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werkSverband ist nicht in erweiterter Form, wie dies ur sprünglich angestrebt worden war, sondern auf verkleinerter Basis erneuert worden. Der Verband erstreckt sich nur auf -^-Podukte, als auf Halbzeug, Formeisen und Eisenbahn obermaterial, läßt dagegen die Ü-Produkte, das heißt Fer tigerzeugnisse. wie Stabeisen, Bleche. Walzdraht, Röhren usw., vollständig frei. Wenn man erwägt, daß eine Ueber- schreitung der Kontingente nur gegen Zahlung einer Ab gabe von 20 Mark pro Zentner zulässig »vor, während der Verkauf und die Prelsnormierung den Werken sreigegeben blieb, erkennt man sofort den Rückschritt, der bei der jetzigen unvollkominenen Verlängerung des Verbandes getan wo» den ist. — El« deutscher Spion? In Belsort wurde der auS Essen gebürtigle Chauffeur Berghvff unter dem Verdachte der Spionage verhaft.t, weil er sich auf dem FestungS- glaei» Notizen und Skizzen gemacht hatte. Berghoff steht im 20. Lebensjahre. Oesterreich-Ungarn. — Die Delegation bewilligte in später Abendstunde daS Budgetprovisortum. Damit hat der erste SenalSabschnitt sein Ende erreicht. — Ein Ministerialerlass gegen Schülerstreiks. Wie aus unserem seinerzeit gebrachten Leitartikel bekannt, beschlossen die Schüler der Oberrcalschule in Waidhofen, in Streik zu treten, um gegen die schulbehördlichen Verfügungen in der Frage der katholischen und nationalen Studentenverbindun gen zu demonstrieren. Ueber Einflußnahme der Bevölke rung hat die Professorenkonferenz den Studenten Straf losigkeit zugesichert, wenn sie den regelmäßigen Schulbesuch ollsogleich aufnehnren. Dieser Amnestiebeschluß scheint an maßgebender Stelle nicht Billigung gefunden zu haben, denn ein kürzlich herausgegebener Ministcrialerlaß verbietet künftighin allen Schulleitungen, bei Schülerstreiks von irgend einer Art der Amnestie Gebrauch zu machen. Es ist jedenfalls gut, daß für solche Fälle mit Energie vorgebeugt wird. Rom. — Der Papst emvfi.ig am Donnerstag im Konsistorien saal 700 Schweizer Pilger unter der Führung von Dr. Pestalozzi. Bischof Stammler von Basel verlas eine Ergebe,- heitsadresse, wolaus der Papst in längerer Rede antwortete. Arinkreich. Die französischen Gcmeindrratswahlen. Am 6. Mai nehmen in ganz Frankreich die Gemeinderatswahlen ihren Anfang, die bis zum 12. Mai dauern sollen. Neben der wirt schaftlichen kommt ihnen diesmal auch eine besondere poli tische Bedeutung zu, da die Gemeinderatsversamnilungen Delegierte ins Wahlkollegium des Senates ernennen. Es wird daher bereits seit Wochen ein leidenschaftlicher Wahl kampf geführt. Am heftigsten tobt er in Paris. Dort be werben sich nm die 80 Gemeinderatssitze nicht weniger als 25-0 .Kandidaten. K Die Fcstlichkc len in Orleans zu Ehren der sel. Johanna d'Arc. Tie Festlichkeiten zu Ehren der sel. Io- Hanna d'Ar». werden in den Tagen des 7. und 8. Mai in Orleans mit l esond-rcm Glanze begangen werden. Einer der Hauptpunkte des Festprogramms wird der große histo- rilche Feslzug sein 5,00 Per.ouen, 100 Pferde werden das kriegerisch- Milieu der Zeir der Seligen darstellen, die Di rektion des Militäi mweumS bat dem Festkomitee authen tische Dokumente ans zener Zeit für die Zusammenstellung des Zuges überlassen. Unter dem initgeführten Kriegs- mrterial sind Feldschlangen, Bombarden, Sturmleitern, alte Kanonen vertrete» Tiefer Festzug, der ein getreues Bild des kriegerischen und vclkc-lümlichen Treibens aus dem An fang des 15. Jahrhunderts geben soll, wird während der kirchlichen Zeremonie vor der Kathedrale warten, bis das neue Banner der Kathedrale übergeben ist. Die Kathedrale wird festlich beleuchtet. Auch in den folgenden Tagen sind große militärische und bürgerliche Festlichkeiten, u. a. eine große Militärparade. Grnftbritannien. — DaS Admiralitätsgericht fällte da« Urteil in Sachen des am 16. März erfolgten Zusammenstoßes der deutschen Back Pisagua mit dem Dampfer Ozeana der Penninsalar and Ocienla'-Linie. Ess lautet zugunsten der Eigentümer der Pisagua und mißt die Schuld an dem Zusammenstöße allein der Ozeana bei. — Der Streik der Schneider n»d Schneiderinnen in Westend breitet sich immer mehr anö. Mau nimmt au, daß jetzt einschließlich der Maschinisten, die heute die Arbeit niedcrgeleql haben, sich 15000 Personen im AuSstande be- finden. Die Streikenden verlangen Lohnerhöhung und bessere Arbeitsbedingungen. Schwede«. — In Alniö stielten eine Anzahl schwedischer Landwirte und deutscher Jmporicnre Beratungen zur Förderung der Ausfuhr landwirtschaftlicher Erzeugnisse nach Deutschland ab. Dabei wurde auch die Möglichkeit der Ausdehnung der Milch- und Sahneausfnhr nach Deutschland erörtert. Rußland — M«ssknverhaftnngrn jüdischer Revolutionäre. Infolge der auf ührerischen Proklamationen, die am 1. Mai in Warschau. Wilaa und Kiew verteilt wurden, hat die Polizei Massei verh islungen jüdischer Revolutionäre vorgenommen. In Wnschau allein wurden 500 Personen verkästet, die den sog. Bundisten angehöcen. Auch das RedaktionSpersonal deb jüdischen BlaltcS „Der Freund" wurde verhastet. Orient, enland. — Ein nknrS Königreich iw Archipel. Die Zeitung „Großösterreich" behauptet, die Ermordung deS Fürsten von Samos und die Agitation auf Cypem und Kreta seien nur die Ausläufer eines wohlerwogenen Planes von Rom aus. ein Königreich im Archipel zu schaffen, dess n Krone dem Herzog der Abruzzen angeboten werden soll. — Der bisherige Minister des Aeußern Grypariö wurde vom König neuerdings zum Gesandten Griechenlands in Konstantinopel ernannt. Bevor er nach Konstantinopel reist, begibt er sich nach Korfu, wo er von Kaiser Wilhelm in Audienz empfangen werden wird. Afghanistan — Aufruhr. Nach zuverlässigen Nachrichten von der Grenze ist die Rebellion in Khest ernst zu nehmen. Der Gouverneur von Khest, der wegen seiner englandfeindlichen Tätigkeit an der Grenze die Unterstützung Nasr-UllahS ge nießt, ist seit vier Wochen von den meuternden MangalS im Fort Matun eingeschlossen. Die MangalS zählen' angeblich 10 OM bis 12 OM wohlbewaffnete Krieger. Die afghanische Regierung geht nur ängstlich und zögernd vor. Die Straf- expedition wird durch Mangel an Transportmitteln aufge- hulten. Man befürchtet, daß die Revolte sich auf die In- drans, Tschankanis und Ghitzais ausdehnen wird. Marokko. — Ueber die französisch-spamschrn Marokkoverhandlun- gen wird anscheinend offiziös gemeldet: Die Regierungen von Paris und Madrid warten einen Vorschlag ab, der gegenwärtig von der Londoner Negierung geprüft wird und geeignet sein soll, die endgültige Lösung zu beschleunigen. In den zuständigen französischen Kreisen hält man dafür, daß die Verhandlungen betreffs der Gcbietsfrage gegen Mitte Mai beendet sein können. Der General Liautey wird sich demnächst an Bord eines französischen Kreuzers zunächst nach Tanger und dann nach Rabat begeben, um von dort aus Fez zu erreichen, wo er Mitte dieses Monats ein- treffen durfte. Der General Moinier wird ihm mit einer starken Eskorte nach Rabat entgegensetzen. Parts. 3. Mat. Verschiedene Meldungen a»S Fez bestätigen, daß Mulay tzafid, der infolge der jüngsten Ereignisse sehr niedergedrückt ist. abdanken will, falls man seine Abreise nach Rabat verhindern wolle. Wie ver- lautet, wird sich die Regierung der Reise Mulay HafidS nicht Widers tzen. Parts, 3 März AuS Faz wird berichtet, daß die gegenwärtige scherifische Armee entlassen und sodann auf anderer Grundlage neu errichtet werden soll. Insbesondere sollen die scherifischen Truppen auf verschiedene Gebiete verteilt und von französischen Truppenabteilungen umgeben werden. Udschda, 3. Mai. Nach einer h'ec ringetroffenen Meldung haben die Ghtat und die Beni Karin den heiligen Krieg erklärt. Zwei Seerhausen sammeln stck, um die Vereinigung der französi chen Streitkräste und ihren Vor marsch auf Tazza zu verhindern. Amerik«. — Das Personal der Zeitungsdruckrreicn i» Chicago ist gestern in den Streik getreten. Sämtliche englischen Abendblätter, mit Ausnahme eines sozialistischen, sind nicht erschienen. Der Streik ist dadurch verursacht worden, daß die Arbeiterunion die Anzahl und die Löhne aller an den Pressen beschäftigten Arbeiter zu bestimmen verlangte. Die Drnckereibesttzer lehnten diese Forderung ab, da ihnen da durch unerschwingliche Lasten auferlegt würden. Aus Stadl und Land. Dresden, den 4. Mal 1912. —* Die Landtagssession wird am 22. Mai geschlossen werden. Ob eine außerordentliche Herbsttagnng stattfindet, ist noch unbestimmt. * 25jährigrS Landtagsjnbiläum. Die Landtagsab- geordnetcn Oekonomierat Hör st und Kockel feiern in die sen Tagen ihr 25jühriaes Landtagsjubilärun. Aus diesem Anlasse versammeln sich die Mitglieder der konservativen Fraktion deS Landtages mit den dieser angehörenden Jubi- laren am 13. Mai abends im Natsherrenzimmer des Nats- weinkellcrs zu einem Festmahle, an dem auch mehrere frll- bere Mitglieder der Fraktion tcilnchmen werden. — Abge ordneter Michael Kockel ist der einzige katholische Abgeord nete in der Zweiten Kammer des Sächsischen Landtages. Hochverdient hat er sich um die Interessen seines Wahlkreises und des ganzen Wendenvolkes gemacht. Möge ihm Kraft und Lebenfrende noch recht lange beschieden sein, — das wünschen wir ihm zu seinem Jubiläum von ganzem .Herzen. - - Wrtlerproguose der ttönigl. äws. Leneee» w eiterworic zu Dresden für den d. Mai: Narl Westwinde, wolkig, ke »s Temperntuiäi.derung, zeitweise N ederichlir- —* Ihre Köntgl. Hoheit Prinzessin Margarets beehrte in Begleitung der Hofdame Frl. v. d. Decken die Devotionalienhandlung von Hoflief. Heinrich Trümpcr, Schössergasse. Ecke Sporergasse, mit ihrem Besuche und bewirkte daselbst Einkäufe. —* Ihre Köntgl. Hoheit Prinzessin Alix be ehrte in Begleitung der Hofdame Fräul. v. d. Decke» die Buchhandlung P. Schmidt. Schloßslraße 6 a, mit ihrem Besuche und bewirkte daselbst Einkäufe. —* Der Gesamtvorstand des Verbandes Sächsischer Industrieller trat am 2. d. M. in Dresden z» einer Sitzung zusammen, in der die Aufnahme von l7l sächsischen Fabrikbetriebcn erfolgte. Zur Frage der Deckung der Wchrvorlagen berichtete der Syndikus Herr Dr. Stresemann von der durch den Verband veranlaßten Versammlung der Interessenten des Sprritnsgcwerbes, die am lO. April im Hotel Bristol in Dresden stattgefundcn batte, und ans Grund des damals gehaltenen Referates des Herrn Bcmkdireklors Dr. Weber-Löbau eine Resolution an nahm, die sich gegen die von der Regierung geplante Auf hebung des Brai'.ntiveinsteuerkontingenles richtete, da diese sicher bei der jetzigen Monopolstellung der Spirituszentrale zu einer Steuer für die Spiritus verarbeitende Industrie und den Konsum werden würde. Ter Gesamtverband be schloß daher, sich der Beschlußfassung der Versammlung der Spiritusinteressenten auch seinerseits für den Verband an- znschließen. Eine lebhafte Erörterung knüpfte sich an die Besprechung über den gegenwärtigen Stand der Gemc-inde- steuerreform im Königreiche Sachsen. Angesichts der Ab sicht der Negierung und der Stände, eine Umsatzsteuer auf der Basis einer prozentualen Ausgabe vom Umsatz der Großbetriebe im Kleinhandel einzuführen, wurde beschlossen grundsätzlich dagegen Einspruch zu erheben, daß in dieser Weise der Umsatz eines Gescl>äftes mit den daraus zu er zielenden Gewinne in Verbindung gebracht würde. Die Schlußfolgerung, daß der Umsatz maßgebend für den Ge winn ans einem Unternehmen sein müsse, stelle eine äußerst schroffe Art der Steuererhebung dar und nehme keinerlei Rücksicht auf die mannigfaltigen Faktoren, von denen das Geschäftsergebnis beeinflußt sei. Da es nicht unmöglich sei, daß eine derartige Auffassung später einmal auch auf die Besteuerung der Industrie Platz greife, so beschloß der Bor- stand, sich grundsätzlich gegen diese geplante Art der Stener- berechnung zu wenden. Der Gesamtvorstand nahm Wetter Stellung zu der Anregung zur Einführung der 24 stündtgen Zeiteinteilung und beschloß, diese Bestrebungen kräftig zu unterstützen, da auS der jetzigen Mündigen Zeiteinteilung außerordentliche Nachteile für Handel und Industrie sich ergäben. —* Zum Zwecke der Unterweisung la,U>- wirtschaftlicher Arbeiter in der Benutzung und Behandlung landwirtschaftlicher Maschinen Wird auch in diesem Jahre unter Leitung des Geschäftsführers der Sächsischen Maschi- nenprüsungsstation (Professor Dr. Strecker, vom 28. Mai bis 1. Juni d. I. in der Werkstatt und den Lagerräumen der Firma Schubart u. Hesse in Dresden, Breitestraße 23 und in der Trejchmaschinenfabrik von C. A. Klinger in Alt- stadt-Stolpen ein praktischer Unterrichtskursus stattfinden. Bautzrn, 4 Mat. (Selbstmord eines Referendars.) Gestern abend 10 Uhr hat sich der 26 Jahre alte Referendar Hoffmann in selbstmörderischer Absicht von der Kronprinzen- Brücke in die Spree gestürzt. Er war sofort tot. Als Gr,nid zur Tat wird nervöse Uederreizun« angegeben. Bockelwih, 3. Mai. Unter sehr zahlreich erschienenen Züchtern hielt der Königliche Landstallmeister Graf zu Munster und Vetcrinärrat Röber vom Königlichen Land- stallamt Moritzburg die Fohlenschaü und Stutenprämiie- rung ab. Als Preisrichter fungierten noch Herr Zucht tierinspektor Dr. Hay-Leipzig und Rittergutsbesitzer Otto- Paudritzsch. Die reichlich beschickte Scharr hier zeichnete sich durch sehr gutes Gebrauchsmaterial aus. Der Eindruck des vorigen Jahres, daß die Beschälstation Bockelwitz mit seinen Bodenverhältnissen und Pferdeniaterial als eine besonders geeignete Stätte der Kaltblutzucht berufen zu sein scheint, bestätigte sich aufs neue. Leipzig, 2. Mai. (DaS verhängnisvolle Lösch- blatt.) In einem unserer ersten Schwimmbäder wurde einem Badegast aus der Zelle das noch ziemlich neue Jackett gestohlen. An dessen Stelle hatte der Langfinger sein eigenes, stark verschlissenes und stark abgetragene« Jackett zurück- gelassen. Die Kriminalpolizei fand in einer Tasche ein ge- brauchtcS Löschblatt. Sie prüfte den Abdruck auf dem Lösch- blatt durch Vorhalten eines Spiegels und fand die genaue Bezeichnung eine« Polizeiaktenstückes darauf abgedruckt. Bei näherer Nachprüfung stellte sich heraus, daß der Dieb wegen Gestundmig einer Polizeistrafe eine Eingabe an da« Polizei amt gemacht hatte, wobei er daS Löschblatt benutzt halte. So kam man auf den Namen des BadedtebeS. der nunmehr zur Verantwortung gezogen wird. Meißen, 4. Mai. Bet den Erneuerungsarbeiten am Dome wurde heute stütz der 30jährige Maurer Förster auS Hintermauer durch ein einstürzendeS Gewölbe erschlagen. Mügeln (Brz. Leipzig), 2. Mai. (Durch ein Schaden- feuer) wurde die sogen. Klostermühle bei Söcnzig voll ständig zerstört. Schirgtswalde. (Kauf.) Das Fabrikgnmdstiick der Aktiengesellschaft „Mechanische Weberei vormals Reitz" in Sohland a. d. Spree ist durch Kauf an Gebrüder Friese in Kirschau übergegangen. Hauptaktionärin ist die Löbauer Bank. 11. Srbnih, 3. Mat. Die Fabrikantenwitme Maria Lchny, die in Meran zur Kur weilte, hat sich dort in selbstmörde- rischer Absicht vom Tappeiner Weg ins Flußbett der Talser gestürzt. Weudischluppa bei Oschatz. 3. Mai. (Großes Schadenfeuer.) In der dem Gutsbesitzer Max Krasselt gehörenden Scheune brach Feuer aus, das auf das Seiten gebäude und daS Wohnhaus Übergriff und das ganze Besitztum bis auf die Umfassungsmauern vernichtete. Zwickau, 3. Mai. (Der Haushaltplan) schließt mit einer Einnahme von 7 923 684 Mk. und einer Ausgabe von 9 443 488 Mk.. sodatz ein Fehlbetrag von 1503 854 Mk. vorhanden ist. der durch Anlagen gedeckt werden muß. Tan«, 2. Mal. (Vier Personen getötet.) Durch vorzeitige Explosion einer Spcengmiue sind im Wildncr- Stetnbrnch drei italienische Erdarbeiter und cin 5jährigeS Mädchen getötet und ein Arbeiter vcrlctzt worden. Die Schuld an dem Unglückssall trifft einen der verunglückten Arbeiter, der vorschriftswidrig mit den Sprengkörpern umging. Letzte Nachrichten und Telegramme. Urteil im Methylalkoholprozrß. Berlin, 4. Mar. Das Urteil in dem Methylalko- bolprozcß Scharmach und Genossen lautet: Der Angeklagte Scharmach wird wegen Betruges, Vergehens.gegen das Nnhrungsmittelgesetz, Uebertretung des 8 367,3 und 5 und einer Polizsiverordnung betreffend die Aufbewahrung von Gift zu fünf Jahren Gefängnis, 2000 Mark Geldstrafe eventuell noch zwei Tagen Gefängnis und zu noch weiteren 400 Mark Geldstrafe verurteilt. Durch die Untersuchungs- Haft werden 1000 Mark Geldstrafe als verbüßt erachtet. Die Angeklagten Zastrow und Maine wurde wegen Vergehens gegen das Nahrungsmittelgesetz in Tateinheit mit Betrug zu je zwei Monaten Gefängnis verurteilt, die als verbüßt erachtet wurden. Der Angeklagte Gaale wurde zu sechs Wochen Gefängnis verurteilt, wovon drei Wochen als ver büßt erachtet wurden. Der Angeklagte Nadomski wurde freigesprochen. 1200V Arbeiter wegen der Maifeier auSgrsperrt. Berlin. 5. Mai. Die diesjährige Feier de« ersten Mai hatte nach den Berichten der Gewerkschaften eine etwas größere Beteiligung als im Vorjahre auszuweisen, so daß die Gesamtzahl der Busgesperrten sich ans etwa 12000 be laufen dürste. Durch eine Granate getötet. Berlin, 3. Mat. Auf den» ArtillerlellbmigSplatz bei Jüterbogk kam beim Scharfschießen eine Granate frühzeitig zum Krepieren, wodurch der Kanonier Krüger, der tu der Nähe stand, fast vollständig zerrissen wurde. Der Tod trat aus der Stelle ein. Zwei vkrgleute erstochen. Essen (Ruhr), 4. Mai. In der Nachbargemeinde Osterfeld kam e« zu einem schweren Zusammenstoß zwischen Bergleuten, von denen zwei erstochen wurden. Ein deutscher Sreoffizirr ertrunken. Flensburg, 3. Mai. Im Alsensund kenteric ein Der Insasse, Kapitänsentnant Detring, ^ Marinesegelboot.