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vuch nicht in der geringsten Verdünnung. Lieber protestan tisch. mit der Möglichkeit, zu irren, als römische Zäune vufgerichtet. Wahrhaftigkeit über alles. Solche Betrach tungen sind in Deutschland, Gott sei Dank, des stärksten Widerhalles sicher, auch auf der rechten Seite der Kirche." Ter Phrasenmachcr, der diese Sätze niederschrieb, ist wohl der Ansicht, das; im Katholizismus nicht die Wahrhaftigkeit an erster Stelle geschrieben stehe. Am lautesten lärmt das jüdische „Berl. Tagcbl.", das in dieser protestantischen An gelegenheit schreibt: „Die Tätigkeit des preuszischc» Jnquisitionsgerichtes läuft auf die Vernichtung der bürgerlichen Existenz des Ketzers hinan: schlimmer freilich, als diese äußeren Nebenwirkungen ist die Unduldsamkeit, die sich aus diesem Anlasse aus der preußischen Landeskirche offenbart hat. Un ter den 13 Richtern Jathos ist nicht einer, der mit voller Bestimmtheit sagen könnte, worin eigentlich das Bekennt nis der preußiscl>en Landeskirche besteht, und erst recht keiner, der zu der Behauptung berechtigt wäre, daß er selbst rückhaltlos den Bekenntnisstandpunkt vertritt. Es ist zum mindesten eine schlimme Selbsttäuschung, wenn die Richter Jathos für sich das Recht in Anspruch nehmen, in einer Sache zu richten, über die nur das Gewissen des einzelnen entscl-eiden kann. Jatho hat selbst des Glaubens gelebt, daß er ein evangelischer Christ sei, er hat durch eine 20- jährige erfolgreiche Tätigkeit für seinen Glauben den Be weis des Geistes und der Kraft geführt. Wie verträgt es sich unter diesen Umständen mit dem protestantischen Prin zip der Persönlichkeit, einem solcl>en Manne sein evange lisches Recht obzuerkennen? Das Spruchkollegium wollte einen Ketzer an den Pranger stellen, es hat nur einen Mär tyrer geschaffen." Eine Jnthospendc soll gesammelt werden: Jatho soll nach dem Reichsvereinsgesetze nun eine eigene Gemeinde Hilden und in dieser tätig sein. Eine Spaltung im „paritätischen" Lehrervcrein. In Frankfurt a. M. ist im paritätischen Lehrerverein eine Spaltung eingetreten. Diese wurde veranlaßt durch die Haltung der „Frankfurter Schulzeitung", die mit dem 1 Januar d. I. ihren Redakteur getvechselt hat. Zwei Ar tikel, in denen der Streit der bayerischen Bischöfe mit den l>ayerischen Lehrern behandelt wurde, waren sowohl im Inhalt wie in der Form geeignet, das religiöse Gefühl katholischer Lehrer zu verletzen. Als die Zeitung, die im ZNKNigsabonneinent von den Mitgliedern des Frankfurter Lchrervereins gelesen wird, es nicht unterließ, in den fol genden Nuinincr» den Episkopat, die katholische Presse, das Zentrum und katholische Einrichtungen in beleidigenden Ausdrücken anzngreifen, wandten sich 60 katholische Lehrer, die zugleich Mitglieder des Frankfurter Lehrervereins waren, in einer Eingabe vom 12. April an den Vorstand mit der Bitte, diese Angriffe zu unterlassen und den Ge fühlen katholischer Lehrer in etwa Rechnung zu tragen. Die Antwort lautete ablehnend. Nach mehrfachen erfolglosen Verhandlungen kam die Angelegenheit in einer Versamm lung vom 17. Juni 1011 zur Sprache. Der Führer der katholischen Lehrer legte eingehend dar, daß die Bischöfe berechtigt und verpflichtet seien, warnend ihre Stimme zu erheben, wenn die „Bayerische Lehrerzeitung" in ihren Ar tikeln einen kirche»feindlicl>e» Charakter zeige: ferner, daß die „Frankfurter Ichulzeitnng" die Empfindungen katho lischer Lehrer gekränkt habe, und endlich, daß das genannte Blatt, soweit es sich um Einrichtungen der katholischen Kirclre handele, nicht einwandfrei berichte. Zahlreiche Gegner, besonders der Redakteur der „Schulzeitung", traten auf den Plan. Nach fünfstündiger Sitzung wurde von der Mehrheit eine Resolution angenommen, die den bayerischen. Lehrern eine Sympathiekundgebung ausspricht, die Haltung der „Frankfurter Schulzeitnng" in der Streitfrage billigt und der Schriftleitung ein Vertrauensvotum erteilt. Unge fähr achtzig katholische Lehrer verließen hierauf den Saal, und in der am 22. d. M. stattgefundenen Versammlung protestierender Lehrer wurde der Austritt aus dem Frank furter Lehrervcrein beschlossen, der unverzüglich erfolgt. OkeiwetiH'tLr-üar»,- — Der Kaiser bat die Demission des Minister- Präsidenten Freiheirn v. Bienerth angenommen. Zam Ministerpräsidenten wird Fi eiherr v. Gautsch designirt werden, der versuchen wird, mit dem Kabinett in seiner btsbertgen Znsamme isetzunz eine Majorität für das zukünftige A beitS- programm d.S Hauses zu bilden. Die Einberufung des NetchSrates im Juli hängt von dem Ging der V.rhand- lungen mit den Parteisiiyrern ab, die Frech, rr v. Gautsch heute ein! itcn wird. — Der Kaiser gewährte dem Handelsm'nister Dr. Weißki.chner unt>r Verleiüung drS Ordens der eisernen Krone t. Klosse und dem Ecseabahuminisler Dr. Glombinski unter Verleihung deS Geh innatstitelö mit dem Prädikat Exzellenz die erbetene Amtsenthebung. Gleichzeitig wurde der Sektionkchef im Handel: Ministerium Mawjr mit der Leitung des Haiwelsmiinstertumö und der sckltonSchcs des EiseiibahnmiinsterlumS Dr. Rö.ll mit der Leitung des Eisen- bahiimiilisteriamS betraut. Frankreich — Studcnlenkandqebungeu gezen Deutschland. Vor gestern fanden anläßlich des Artikels in der Straßburger Post und der Relegierung de« clsässifchen Studenten Munck große Stude'-tenknndgebungen in Paris, Nancy. Lille und Marseille statt, die einen leidenschaftt ch erregte» Verlauf nahmen und bei denen die wüstesten Ich,nähreden gegen Deutschland vom Stapel gelassen wurden Großbritannien. — Die Jnteruatiorwle Kautschuk Aalstelluuq wurde gestern nachmittag in London eröffnet, an der Kautschuk- und verwandte Industrien Deutschlands sowie Kaucschuk- prodnzenten der deutschen Kolonien lebhaft beteiligt sind. Der Eröffnung wohnten der Generalkonsul als Kommissar der deutschen Abteilung, Konsulalöbeamte und zahlreiche Mitglieder kwr ^ntich»» Kolonie bei. — Bei de» Illumination, die in dem Hafen aus Anlaß der Krönuiigsfeierlichkeitcn stattfand, war der deutsche Dampfer „Prinz Joachim" von der Hamburg-Amerika- Linie mit nicht weniger als 4000 Glühlämpchen beleuchtet und auf den Masten »vareu die britisch und deutsche Reichs- flagge in bunten Lichtern zu sehen. Die Kapelle des Danrp- fers spielte die englische Nationalhymne und während des Empfanges an Bord desselben wurden alle englischen Gäste durch den außerordentlich liebenswürdigen Ton entzückt, mit dem sie ausgenommen wurden. Es kam zu einem höchst freundschaftlichen Verkehr zwischen den Angehörigen -er Heiden Nationen. Tpanien. — Pistolen für den Euchnrtstische« Kongreß? Im Kongresse behauptete der Radikale JgleslaS, es seien große Ptstolensendungen für die Teilnehmer am Eucharistischcn Kongreß eingesührt worden. Kundgebungen, wie das Ab- singen der Papsthymne und Hochrufe auf den königlichen Papst seien geplant. Die Zentralauskunftstelle der katholischen Presse ist zu der Ecklärung ermächtigt, daß die Behauptung Jglestab' auf Erfindung beruht. — Tie Besprechung de» türkischen Gesandten mit dr« Führer» der albaurfischeu Aufständischen in Podgoritza hatte noch keine prakttlchen Erfolge. Die Albanesen wiesen die türkischen Vorschläge al» ungenügend ab. In den albanestschen Gegenvorschlägen wird unter anderem verlangt die Erlaubnis des Waffentragens, die Wahl der höheren Verwaltungsbeamten, sowie der anderen Beamten unter den Albanesen, die Ableistung des Heeresdienste» in Albanien, die Herstellung aller verwüsteten Häuser, sowie eine Ver gütung aller angerichteten Schäden, die vollständige Amnestierung aller Albanesen und namentlich eine Bürgschaft dafür, daß die Pforte diesen Bedingungen treulich nachkommt. Türkei. — Der Sultan ist gestern nachmittag an Bord de» Kriegsschiffes Hairedtn Barbarossa, begleitet von der Flotte und zahlreichen Dampfern, die ihm zur Begrüßung entgegen- gefahren waren, in Konstantinopel eingetroffen. Die Einfahrt glich einem Triumphzuge. Der Sultan ging unter den stürmischen Ovationen der Volksmenge und dem Salut der Geschütze am Kat deS Palais Dolmabadsche an Land, wo er vom diplomatischen Korps und den Würdenträgern begrüßt wurde. Bulgarien. — Da» König»paar besuchte ein ihm zu Ehren von Mitgliedern der großen Sobranje veranstaltetes Gartenfest, wobei der König sich ungezwungen unter die Menge mischte und viele Personen ins Gespräch zog. Griechenland. — Der Gesetzentwurf wegen Uebertragung der Generalinspektton der Armee an den Kronprinzen Konstantin fand in der Kammer lebhaften Widerstand, desgleichen in einem großen Teile der Presse. Es wird die Befürchtung ausgesprochen, daß neue Treibereien unter den Offizieren nicht ausbleiben werden. Rußland — Der zur Revision der sibirischen Bahn entsandte Senator Graf Medem hat festgestellt. daS 12 mit Bahn material beladene Waggons von Bahnbeamten auSgeraubt und der ganze Zug daraufhin zur Vernichtung der Spuren in Brand gesteckt wurde. Ohne die Revision wäre dieser Fall, obgleich da» Bahnmaterial an zahlreiche Händler verkauft worden war, unentdeckt geblieben. Marokko. — Ein Zwischenfall in Casablanca. Ein den deutschen Firmen Brandt L Thoel und Karl Ficke gehörendes Terrain in Casablanca, das von der französischen Militärbehörde beansprucht wird und über das augenblicklich ein SchiedS- gericht-verfahren schwebt, wurde am 25. d. M. von der sranzöstschen Militärbehörde beschlagnahmt und mit einem französischen Truppenlager belegt. Der deutsche Konsul prote- stierte sofort energisch gegen tiefe Vergewaltigung, die unter den Deutschen EasablancaS Aufregung hervorgerufen hat. — Die Formation »er Marokko-Regimenter macht unter der Leitung der französischen Instrukteure sehr rasche Fortschritte. Jeden Morgen erscheinen zahlreiche Rekruten im Palaste des Maghsen, wo sie nach ärztlicher Untersuchung Gewehre, sowie übrige AusrüslungSgegenstände erhalten. Die Hygiene-Ausstellung. England auf der Internationalen Hygiene-Ausstellung. Der englische Pavillon wird bereits am 20. Juni eröffnet in Anwesenheit des stellvertretenden Königlichen Großbritan nischen Ministerresidenten in Dresden. Im Aufträge des englischen Komitees wird Dr. Armit der Eröffnung bei wohnen, sowie der Vertreter der Kanadischen Negierung, ferner Dr. Vorke als Vertreter der Liverpool School of Tropical Medicin und Dr. Murray als Vertreter der Im perial Carcer Research Fund, London. Deutsche Zrntralkommissivn zur Veranstaltung iirzt- lichcr Studienreisen. Bereits im, Jahre 1002 stattete die Kommission der Stadt Dresden einen Besuch ab, um die hygienischen Einrichtungen kennen zu lernen und sich von hier aus in nordböhmische Bäder zu begeben. In diesen: Jahre ist die Zentralkommission ansschließ'üch deshalb nach Dresden gekon inen, um die Internationale Hygiene-AuS- stellung zu besuchen. Am Sonnabendabend folgten die Her um einer Einladung der Stadt Dresden in den Konzertsaal des Ansstellnngsvalastes zu einem Begriff ungsabcnd. Außer viele Nerzten waren auch viele Aerztinnen zugegen. Zn Beginn de? Banketts begrüßte Herr Viagermcister Dr, May die Versammlung namens der Stadt Dresden und wies auf die Bedeutung der Hygiene-Ausstellung hin, die als eine Kultur tat ersten Ranges gerade für die Aerzte eine reiche Fundgrube bedeute. Sic sei aber nicht nur ein her vorragendes Zeugnis für menschliches W'ffen und medi zinisches Forschen, wndern auch für die Tüchtigkeit und Leistungsfähigkeit der Industrie. Er schloß mit dem Wunsche, daß die Studienreise der Aerzte von besonderem Erfolge begleitet sein möge. Dann hielten Herr Geheimer Sanitätsrat Tr. Osterloh für den Verein Natur- und Heil kunde und Sanitätsrat Dr. Findcisen für den ärztlichen Be- zirksvcrein Begrüßungsansprachen, worauf Geheimer Rat Professor Dr. Stllmpel antwortete. Er dankte für den lie benswürdigen Empfang und bemerkte in Bezug auf die Hygiene-Ausstellung, daß sie seine hochgespannten Erwar tungen weit übertroffcn habe. Sie sei geradezu wunderbar und großartig in der Einteilung organisiert und was an wissenschaftlichen Werten geboten werde, sei überaus hoch anznschlagen. Zum ersten Male werde von einer Stadt ein derartiges Kleinod gezeigt. Noch keine andere Stadt habe es vollbracht, eine Hygiene-Ausstellung zu zeigen, in der die Kultur alter Völker in Bezug auf Hygiene, ihr Niedergang, ihr Wiederaufblühen und die angewandte Hygiene in so musterhaft formvollendeter Weise gezeigt werde. Er betonte weiter, daß die Stadt Dresden ja reich an medizinischen Kapazitäten sei, er wolle nur die Aufmerksamkeit auf Ge heimen Rat Professor Tr. Schmort lenken, der als Autorität überall bekannt sei. Seine Rede klang aus in einen Trink- spruch auf die Stadt Dresden. Die erste Sitzung des Vereins der Gas- und Wasser- sachmänner fand heute vormittag 9 Uhr in der Ausstellung statt. Der große Vortragssaal war bis auf den letzten Platz gefüllt, als Direktor Prenger-Köln die Versammlung eröff- nete Oberbürgermeister Dr. Beutler hieß im Namen der Stadt Dresden den Verein willkommen und wünschte der Jahresversammlung vollen Erfolg und den Teilnehmern angenehme Tage in Dresden. Nachmittags findet in zwei getrennten Gruppen eine Besichtigung des städtischen Gas- Werkes in Reick, sowie der Schwemmkanalisation in Vorstadt Kaditz statt. Der königsbesuch in der Lausitz. Se. Majestät der König trat gestern vormittags 6 Uhr 43 Minuten seine auf drei Tage berechnete Landesreise durch die Lausitz an. Der erste Besuch galt dem Orte Demitz- Thumitz, der reich geschmückt war. Vor der Schule hatten sich der Gemeinderat, der Kirchen- und Schulvorstand, das Lehrerkollegium, die Schulkinder, Militär- und sonstige Vereine zur Huldigung des Monarchen versammelt. Nach Ueberrcichilng eines Blumenstraußes durch ein Mädchen brachte Pastor Lorenz aus Schmölln ein Hoch auf den König aus, das begeisterten Widerhall fand. Der Gemeindevor stand Raetze machte die Mitteilung, daß zum bleibenden An denken an diesen Tag ein Schwimmbad errichtet werden soll. Der König gestattete dessen Benennung mit „König- Friedrich-August-Bad". Hierauf begab sich der König zur Besichtigung der Granitbrüche der Firma C. G. Kunath, woselbst Se. Majestät vom Inhaber der Firma Herrn John mit einer Ansprache ehrfurchtsvoll begrüßt wurde. An schließend hieran wurden die ausgedehnten Brüche unter sachkundiger Führung in Augenschein genommen. Sichtlich erfreut war Se. Majestät, als ihm etwa 800 Arbeiter eine begeisterte Huldigung durch Hochrufe und den Gesang der Königshymne darbrochten. In der Bruchkantinc nahm der König einen angebotenen Imbiß an. Währenddem über reichte ein Mädchen dem König einen Briefbeschiverer nebst Lineal und Löscher, kunstvoll aus Granit gearbeitete Gegen stände. Se. Majestät war über diese Aufmerksamkeit sehr erfreut. Außerdem wurde noch bekanntgegebcn, daß die Firma zur Erinnerung an diesen Tag 20 000 Mark zu- gunsten ihrer im Berufe verunglückten Arbeiter gestiftet habe. Der Monarch genehmigte, daß die Stiftung Len Namen „König Friedrich August" führe. Nachdem sich der Monarch in das Fremdenbuch der Firma eingetragen und seiner Freude über das Gesehene und Gebotene Ausdruck gegeben hatte, bestieg er den bereitstehenden Sonderzug wieder zur Weiterfahrt nach Bautzen, woselbst die Ankunft gegen 0 Uhr erfolgte. Mittels Kraftwagen begab sich der Landesherr nebst Ge folge durch die Stadt direkt nach dem Garnisonübungsplatze bei Litten. Daselbst standen das Infanterieregiment Nr. 103 und das Hnsarenregiment Nr. 20, letzteres in der feld grauen Uniform, in Paradcaufstellung. Nachdem Se. Ma jestät die Fronten abgeritten, nahm er den Vorbeimarsch der Truppen ab, der ein prächtiges Bild bot. Air der Spitze des Husarenregiments hielt der König Einzug in Bautzen »nd führte das Regiment in die Kaserne. In den Straßen der festlich geschmückten Stadt wurden dem König begeisterte Ovationen dargebracht. Im Offizierskasino fand ein Früh stück und anschließend eine Besichtigung der neuen Kaserne statt. Gegen 1 Uhr begab sich der König von der Kaserne aus mittels Automobils nach Malscchwitz, woselbst Begrüßung durch die Gntsherrschaft in Gegenwart des Gemcinderates, drs Kirchen- und Schulvorstandes, der Schulkinder, Mili- tärvereine nsw. erfolgte. Unter lebhafter Huldigung sei tens der Bevölkerung setzte der Monarch die Fahrt fort über Bahnhof Guttan, Gleina, Bnchwald nach Baruth, woselbst die neue Kartoffelflockenfabrik besichtigt wurde. Sodann erfolgte in Baruth die Begrüßung durch den Ortsgeistlichen in Gegenwart des Gemeinderates, der Militärvereine urrd der Schulkinder. Ueber Cortnitz nach Gröditz erfolgte i/<.4 Uhr die Ankunft iir Weißenberg. Auf dem Marktplatze wurde der Landesherr vom Bürgermeister Jentsch durch eine Ansprache begrüßt, in der er mitteilto, daß aus Anlaß dieses Ehrentages seitens der Stadtgemeinde eine Stiftung i» Höhe von 1500 Mark für die Armen bezw. das Albcrt- stift gemacht worden sei. Gegen 4 Uhr erfolgte die Weiterfahrt nach Kuppritz, woselbst der Monarch durch den Geheimen Oekononrierat Dr. Höhnet begrüßt wurde. Von hier aus fuhr Se. Majestät nach dem historischen Dorfe Hochkirch, wo dem König wie derum ein herzlicher Empfang bereitet wurde. Die Orts- vcreine von elf Orten der Umgegend hatten sich hier ver sammelt. Ans einer Anhöhe unweit der Kirche wurde ein militärischer Vortrag über die Schlacht bei Hochkirch ge halten. Nach 5 Uhr fuhr der König nach Bautzen zurück und nahm alsdann den Tee in der Wohnung des Kreisharrpt- mannS. Nach 6 Uhr unternahm der Monarch eine Wagen- fahrt durch die Stadt über die Kronprinzenbrücke nach dem ritterschaftlichen Internat, daS besichtigt wurde. Sodann fuhr der Monarch, der den ganzen Tag über die Uniform seiner Großenhainer Husaren trug, in das neue Stände- hans an der Vismarckstraße. Um 8 Uhr fand im Stände- hause ein Diner statt und nach ihm erfolgte eine Serenade der vereinigten Bautzner Männergesangvereine. Heute vormittag 7 Uhr setzte Se. Majestät der König vom Ständchanse ans, wo er übernachtet hatte, seine Reise durch die Lausitz fort und fuhr zunächst nach dem Forsthaus Wntzschke. Am Ende der Bergstraße verließ der Monarch den Kraftwagen und bestieg von dort aus den mit einem Bismarckstandbild geschmückten Czernebohberg. Voran schritt das Bautzner städtische Forstpersonal. Auf der Bergcshöhe wurde der Landesherr durch den Forstausschnß der Stadt