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Mittwoch. 25. Juli ,9,7 — «»chMch« — Eiele ^uuiciidc' »on iiiiNiche» flückitlingon ans Finnland in Pc-IeiSbing ei». Dec sinmickic' La»dtoc> bat in Helüngsois de» Belagei nilgsziistand eilläic'ii innen, Einbeiten der baltische» flolle lind eig«e»»iächtig ans Bsörko i» die sinni- sckien Schäre» «ahacialneii. Ini n.inzöstickien ^enal teilte Minister Mal»» mit, daß alles j» allem?mrcki 111) Straf urteile di«' Versebliiiigen l'ei der letzten frülstabrsossenstve gesühnt worden seien. „Eine surck»tbnrc Kntinlrvphr". Das .Komitee der ge- schlageneii ll. i nsti'chen Armee. i» dem die Mitschuldige» .Kerenstis und Vriisstloivs an der verliängnisvollen rnssischen Oiseiiiine gegen Lemberg ützen, richtete folgendes drahtlose Telegramm nacki Peler-sbnrg: ..An de» »riegsminister. die vianiwinclie ckiegiernng. das Z,enti«>ltoiiiitee des Rates der Aibeiter- »nd Soldaten- -enntieile». d>is AiissührnngStomitee der Vanernabgeord- iiele» »nd an de» Obei beteblsbaber des Feldheeres: Tie denl'ciie Onenstve. die >iin Ist. fnl: vor der fionk de> II. Armee ilire» Amang nabui, entwickelt sich zn einer snrck'tbare» .Katastrophe. die nnter Uinsländen den Unter gang des revvlnlionären sttnßlands ;»> Golste linden kann. In der Stimmung der Trnvpen, die »or kurzem dnrcd die beldennnitige» Anstrengungen der zn'lhewnßten Minima- tisten »orgeschoben wurde», bat sich ein scharfer und geialir- dralwndei Unnckmuing vollzogen. Tie Angrissslnst erschöpfte sich ralch. Tie meisten Truppenteile desinden sich im An stande einer z u >- e l> in e n d e n Z e rsetz n n g. Von einer ^lneickennnng di's Vorgesetzten und einer Snbordination ist keine Rede medr. Anreden nnd Belehren sind völlig >vir- knngslos geworden! sie inerden diiich Tinlnincien. bisweilen sogar diirch Erschießen der Z n r e d e n d e » deant- spartet. Manche f»> ination«'» perlassen die Schützengräben, ohne das Herautommen des Feindes ahzmoarte». In einigen fällen wurde der Vesebl. zur Unterstützung der Kämpsenden »arzurücken. niedrere Stunden dindnrch i» Versaniinliinaen bespräche»! die folge davon >»ar ein Ver späte» der Unterstützung »in 2! Stunden. Wiederholt dabini Trnvpen bei den ersten Schüssen idre Stellnnge» »erlassen. Hinter der front ziehe» sieh rilometeriorit Züge non flücht- linaen mit und ohne Gewehr. geinnd, irisch, dar aller Scham nnd im Getülil »rilliger Sicherheit vor Strafe. Zeitiveilig entsernte» sich ganze Truppeiiteilr. Tie Mitalieder der Arinee und Iipntkpn'itees erkennen an. dast die Lage die änstersten Mittel und Anstrengungen erfordert nnd dast inan vor nichts .Kalt machen darf, nm die Revolution vor dem Untergcing retten. Heute bähe» der Oberbefehlshaber dcu Süd'.oest'ront und der Kommandeur der ll. Armee in sl»he'''nnstiinni'ina mit den .Kommissaren und den .Komitees den Beseht erlassen, ans die fliehenden zu schiesten. Das aanze stand ioll die volle Wahrheit über die vor sich «lohen den Ereig"is>e ersahreu. ioll erschaudern und in sich selbst die Entschlossenheit finden, sich ans diejenigen zn stürzen, die kleinmütig . . . vernichte» . . . die Revolution." Räumung von Ttnnisln» durch die Russe». Die ston- doner „Mvrninu Post" meldet aus Petersbnrcu Die rus sischen fivilbehörden '»erlassen Ttanislan. ^ ^ st. B erlin . 2l. Juli. In Tii-lbalizien dränaten unser«' Truppen am :T>. d. M. dem weicheiiden feinde ivie an den Vortaaen unanshaltsam nach. Ter russische Rnctzna ninnnt immer »röstere Dimeniione» an. Tie iveichenden rui,iscl,en Verbände konnten sich nicht einmal läuas des Dereth sstd- sich Tarnopol zu einem ernstlichen Widerstand ansrassen. Erst östlich des Zereth beczannen sie sich wieder zu sammeln. Rn der Ttraste Trewbowla Rikolince, 2l> .zsilometcr südlich Tarnopol, wurde ein Auprisf starker feindlicher Massen, der von Panzerautos unterstüht >»ar, unter ansterordentlich schweren russische» Verlusten abaewieseu. An der Ttraste Bicrkano,» Padliosce. lä Kilometer südlich der Eisenbahn linie iNozowa Tarnopol. ivurde ebenfasls feindlicher Widerstand aebrochen. '?!», d'achmitta«' deS 2:'.. Juli haben liniere Truppen südlich des Tniestr bereits in breiter front oie stntwa über schritten. nni am Abend die alte» Dtellunpen an der Bnstr- stpca zu «ur«üclien. Der wicl'tiae Ensenbahntirotenvnnkt Hali« ' nuirde «v'nommen die Bustrzpca Dolotivinska über schritte». In der A'acbt znm 2-st. Juli fiel starker Repe», dem sin st'»»' d-'s ^aaeS «",'h,->'v,> hestiae »'olkeubrnchartipe l^e- tvitteraü'se solaten. Die Unannsi der Witternna konnte in dessen die tbesclnündipkeit des Vormarsches nicht auihalten. k! nie re Truppen, die im Reaen auf bloszer Erde biwakiert statten, jcchten mit aleicber frische wie an den Vortagen den Vormarsch fort nnd treiben in alter AngriffSfrische den lch-aner vor sic!' her. Dir V uite an ('irschühen, Maschinen- siewelnen. Minenwersern, Panzerwaaen, Dchiestbedarf und »rieaSzerät ist nstlst zu übr'sehen. Auf dem Bahnhof »ozowa wurden etv'a 15 Eleschüste. im Walde südlich stitia- knn h Gesthühe, .U'alibrr 2!d bis stll fntimeter, und ein Eisen- stal'naeschül, schinersten Vkalibers erbeutet. Im befreiten kb-abwt fielen den siegreiche» Truppen, abgesehen von unge- steuereu stageru von stebeusniittrln, die reiche Ernte nnd graste Menaen non Vieh in die Hände. Während die rnssischen Armeen im*Düdosten, in brei- k ster front zurückweichen, verbluten sich weiterhin die in ein ui an -ncl't-losen stampf »orgejagten rnssischen Divisionen südlich von Dinorgon, bei strewo. südwestlich von Dünabnrg und bei Iakobstadt. Unter -dm EiiNairlnng unserer siegreichen Operationen in Ost-Ealizie» lvurde am 22,. d. M. auch die front von den 'Karpathen bis zur Donau unruhig. Ein südlich der Zöge von Neu-Ihkann nach äusterst heftigem ferstörnngsfener vorgetragener feindlicher Infanterieangriff brach in nnserem Vernichtungsfeuer blutig zusammen. Nördlich der Bistrih und beiderseits sta Eatrinar heftiges feindliches Artillerie- fenei, das sich gegen Abend zu groster Macht steigerte. Ein vorbrechendcs Bataillon blieb in unserem feuer liegen. Das gleiche Schicksal erlitten feindliche Angriffsversnäse südsick des finita - Tales, nördlich der Ditoz-Ltratze und des Pravila. Au der ruinäniicW'u front lebhaftere feindlicise Ar- tillerietätigkeit, lwsonders j» der Dobrudiäsa und >neulich der Donau, ivo sie sich von 2 Ubr bis !l llhr ÜO Minuten znm Trommelfeuer steigerte. Russische Angriffe erstickten in unserem Gtwehrfeuer. Bei Brantfleg anftanchcnde feind liche Kavallerie wurde durch unser Artillericfeuer gefaßt und zersprengt. Teil 5 Ubr vormittags des 24. Juli liegt Tromnielseiwr an der Rimuicul-Mündnng. Englische schlappe i» Lstasrikn. Reuter - Meldung ans stondon vom 2!i. Juli. Am Ist. Juli wurde die feindliche Hauptstellung in der Nachbarschaft von Naron- gomba in Dstafrikn angegrifsen. Der feind leistete sehr hartnäckigen Widerstand, führte zahlreiche Gegenangriffe aus und erlitt schwere Verluste. Auch unsere Verluste sind beträchtlich. Den Engländer» sinkt der Mut. B e r n , 21. Juli. „Dailn Telegraph" schreibt in einem „Die höchste .Krise" überschriebenen Leitartikel vom 2st. Juli: Wenn der vom feinde nnter Bei'eitelast'ung aller einschränkenden .Kriegs- normen geführte Anfreibungskrieg erfolgreich sein sollte, so würde Deutschland eines kolossalen Sieges z» Wasser und zu Lande sicher sein. Nichts, was nur nnd unsere Verbün deten zu tu» vermöchten, könnte ihm diesen Triumph nehmen. Wir haben in den lebten 21 Wochen durch See- räuberei nicht weniger als 112 große, für unsere militärischen nnd wirt'chastliclx'» Mastnahmen unumgänglich notwendige Schiffe, dazu 157 kleinere falirzruge, zusammen .570 Han delsschiffe verloren. Letzthin bat das Tempo der Verluste etwas nachgelassen! aber der Augenblick bleibt ernst. Die feilnna sagt: Das ist eine Lage, der wir gegenüberstchen, die den Bestand dieses Landes, die Zukunft des britischen Reiches nnd die Sache bedroht, für die wir io schwere Opfer gebracht haben. Rußland hat cinc »cnc Anleihe von 75, frankreicb eine Anleihe von Ost Millionen Dollar von Amerika erhalten. Die Vvrgäiige in Rußland werd«-» »-»« der frouzässü-t»-« Presst- einig l'ei»r>i«ven Tie Blätter erklären. eH H,, Glück, dost Kereusti stv.-a an d>e hütende Stell«' ko»>>n,>. «er habe die notwendige Energie. ..Peil' Pannen" erklän, .Kereniki sten«> enier cinsteiordeniiii'l, ernsten und hennr:»-« gendeii Lage geg.-nüher. .,T'"i »s" seloeiht. der Ev-g »«druck der Regierung kämme jetzt hon'uuli.-h >nch> zu spät „I«un- nal des Döh ts" bedanert den Riickzng Livows. Die deutsche Gegeiiokfei.fivc i» Rusilund ist d« r sr «nzö- sichen Presse n a durch deutsche Tel.wi inmc bckönnt, da die russisch >l .Heeresbersth'" iei' z v.ü T igeii nick t me'.— Peuösiei licchl ". erden ..H«-Nle" st-'llt fest, daß oie Ze„>«ir dru l.tzien rnssi.cken . P.rB t inuu »ie'tc g unterd,Uckie. Sc ithcr dctNte nichts melir h.kaunl gegeben werden. „Matin" crkläii, der dc utute Di rchl-ruch ci aelüt..,stch. E- beaüe'e eii'c-r mäit l'oen .K:.I!!«V !!'c , ru 1 ! '! i 1e üifü- be.t E-- ohc-ruuaen in >'5,-ck,z!en zu naiie» Tc-«i.ps" ist g!«-i.l>>a!ls pefsiinistisch nnd tützr« bu> : !U'>!!.zs.'ecc rlage aitt die fried'«i>s>uu't!aga'ida zu! - ck. Der deutichc Abendbcricht B erlin , 2l. I„li ahends. tW. T. B. Amtlich.) In flandern starker fenerkanipf. In Ost-(Wlizirn folgen wir zwischen Sereth nnd .Kar- palhen i» breiter front dem iveichenden Gegner. In den .Karpathen, im Snsita- nnd Pntna-Tal tagsüber .Kämpfe, die dein fein-de örtliche Vorteile brachten. Oksterrcichisch nngnrischrr Kriegsbericht Wien. kW. T. B.t Amtlich wird verlautbart den 2l. I„,i lstl7: O c st l i ch e r Kriegsschauplatz. ist i d.«, G , >« c r a I j e t d m a r s ch a l l 8 Pciuze u L. eopold von Bayern: Ter Sieg westlich von Tarnopol hat den russischen Widerstand zwischen dem oberen Sereth nnd dem Tataren- Vast gebrochen. Deutsche Truppen gewannen nördlich von Trembowla das östliche Serelli-Nfer. Die rnssischen Massen, die ihnen dort entgegengeworsen wurdcn, vermochten an diesem Erfolg nichts zu ändern. Oester reichlich-ungarische und deutsche Divisionen haben nnter .Kämpfen den Raum von PodhajaS überschritten. Auch beiderseits des Dnsestr nahmen die Verbündete» dem feinde scharf nachdrängend, die Vorrückung an ganzer Front ans. Noch immer ist cs in der Hast der Ereignisse unmöglich, die Zahlen der Ge fangene». die Menge an Beute aller Art sestzustcllen und altes zn sichten nnd zn bergen, was die Russen bei dem flucht- artigen Räumen der.Kampfzone liegen lassen müssen. Heeressront des Generaloberst Erzherzog I o i e p l> ' In hemerkenSwertG' Zähigkeit versucht die russische Regierung, ihre geschlagenen ostgalizischen Armeen an anderen frontabschiütten der Ostfront durch Angriffs- iinternelnnen wechselnde» UnifangeS zn entlasten. In den .Karpathe» >Tollte dieser Zweck zunächst durch Tcilporsköße erreicht werden. Im. Dreiländercck, dem Toelgycs-Gebiet und zwischen dem Casin» nnd dem Putna-Täl wurden gestern mehrere solcher Vorstöste abgeschlagen. Nördlich des Pnlna-Tales sind heute früh die Russen, vereint mit rumä nischen Bataillonen, erneut znm Angriff vorgcgangen. zd e e c e s s r o » k des G e n e r a l f e l d m a r 1 ch a l l s v. Mackensen: Auf riimäuischei» Boden brachen russisch-rumänische Angriffe schon im Feuer der Artillerie zusammen. Nr. 16kl. Sette » Jtalirsistl, rr KrikgSschaupUatz Aus der Kacsthochsläche und bei Vodire entfalteten beiderseits die Gejchübe zeitweilig größere Tätigkeit. Züdöstlichri Krirgsschaupla«. Keine besonderen Begebenheiten. Der Chef des General st ab» S. ' Ter türkische Bericht K o n st a n t i » o p e l, 2-l. Juli. Amtlickier Heeres bericht. Kaukasnssront: Im linken flügelabschnitt besetzten in der Nacht znm 22. Juli LandnngsmaniVschaften zweier Torpedoboote die an der Mündung des Harscbid-FIiistes ge legene Iniel. Unser einsetzendes Infanterie- nnd Maschinen- gewehrseuer zwang die Russen, die Iniel zn verlassen. - Linaisront: Unsere Artillerie braclcke ein englisches Flug- zeug znm Absturz ins Meer. Die herbeieilenden englischen Wachschiffe wurden dkirch unser Zener vertrieben. Am 22. Juli ging eine englische Abteilung ans drei Bataillonen, zwei Batterien nnd einem Kavallerieregiment bis Aba Galian vor nnd kehrte nachmittags in die Ausgangsstellung Test fari zurück. An der Gazafront mäßiges Artillerie seiler, ans nnserem rechten Flügel etwas lebhafter. Vom Seekrieg Nciir lliitcricebovt-Ersolgr i»i Mittrlmccr Berlin, 24. Juli. Nene Unterseeboot-Erfolge im Miltelmeer: st Dampfer und 7 Segler mit rund 2.5ststst Tonnen. Darunter befanden sich der bewaffnete französische Dampfer „Minerve" tst«52 To.), der bewaffnete italienisch«.' Tainpier „fratelli Bianchi" (2542 To.) mit 4M) Tonnen .Koble von Algier nach Italien, die bewaffneten englisctie» Dainpser „Wilbersorce" (2st74 To.) mit Erzlaonng von Algier nach England, nnd „Eitn of Eambridge" (2844 To.) mit Stückgut von Alerandrien nach Liverpool. D e r E hef d e s A d m iral st ahs der M a r i n e. Deiitsclier Dnnipscr in hottändischci» Gcwässe^ torpc- dicrt. Das „Allgenieine Handelsblatt" berichtet ans Nieiuve- diev. dast der deutsche Dainpser „Norderney" kürzlich in der Nähe der Noorderhaaks-Gründe zwei Meilen von der Küste durch rin wahrscheinlich englisches Unterseeboot torpediert wurde. kDie Hoheitsgrenze erstreckt sich drei Seemeilen von der .Küste, es liegt also wieder ein englischer Völkerrechts- brnch vor. Deutsches Reich — Kaiser WilSim bei Kaiser Earl. Der Kaiser traf ans der fahrt znr 'stcwstlick'en front w Podgorze bei Krakau mit Kaiser E«"l .nnawinen Sciiic^Mnjcstät der Kaiser ist gestern morgen an der galizischen front eingetroffen und hat sich, nachdem er den Vortrag der Oberbefehlshaber über den Gang der Ope rationen entgegengenommen hatte, zn den» am Sereth kämpfenden Truppen begeben. Seiner König). Hoheit dem Generalseldnmrschall Prinz Leopold bon Bayern und seinem Generalstabschef Oberst Hofsmann wurde das Eichen laub znm Orden Ponr le nwrite, dem Chef des Generak- stabs eines Armeekorps Genoralmajor franst dieser Orden verliehen. Dcr Rkichsnnsschnß dcr deutschen Zcntrumspartei hielt am Montag nnd Dienstag in Frankfurt a. M. eine wichtige Sitzung ab. An derselben nabin in Verhinderung des ersten Vorsitzenden Haiiptredaktenr Laven ans Dresden für die sächsische Zentrnmspartei teil. — Heute Mittwoch findet ebenfalls in Frankfurt eine Generalver sammlung des A n g n st i n n s v e r e i n s statt. Dieselbe verspricht ebenfalls wie die Tagung des Reichsausschusses einen starken Besuch. Die Verhandlungen sind sämtlich vertraulich. Gegen einen schlechten frieden, lieber die jüngsten Vorgänge im Reichstage üusterte sich in einer Zentrumsver- sammlnng in Köln am 23. Juli Abg. Kuckl, off zur Rechtfertigung der Stellungnahme des Zentrums bei der Beratung der neuen .Kreditvorlage. Er stellte heraus, daß die leitenden Männer der Regierung keine Fühlung mit dem Volke hatten: obgleich der N-Bootkricg fast doppelt so viel Tonnage,versenkte, als man annahm, wird er uns schwerlich vor einem neuen Wintcrfeldzng bewahren, Wer die Mittel an der Hand habe, dem Kriegsschrecken ein Ende zn machen, habe auch die Pflicht, diese Mittel zn gebrauchen. Der Reichstag oder vielmehr die Mchrheitsparteien glaubten, -als Führer des siegreich stärksten Volkes berufen zn sein, eine friedensaktion einznleiten. Die Friedcnsresolution habe mit einem Scheidemann-frieden nichts zn tun. Betb- mann mußte nickst dieser friedensaktion wegen gehen, son dern weil er die Fühlung mit dem Volke verloren batte. — In einer daraufhin angenommenen Entschließung wird aus gesprochen: Tie Versammlung erblickt angesichts der glänzen den Erfolge iinstnsr Armee »nd flotte, besonders der Unter seeboote. in energischer Fortführung des Krieges mit allen uns zn Gebote stehenden Waffen den einzigen Weg zn einem frieden, den sie herbcisebnt, auf Grundlage einer die staatliche nnd wirtschaftliche Existenz und Weiterentwicklung sichernden Verständigung. — Reichstagsabgcordueter BassermaunM Wie die „Nene Badische Landcsztg." meldet, ist der ReichstagSabgeordnete Ernst Basiermann im Alter von 62 Jabren nach längerem Leiden in Baden-Baden gestorben. Mit ihm hat die national liberale Partei ihren Führer verloren, dein sie seit nahezu 20 Jahren angchangen hat. Ernst Ballermann war am 26. Juli 4854 zu Wallach im Schwarzwald geboren, studierte Rechtswissenschaft und wurde 1887 in den Stadtrat von Mannheim gewählt. Dem Reichstage gehörte er seit dem Jahre 1893 an. nacheinander als Vertreter mehrerer Wahlkreise, zuletzt de« Wahlkreises Saarbrücken.