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bei den Vertretern der Regierung gefunden. Weshalb fürchtet sich denn die liberale Presse vor der Verkoppelung von Militärpensionsgesetzen und Reichsfinanzreform, wer beide gut niacl-en will, muß sie zusammen verabschieden, daß das Zentrum auch nur eine derselben in den Orkus rverfen wollte, halten wir für ganz ausgeschlossen; cs will beide Vor lagen in brauchbarer (Gestalt verabschieden. — Auf der Tuche nach einem Reichstagsmandat ist der nationalliberolc Laiiblagsabgcolüiirte Dr. Fricdderß, und nirgends kann rr mttrl kommen; so oft in der letzten Zeit ein nationalliberales Mandat fiei wur-'-e. ist derselbe als Kandidat genannt worden, kürzlich für Kalbe Ajäicis- leben, aber der Wahlkreis lehnte thn rundweg ab. Rach dem Tode des Abg. Wallbrecht wurde er sofort wieder als Kandidat genannt, aber er siegle auch hier nicht. Die Nationalliberalen haben nun für den Wahlkreis Hameln- Linde den Lohu Benningsens, Gouverneur a.T.v. Bonningien, ausgestellt, der auch angenommen hat. Dieser Kreis ist seit in den Händen der National'.ihrralei!. Wenn aber die Welsen und der Bund der Landwirte mit ein- ander Hand in Hand gehen, so können sie nur Leichligke't den Rationallibinaleu au; der Stichwahl mit dem Sozial demokraten verdrängen und so das Mandat erobern. Rach unseren Informationen sind auch shon Schritte geschehen, um einen solchen Kompronriß anzlibahnen. — (kiuc Uerhöhunng des Fanatismus in Wiirttcurber.q enthält ein Feuilleton des ./Verl. Tagcbl ", Thronfolger- Sorgen. Stuttgarter Indiskretionen von Heriele." Da liest inan: Was wissen nun dir Wnrllemberger überhaupt von Herzog Allnechl? Biel Sympathien bringen sie ihm nicht entgegen, er bringt die katholische Linie ru.f den Thron und es gibt manche, die da sagen: Lieber preußisch als katholisch werden! Die a!:>; Geichichte von dem ^ kleineren Nebel. Und es gibt auch viele im Volk, die vor . des Herzogs Toc>mbcsteignag bangen, weil sie glauben, ^ daß er ihnen ihre Kirchen, die ehedem einmal katholische > waren, wieder sortnehmen lassen würde. Sie raunen sich ! zu. die Jesuiten hätten dem ventorbenra Söhnlein des ! Königs Gift gegeben und auch der jetzigen Königin ein : verderbliches Tränklein gemischt, damit die „Katholischen" ans den Thron körnen. Das ist alles absurd, gewiß: aber i es spiegelt dort» die Vollgefühle wieder. Der Herzog gilt > nun einmal für bigott und wird diesen Glauben nie er- ^ schüttern können, wenn er auch noch io viel Pastoren > empfängt »ad für die Herren seiner Kirche — des Ein- l drucks halber — selten zu sprechen sein soll. Nur einen ! sympathischen Zug läßt man bei dem Herzog gelk-m -- s das selten reine Familienleben, daS er geführt, ehe der ! Tod die gütige Iran von seiner Seite nahm, die nicht bloß die Mutter seiner blüh.mdrn Kinderschar war. sondern die einzige Persönlichkeit seines .Hanfes, die es verstand, die Zuneigung, das Vertrauen deL Volkes zu gewinnen ! und da alles gewiß auch langsam an? den Gemahl binäber- geleitet hätte. Die deutsche Anti Duell Liga veröffentlicht die An träge über Aendermigen des Strafgesetzbuches zum Zwecke der Bekämpfung des DnellnMvesens. Es wird eilte wesent liebe Erhöhung der Geldstrafen und Kniiinlation von Geld und Freiheitsstrafen bei Beleidigungen und Verleumdungen gefordert. Bei einer Bestrafung wegen Verleumdung solle» i die bürgerlichen Ehrenrechte aberkannt werden. Der R» gierung wird weiter zur Erwägung anheimgegeben, ob nicht eine Strafbestimmung dahin zu treffen sei, daß ein Mann tverde, mit der dessen Ehefrau einen gegen die geschuldete werde, der mit dessen Ehefrau einen gegn die geschuldete Treue und Achtung verstoßenden Umgang pflegt, falls er das Bewußtsein hatte, damit dem Ehemanne eine schwere Kränkung zuzufügen. Der Ehebruch soll an dem schuldigen Elxrgatten mit Gefängnis bis zu drei Jahren bestraft wer den; auch soll auf Aberkennung der bürgerlichen Ehren rechte erkannt werden können. Die Strafe für eine Tötung im Zweikampfe soll in Gefängnishaft nicht unter zwei Jahren bestehen, falls die Kämpfenden mit der Möglichkeit einer Tötung gerechnet haben. Ist die Tötung durch vor sätzliche Uebertretung der Regeln des Zweikampfes bewirkt worden, so soll der Uebertreter wegen Mordes oder Tot schlages zu bestrafen sein. Auch im übrigen sollen die Zwei- kampfstrafeil, sowie die Strafen, die auf Herausforderung gesetzt sind, erheblich verschärft werden. Endlich wird vor geschlagen. bei den Landgerichten Kammern für Ehren suchen zu bilden, die zum Teil aus Mitgliedern des Land- > geeichtes, zum Teil aus Einwohnern des Landgerichtsbe zirkes gebildet werden sollen. Die Verhandlungen vor dem i Ehrengerichte sollen geheim sein, soweit nicht beide Beteiligte die Oeffentlichkeit verlangen. Vermischtes V Zur Epidemie in O b e r s ch l e s i e n. All- mählich richten sich die Blicke immer ängstlicher nach dem obersclilesischen Jndnstriebezirke, wo ein unheimlicher Würg engel. die Genickstarre, schon Hunderte von Opfern gefordert. Während anfangs nur Kinder und Erwachsene der ärmeren Klassen ergriffen wurden und inan daher allgemein schlechte Wohnung und Nahrung als Hauptquelle dieser Seuckie be trachtete. werden mm auch Angehörige der gutsituierten Klasse davon ergriffen. Es ist oft geradezu unheimlich, wie rasch die Erkrankten sterben. Schon mehrere Kinder waren binnen drei Stunden lebendig und tot. Tie Gesamtzahl der Todesfälle beträgt, soweit sie angezeigt wurden, schon an die vierhundert; wieviel verheimlicht werden, entzieht sich na türlich der Kontrolle. Tie Furcht vor diesem unheimlichen Gaste macht sich im gescl-ästlickxm Leben schon recht fühlbar. Wer kann, meidet den Jndustriebezirk, und die wohlhabenden Kreise in Benthe», Käiiigshiitle und Kattowitz beginnen, die Städte zu verlassen. Tie Schulen bleiben zwar geöffnet, die Behörden erklären iininer noch eine Schließung des Unter richtes für unnötig, obwohl schon Kinder unmittelbar nach eine»! Schnlschliiß erkrankten. Tie Schulkinder stellen über haupt das größte Kontingent der Erkrankten. Bei ihrem letzten epidemischen Anstreten erfaßte die Seuche hier mir .(linder, diesmal tritt sie viel bösartiger ans. Am erfolg reichsten wird die Seuche hier in Benthe» bekämpft, denn von tttti Erkrankten sind bis jetzt 70 gestorben, allerdings geheilt wurden noch keine zwanzig. Es ist übrigens der Tod oft besser als Gene'nng, wenn nämlich die armen Opfer des Augen lichtes verlustig gehen. Daß im benachbarten Galizien der Flecktyphus sich bemerkbar macht — vier Fälle mit tödlichem Ansgaiige kamen auch im Jndnstriebezirke vor — erhöht das unangenehme der Situation. Von Scharlach und Diphtherie hört man auch ab und zu, fürwahr eine recht behagliche Situation kann man die gegenwärtige Lage an der schlHisch. russischen Grenze nicht nennen. Der ungeheuere Schmutz, die giftigen Rauchgase tragen wohl ein gut Teil der Schult» daran, daß die Seuche sich so ausbreitete, den Hauptteil aber hat die Stumpfsinnigkeit der polnischen Bevölkerung. An der Unreinlichkeit scheitern natürlich alle noch so eifrigen Be- mühungen der Aerzte und Behörden. v In Hannover ist ein greulichesVerbrechen begangen worden, über lvelches der „Berl. L.-A." folgendes mitteilt: Am Montag dieser Woche mittags gegen 2 Uhr ver schwand beim Spieleil ans der Straße die achtjährige Erna Schare, Tochter der Tischler Sckareschen Eheleute, die im Hause Bindcstraße 1 wohnen. Ar» Dienstag mittag erschien auf der Bahnhofspolizeiivache ein Telegraphenarbeiter. der meldete, daß zwei Knaben, die an der Eilgutranipe gespielt hätten, soeben eine Pappschachtel gesunden hätten, die den Kopf und die Arme eines Kindes enthielt. Kriminalinspek- tor Hanrighausen begab sich sofort mit einigen Beamten an den Fundort und von dort nach dein Hause Bindestraße !, wo er fesistellte, daß die aufgefundenen Körperteile von dem verlorenen Kinde stammten. Als die Polizeibeamten das Hans betraten^ wollte der Postschaffner Büther dieses gerade verlassen. Hanrighausen kam der Gedanke, daß Büther der Täter sein könnte, er stellte ihn und vercmlaßte ihn, seine Wohnung zu öffnen. Hier bemerkten die Beamten einen nncmgenehmeu Leichengernch. Sie durchsuchten die Woh nung und sairden die Eingeweide des ermordeten Kindes cingcwickelt in dein Kiichenschrank. den Rumpf und die Beine im Keller in einem mit einer Eisenplatte zngedeckten Loche. Büther gestand die Tat mrumwiindeir ein. Sein Haus wirt. der Schuhmacher Paul, bei dem Büther wohnte, soll nach seiner Anssage ihm das Kind zugeführt haben. — Der Fall erinnert lebhaft an das Verschwinden der Elsa Kassel, die auch plötzlich ans demselben Hause verschwand. Beide Verbrecher leugnen die Tat an der Kassel, doch liegen so wichtige Momente vor. daß die Polizei davon fest überzeugt ist, die Mörder der Elsa Kassel jetzt zu haben. Der Mörder ist ein hagerer, schlanker Mann, sein Blick ist scheu, sein Auf treten aber sicher und dreist. Er wohnt seit >00l in dem Hanse Binderstraße l, und zwar drei Monate vor der Er mordung der Kassel. Wie mminehr mitgeteilt wird, hat in dem Hanse Binderstraße Nr. 1 die Knminalpolizei das im Keller vergrabene Skelett eines Kindes gefunden, ver mutlich das der seit vier Jahren verschwundenen Elsa Kassel. Tie Untersuchung ich eingeleitet. v Der K a f s c e g e n n ß - eine Schädig n i> g der V o l k s g e s n ii d h c i t. Sehr interessante Beobach tungen veröffentlicht der Nanheiiiier Badearzt und bekannte Herzspezialist Tr. Hans Stoll in einer soeben in zweiter Auflage vom „Reichsmedizinal-Aiizciger" lierailsgegebenen Broschüre „Alkohol und Kaffee in ihrer Wirkung ans Herz leiden und nervöse Störungen." Ans dieser Schrift erfabren wir. wie das Herz durch die, hier zm» ersten Male gezeigte Wechselwirkung von Alkohol und Kaffee allmählich seiner motorischen Kraft beraubt wird, wie dabei Gehirn, Nerven system und Unterleib in Mitleidenschaft gezogen und dadurch die immer häufiger ailftrctenden Herzschläge gezeitigt nxi- den. Mit am interessantesten ist die von Tr. Stoll gebrachte Statistik, ans der folgende Hauptzahlen angesiihrt seien: In Deutschland wurden an Bohnenkaffee verzollt: im Jahre Sie sland ans und holte ein Röllchen Geld herbei, das sie ibrer Mutter sreudestrablend in den Schoß schüttete. Noch an demselben Abend ging das Geld an Hubert ab. Frau Ulmeiiaii war in bedeutend gehobener Stiimmmg: sie sprach viel und gern von den. baldigen, glücklichen Umschwung ibrer Verbältnisse. Elisabeth teilte ibre frohen Hossnmige» nicht, setzte aber den Lust schlössern der Mutter keine» Widerspruch entgegen, um diese nicht zu betrüben. Sie konnte sich iiberbanpt lei» irdisches ungetrübtes Glück mehr vorstellen, aus alles warf der Vater im Gesäiignis einen düsteren Schatten. Tie liebste» Augenblicke für sie waren die, welche sie bei ihm zubriiigen durste. Bei ihm erschien sie »»verändert, wie früher, »Hinterer und heiterer, er wußte nichts von dein, was sie innerlich litt und duldete-, er sollte sie für glücklich halten, sie sülilte, daß iie ibm dadurch sei» berbes Geschick versüßte, ans seinen Leiden den gnälende» Stachel entfernte, sie unglücklich gemacht zu haben. So Ware» mehrere Monate seit dem Umzüge in die Stadt verflossen. Ter Frübling war mit aller Pracht ins Land gezogen; der Himmel blaute, die Sonne schien bell: die Linden um die Kirche rauschten geheimnisvoll-, weh mütiges Seime» ergriif das.Herz Elisabeths. Bangen nach der Freiheit, der Soiglasig!eil der Kiiidrrjahre. Sie war »och nicht 10 Jahre und' kam sich so alt vor. Sie war wie ein Vöglein mit zerbrochenen Flügeln, einsam im Bauer. Doch wrg, weg, Frnblingsalmeii, Früblingslnst. Ich darf nicht sentimental sein, bi» in die Stunden, bin in die Arbeit. Großen Trost brachte ibr ei» Brief .Hildegards. Es batte ihr wehe ge tan. daß sie so lange ohne Nachricht von ihr geblieben war. So manchmal batte ibr die Mutter den Gedanken nabe gelegt, daß die Baronesse wahrschein lich ihr Unglück rriatnen habe und sie deshalb ihrer Frenndickiaft nicht mehr wert erachte. Elisabeth sträubte sich gegen die Annahme, sie vertraute dem Edelmnte.Hildegards. Und sie tat recht. Tie Baronesse hatte sehr bald von dem Unglücke gehört, das die Familie Ulmenan betroffen hatte, und das war gerade der Grund gewesen, der sie bestimmte. Lisbeth als Reisegefährtin ein znladen, nin die geliebte Freundin wenigstens für die erste Zeit dein Schan- plgtze des Unglücks zu entrücken. Jetzt ei-siibr Elisabeth, daß ein Brief Hildegards an sie verloren ge gangen sein mußte, ferner gber auch, dgß diese leider sofort bei ihrer Ankmist in Pcilästinn schwer erfrgnkt war »nd beinahe zwei Monate im Belt znge- brächt batte. Nu» war sie längst schon wieder genesen »nd erzählte mit Begeisterung von alle dem. was sie gesehen batte. Eine große Freude, schrieb sie, ist uns zu teil geworden; wir sind mit dem Bruder ziisainnlengetroffen: dadurch hat sich unser Aufenthalt im fremden Lande noch viel genußreicher gestaltet. Und bi» ich lässiger im Schreiben, so ist es seine Schuld. Mit Eifersucht will er d'e Zeit, welche ich nech in der Welt verlebe, für sich. O. würdest du Um kennen! Er ist rin Ideal! Tn lächelst über meine Schwestereitelkeit. Und doch irl> wiederhole, er ist ideal nach jeder Richtung bin. Von langen Reisen werden wir i!:n endlich mit in die Heimat bangen. Elisabeth las den Brief wiederholt und leise Seufzer stahlen sich aus ihrer Brust. Tinste sie hoffen, noch einmal Hildes Antlitz sehen zu dürfen, noch einmal im Umgänge mit edlen, hochbegabten Menschen sich eines heiteren Lebensgenusses erfreuen zu können? Das war für sie vorüber! Ihr Glück blühte nicht mehr ans dieser Erde; ihre Hosfmmg wurzelte im Himmel, dort reifte sicher schone Frucht. 5. Kapitel. Tod und Verlobung. Das liebliche Pfingstfest war getoiiimen. Es fiel in den Wonnemonat, der in diesem Jabre seinen Namen El-re machte. Auch für die beide» Tarnen Ulmenan brachte er Geschenke und Gaben: alles sollte sich sreiien, alles jubeln. Mit dem Frstgelänte der Glocken sollte auch Frieden in die Herzen einziehen. Tie Post brachte gleichzeitig zwei Briese; in dem einen war die Ler- lobnngsaiizeige.Huberts mit Franziska Fleischer, in dem anderen die Nachricht, daß die Begnadigungsgesuche des Oberforstrates für seinen alten Freund end lich von Erfolg gekrönt waren. Er bat die Damen, den Oberförster vorlämig davon i» Kenntnis zu setzen, das heißt es ihm schonend initziiteilen, damit die Ueberraschmig seiner Gemndlieit nicht gefährlich werde. Zn gleicher Zeit schrieb er ihnen, daß er Uir drei Monate Urlaub genommen habe und die Zeit ans seinem Landgiite »bringen tverde. Er drückte die Hoffnung ans. die Familie Ulmenaii bei sich z» sehen. Tie Fra» Oberförster war überglücklich. „Nun ist alles gut!" rief sie ans. „Welch glückliche Fügung auch für Hubert! Tic einzige Wolke, die sein Glück trübte, ist verschwunden. Natürlich nehmen wir mm die Einladung des Oberforstrates an." -Hubert hatte nämlich der Mutter gleichzeitig mitgeteilt, daß er schon mehrmals in Verlegenheit geraten wäre, wenn seine Braut die Rede ans seine Eltern gebracht hätte. Er sei bis jetzt eigentlich nicht von der Wahrheit nbge wichen, wenn er gesagt habe, sein Vater sei Pensionierter königlicher Ober förster; freilich habe er sie bei der selbstgefaßten Meinung gelassen, daß er ans begüterter Familie stamme. Einen ganz verrückten Gedanken habe Frau zel: sie wollte durchaus die lieben Schwiegereltern kennen lernen, und die Eltern fänden es ganz passend, daß sich ihre Tochter der Familie des Bräuti gams vorstelle. Er müsse alle seine Klugheit ansbieten, allerlei ersinnen, um die Ausführung von dergleichen Plänen zu vereiteln, wenigstens bis zur Hoch zeit, die er möglichst beschleunigen wolle. ..Nu» ist alles gut," wiederholte die Frau Oberförster. „Teile Hubert sofort die glückliche Wendling der Dinge mit, damit er danach seine Entschlie ßungen treffen kann. Es wird den Leuten imponieren, wenn sie hören, wir verleben den Sommer auf dem Gute des Obcrforstrats von Kronen, meinet wegen des Onkels Kronen," lachte sic. „Tn hast ihn ja als Kind immer Onkel genannt. So ist auch der Besuch der lieben Schwiegertochter glücklich abgewcndct." Lisbeth hatte über den Brief des Obcrsorstrates Tränen der Freude ver gossen; an dem Glücke des Bruders, den sie doch sehr liebte, konnte sie keinen recht begeisterten Anteil nehmen. Ter frivole Ton, den Hubert von Anfang an über seine Verlobung angeschlagen hatte, berührte sie unangenehm und ihr gerader, rechtlick)er Sinn sträubte sich gegen den Makel der Unwahrheit.