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Sächsische Volkszeitung : 20.09.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-09-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192009207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19200920
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19200920
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-09
- Tag 1920-09-20
-
Monat
1920-09
-
Jahr
1920
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 20.09.1920
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Montag den 20. September 1920 Sächsische B«H-zett»«g Nr. 218. Sette 8 N Li Sie ihrerseits werden nicht ruhen, bis die Glaubensgenossen In Plauen zu ihrem Rechte gekommen sind. Sie verstehen nicht, dah die Negierung eines Freistaates sich überhaupt solange nötigen lässt. ES ist doch Sache der Regierung, hier sofort eil zugreifen und der unterdrückten Minderheit schleunigst zu ihrem Rechte zu verhelsen. Und UebcrdieS: Reichsrecht geht vor Landesrecht! Pint justitia, poreat munckus! Im Aufträge gez. Josef Karmanu. 1. Vorsitzender des Katholischen Kasinos zu Werdau. gez. G. Natzka, 1 Vorsitzender des Katholischen KirchenchorrS „Cacilia" zu Werdau. Zu gleicher Zeit wurde an den katholischen Schulvorstand ein Nufinunterungsschrciben gerichtet und 111 Mk. abgesandt für den Kampffonds. Pirna. (Eltern- und Gemeindeabend der kath. Gemeinde Pirna im Saal des Feldschlößchens am 16. September.) Herr Ingenieur Glanz erösfner als Vor sitzender des kath. EUernrates di« gntbesuaste Versammlung mit Be- grüßungsworten an die Erschienenen und besonders Frau Hehlern- L a e g e r - Dresden, und erläurert den Zweck des Abends in lnrzen Worten. — Frau Hehle in »Jaeger gibt dann zunächst einen Ueberblick über die Versuche der sächsischen Negigrung, das lieber. gngsschulgesetz im Gegensatz zur Rcichsversassung den katholischen schulen gegenüber dnrchzuführen. Der Wachsamkeit der katholischen Ellern zu Callnüorg und Dresden und ihr unentwegtes Durchhaltcn hat dort bereits^ zum Erfolg geführt. In Plauen ist die Einheits schule bis zum dritten Schuljahr bereits durchgeführt. Alle Proteste der katholischen Eltern blieben ohne Erfolg Nach langen Verhand lungen, bei den Plauener Katholiken auch seitens des sächsischen Kultusministerium das Bestehen der übrigen konfessionellen Klassen zu billigen,, wurde mitten im Jahre vom Plauener Schulamt die Auflösung dieser Klassen verordnet. Seit 31. August währt infolge dessen der Schulstreik der Katholiken der in ganz Sachse,, die Sym pathien aller Katholiken gefunden hat. Rednerin wendet sich beson' ders an die katholischen Mütter und ruft in ihnen die Erinnerung wach, wie sie selbst ihre Kinder von Anfang an in die Geheimnisse der hl. Religion immer mehr eingefühirt haben. — Wenn früher die katholischen Mütter ihre Kinder vertrauensvoll mit dem siebenten Lebensjahre zu katholischen Lehrern führen konnten, so müssen sie heute vielfach zusehcn, wie ihren Kindern systematisch der Glaube an die Lehren des Christentums aus dem Herzen gerissen wird. Wenn uns heute aber die Rbichst'eriassung gegeben ist. so müssen wir Ka tholiken unentwegt aus das Recht pochen, das uns durch sie gegeben wird. Darum gilt es allerorts durch Wort und Tat einzutreten für jene, dir bereits im Kamps für ihr Recht stehen, für die katholischen Eltern Plauens. In der nun folgenden Aussprache tritt dann Herr Pfarrer de Las alle in kurze», aber kräftigen Worten für die Unterstützung der Plauener Eltern ein Anschließend nimmt die Versammlung fotigendv Entschließung an, die abgesandt wurde an das Kultusministerium des Innern, an das Reichs ministerium des Innern, an die Zentrum ssraktion des Reichstages, an den Plauener Schcklvorstand und an die „Sächsische Volkszeitung": „Die am 16 September 1920 im Saale des Feldschlößchens versammelten, ihrer katholischen Schuch beraubten katholischen Eltern Pirnas sprechen den katholischen Eltem Plauens i. V. ihre regste Anteilnahme und volle Zustimmung zu ihren Bemühungen um den Fortbestand ihrer beiden katholischen Volksschulen ans. Sie erklären die Forderung des sächsischen Kultusministeriums. mitten im Schul jahr katholische Schulklassen ohne Not aufzulösen. für gewalttätig und im offenen Widerspruch stehend mit der Zusicherung desselben KultustmiinisleriumS vom 3. März 1920 . . . daß am Schul- und Lehrerlt-stand die katholischen Volksschulen bis zgm Erscheinen deS Reichsschulgesctzes nicht geändert werden soll. Sie erblicken in der AnflSlunnSforderuna eine schwere Schädigung der freiheitlichen Rechte der Plauener katholischen Eltern und fordern di« sofortige Rücknahme dieser Verordnung und die ungeschmälerte Wiederherstellung sämtlicher katholischer Klassen, auch die deS ersten und zweiten Schrkljahres." Eie Tellersamwlung für den Plauener Schulstreik ergab den Beitrag von 167,70 M. Der katholisch" Jungfrauen- und der katho lische Jünglinasverein haben in ihrem Kreise bereits eine Sammlung stattfinden lassen, dessen Betrag der Sammlung des Abends beige- sügt wird Herr Pfarrer de Lasalle gibt sodann einen Bericht über die Schulverhältnisse in Pirna Von gewisser Seite wird in Pirna Stffnn gelaufen gegen «ine» geordne'e» Religionsunterricht der ka tholischen Kinder iu der ollaemeicken Volksschule. — Nach längerer Aussprache faßte die Versammlung hierzu eine Entschließung, die dem städtischen Schulausschuß und weiteren Instanzen zugesandt wird. Vor -er Brüsseler Konferenz Die Zukunft der europäische« Politik London, 19. September. „Daily News" schreibt sin einem Leitartikel, man müsse begreifen, daß innerhalb der nächsten zwei Monate Entscheidungen getroffen werden müßten, von denen die ge samte Zukunft der europäischen Politik abhänge. Es handle sich darum, ob Europa zu einer einzigen internationalen Ge sellschaft zusammengeschweißt wird oder in die alte verhängnisvolle Ambition geteilter feindlicher Mächte zurückfällt. Das Blatt weist darauf hin, daß von den bevorstehenden Völkerbundversammlungen in Brüssel und Genf, v»r allem der letzteren, die Zukunft deS Bundes und daher auch der Weltpolitik in großem Maße abhängen werde. Jetzt lue eine der hauptsächlichsten alliierten Mächte ihr möglichstes, damit di« Genfer Verhandlungen nicht stattsinden. Trotz der Bestim mung des Völkerbundes, wonach alle internationalen Abmachungen den, Sekretariat des Völkerbundes milgeteilt und von diesem veröffent licht werden müssen, schließen zwei Unterzeichnete des Völkerbundsver trages ein internationales Abkommen und erklären frei heraus, daß -»sie nicht di« Absicht haben, dieses Abkommen dem Sekretariat deS Völ kerbundes mitzuteilen. Zugleich bilden in Europa kleine Staaten die sogenannte kleine Entente. „Daily News" kommt zu dem Schluffe, daß die Völkerbundsversammlung im November zur wichtigsten inter nationalen Versammlung gemacht werden könne, die di« Welt «gesehen habe, wenn di« Staatsmänner sie dazu machen wollten. London, 19. September. „Westminster Gazette" schreibt unter Hinweis auf die kritische Wirtschaftslage Deutschlands, es könne nicht im Interesse Englands oder Frankreichs liegen, daß Deutsch, land verarmt bleibe. Die Welt brauche vor allem Produktion. Tie Produktion in England ergebe einen Ueberschuß, den Mitteleuropa mit allen seinen Bedürfnissen nicht aufbrauchen könne. Wenn man für den kommenden Winter Erwerblosigkeit verhindern wolle, so müsse man die vormaligen Feinde durch Gewährung größerer Kredite als blshsr wieder auf die Beine stellen. Eine Erklärung De. Winlh« Professor Ludwig Stein von der Voss. Ztg." hatte eine Unter redung mit Reichsfinanzminister Dr. Wirth, der ihm folgende Er klärung obgab: „Die von der deutschen Regierung in Brüssel zu machenden positiven und klaren Vorschläge müssen selbstverständlich verbunden werden mit einer eingehend»« und sachlichen Darlegung und Be sprechung der deutschen wirtschaftlichen Lage und Leistungsfähigkeit unter Hinzuziehung der beiderseitigen Sachverständigen. Jedes deutsche Angebot wie auch etwa eine Forderung der Gegenseite, muß am Verhandlungstisch zu einer aufrichtigen gegenseitigen Aus sprache über die Voraussetzungen der deutschen Leistungsfähigkeit fahren. Mir als deutschem Ftuanzminister ist es ein unbedingte» KiforderniS.daßDeutschland endltchdieDröße derthmzu- gewtesenen Laste« erkennt, um danach seine Wirtschaft«, und Unan,Politik ein,»richten. Bon derselben Erkenntnis weiden wohl auch die Ftnanzminister der «Merten sich leiten lassen. S, ist doch unmöglich, daß etwa ein Finanzministcr fttn Land losgelöst von der ökonomischen Lage Eu opaS betrachten könnte. Europa ist tatsächlich eine wirtschaftliche Einheit. Schauder Burfall Rußlands zeigt zur Genüge, daß daS w rtschaftliche Gleich- gewicht zerstört ist, und ein Ausfall Deutschlands durch einen völligen Zusammenbruch müßte auch ganz Soropa Vit in den Ruin hineinziehcn. Die europcst'chr Mirtschaftssolidarität wird und muß kommen. Brüssel sollte den Weg dam finden und vorbereiten. ES ist der Wunsch der Alliierten, daß Brüssel Genf vorhergehe. DaS ist begreiflich und vom europäischen «tendpnnkl aus wünschen?- wert. Damit kannn aber die Idee, die Genf zugrunde liegt, nicht verdunkelt werden. Wo sich auf der Gegenseite ein An. »eichen zu einer Verständigung «ndAuSsvrache zeigt, ist meines Ecachtrns auch bei Deutschland jederzeit der gute Wille vorhanden " Frankreich gegen die englische Politik Genf, 18. September. Im „Echo de Paris" wendet sich Pertinax scharf gegen die englische Politik in Oberschlesicn. Im gleichen Augenblick, wo England den General Tower in Danzig desavouiert, indem es den von ihm ausgearbeiteten Ber assungeplan verwcrse, lasse die englische Regierung in Verletzung des Vertrages von Versailles ihrer Feindschaft gegen ocn polnischen Verbündeten in Oberschlesien freien Lauf. Wenn Livy George auf diesem Wege fortsahre, werde Polen schwer geschädigt werden, und zugleich werde das Deutschtum neue Kraft erhalten, die cs zweifellos bei der Ab stimmung ausnutzen werde, um sich dann, durch diesen Erfolg gestärkt, mit neuer Energie gegen den ganzen Vertrag von Versailles zu wenden. Pertinax fordert Millernnd auß seine ganze Festigkeit in dieser Frage zu zeigen, und die Volksabstimmung bald vor nehmen zu lassen. Wenn die polnische Sache unterliege, werde niemand mehr weder von der Kraft noch von der Gerechtigkeit der Sieger von 1918 sprechen zu können. Lloyd Georges Antwort Parks, 18. Sept. Nach einer Mitteilung von HavaS hat Lloyd George auf das Telegramm, daS Miller and und Gtolttti ihm aus Aix-lcS-BainS gesandt haben, gestern folgender, maßen geantwortet: „Meinen herzlichen Dank für die freundschaft liche Mitteilung, die Sie urd Giolftlt mir aus Aix-l'S-BainS ge- sch.ckt haben. Ich erwidere warm die Gefühle, die darin ausgedrückt sind, und ich teile vollkommen ihre Ansicht über die grundlegende Notwmdigkett der enasten Entente zwischen Frankreich, Italien und Großbritannien zum Zwecke der Regelung der europäischen Probleme, der W iederherstellung des Friedens und normaler Beziehungen zwischen den Nationen." DaS Rätsel des Neuyorker Anschlages Kopenhagen, 19. September. Nach einer Neuyorker Meldung oes „A.gem. HandelSbl." sollen die radikalen Elemente in den Bereinigten Staaten die Ausgabe der französischen An leihe durch das Bankhaus Morgan als eine Forderung der aggres siven Polüit Frankreichs gegen Rußland betrachten, was möglicher weise die' Veranlassung zu dem Anschläge gewesen ist. Amsterdam, 18. September. Nach einer „Telegraaf"-Meldung aus London glaubt man in Neuyorl, daß dis große Explosion die Folge einer Verschwörung war. Die Firma Morgan arbeitet in Amerika für die englisch« Regierung. T«e Anschlag wird daher für einen Racheakt der Sin »fein er gehalten. Der Leutnant Arnaut von der französischen Mission, dessen Bureau dicht bei dem Platze liegt, wo das Attentat stattfand, erhielt Mittwoch früh einen Brief, in dem der Schreiber die Mitglieder der Mission warnt und ihnen rät, sie sollten, wenn ihnen ihr Leben lieb sei, daS Bureau um 2 Uhr nachmittags verlasse«, da um 2.30 Uhr in Wallstreet ein« Katastrophe stattsinden werde. In dem Briefe heißt es: Bestimmte Personen sind verärgert und haben die Absicht, sich zu rächen. Die Ansicht der Polizei geht dahin, daß der Anschlag das Werl von Extremisten ist. Im Zusammenhang damit wird ein Kommu nist mit Namen Fischer genannt, der Toronto In der Nacht vom 14. September verlassen hat und der mit Bezug auf Wallstreet erklärt habm soll: „Dort lebe» viele Millionäre, die getötet werden müss»»." Eurer anderen Neuyorler Meldung zufolge wird de^ angerichtcte Schaden jetzt auf drei Millionen Dollar geschätzt. Paris, 19. September. Nach einer Blättermeldung aus Neit- york hat die Polizei einen Mann namens Eduard Besser verhaftet, Er soll der Unterzeichn« des Schriftstückes sein, in dem das Attentat in Wallstreet angelündigt wurde. Polnische Friedensbediugunge« Warschau, 20. September. Das Blatt „Gra" veröffentlicht eine Mitteilung, wonach die polnischen Friedensbedingungen n. a. folgende« verlangen: 1. Im Augenblick des Abschlusses des Waffen stillstandes bleiben die beiden Armeen in den Stellungen, die sie augenblicklich beseht haben. 2. Die Grundlinie für die Grenzen ist die Grenze der zweiten Teilung im Jahre 1798. Di« Gebiete westlich dieser Linie fallen an Polen oder Litauen. DaS End« der polnisch-litauischen Kämpf« Kowno, 18: September. Wie der litauische Generalstab offiziell mitteilt, sind die Kampfe zwischen dem polnischen und dem litauischen Heere eingestellt worden. Infolge der Klärung der Lage habe dt« litauische Regierung ihre Uebersiedelung nach Wilna in Angriff genommen und gedenke, damit dis zum 26. d. M. fertig zu werden. Massenerschietzungen russischer Matrosen Kopenhagen, 18. September. Der „Natlonaltidende* wird auS HelsingforS telegraphiert: Der C.hef der russischen Ostseeflotte Admiral RaSkolnikow ließ kürzlich an hundert Matrosen einen Mobilmachungsbefehl ergehen. Diese weigerten sich, ihm zn ge horchen, und leiteten eine Bewegung gegen RaSkolnikow ein, den sie Würger nannten. RaSkolnikow hat die hundert Matrosen erschießen lasten. Die polnischen Truppen an der ober schlesischen Grenz« Breslau, 19. September. Die Grenzztg," bestreitet die Mel dung, daß in Sosnowic« ein 27. Beuthener Schützenregiement stehe. Es befinde sich dort überhaupt nur ein Ersatzbataillon dcS 11. Infanterieregiments. Zu diesem Ableugnungsversuch wird von unterrichteter Seite festgestellt, daß drei Bataillone eines neu- aufgestellten Regimentes erst vor einigen Tagen au« Kiakau nach Sosnowice an die polnische Grenze abgeschoden worden sind und daß eine etwaige andere Bezeichnung dieses Regimentes an dieser unumstößlichen Tatsache nicht« ändere. Millionenspcnde für deutsche Kinder Die Quäker haben ans Amerika ein Geschenk von 141762,65 Dollar erhallen, die sie für die Kinberspcisungen in Deutschland verwenden werden. Zunahme der Erwerbslosen Berlin, 18. Sept. Wie dem W. T. B. au» dem Reichs- arbeitSminiücrlum mitgetcilt w rd, ist die Gesamtzahl der Ilnterstlitztc» Erwerbslosen in der Zeit vom 16. August b>S 1. Scvtcinbcr 1920 iu dem gleichen Umfange gewachsen wie in den ersten Augustwochen. Die Zunahme der ErwcrbSloieniahl ist indessen erheblich geringer als im Monat Juli. Die Zahl der weiblichen Erwerbslosen, die bereit» in de« ersten Rugustwocheu um etwa tausend zuruckgegangeil war, hat weiterhin eine geringe Verminderung erfahren, während die Zahl der männlichen Erwerbslosen im gleichen Berichtszeitraum «in etwa 8000 ,»genommen hat. Nach dem amtlichen Feststellungen betrug die Zahl der männliche« Erwerbslosen am 1. Sept. 812606 der weiblichen Erwerbslosen 10727S, oliv insgesamt 419785, geaenüber 411565 am 15. August und 403878 am 1. August 1S20. Zu de« eigentlich, n Erwerbslose« kommen 887615 Familienangehörii« die als ZuschlagSempsänger «nterstützt werde«. Entschädigungsunsug Das „V. T." meldet folgendes: „DaS Branntweinmonopol wurde mit der großen Hoffnung in» Leben gerustn, daß der Staats säckel daraus einen jährlichen Nutzen von etwa einer Milliarde Mark ziehen könnte. Gemessen an dieser Annahme, hat da» Branniwein- mpuovol einen ungeheuerlichen Achifsüruch erlitten. Es bringt nicht eine Milliarde Einnahmen, sondern macht eine halbe Milliarde Mark llukosteii. Eine der Hauptursachen dafür war der kostspielige riesige Beamtenapparat, der zu einer besonderen Last wurde, als die Heeres» pflichtigen Angestellten dcS Monopols heimkehrten und die zur Ent lassung kommenden Kräfte auf Grund des Gesetzes ihre Entschä digungsansprüche geltend macksten. Dabei ergab sich die unge wöhnliche Tatsache, daß einfachsten Bureankrästcn. wie Stenoty pistinnen und ähnlichen Hilfskräften, Entschädigungssummen von 60000 Mark, 70000 Mark und mehr gezahlt werden mußten- DaS war zum Teil möglich auf Grund einer Lücke im Gesetz, die wohl den zn Entschädigenden das Einspruchs recht gegen die Entscheidungen der EntschädipiingSauSschüsse zubilligtc, nicht aber dem Monopolamt. Erst nachträglich ist diesem durch eine besondere Vorlage dar Einspruchsrecht gewährt worden, ai» bereit es» wesentlicher Teil der Entschädigungen gezahlt war." Fehrenbach Freiburg, 10. Sept. Bei der Weihe der neuen Schloßkreuz- blume des Freiburger Münsters, die an die Stelle der alte», Kreuzblume treten soll, erinnerte Reichskanzler Fehrenbach in seiner Eigenschaft als Präsident de« Münsterbauvereins an die Worte König Friedrich Wilhelms IV. hei der Grundsteinlegung beim Wiederaufbau de» Kölner Dome«: „Der Geist, der diese Tore baut, ist derselbe der vor LS Jahre« unsere Ketten brach, die Schmach de» Vaterlandes bannte. ES ist der Geist deutscher Einigkeit und Kraft. Auf unsere unglücklichen Zeiten, sagte der Reichskanzler, passen solch« hochgemuten Worte nicht. Unser Vaterland liegt danieder, und ket« Sonnenstrahl will durch die düsteren Wolke« dringen und in u»S die Hoffnung der Besserung auftommen lassen, aber ein starkes und tüchtiges Volk verzweifelt nie. Wenn das deutsche Volk sich wieder aufrafft zum Geiste der Ordnung, der Pflicht, der Arbeit, wenn «» sich erfüllt mit Goltvertrauen, dann wird auch diese Kreuzblnme auf ein glückliches Geschlecht herniederschauen können. Ein Antrag der Mehrheitssozialdemokrmen , Magdeburg, 18. Sep'-ember. Die Mehrheitssozialdemokraten im Magdeburger Bezirk haben beschlossen, dem sozialistischen Partei tag folgenden Antrag vorzulegen! Der Parteitag möge erwägen, die sozialdemokratische Reichstagssraltion anszufordeni, alle parla mentarischen Machtmittel zur Erringung der politischen Macht zu benutzen und eine Regierungs bildung anzustrebe», in der die Sozialdemokratie vertreten ist. Nur von dem Mitwirken der Sozialdemokratie in der Regierung erhoffen wir eine Gesundung unseres Verhältnisses. Generalversammlung der Präsides der kathol. Jünglingsvereme in Würzburg Im Anschluß an den Würzburger Katholikentag hielt d«r Ver band der kath. Jünglingsvereine (oder wie er nun seit der Würzburger Tagung heißt: der kath. Jugend» und Jung männ er bere in«) Deutschlands seine nennte Generalversamm lung der Präsides ab. lieber 100 Präsides ans alle» Gegen den des deutschen Vaterlandes waren als Vertreter der Diözesen und Bezirke erschienen. Die Versammlung bewies die Einheit und Ge schlossenheit des Verbandes, der seit seiner letzten Generalversamm lung im Jahre 1912 in Hildesheim von einer Mitglieder zahl von L33 000 Mitgliedern in 2665 Vereinen aus über 350 000 in 3754 Vereinen sich entwickelt hat und damit zu de» größten Verbänden dieser Art gehört. In den Verhandlungen, die drei Tage in Anspruch nahm««, wurden Organisationsfragen erledigt, so die Jungmänner, kags, die Organisation der Turn-, Spiel- und Wanderabteilungen in der „deutschen Jugendkraft, "die sich organisch dem Verband« ein gliedert und auch den Arbeiter-, Gesellen, und kaufmännische» Vetr- kinen, dem Verbände Neu-Deutschland eine Beteiligung ermöglicht. An diesen Besprechungen nahmen die Vertreter der betreffenden Ver bilde teil, wie auch Staatssekretär a. D. Trimborn. Bedeutsame Referate, gehalten von führenden Männern in der Jugendarbeit (u, a. Tr. I au ch» Freiburg, Pros. L e n h a r t-Mainz. D^. Schi ela» München) behandelten die religiösen und sittliche» Aufgaben der Jungmännerseelsorge, die Erziehung zum Führertum. unsere For derungen an die Reichsgesetzgebung betr. Fortbildungsschule, soziale Gesetze, Kino usw.. Am Donnerstag abend hatten die Würzburger Jugenddeieire zu einer gelungenen Veranstaltung eingeladen. Es waren das Tage ernster Arbeit und Beratung, die hoffentlich für die katholische Jugendführunff in Deutschland reiche Früchte bringen. Nackritbien aus Sachsen Ueber die Beschaffung neuer Arbeitsgelegenheit durch den Staat teilt die Nachrichtenstelle der Staatslanzlei folgend«.; min Wie die sächsische Regierung bereits im vorigen Jahre zur Linderung der Arbeitslosigkeit zahlreiche Straßenbauten in Angriff genommen hat. bei denen jetzt noch viele Arbeiter beschäftigt werden, die früher er» werbslos waren, hat sie. im Hinblick aus die Zunahme der Erwerbs losigkeit in allen Landesstellen neuerdings wieder neuen anderen um fangreichen Notstandsarbeiten den Bau neuer und die Ver besserung bestehender Straßen eingeleitet. Es handelt sich dabei um eine Baulänge von mehr als 23 Kilometer. Mit den Ar. beiten soll sofort begonnen werben. Außerdem ist der Bau der Muldenberger Talsperr« in Angriff genommen worden, wobei mehrere hundert Arbeiter ans voraussichtlich drei Jahre Beschäftigung finden werden. Hierbei sind die ernsten Bedenken zurückgestellt worden, die bei der bedrängten Finanzlage de? Staates gegen dies« neue schwere Belastung des Staatshaushaltes bestehen. — Jw'ekau, 20. S-ptember. Im hiesigen Kcfanaenenlager sind dft Raffen seit dem 16. Scvkembcr in einen Hnnaerstrcft eilige» treten unter gleichzeitiger Verweigerung der Arbeit, weil sic dadurch die Abschaffung der ihnen lästigen Lagerpolizei erzwingen wollen. Ans Dresden —* Dresdener Lehranstalt kür Mnsitr. Am Mittwoch den 27. September a'wndS » Mw findet im großen Safte des ka'h. Sesellenhausev die 150. Eckula fsührung statt, bestehend in Konzert, Theater und Ball. Zur Nuffsihtung kommen rin Klavierkonzert mit Orchester Kammermusikw- ke und das zweiaktige Schauspiel „Amaran" von Saber, mit Musik von Paul Walde. Karten zu 1 Mk., 2 Mk. und 8 Mk. >n der schule Mclanchtbonfiraße 76, be m Hausmeister Käuffcftftaße 4 und an der Abendkasse. Der Rein- ertrag ist für die Fretstellenkasse bestimmt. Gemeinde- und Vereinsnachrichten 8 Dresden. Krenzbündnts. Zur Dortrag-'vcrlamnftung am Dienstag >',8 Uhr. EesellenbauS, werden alle Mitglieder recht dringend eingeladen. V'rbcsprechnng des Katholikentages Dicns. tag nachm. '/>,2 Uhr. Lleußeeer Friedhof, ist die Beeidigung von Frau Matauschck, an der die Mitglieder möglichst te lnchmen möchten. 8 Chemnitz. Verein katholischer Kaukleute und Beamter „ColnmbuS". Wir verweisen nochmals m,s den Katholikentag in Leipzig und die damit verbundene große Tagung unsere» Verbandes, Sonntag nachmittag Punkt 6 Uhr, Hotel Deut sche» Hau», Königplatz. Anmeldungen sind für den Slammverein 40 und für unsere Jugcndabteilung 11 eingegange«. Nachzügler könne«
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