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Freitag den 16. Mai 1919 Gtchsifch« »,Ik»,ei1,,, nationales Arbeiterrecht enthalten sind und aus die sich der 8 1 Ihres Brieses vom 10. Mts. bezieht, sind bereits mit der sorgfältigsten Aufmerksamkeit geprüft worden. Vertreter der Gewerkschaften sind an der Ausarbeitung der Artikel der Friedensbedingungen beteiligt, die aus die Ar. beiter Befug haben. Wie aus dem Anhänge des ziveiten Abschnittes des Teiles 13, Seite 200. hervorgeht, umfaßt das Programm der ersten Sitzung der internationalen Ar beiterkonferenz. die nächsten Oktober in Washington tagen soll, die wichtigsten Fragen, die auf der Gewerkschaftskon- sercnz in Bern verhandelt wurden. Die Gewerkschaften werden aufgefordert werden; an der Konferenz in Washing- ton teilzunebmen und sie wird nach bestimmten Gesetzen ab gehalten werden, die die Festsetzung ihrer Beschlüsse vor aussehen, jedoch unter Voraussetzung der Zustimmung der zuständigen Behörden der vertretene^ Länder, 4. Ter Ent wurf des Abkommens über internationales Arbeiterrecht, den die deutsche Regierung vorbereitet hat, weist eine Lücke auf. Er enthält keine Bestimmung, die die Vertretung der Arbeiter auf der internationalen Konferenz vorsieht, die er in seinem Artikel 7 vorschläqt. Er steht auch in den folgenden Punkten den Bestimmungen des Teiles 13 der Friedensbedingungen nach: ^X. Fünf Jahre werde» als .Zwischenraum zwischen je zwei Sitzungen festgesetzt (Ar tikel 7). Tie Feriedensbedingnngen schlagen ein Jahr vor lArtikel 389). li. Jedes Land verfügt über eine Stimme (Artikel 7). Tie Friedensbedingungen sprechen jedem De legierten eine Stimme zu, gleichviel ob er eine Negierung, die Arbeitgeber oder die Lohnarbeiter vertritt (Artikel 390). Die Beschlüsse sind nur dann bindend, wenn sie mit einer Mehrheit angenommen sind, die vier Fünftel der an der Abstimmung teilnehmenden Länder umfaßt (Artikel 7). In den Friedensbedingnngen ist nur eine Mehrheit von zwei Dritteln der bei der endgültigen Abstimmung abge gebenen Stimmen zur Annahme eines Vorschlages oder eines Entwurfes durch die Konferenz nötig (Artikel 401»). Tie alliierten und assoziierten Negierungen sind daher der Meinung, das; ihre Entscheidungen der Sorge Rechnung tragen, die die deutsche Delegation hinsichtlich der sozialen Gerechtigkeit äußert und daß diese Entscheidungen die Ge währ sind für die Ermöglichung von Reformen, auf die die Arbeiterklasse mehr denn je ein Recht hat nach der harten Prüfung, die der Welt während der letzten fünf Jahre aiit- erlegt worden ist. Genehmigen Sie, Herr Präsident, die Versicherung meiner ausgezeichneten Hochachtung. gez. Elemeneeau. Pressestininie» zur Antwort Eleinenccaiis. Berlin, l(>. Mai. Zn Elemenceans Antwort auf die Note Rantzaus, in der sich Deutschland zum Anwalt der internationalen Arbeiterrcchtsforderungen erklärt, sagt der „Vorwärts": Deutschland hat von den Machthabern des Ententekapitalismus ein offenes Bekenntnis zu den Wün schen der Arbeiter verlangt. Clemenceau hat dar aus eine Absage auf die Forderungen der A rbeite r erteil t. Die Arbeiterschaft Deutschlands und die der ganzen Welt ist blutig enttäuscht. Die Antwort ist eine glatte Verhöhnung des internationalen Proletariats durch den Größenwahnsinn, der in Paris am Werke ist, nicht nur Deutschland allein, sondern die ar beitenden Massen der ganzen Welt zu Boden zu drücken. Berliner Eindrücke. B r e s I a u , 11. Mai. Nur drei Tage war die Nationalversammlung in Berlin. Aber eS waren bewegte, schicksalsschwere Tage. Mau wird sie dereinst zu den schwersten deutscher Geschichte zählen. Ter furchtbare Druck eines großen nationalen Un glücks lastete wie aus dem ganzen Volke so auch ans uns Abgeordneten. Gar mancher sah seit der Trennung kurz vor Ostern in W e i m a r wie verfallen aus. Die Nerven waren drei Tage lang in fieberhafter Spannung. Ich weiß nicht, ob es in solcher Stimmung überhaupt möglich war, richtige Eindrücke zu gewinnen. Einige festzuhalten aber will ich -- in die Heimat zu nickgelehrt — versuchen. Ter stärkste war zweifellos die Sitzung vom 11. Mai, rin allen Teilnehmern unvergeßlickzes, ein unvergleichliches Erlebnis. Nie bisher hat die Nationalversammlung etwas Aehnliches gesehn. Wir tagten unter den Augen Fichtes in der neuen Aula der Berliner Universität, wo er ans dem großen Wandgemälde eine seiner flammenden Reden an dje deutsche Nation hält. Er mag in dem Augenblicke wobl geglaubt haben, wir seien setzt wieder ein einzig Volk von Blüdern. Eben hat der Ministerpräsident erklärt, die FriedenSbedingiingcn 'seien unerträglich, unerfüllbar und - - alles schweigt und wartet atemlos — u n anne h :n b a r. Wie ein Sturm geht cs da durch das ganze Haus. Alles hat sich erhoben, Regierung, Abgeordnete, Presse, Zuschauer. Minutenlanger, dröhnender Beifall. Das ist echt. Das ist keine Mache. Sie haben alle zu viel erlebt und erlitte», um sich leichtbin an Worten zu berauschen, um sich ohne, tiefste innere Regung lünreißcn zu lassen. Das ist der Schrei ans der Tiefe der Not. Der Schrei eines furchtbar gequälten Volkes, das nicht sterben wjll und nicht sterben wird. Das sich nicht entehren, lassen will. Der Tag ver dient gelebt zu kein. Er läßt manchen anderen der letzten Zeit vergessen. Wir alle fühlen mit beißen Wangen und klopfenden Herzen den einzigen, den tveltgcschichtlichen Augenblick. Und nicht nur wir. Mein Blick streift die Wrjlerie. Da sitzt unter der Presse in der ersten Reihe, da mit er alles sehen, alles hören kann, ein kleiner gelber Mann. Ein Japaner. Er erscheint fast zusammenge- krpchen, er will nicht ansfallen. ZHer selbst scharf beobachten. Da. bricht unten der Sturm los. Der Kleine bleibt nnbe- w^lich. Aber das höfliche Lächeln scheint auf seinem Ank- litz M gefrieren. WaS mag er denken? Heute ist er ein Sieger. Auch einer. Einer von Vielen, Mzuvielen. Denkt Im „Lokalanzeiger" heißt es zur Antwort Clemen- ceaus: Der Vorschlag. Gewerkschaftsvertretlingen nach Ver- jallles zu laden, wird abgelehnt mit deni Hinweise darauf, daß in Washington im Oktober ein Kongreß stattfinden soll. Aber was ist das für ein Kongreß? Jedes Land ent sendet je zwei Negierungsvertreter, einen Arbeitgeber und einen Arbeitnehmer.« In jedem Falle werden die Interessen der Arbeiter nur durch den vierten Teil der Stimmen vertreten. Tagesmeldungen. Eine gewaltige Kundgebung. Berlin, 15. Mai. Zu einer gewaltigen Kund gebung gegen den Gewalt- und Rachefrieden der Entente gestaltete sich eine vom »Reichsverband der Grenzmarkenschutzvereine einberufene Protestversammlung auf dem Königsplatze vor dem Reichstagsgebäude. Unge heure Menschenmassen besetzten den weiten Platz. Darunter befanden sich Fahnen, Mnsitchöre und Transparente mit Inschriften: „Wir wollen nur einen wahren Völkerbund!", „Keinen Raub der Grenzmarken!" Geläut sämt licher Kirchenglocken Berlins leitete die Feier ein. Zahlreiche Redner, vor allem Vertreter der bedrohten Landesteile, sprachen gegen den Gewaltfrieden. Zum Schluß wurde ein Trengelübde. verlesen, das für die bedrohten Landesteile die zugesicberten Rechte der Selbstbestimmung formiert und gelobt, i» Deutschlands Schicksalsstiinde mit Gut und Blut einznstehen, daß deutsch bleibe, ums deutsch ist. Tausende, von Händen streckten sich empor, um diesen Schwur zu bekräftigen. Ein brausendes Hoch auf das deutsche Volk und Vaterland war das Echo einer Entschlie ßung, die gegen die Vergewaltigung der Wilsonschen Nicht- linien Protestiert und zur Ablehnung jedes Gewalt- und Rachefricdens anffordert. Abordnungen der einzelnen Grenzschutzvercine begaben sich zu Ebert und Scheidemann, während sich die Versammlung schweigend anflöste. Bayerns Treue. Bamberg, >5. Mai. Zu einer niäch.igeu Kundgebung des bayrischen Volkes gegen den von der Entente beabsich tigten Gewalt- »nd Schmachfriedcn versammelte sich heut: vvrwitlag 9 Uhr im Kaiscrsaale der Residenz z» Bamberg der bayrische Landtag. Von der Negierung hatten sich die in Bamberg weilenden Minister eingcfiinden. Präsident Schmitt erössncte die Sitzung mit einer kurzen Ansprache, die mit den Worten schloß: Vor dem Lande darf ich fest- siellcn: Wir Deutschen stehen in geeinter Geschlossenheit hinter der Regierung des Reiches in diesem Kampfe um die Eustenzmöglichkcit und unsere Zukunft, in diesem Kampfe um unser nacktes Leben. Der Ministerpräsident Hoffman» manche sich in einer 'Rede von eindringlicher Kraft gegen den Sck'wachsrieden. Seine Ausführungen wurden wie derholt von ziistimmendon Zwischenrufen der Versammlung begleitet. Deutsch ist die Pfalz, deutsch muß sie bleiben, 'o 'chlvß er nun mit lW stow Beifall a ifgenommenm Worte. Wie ein Mann steht das bayrische Volk zum Deut- rischen Sonderfriedens ab. Wir Bayern stehen mit unseren ri'chen Sondeririedcns ab. Wir Bayern 'eben mit unser'» deutschen Brüdern oder giben mit ihnen unter. (Bravo'> Heute in der schwersten Stunde unseres Belkes schwören er vielleicht eines Tages, wo der Gelbe der Sieger sein wird über die Weiße Rasse? Völker Europas und Amerikas seid eingedenk, daß auch der Tag kommen kann, daß er viel leicht nicht so fern ist. Das ganze Schauspiel bewegt mich so tief auch deshalb, weil ich gerade vom Sarge Friedrich des Großen komme. Vor kaum einer Stunde stand ich in der stillen Grust der Garnisonkirche zu Potsdam, wo er neben seinem Pater ruht. Tn großer Feldherr und Herrscher! Wie viele herbe Schicksalsschläge hast du in sieben Kriegs jahren erlitten. Aber war Dein kleines Preußen je in einer so furchtbaren Lage wie das große Deutschland jetzt? Nie wurde Dir angesommen, Dein eigenes Grab zu schaufeln, wie wir cs jetzt tun sollen, wie wir es mit diesem Frieden tun würden. Du hattest viele Feinde. Aber einer fehlte, unser größter: England. Du zwangst die andern, denn Du warst nicht nur Soldat, sondern auch Staatsmann, der hat uns gefehlt. Du warst ein Meiischeuverächter. Vielleicht hättest Du Wilsons Worten nicht geglaubt, wie wir. Dein Heer ist Dir nicht von hinten zerbrochen worden. Und noch eins. Nie in den sieben bösen Jahren hat Dein gan zes Volk hungern müssen wie wir. Mit militärischen Mitteln allein ohne Hunger und Rohstoffmangel hätte auch Deutschland der Welt stand gelösten. . Es schlägt ^2 Uhr, als, ich ans der Gruft trete. Dos Glockenspiel der Kirche bebt an z» singen: „Ucb immer Treu und Redlichkeit." Man hat mir erzählt, daß die Unabhängigen der Potsdamer Stadtverordnetenversamm lung' den Antrag gestellt haben oder stellen wollten, nun endlich ein anderes Stück spieten zu lassen und nicht immer diese alte, abgedroschene Weise. Ob das wahr ist, kann ich nicht sagen. Die Zeiten haben sich aber sicherlich gegen früher erheblich geändert, das ist richtig. Man merkt da? besonders in Berlin, wenn man jahrelang oder gar Zit Kriegsausbruch nicht mehr dort war.' Das Straßenbild der einst saubersten Stadt der Welt wirkt unglaublich verwabrlost. besonders ans der Friedrich- stmße, wo der Bau der Untergrundbahn dazu kommt. Der fliegende Straßenhandel, zumeist von „Feldgrauen" aus- geführt, bringt eine ganz veränderte Note gegen früher hin» ein. Man kann so ziemlich alles auf der offenen Straße kaufen, >vas in GesclMen nicht mehr oder mir schwer zu haben ist, Zigaretten, belegte Brote, Bonbons. Würste ohne Marken. „Lang und dick, eene Mark det Stück", preist sie der Verkäufer an. Auch gefährlichere Tinge werden ange- botcn: „Biste verschwiegen?" fragte ein „Feldgrauer" neu- Nr. 111; Seite 2 . ,W>— wir Treue dem Reiche. T.eu». unieren oe> l'chen Brüdern. C i n L n i» p. t e i jetzti inV v l.k ,i nd V Kt e r 1 ü n d- verlaßr. T.'.s mag ine Entente und de Welt Wir .vollen sei» ein einig Volk von Briid.r i. in keine. Nor uns trennen und Gefahr! Hierauf wurde einstimmig auch von den Unabhängigen folgende Euticl iießuug argem mmen: Der bayrische L tag ist etnlz in«: dem ganzen VcG.e in de: bedingte, Ablehnung der FriedenSbedingungen, die in der jetzigen Form "en. wirtschaftlichen und potilstw.,-. Tod Deutschlands tedemeu. Die bayrische Bolksvert".'t:ing wendet sich ine be'ondeie in i' Entrüstung gegei c,! > Abtretung k e : i> d e n ' s ch e r Gebietsteile im Osten und Westen. Dusts schmachvolle Vorgehen icist.'t nicht nur der Gerechtigkeit ms Gesicht, andern sie»:: st. stärksten Widerst-« »chc wir cen Grünt sät« n der Ser ritt:- sti .milii.g der Völker, die unsere Gegner im Verlaufe des Krieges und beim Abschluß des Waffenstillstandes als Grundlage anerkannt haben. Ebenso verurteilt das gesamte bayrische Volk das unmenschliche und geradezu ruchlose Be streben Deutschland wirtschaftlich vollständig zu erdrosseln. Alle T>r-s>iche unserer Feinde, Bayern durch Gewalt oder List .um Reiche loszurcißen und zu einem Sonderfrieden zu zwinge», sollen an der unerschütterlichen trendeutschen Gesinnung des bayrischen Volkes zuschanden werden. In der nächsten Woche wird der Landtag in sei ne eigentlichen Beratungen eintreten. Ein Parlament des Ostens. Danzig, 15. Mai. Ter deutsche Volksrat für West- Preußen läßt eine Mitteilung ergehen, wonach eine von ihm am 14. Mai nach Danzig einberiifene Versammlung der deiitschen Volksrüte des Ostens und der Vertreter der Par teien »nd der Behörden gezeigt haben, daß der Wille zu einem Widerstand gegen eine gewaltsame Anfzwingung der uiiaiinehnibaren Friedensvorschläge in allen Teilen der Pro vinz vorhanden sei. Es sei beschlossen worden, eine Arr Parlament des deutschen Ostens einznsetzcn, das die Maß nahmen der nächsten Zeit zu beschließen haben soll. — Hier zu wird vou zuständiger Seite veinerkt, daß die Volksver treter und Vertrauensmänccr der Bevölkerung im Osten sich zusanrenschließen, um in gemeinsemen Beratungen zu der ihr drohenden Gefahr Stellung z» nehmen, ist sehr verstand lich und zweckmäßig. Nur durch geschlossene und einheit liche Haltung können in der furchtbar erregten Bevölke- rung Unbesonnene und dadurch schädliche Gewaltsamkeiten verhindert werden. Das Parlament aber, das allein die Aufgabe bat, den deutschen Osten vor Bedrohungen zu schützen, ist »nd muß die Nationalversammlung bleiben' die sich in ihrer letzten Tagung dieser Pflicht durchaus gewachsen gezeigt bat. Gegen de» Raub der Kolonien. Berlin, 15. Mai. Am Donnerstag abend fand im Lür- sensaale eine große Protestversainmliing gegen den R a u v unserer K alouie n statt, in welcher Kolonra! - »i iuister Tr. Bell eine eindrucksvolle Rede hielt. Er sagte u. a.: „Klar und fest wird die Antwort der deutsche» Reichsregierung in Uebereinstiinmung mit der deutschen Nationalversammlung, getragen.von der Entschlußkraft des deutschen Volkes, ans das Friedensangebot der Entente ge geben durch die drei inhaltsschweren Worte: Unerträg.ich' lich einen Bekannten. Tann suchte er ihm in einem Haus flur ein Paar Ohrringe mit Brillanten anzuschwatzeu. Für 900, 000, schließlich für 200 M. Der Handel wurde obg.- lehnt. Ter Erlös wird verspielt, vielfach wohl auch die Arbeitslosenunterstützung.' Im Norden und Nordoste:!, aber auch in der Nähe des Bahnhofs Alexcindcrstratze. .strs auf offener Straße Bank gehalten. Alle Arten Glücksspiele. Man sieht wunderliche Typen. Ein Mann in niiNstrcn Jahren, in Uniform, mit roter Kokarde, augenscheinlich in vergnügter Stimmung, geht an uns vorbei und singt ein Lied mit dem Kehrreim: „De'ar Bolschewismus, oe'ar Bolschewiswus." In dieser Form ist er ziemlich harralos. (Nanz auffällig sind die Trachten der Weiblichkeit. Welt und Halbwelt tragen vielfach korsettlose Kostüme, die -m das frühere Eigenkleid erinnern und häufig, ja zumeist sehr gewagt sind. Tie Röctchen reichen teilweise kaum noch hjS ans Knie und zeigen nicht immer gerade plastische Tenn. Offenbar ist der Stoffinange! an diesem KleidersäNuuö schuld. Oder der Lenzbcginn. Die Preise der Reichshauptstadt vermögen dem die deren Provinzialen wirklich Achtung abzunötigen, cvgleic!' man in dieser Richtung überall trainiert ist. Einige ve kannte Abgeordnete fuhren am Sonntag kurzerhand na.v Brandenburg, uni dort billiger und vor allem mehr z>: pstm. Neu nwr nnirreinem auch, daß ein Kellner im Westen uner bittlich Fleiischmarken von uns verlangte, um sie kurz daeani an einem Nebcntische für 75 Pf. an einen anderen Gast zu verkaufen. Also selbst mit den Dingen wird Schleich handel getrieben, die zur Bekämpfung des Schleichhandels dienen sollen. An vielen öffentlichen Gebäuden sieht man noch Spuren des Bürgerkrieges. Unmittelbar unter der Galerie des Schlosses von der Lnstgartcnseike aus sitzt ein VolUrK.m. Von hier aus hat der Kaiser zum Volk gesprochen,,. Am Polizeipräsidium sind viele Manerschäden schon von de: Bahn aus sichtbar. Don den Verwüstungen im Osten der Stadt will ich schweigen. Der Reichstag hält seine Pforten geschlossen. Die Läuse drin werden ausgehungert, da an dere Mittel nicht verfangen oder wenigstens keinen sicheren Erfolg versprechen. Man kann nicht sagen, daß di: Sol- datenräte dort halbe Arbeit gemacht haben. So witkt Berlin wenig einladend. Die meisten Ab geordneten wünschen dringend, daß die Weitcrbcratung über die Friedensbedingungen iin stillen Weimar stattfinden möge, wo man sich doch nun schon einmal auf die National versammlung eingerichtet hat. Hoffentlich geht der Wunsch nächste Woche schon in Erfüllung. A.