlageii. Und das Z w a n g s n, i l l'e l bierzn. das die Verfechter der politisänni Freiheit ergreifen sollen : „Wir müsst'!' die Kommunisten mit ihrer K a t a st-r o p h e » p o l i i i 5 v.n ihren eigenen Wäbleri: ins Unrecht versetzen. Das erreichen wir aber nur, wen» wir ihnen Konzessionen machen." So zu lesen im Iabre >0-231 K a ! a st r o p henvolitik da? Heilmittel unserer Zeit! Als ob wir nicht schon bis znm Weißbluten unter der Kaiastrovheiivoliiik des rachednr'tigen Frankreich -,» leiden hätte»! Ale ob wir jemals so iuichibar ilahe am verhängnisvollen Abgrund der größten Katastrophe de-' Abendlandes gestanden, du bringt es eine sächsische Regiernnas- Partei fertig, znm Zwccke der Belehrung einiger irregesüknler Politiker dein sächsischen Volke ein.- Katastrophenpoliiik znzn- inuteii. Das schlinunste aber dabe, ist. daß die Massen der so zialistischen Wählerschaft ans joieo.' Führer ibr ganzes Verirai.e > setze». Entweder man weiß noch nich;, was Katastrophe bedeutet, oder man ist lind bleib! i» politiei? ein unmündiges Kind. Unter solchen Umstanden braucht »»an sich über manche, der oisb-rigen Regiernngshaiidliingen nick't mehr pn wnndern. inan sieh! jetzr auf jeden Fall, ans welchem Boden sie gewachsen ,'uid. De? wei tere» Hai inan ans sozialistischer Seile ci» R e g , e r » n g s p r c>. graut!» gufgestellt. Unter starke. Bctoirnng der versajsnngS- rechttichen Grnndlagc sprich« man von Forlsetzung der piainnäßi- gen Vergesellichasti.iig der Wirischail. von Einführung landre-chi- licher Prangerlircisen für Wnck'er und Schieber — worüber stch sebr ivoll reden ließe - . »nd vo>i cnergächer Fortsetzung der Demokratisierung der Verwaltung. Ans ki.ftnrellem Gebiete umgehende Rcsr.mi des E b e s ch e i d u n g s r e ch t c s »ud der Vorschriften über die Stellung der unehelichen Kinder nnd endlich bei der weiteren Hincms-zägernng einer Reichsgesctz- geb» »g bez. der Trenn r.'» g z w i s ch e n K i r ch e n a d.