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1892: 122 030 000 Kilogramm; im Jahre 1902 dagegen 171 430 000 Kilogramm. Das bedeutet also eine Zunahme von rund 50 Millionen Kilogramm oder 40 Prozent allein im Jahre 1902. Demnach nimmt das deutsche Volk jährlich 2 125 000 Kilogramm Koffein in sich auf! Dazu bemerkt Dr. Stoll: „Bedenkt man nun aber, daß schon 0,5 Gramm Koffein, auf einmal genommen, genügen, um schwere Ver> giftungserscheinungen hervorzurufen und rechnet man die im Jahre 1902 konsumierte Koffeinmenge in solchen Vergif- tungsdosen. so hätten sie ausgereicht, um auf einmal rund 4 000 000 000 (4000 Millionen) Menschen zu vergiften, also mehr als die 60 fache Zahl der ganzen deutschen Bevölke- rung." Für die beiden Herz- und Nervenschwacher Alkohol und Kaffee empfiehlt Dr. Stoll andere gesundhcitsdienliche Getränke, als deren wichtigstes der Malzkaffee (System Kathreiner) zu nennen ist. Es kann jedem nur dringend ge raten werden, die Stollsche Schrift selbst zur Hand zu neh men, um daraus praktischen Nutzen für seine Gesundheit zu ziehen. v Schiller im 14. Jahrhundert. Bisher konnte inan den Stamm des Dichters Schiller bis zu einem Stephan Schiller aus Neustadt bei Waiblingen zurückver folgen mit erstmaligem urkundlichem Beleg vom 10. No vember 1639, also bis in die Zeit des 30 jährigen Krieges. Nunmehr ist es Tr. Maier in Pfullingen gelungen, den Wurzeln des Geschlechtes bis in das 14. Jahrhundert nach zugraben und er veröffentlicht seine Studien in dem soeben erschienenen Heft 2 der Württembergischen Vierteljahrs hefte für Landesgeschichte. Danach wären den jetzt bekann ten fünf Generationen vor dem Dichter sechs weitere vor zusetzen, die älteste würde in Grunbach im Remstal zu Hause gewesen und ihr Vertreter etwa 1380 bis 1390 ge boren worden sein. In den Wirren des 30 jährigen Krie ges scheint dann die Familie sich abseits der großen Heer straße in Neustadt bei Waiblingen angesiedclt zu haben. Fast ebenso weit bis 1420—1440, kann die Familie der Mutter, die eine geborene Kodweiß aus Marbach war, hin aufgeführt werden. Viele Ahnen des. Dichters väterlicher- imd mütterlicherseits waren Bäcker. Damit ist die frühere, allerdings in Fachkreisen bereits ausgegebeue Vermutung, als könnte Schiller von der sreiherrlichen Familie von Hardem bei Frciburg abstammen, endgültig zurückgewiesen. v Ein F e l d p o st b r i e f a n Blücher, geschrieben von dem Schornsteinfeger Keller aus Schweidnitz aus dem Jahre 1814, wird der „Voss. Ztg." mitgeteilt. Das merk würdige Schriftstück lautet: „Allerunüberwindlichster Feld marschall! Herr General Vorwärts, Erzellenz! Liebwerte ster Herr Blücher! Verzeihen Sie, Erzellenz, daß ich als unzeitige Geburt es wage, an Sie zu schreiben; aber ich kann mir nicht helfen, es ist wegen meinem Traugott; ich bitte Sie um alles in der Welt, liebster Herr Blücher. Exzellenz, General Vorwärts, was ist das für eine infame Konfussion mit dem Feldpostamt: ich habe meinen Traugott bei den Gardejägern, er kennt Ew. Exzellenz Vorwärts ganz genau und gut, schon zweimal habe ich ihm Zulage geschickt, und er hat nichts bekommen. Ich bitte Ew. Exzellenz demütigst, korrigieren Sie die Kerls doch einmal, aber nach alter preußischer Manier. Sie verstehen schon, wie ich es meine, das wird gewiß helfen. Denn es ist um die Schwere- not zu kriegen, wenn man den Kindern, die für das Vater land streiten, was schickt und sie nichts bekommen. Ew. Exzellenz werden den Kerls doch ein Donnerwetter auf den Hals schicken: deshalb habe ich es Ihnen geschrieben. Denn ich weiß, daß mit dem Alten nicht viel zu spaßen ist." v Ein katholischer Bischof und Held, Msgr. Favier, ist am Dienstag, den 4. April, in Peking nach 40 jähriger eifriger Missionstätigkeit in China gestorben. Der Verstorbene hat als katholischer Bischof von Peking, der Hauptstadt des Chiuesenreiches, sich in heldenhafter Weise während des Boxeraufstandes im Jahre 1900 ausgezeichnet durch die Verteidigung der Peitang oder Nordkathedrale in Peking, welche durch neun Wochen hindurch gegen tausende wohlbewafsneter Fanatiker, von den Lazaristenmissionären. Verstärkt durch reguläre chinesisch Truppen mit Artillerie, mannhaft unter seiner Leitung verteidigt wurde. 24 Tage hindurch wurde die Kathedrale, welche 3000 Christen uiänn liehen und weiblichen Geschlechtes Schutz gewährte, aus schweren Kruppkauonen bombardiert, gegen 2000 Granaten und andere Geschosse gegen sie abgefeuert und Raketen und Feuerkugeln geschleudert. Wieder und wieder griffen die Borer, angeführt von singenden Buddhistenpriestcrn, den prachtvollen Marmorbau der Kathedrale an, der nur durch vierzig Marinesoldatcn und einige hundert chinesische Kon vertiten verteidigt wurde, welche bloß mit Sperren be waffnet waren. Immer aber wurden sie mit schweren Ver lusten znrückgeschlagen. Die „Garnison" schmolz auf 23 'Mann zusammen und die Nationen waren auf die deutbar geringste Menge von Nahrungsmitteln herabgesunken, als der Geschützdonner der Verbündeten gehört wurde und am 15. August die Belagerung der Kathedrale ein Ende hatte. Sein Tagebuch hierüber bildet ein wertvolles Dokument für die Weltgeschichte. Den Bemühungen des eifrigen und hoch angesehenen Bischofs gelang es, die Kathedrale in kurzer Zeit wieder auszubaueu, in der der heldenmütige Bischof nun seine letzte Ruhestätte finden wird. v Interessant ist die Zusammenstellung der bisherigen russischen Verluste, wie sie von russischen Zeitungen nach den offiziellen Taten gemacht worden sind. An Toten, Verwundeten und Gefangenen, sowie an Kranken haben die Russen insgesamt 430 000 Mann verloren. An Geld be ziffert sich der Verlust einschließlich der Ausgabe für die mandschurische Bahn und die Befestigungsanlagen in Pon Arthur und Dalny sowie für die verlorene Flotte aus eine Milliarde 800 Millionen Rubel. die „schlechteren Hälften" ihre Hausfrauen zu bezeichnen pflegen, sind mannigfaltig. Die einen sagen kurztveg: „Meine Frau", die Gemütlichen: „Meine Alte", viele: „Meine Gattin", manche: „Meine Hausehre", höchst wenige aber sagen: „Mein Weib". Trotzdem ist gerade diese Be zeichnung für eine edle Frau die ehrenvollste, und es gibt namentlich zwischen Gemahlin und Weib einen feinen Unter schied. Kaiser Franz I. von Oesterreich hat denselben tref fend gekennzeichnet. Als man ihn nämlich einmal fragte, wie cs ihm in seiner vierten, mit der bayrischen Prinzessin Karolina Augusta geschlossenen Ehe ergehe, da antwortete er im gemütlichen, echt wienerischen Dialekt: „Bi dato Hab ich lauter Gemahlinnen g'habt; jetzt Hab ich, Gott sei Dank, ein Weib." v Eine erstklassige Geschmacklosigkeit ist eine ..Kinderausstellung", die am 18. April von 8 bis 10 Uhr in den Germania-Sälen in Berlin stattfindcn soll. Es werden Kinder ausgestellt, die nur vegetarisch ernährt sind. In den ernsteren vegetarischen .Kreisen empfindet man cs wohl, daß eine solche Ausstellung, die bedenklich einer Mastviehausstcllung gleicht, der Sache schadet und die Kindesseele entwürdigt. Bnchertisch. Stimmen aus Maria-Laach. Katholische Blätter. Jahrgang 1905.. Zehn Hefte 10 Mt. 80 Pf. (oder zwei Bände z» je 5 Mk. 40 Pf.). Frewurg im BreiSgau. Hcrdersche PerlagShandlung. Durch dir Post und den Buchhandel. — Inhalt von Heft 3: Der Schutzheilige deutscher Jäger- (St. Beisiel 8. 3.) — Bon Mandschurija nach Port Ärihnr. II. (Schluß.) ,A. Huouder 8. 3.) — Konfessionelle Bevölkerungsbewegung in der Schweiz von 1850—1900. II. (Schluß.) «H. Ä. Krose 8. 3.) — Religiöse Charakterbildung. (Pt. Meschler 8.3.) — Der spanische Humorist 0. Joseph Franz de Isla 8. 3. III. (Schluß.) Ä. Baumgartner 8. 3. — Rezensionen: VUemetzrieder, Das Gencralkonzil im großen abendländischen Schisma (Ö- Pfiilf 8. 3 ); Kalknla, Die Maurinerausgabe dcS BuguslinnS (E H. Kneller 8. 3.); In^olä, Ilmtoiro <Io I'vtiition Lönödjol.iiic' >Io 8aint .5>i<-lmtin (C. A. Kneller 8. 3.): Pilatus (B. Aaumann), Der IcsuitiSmus (M. Neichmann 8.3.); Vloe-Var^li«, It>.-I>^i>i>iv Elmrilnblo (B Cathrein 8. 3.); Ningholz. Geschichte Ses Fürstlichen Brnediklineististcs U. L. F. von Einsiedctn (O. Psiilf 8. 3.). — Empfehlenswerte Schriften. — Miszellen: Die Landcsapostcl Livlands in der kirlichen Verehrung. Magazin für volkstümliche Apologetik. Jährlich 12 Hefte Preis .45 3,20. Venlag von Friedrich Alber, Ravensburg. — Der dritte Jahrgang dieser MonntL-sei risl liegt i nn mit dem soeben erschienenen 12 Heft vollständig vor. Es enlbäll wieder sehr be achtenswerte Aussätze, wovon ciwälmt seien: I'. Roh, Ilcber den Dekalog. — Eine Goetheschc Apologie des Katholizismus (Feier- feil). — Der Aufenthalt des Vpvsiclsmstcn Petins in N> m (Docr- genS). — Protestantische Winnisie und Einigungsbestrebungen (Kley). — Die Abwehrakliv» der Katholiken Oesterreichs — Pro testantische Verteidiger der Jesuiten. - Ilm ihier Auigrke, deren hohe Wichtigkeit für unsere Zeit allseitig anerkannt wird, vollauf gerecht zu werden, bedarf die Zeitschrift einer immer weiteren Verbreitung in allen Ständen. Abonnieren kann man bei ollen Postanstallen und Buchhandlungen iowie direkt beim Verlag. ^ Um unliebsam« Verwechslungen ru vermeiden Z teilen wir unserer geehrten Lliontel mit, ässs unser Kkllkll kÜ» XliüMIMN WIMM sowie f. raiindsßLmüung, wio füllen öer TLknv m. 6olä, 8i!lis»', boi-rellsn eto., sioli 8öit 4 Isbron nur V/allstessss 2S, I., besinnet vorher circa >00 lalies im lkitterkok. «öllkkk L «LU8VOU.0 vormals laknarrt llönger L 8ohn. Cnlmbacher Hof ^ keliti Kiers. ^ Lresäsu, 5Lklo8L-8tr. 22. kliLiz, »eilöktisln Sanlk» Lsskksus IZresiIen- ^ , Vüpfoi'- H/IO direkt am Kgl. Schloß, Hoflheater ». Dampfschiffstativn. Ständiges Vrrkchrslokal des wendischen Vereins „Jednota". ?ein>ivli osuksns ^nemlsvlirimmsk- von 1 ß/IK. sn. E»»1er Mitlrgstilch zu kleinen Ereilen. 8805 Inh.: n Restaurant „Zum Nordpo» » e 29'.:! Philipp Poch irrimpisl'Iie 8ti'ri88v 25/27. H ff. Viere. 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