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M.»«» 21. Jahrg. Fkinsprecher: «tdottton 32723 - Geschäft.stell« 32722 Postscheckkonto: Dresden Nr. 147V? SMlMe Sounavend, 2.Sep1ember1922 Redaktion uno Geschäftsstelle; Dresden»«. IS» Holbeinfteabe 4« volrsMuna B«-nia»t>rrt», Konat Teptkr. V2^». «tnzelnumme: DI« SSLfttche erlchelnt wüchentNch sechsmal. I Vorschrift aus obige Preise 28 Prozent Zuschlag. il,l>->oe»vretS, Die eiiiaeivalleii« Petii,etlr 7.8»^t, sür Familien, u. LeretnSanjeigen, Stellen, und Mietgesuche 0 I dir Post außerdem Porto,uichlag. Im Falle hüherer vte Petit.McllamejeUe >m ».'daltiouellea Leit. SS mm drett. SS Für Inserate mit besonderer Plazierung». I >ede Perpslichiung aus Sr,üllung von i Sdrechstund, der Redaktion: 8—0 llhr nachm. Nicht au»drüMich,urückv«rtanate und ^ Für undeutlich, geschriebene sowie diwch Fernsprecher, anigegeüene Anzeigen i. 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Wohl zeigen sich schon lichtere Streifen im dunklen Nachtgrau. Hoffnungen, daß ein Einsehen kommt. Aber vorläufig sind es noch nicht allzuviele Frauen und Männer, deren klarer Blick unser ganzes Elend umfaßt. Hat das edle Wort Freiheit, das man für die neue Zeit geprägt, nicht eine Form angenommen, die man direkte Zügel losigkeit nennen muß? Töricht und erschreckend war es, als das Volk in seiner Erregung hinging und den Verbrechen: die Tore der Freiheit öffnete, von denen man nachher sich nur mit vieler Not wieder erlösen konnte. Mer viel, viel schadenvoller ist das Oeffnen der Schranken gewesen, hinter denen im Menschen das Raubtier der zügellosen Gier und Leidenschaft schlummert. Stürmen jetzt die Menschen nicht rücksichtslos über alle Religion und Moral hinweg, um zu genießen, zu trinken aus dem Becher, der bis an den Rand gefüllt ist mit Sinnenlust? Ich brauche hier nur zu erinnern an die Zügellosigkeit der Literatur. Drohen uns die papierenen Schmutzwellen nicht zu ersticken? Man mache nur eine kurze Wanderung durch die Anzeige- und Reklame- teilc eines großen Teiles unserer Presse und man entsetzt sich, mit welcher Frivolität und Schamlosigkeit den Wegen der Un sittlichkeit ein Wort geredet wird. Sind nicht oft unsere Plakat säulen stninme Dirnen, die an den Straßen mit ihrer Verführung den Vorübergehenden reizen und locken? Welche Stücke füllen am meisten unsere Theater, erleben die häufigsten Aufführungen? Wir sprechen von einer Kinoseuche. Sagt uns diese Wort prägung nicht schon, daß wir es mit einer weitverbreiteten Gefahr zu tun haben? Denn, niedrig gerechnet, gehen in der Woche nach den neuesten Feststellungen zirka 8,25 Millionen Menschen in Deutschland in ein Kino. Und was wird oft geboten? Man denke nur an einige Titel: „Das Kind der Sünde"; „Die Schuldige"; „Ehebruch, dezent dargestellt". Den furchtbarsten Schaden jedoch habe ich aber noch nicht genannt, den Henker, dessen Todesbeil auch unsere Nation zu verfallen droht: die Zerrüttung der Ehe. Die Gegenwart hat diesen Quell aus den Höhen seiner Heiligkeit und Klarheit, die er aus Gott, den göttlichen Natur gesetzen schöpft, aus der Vergeshöhe des Glaubens, aus dem Felsgestein sittlich ernster Erfassung, aus denen er quillt, hinein- gelcitet in das moderne Gedankengetriebe einer Diesseitskultnr, die die Ehe nur nach den Werten des Genusses, der Leidenschaft bemißt. Die Quelle des Bolksglückes, der Volkssittlichkeit, der Volkskrast ist zu einem trüben Strom gewachsen, der in einem verschlammten Bett an blumenleeren Ufern vorbei sich wälzt. Ich erinnere Sie noch einmal an das Bild, an die Gestalt, die den drängenden Scharen, die gierig nach dem Becher der Göttin Diesseitskultur griffen, das Kreuz entgegenhält, das Opfer und Siegeszeichen dessen, der aus Erniedrigung und Seelennot mit starker Gottcshand unser Geschlecht cmporgcrichtct. Eine solch ragende Gestalt erscheint mir der heurige Katholikentag, der init ernsten Gedanken, den Wahrheiten der Religion, sich vor den Abgrund stellt, den Abgrund des persönlichen und natio nalen Unterganges. Und wir Katholiken richten mit Recht an uns und alle die Frage: „Wo sind die Götter, die du dir gemacht hast? Sie sollen anfstehen und dir Helsen". Mit berechtigtem Stolz aber darf ich Ihnen heute sage», was selbst ungläubige moderne Menschen zngestehen: Soll es eine Rettung geben, dann müssen wir zurück zu dem „Grundgedanken" des Christentums, zurück zu dem hehren Inhalt des Wortes „Gott", zu den: tiefen Begriff des Wortes „Seele", zu der ernsten Erfassung des Wortes „Sittlichkeit". Soll es Rettung geben, müssen wir zurück zum christlichen Begriff der Ehe. der Familie. Der Mensch wird erst dadurch ein großer Mensch, wenn er seiner Sittlichkeit Forderungen, Pflichten und Opfer herleiten darf aus einer absoluten sittlichen Größe und Heiligkeit. Wenn er sich sagen muß, mein Pflichtenkreis ist mir.erwachsen als Aus fluß eines göttlichen Willens, der mich, den Vernunftbegabten, Strebende», führen will durch sittliche Bindung zur höchsten Freiheit. Nur dort, wo ein Volk in Gott und ganz aus Gott die tiefen Wahrheiten schöpft, die sein Leben, sein Arbeiten, seine Entfaltung bestimmen, wo ein Volk, das: „du willst" seiner Ent wicklung, seiner Lebensguellen, seines Glückes aus dem: „du sollst" eiues höchsten Wesens herleitet, dort erneuert sich auch nach furchtbaren Tagen wieder seine Kraft und seine Znknnst. Volkssittlichkeit setzt sodann voraus die wahre Bestimmung und Erfassung des Wörtchens „Mensch". Man verwirft die Behauptung, der Mensch werde durch sein eigenes Innere mit seinen Grundanlagen und Anforderungen gezwungen, ein höheres Wesen anzuerkennen. Gott sei ja nur eine Idee, kein wirkliches Wesen. Seele sei nur ein Sammel name, eine Idee, nicht etwa im Menschen wirklich Vorhandenes als geistige Einheit, als bewußte Trägerin, als Verantwortcriu seines gesamten Lebens. Darum sei auch Sittlichkeit nicht eine Verknüpfung zwischen Gott und Seele, sondern nur eine Forde- rung der praktischen Vernunft. Die „religiüs"-sittliche Forderung eines guten Lebens mache den Menschen unfrei, cs werde damit notgedrungen von einem Höheren abhängig erklärt. Warum denn ein Höherer über mir. wo ich als Mensch das letzte, das Maß aller Dinge bin? „Geben wir einmal dem Menschen", sagt ein Moderner, „sich selbst zurück, dann werden wir sehen, welch ungeahnte Kraft wie ein neuer Frühling (I) das sittliche Leben der Menschen durchzieht". ^ - Wenn die Laieninoral erklärt, das sittliche Bewußtsein ruhe nur in meiner Vernunft und sei nicht von höherer Seite her mir gegeben, dann stehe ich vor der Frage: Woher hat die Vernunft des Menschen das sittliche Urteil: gut und böse? Ist die Vernunft vielleicht es gewesen, die diese Begriffe hervorgebracht? Oder ist gut und böse, die tiefe Quelle jeglicher sittlicher Entscheidung über des Menschen Leben und Tun. ohne die menschliche Vernunft und vorder menschlichen Vernunft als ein EwigleitSgedanke da? Nur dort, wo der Mensch sich selbst und sein ganzes Leben in das tiefe Wort hincinbettet, das der Katechismus in der ersten Frage nach des Menschen Bestimmung in die Worte kleidet: Ich bi» auf Erden, Gott zu erkennen, ihm zu dienen, und dadurch selig zu werden — nur dort, wo der Mensch in wahrer Selbst erkenntnis die Grenzen seiner Geschöpflichkcit gegenüber dem höch sten Schöpfer anerkennt, nur dort, wo der Mensch sich beugt vor den heiligen Forderungen des Gewissens, anerkennt die Ober herrschaft Gottes in dem tiefen Ernst seiner Gebote, nur dort ist Sittlichkeit. Volkssittlichkeit und Volksecneucrungk Ich fühle, wie mir Herz, Kraft und Stimme fast versagen möchten, wenn ich daran denke, welchen Weg unser deutsches Volk beschritten hat. An derseits möchte ich eine Stimme haben und ein Herz voll Kraft und Liebe zu meinem Volke, das bis in die letzte Hütte unser-S großen »veilen Reiches cs rufen möchte: «Deutsches Volk, deutsche Familie, deutsches Kind, ihr drei steht vor einem Abgründe!" ES bewahrheitet sich ein Gedanke, den ich einmal las: „An keiner menschlichen Einrichtung wirken sich die Gedanken, die -in Volk über „Gott und Mensch" hat, so zum Segen oder zum Fluche aus, wie in der „Ehe". Denn, wie die Ehe mit Recht die Keim zelle des Staates, des Volkes genannt wird, und wie in der Ehe Vater und Mutter in gemeinsamem Wirken neuem Leben den Weg bereiten, so wird dort auch entscheidend fein, wie Mann und Weib über die beiden Worte „Gott und Mensch" denken. Hält das Wort „Gott" heilige Wacht an den Loren der Ehe, steht Got» mit seinem Segen aber auch mit seiner heiligen Macht über nun Leben der Ehegatten, schöpfen Leide aus Gott ihrer Liebe heilige Kraft und sortlcbcnbe Frucht, tr-ig-n sie zu Gott ihrer Ehe he'.ige Pflicht und holen in Gott für Sie Ehe stärkende Kraft, dann wird auch die Ehe eines Volkes strömende, nie versagende Lev »s- guclle. Steht aber über der Ehe nur das Wörtchen „Mensch", ist sie gelöst von dem Segen einer höheren Hand, schöpft sie ihr Ge meinschaftsleben nur aus der Quelle der Lust, scheut sie der Ehe heil'gernste Opfer, dann wird a ich das Volk ewst gewahren, wie die Quelle anfängt zu versiegen, ans der es seine Kraft und seine Zukunft trinkt." Mit stiller Wehmut > enne ich nun ein kleine? Wort, onsen Inhalt so tief und beglückend klingt, und das heute seinen Klang so tief Verloren Hai, das Wörtchen „Kind". Das Kind, das friihir ein Segen, gilt heute als eine Last. Das Kind, früher ein Glück, wird heute oft fast wie ein Leid empfunden. Galt früher eine blühende Kinderschar als ein heiliger GotteSscgen, so ist dem modernen Menschen eine Kins w- schar ein Kreuz, dem er sich mit allen Mitteln zu entziehe» facht. Gewiß spielt bei der Frage des Kindes Misere Zeit und die Rot der Zeit eine bedeutsame Rolle. Ich leugne nicht, daß die Sorgen, die wir Vater- und Muttersorgcn nennen, in d.r Gegenwart die größten und die schwersten sind. Die furchtbare Wohnungsnot, die entsetzliche Lebeiistcucrung wird manchen ab- schrcckcn vor dem Worte „Nachkommenschaft". Das gebe ich gerne zu, will auch dort die Not zahlreicher Familien anerkennen, aber habe ich in diesen angeführten Gründen die alleinige Quelle dcr Scheu vor dem Kinde? Ernste Kenner unseres Volkes ohne Unterschied der Kon fession sind der Ansicht, daß die Schon vor dem Kinde auch eine tiefe, wenn nicht die tiefste Quelle in der Entartung des Begrase? der Ehe ihre Ursache hat. Wem die Ehe nur ein Gegenstand sei ner Leidenschaft ist, wer als moderner Mensch wie alles andere, so auch die Ehe, nur als Genuß und nicht mehr als heilig-bin dende Pflicht betrachtet, der wird sicherlich dem Worte „Kind" und srst recht dem Wort „Kinder" wenig Herz und Verständnis ent- gcgenbringen. Ist nicht gerade dies ein Zeichen drohenden Nieder ganges, daß in einem Volke jedes Jahr die Zahl seiner Nachkom men sich vermindert? Hat nicht daS heidnische Nom, das auch eine „Kinder- Prämie" gescbafsen hatte, um seinen Nachwuchs zu sichern, er fahren, wie es von einem heidnischen Volke zertrüinm-ci wurde, von dem einer seiner Geschichtsschreiber berichtet, daß ihm die Ehe etwas Sittenreines und die Kinder etlvaS Liebes nmren? Treibt es einem nicht die brennende Scham ins Änge. sicht, daß man in unserem Volke auf dem Boden der Volksver. tredmig die Vogelfreiheit der Ungeborencn in den ersten drei Monaten gesetzlich erklären wollte? Daß die Wcrdeslätte des Lebens in eine Todesstätte sich verwandeln soll??? Mit heiligem Ernst bekennt sich darum dcr heurige Katholiken tag zu dcr christliche» Auffassung dcr Ehr. Wir umfassen mit einer heiligen Sorge und einem tiefen Verantwortungsgefühl den ernsten Kreis unveräußerlicher Pflich ten, wie sie die Ehe in ihren großen Grundanfgabc» fordert. Wir haben den Mut des offenen Bekenntnisses, daß wir in der Ehe nicht in erster Linie einen vorübergehenden Genuß, sondern ein heiliges Ziel, einen tiefen Gottcswillcn ehren. Uns muß und soll das Wort „Kind" in der Ehe ein tiefes Glück, eine hei- lige TotteSgabe bleiben. Volkssittlichkeit und Volkserncmerung müssen ab:r auch unser Wahlspruch sein, wenn cs gilt, im öffentlichen Leben furcht, los mit dem Bekennermut des Kreuzes, aber auch mit der Sieges zuversicht, die im gleichen Kreuze ruht, für die sittliche Erneue rung unseres Volks- und Kulturlebens einzntreten. Mag auch die Gegenwart dunkel auf uns lasten, mag vielleicht auch noch eine dunklere Zukunft »ns bevorstchen, wir Katholiken Deutsch- lands glauben an unser Volk. Wir glauben noch an die Religion und Sittlichkeit, die als Erbmasse altem Germanengeistc-Z in uns lebt, die schon in schweren Stunden uns ans Not und Nacht wie. derholt cmporgeführt hat. Wir lieben unser Volk und darum glauben wir an unser deutsches Volk. Möge dieser Glaube nicht zuschanden werden. Ein ungehcmrcr Beifallssturm legte Zeugnis ab sür die hinreißende gewaltige Beredsamkeit, die dem Pater Dionysius- Ortsiefcr zu Gebote steht. Um 7Pt Uhr wurde die zweite öfsentliche Versammlung vom Vorsitzenden JooS mit dem katholischen Gruße geschlossen. Das katholische Auslandsdeutschtum Mümben, 3l. August. Hier sei ans der zweiten öffentlichen Versammlung des Katholikentages d:e Rede wiedergegeben, die über ein bei der eigenen Slot viel zu leicht unbeachtet bleibendes, aber doch so sehr wichtiges Thema Pater Größer über das katholische AuslniidSdcutschtum hielt. Der geschätzte Redner führte auS: Hoch stehen die Mauern ausgerichtet, die Nation von Nation trennen. Aber so feindlich wissen sie nicht wirke», daß nicht Ausfall-Store zum Meere und zu fremden Völkern gingen und Unruhige in den Kreis der Umwelt lockten! Eng drängen sich die deutschen Stainmesgcnosscn im Gewirr der Grnßstadtjtt.aßen und in der Heimcligkeit der Torshäuser. Aber so fest hält nicht Herkommen und Heimattrieb zusammen, daß nicht einzelne immerdar ihr Wanderblnt ans dem dcnlschcn Var.r'and nach Süden und Osten, nach Weste» und zu weltfernen Kontinenten getrieben halte! Hier stehen wir auf der Versammlung der Katholik-:,-. des Reiches. Sollen wir politisch denken und unsere Grenzen nach den NeichSgrenzpsählen sehen? Tann wohnen an fast allen Eren,cn Brüder, die zu uns gehören, ihrem VolkSrum .,»>? ihrer Art nach. Ta waren seit Jahrhunderten »in Norden die Balten und im Westen die Luxemburger, da dehnten siet: nah Süden die Lande der Schweizer und Ocsierreicher, der De-.tschbcbme'- und der Tiroler. Dann wurden die Ilnglncksverur.'gr von St. Gcrmai» und Versailles auf den grünen Tisch gelegt, und nun wohnen Deutsche jenseits der Nordgrenze, Deutsche ui Pomer--.!--,: und Schlesien. Deutsche in de» Ländern der klettwa Giiteute, Deutsche über dem Brenner und jenseits des Rhein.-?, Deutsche im Reiche de: Belgier. Das heißen wir Greuzlandoentschttuu. Im Gefolge eines schrecklichen Krieges besetzt ein aus- sterbendes Volk einen Teil unsere? Lande?. Aus groß.» Wirt- schaftsgcsehen heraus besehen wir in einem Wandwz.'g, mttjälli- ger als der Semuenzng durch die Welt, Gebiete vieler, rncler Länder. Karl Scheffler sagte jüngst im Hamburger Fremden blatt, die Deutsche» hätten die undankbare Aufgabe, immer zu werden, niemals zu sein. Kein Volk ist im Verhütt»? io über die fremden Nationen zerstreut wie da? deutsche. Haben wir ein Recht, heute in dieser Versammlung den den Ausländsdeutschen zu reden? Sind sie de iitth? O ja. wenn Sprache und 'Art, wenn Gemüt und Kultur, wenn Wissen schaft und Kunst in eigener Weise unser Wesen begründen, dann gehören all diese zu uns in dieser Stunde. da nichts Poli tisches uns Begriffe gibt. Sind sie kalboiisih? Q >a, un'ercn Prozentsatz eins zu drei finden wir wieder, lind wenn wir an Oesterreich und Tirol denken, so können wir von den 39 Millio nen Anslandsdeutschen 12 bi? 15 Millionen zu unserem Gllrulcir rechnen. Dürfen wir von ihnen reden? Q ja, wir wolle,: und müssen von ihnen sprechen. Eben hörten wir von der religiösen Diaspora des Vaterlandes, und daö Herz ging ui'S euf :n edel ster Bruderliebe. Hier aber reden wir von -iner doppelten Diaspora, von der Diaspora, die die größte uns zugleich ein« stark religiöse ist. Wr erwecken für und mit nnseren AuSland-Sben»? hrn die lebendigste Herzcnögcmeinschaf,, wir rufen laut in die deutsche Welt hinaus unsere untreuickare Notgemcinschaft, wir reichen uns die Hände zn jc-ichidnestcr Tat gemeinschaft l Warum haben wir uns in der Heimat io spät rm das AuSlandsdeutschtnm gekümmert? Fraulceich liatte längst seine Alliance francaise sür Belgien und das Elsaß. J'a-.wn eure Associanzione Trento. Wir Deutsche suchte!» nicht», was nach Be förderung dcr Jrredcnta auSsicht, aber »vir »vollen Herzensgc- meinschast halten init den Volksieilen und Splittern, die irgend wo in der Welt wohnen. Und doppelt nahe sieben sie nnS, wenn der eine übervölkische gleiche Glaube sie niit uns ein:. Tie Kauflcute, Handwerker und Angestellten in den Städten dcr Alten und Neuen Welt, die Siedler und Bauern am brasilinn». scheu Urwald und in den weite» Landen des Ostens, die Mi'sio- »are und Ordenslcute deutscher Zunge unter Heid:»» und Fremd- i'ationalei», die Erzieherinnen und dienenden Fnngsranen in Adels- und Bürgcrfamilien, die Frauen von deutsch:: Art init ihren blauäugigen und blondlockigen Gcrmanenkinder»», lie alle grüßen wir mit spontaner Herzlichkeit. Wir brauchen uns unserer Brüder nicht zu schämen. Ana stasius Grün sagt: Deutsch sein heißt sinnen, singen, schassen, Gedanke» säen, nach den Steinen spähen. Als Großfürst Kon. stantin einmal die Südgouvernements Rußlands besuchte und seine Begleiter fragte: Wie kommt es, daß die den.'ich.n Dörfer stets schöner sind als die russischen, erhielt er zur Antwort. ES sind halt Deutsche! Möchte das doch auch auf geistigem ' nd reli giösem Gebiete gelten: Es sind halt Deutsche und darum blüht geistige und religiöse Kultur. Dann wächst und gedeiht erst recht unscre Herzensgemeinschaft. Mer, und das ist nun ein ernstes Wort, »vir rufen heute in die deutsche Welt hinaus auch unsere »ntrcnnbarc Rotgcincinschast. Die Not lxrt unsere Gemeinschaft mit den Aii?lg»dd:>tt>-Hen erst geschaffen in vielen Herze», die Not heißt uns auch so recht nun den Kopf in die Hand stützen »»d znsammenstehen.