Volltext Seite (XML)
Sonnabend de» 13. Aiigust '-L2x heben wie Heimattreuen Obers-b esier enlühieden Prolest. Wir sind nicht nur gelegeuiliä) n>Oher-.-ile ie» geconttiien» im Gegeniell» unsere Vicsahren sing Obre chlesiee. Wie selbst haben jahrzehntelang in Schlesien gelebt nnb gearbeiiei. Wie sägten unS auch jetzt als Kinder der ober-schlesischen Heimat. Wir machen angesichts der vom sranzösischen Ministerpräsidenten versuchten Rechtsbeugung daraus anfmerlsam, das; die Forderung Brwnds mit den Bestimmungen deS Friedensvertrages unvereinbar ist und daß die Erfüllung dieser Forderung nicht nur rechtswidrig, sonderu Praktisch undurchführbar ist, weil sich angesichts der ge heimen Abstimmung nicht seststcllen läßt, wieviel der Emigrani-'u deutsch und wieviel polnisch gestimmt haben, und weil eine Wägung der Stimmen nur in dem von Llotzd George nnstwstell- etn Sinne vorgenommen werden dürfe, dast nicht zugeias e» werden könne, daß die Stimme eines Landnu. nnm per des Handwerkers überlegen wäre. Es darf nicht unbrn ' .rt bleibe», daß die eingeborene Intelligenz restlos sür Deutschland stimmte. Die eingewanderte Intelligenz, die sür den Wiederaufbau Lbcr- schlesicn-s höchst bedcntsameu Ingenieure, K.inslente und Beamte, ist zum Teil von der Abstimmung ausgrschlosten worden, soweit nämlich, als sie vor dem Jahre 1004 noch nicht in Oberschlesien wohnte. Der Bericht der Sachverständigen (Eigener Drahtbericht der „Stichs. V o l kSz ei tg") Paris. 12. August, lieber den Inhalt des Berichtes der Sachverständigen teilt der Matin mit, daß >8 Industriezouen nach der wirtschaftlichen Konstrnltiou Oberschteiiens und ohne Rück sicht aus die Nationalität scstgestellt worden seien. Bon diesen hätten sechs als mit deutscher Mehrheit versehen bezeichnet wer den müssen. ES sei wahr, daß die Bevölkerung in ihnen am stärksten sei und die fünf großen Städte Beuthen, Kattowitz, Gleiwitz, Königshütte und Hindcnbnrg umfasse. Tie anderen, die weniger industriell seien und Dörfer enthielten, die dein landwirtschaftlichen Betriebe diente», seien ausgesprochen polnisch. Tic Sachverständigen hätten sich aber dahin geeinigt, daß die Städte mit wenigen Ausnahmen nicht als die wahren Jndnslrie- stätleu des Landes angesehen werden könnten, sondern daß sic von Beamten und Kansienten bevölkert seien, etwa wie Posen, das im Augenblick des Waffenstillstandes 40 000 Deutsche gehabt habe, während seht nur noch 7000 dort wohnten. Die anderen seien alle an das Land nur durch die Tatsache der deutschen Ver waltung gebunden gewesen und infolgedessen wieder in ihre Hei mat znrückgekehrt. Briand habe in entgegenkommender Weise der Zusprechung deS westlichen Teiles des Jndustriedreiecks mit Gleiwitz und Hindenbnrg an Deutschland zugestimnit. Llohd George andererseits habe Polen einige kleine Dörfer an der Grenze mit ungefähr 10 000 Stimmen zusprcchen wollen. Er habe nicht dnS Wort Bruch ausgesprochen. Man könne nicht einmal sagen, daß er sich dieser Drohung als Argument bedient habe. Aber er habe erklärt, daß die wischen Ereignisse seine Nüclkehr nach London notwendig machen könnten. Am Nachmit tag seiner Rückkehr von Rambouillet habe Llohd George mit Bonomi und Dekla Trrretta verhandelt. Die lialienische Delega tion habe, so bemerkt der „Mann", noch immer den Standpunkt vertreten, daß der Vorschlag des Grafen Sforza gerecht sei. Die erste Sforzalinie laste den Pole» Kattowitz und Benthe». Die zweite enthalte im Industriebezirk noch einig« Studie und Dör fer längs der polnischen Grenze dazu. Llohd George habe an gekündigt, baß er hierzu noch Konzessionen zugunsten der Polen machen werde. Briand habe Llovd George und Lord Curzon er klärt, daß die französischen Sachverständigen ihm »och einen Bericht übermitteln würden, damit er sehe, was der neue bri tische Vorschlag bedeute. Darcntt habe, so berichtet der „Matin". Llovd George erklärt, er habe durch ein Flugzeug aus London einen Brief erhalten, den de Valera ihm geschrieben habe. Die- scr Briet mache eine sofortige Beralnng des britischen Kabinetts notwendig. Er habe Chamberlain ersucht, für Sonnabend mit tag das Kabinett zusamincnznbernfen, und sei infolgedessen ge zwungen, Baris am Freitag mittag 12 llbr zu »erlassen. Der ..Matin" fügt hinzu, es sei nicht zweifelhaft, daß Llovd George sich dicst-S Vorwandes bedient bade, uni dein Obersten Rate nicht das Schauspiel einer tiefgehenden Meinungsverschiedenheit zwi schen England und Frankreich zu bieten. Polnische Vandeuiibersälle Breslau. 11. August. Rosenberg und Tarnowitz sind letzte Nacht wieder von Stoßtrupps regulärer polnischer Banden heim- gesncht worden. Einige zwanzig deutsche Läden wurden ausgebro- cben und zu», Teil ansgeranktt. Di« benachrichtigte französische Truppe stellte erst nach einigen Stunden Zeitverlust die Ord nung wieder her, ohne daß einer der polnischen Banditen fest- geiwinmen wurde. Tarnowitz. 11. August. Mittwoch abend waren die tele phonischen Berbindungen nach dem englischen Hauptquartier auS bisher ungeklärter Ursache gestört. Um sich vor etwaigen unlieb samen Ueberraschungen zu sichern, standen die englischen Trup pen an der Grenze von Tarnowitz bis MySlowih in höchster Alarwvereitschaft. Rückkehr oberschlestscher Flüchtlinge Breslau. 1l. August. Ans ein- Anfrage, ob diejenigen Per sonen. die iniolge de-Z Ansitandes geflüchtet .seien, berechtigt wären, olmc besondere Erniächtigung nach Oberschlesien znrnck- zvlehren, hat die interalliierte Regieruiigskommission ent'chieden, ooß diejenigen Flüchtlinge, die den Wunsch haben, nach Lber- schtelien zn.nckznkehren. ein Gesuch an den Krciskontrolleur ihres Wohnsitzes zu diesem Zwecke zu richten haben. Polnische Waffenlager (E'gener Drah^bcrtcht der „Sachs. V o lk S zei t g.') B'enlheik, 12. Auonst. Hier wurden »ichrere polnische Waffen» lager mistc'eckt, die in verschiedenen Kellern veiborgen waren. Die Heiler wurde« seftgenommen, «nur von ihnen, der sich der Festnahme w edc, setzte, wurde verwundet. Der größte Teil der Waffen war sianzösijchcn Ursprungs. Di« deutschen Reparationszahlungen Paris, 12 August. Zn Ergänzung der von Deutschland bereits geleisteten Barzahlungen »nd Summen, die bereits, wie schon suchte mitgetc'lt wurde, zur Einlösung der beiden ersten Wechsel von ter deutschen Regierung anfangs Zuii gezahlt wurden, sind neuer dings zur Einlösung weiterer von ihr gemäß Artikel v de» Zahlung»» pmnL übergebener Schatzwechsel Zahlungen im Betrage von ungefähr 2öO Millionen Goldnmrk geleistet worden. Infolgedessen sind der dcutscleii Regierung von der ReparaiionSkommisflon fünf weitere Schatzwechsel, von denen jeder auf zcbn Millionen Dollars lautet, zurückgegebcn worden. Die Summe, die zur Einlösung de» achten LchatzwechselS ertorderlich ist, befindet sich schon in den Händen der ReparatlovS'ommission- Die Frage der deutsche« Luftschiffahrt Pari», 11. August. Ueber die Besprechung der Frage der deutschen Lustschiffahrt im Obersten Rate berichtet Havas fol gendes: Es standen sich zwei Auffassungen gegenüber. Bo» eng lischer Seite wurde erklärt, man müsse Deutschland vertrauen schenken. Der Krieg sei nunmehr seit drei Jahren zu Ende. Man müsse endlich einmal zu einem wirkliche» Friede« kommen und alle Organisationen aufheben, dt» noch zu sehr an den Krieg erinnerten. Es sei daher geboten, eS dem Völkerbünde zu über lassen, die nötigen Nachforschungen über die militärische Lag« in Deutschland anzustellen, so wie eS der Artikel 213 deS Friedens- Vertrages von Versailles vorsehe. Diesen Ausführungen trat Briand mit folgender Begründung entgegen: Frankreich hat schon seiner Lage nach «in ganz anderes Verhältnis zu Deutschland al» England, daß vor jedem Aixgrifsr durch keine Laae »geschützt ist. Daher will Frankreich die Kontrollorganisation dauernd betbehalten. Am Schlüsse wurde das interalliierte MilitLrkomitee beauftragt, Bericht zu erstatten, aus dem hervorgehen soll, ob die Kontrollausschüsse für Heer, Flotte und Luftfahrwesen ihr« Aufgaben sortsetzen müßten. Im verneinende» Falle soll da» Sächsische «elk-zeitung Komitee angrffen, zu welchem Zeitpunkte die Ausschüsse ihre Arbeiten einstellen sollen. Schließlich soll das Komitee noch er klären, ob diese Ans chüsse unter Umständen anderen Lrgnni>n- tivnen Platz machen sollen. For mit den Sanktionen Köln, Il.A-'gnst In c>>er vom Verbände der Kölner Groß- sirmen hciail g'-l eb.ne i Zlttan »l mte! M.g der Sankt onSictzä^cn fi wen sich n. a. sol ende Iral'se Tatsachen: Der Giiteiv rlehr mit dem un- beichte» Ge e r -fl le t Eininlining t»r Sanloonen um 60 P orer t zii'ückgeoavgen. Di-; Alm-ande-vng gcle-vier Arbeiter »nd Ai'g stellte» inS unbe etz:e G-biet nimmt einen »nhe ml cbm Umkong an. To» denttchc La! pnd ai drol.t, die Zufuhr von Kao si,S beleb e Geb et zu sperien, w->l ist Gniser Sülle ohne ''achprüttmg A»Ss hcbcwil« littin i inr Kal- e;t ilt, der i!!r die Laudwirlicl a't des besetzten Ge- littcr beß'mml nt. Das AittlandS.-enlwst ist für das lentzte Dji'si darf > w st'n-ig unterbunden. An.tz DniSbmg l ide» unter der d n Hg, del lähmenden Verw-riung. Soll >-aS >hc»»sche WictschastS» leben gesund-», dann feri m t de» Sanklio-cn. E» hart,, Urteil de* Mai»n«r Kriegsgericht» Mainz, 11. Au. ust. Da» irainösichc Krieg-geiicbt in Mainz venitt ist. d-n Kc'ln-r Dcmeip zu ci-em N'gn z Gefängnis und tan'end Matt <tz lc-tzrafe, weil ec einen iianzöffsch n Ofnzi>r da-auch be! iajg' Hab-» soll, daß er de» Stuhl abw schle, a»s dem der Offizier gc'cssen hatte. 800 Morsen Vcherboden sür einen sran'ösische» Exerzierplatz Ludwinehazen, 1l. August. Obivotzl im bei tzle» Rbein- 'ande ke n Maiincl an gcestn eien Exerzi,rp!ätzcn besteht, wurde auf Anordnung des iran vsi'wc» Besihlsdavers das Gelände zwi'chen den Orllchastcn Og-cr?hel!v und Mlindrrieim beiLudwigdhalen belchlag» na'litt. Glue 600 Morgen beste!' Ackerboden- um>ass-.nde Fläche ist siir einen lronzösstchen Gxer.zicr- und Sch'cßnbuiigSvlatz bestimmt. Die Besitzer müssen das Kelän -e ohne Rncknchl daraul, ob es bis dakin cbg-.enn>t ist, Ws zu -Imm bci.iinmten Zcitpuntte peränmt haben. Die Kosten von clw: k>50 Mlllionen Mark g-hcn auf deutnhcs Ko: to Unter der Fccmdhereschast Rachen, 11. Auonst. Der Reichskommiilar für das besetzte rheinische G biei tc-lt nnt, daß sür das ge amie bcsctzle G-bict im Laute des- Rclhvuligsjahtts 1021 rund 8000 Offiziers» und 4000 Unteroffrzierswoliuunoell zur Aurinhnuig geächmigl worden sind, und daß im Recbnunesjahre 18 2 weitere Wohn bauten >n großer Zahl errlchtct und die Mittel dafür im HauS- haliplan ui-gcsordecl werden sollcn. Die Abrüstungskonferenz London, 11. Anglist. AnS Tokio wird unter dem 8. d. M. gemeldel: Ter Prrnurrminister Hara svrdert in einer Erklä rung das japanische Volk ans, im Zusammenhang mit der Washingtoner Konferenz eine ruhige und würdige Haltung zu bewahren »nd alle Ereignisse mit großer Wachsamkeit zu ver folgen, sich jedoch jeder chauvinistischen Kundgebung zu enthal ten. Der Premierminister wttderholte, daß Japan keinerlei territoriale Bestrebungen in Sibirien verfolge und dieses Land sobald als möglich räumen werde, daß es jedoch in der Ausfüh rung dieser Pläne durch die letzten Acndernngen der Verhält nisse in Sibirien gebindert werde London, 11. August. Reuter erfährt, daß kein weiterer Fortschritt hinsichllich der Ab'-nstnngskonfcrenz gemacht worden sei. Ans Washington sei bisher keinerlei Mitteilung über daS Programm der Konferenz erfolgt. In britischen amtlichen Krei sen ist man der Ansicht, das; eine Abwesenheit des Premier ministers oder de/- Staatssekretärs des Auswärtigen von Lon don nur berechtigt sei» würde, nrnn eine Gewähr dafür bestehe, daß sich die Konferenz mit oraktilchen Frage» besaue. Washington, 10. August. Ehina teilte dem Staatsdevar- tement mit, dos; ihm der 11. November sür die Eröffnung der Abrüstungskonferenz in Washington genehm sei. Die Finlttizministerkonferenz in Paris Poris, 11. August. Die Konferenz der alliierten Finanz, ^inist-r setzt« erstem die Prüf»»-, der Rechnung der Alliierten für den Mai 1821 und die Vcrteilinig der von Deutschland ge-ablten Siimmcn fort. Es wiirdc» im einzelnen betprochen: die Ausstellung der Rechnung, namentlich der Pre'S der Stz ffe, der Preis der Kohle und der für tue Sacubergwcrle einzusctz-ndm Kosten. Diel« Prü- wvg.-n »nd Bexttiinaen werden teilte vorm-ttag in der Sackner- sländigcnkonfcrciiz lor.gesttzt. Gleich.zcit>g wird eine Iknterlommisffoii die Frape der B e sa tz u n g r k oste n seit dem 1. Mai untersuchen. Da die Minister heute durch ein Fuihstück beim Präsidei ten der Republik von den Beratungen ferngchalten werden, so wird die heutige Vollsitzung der Konferenz «st nachmittag» »m 4 Uhr beginnen. Pari», 11. August. W-e HavaS mitteilt. wird aul der Kon ferenz auch der Wert der deutschen Naturalienlieferungen festgesetzt werden. ES handelt sich namentlich um die auf dem Wasser wege zu liefernden Kohlen- Oesterretchisch «tschechische Verhandlungen Wie», 11. August. Die Zusammenkunft des Präsidenten der tschecho slowakischen Republik und des Bundespräsidenten Dr. Hainisch, an der auch der tschecho-slowakisctze Minister des Aeuße- ren, Tr. Venisch, und Bundeskanzler Schober in seiner. Eigen schaft als Minister des Auswärtigen teilnaljmen. hatte ein voll ständig befriedigendes Ergebnis. Eine ganze Reihe wirtschaftlicher und politischer Frage», die für die weitere Ent wicklung der beiden Nachbar-Republiken von größter Bedeutung sind, wurde erörtert. Exkaiser Karl (Eigener Drahtbericht der „Sachs. B o l k S z e i t g.') Wien, 12. August. Tie mit Ital en »nd Spanien gepflogenen Verhandlungen über die Aufnahme de« Exkaisers Karl sind noch Nicht abgeschlossen- Es ist auch kaum wahrscheinlich, daß dies« Frag« bis zum 81. August, dem Ende der Aufenthaltserlaubnis Karls in der Schweiz, erledigt sein wird, war eine Verlängerung derselbe zur Folge haben wird. Di« griechisch-türkisch«« Kämpf« Konstantinopel, 11. August. An» tiirki'cher Quell« wird gemeldet, daß die Schlacht bei Eskischehir begonnen bade. Die Griechen hätten angegriff-n und nach Osten vorzudrlna!» versucht. Eine Gegenoffensive habe sie zerstreut, so daß sie sich »ach 30stj,ndigem Kampfe auf ihre alten Stellungen hätten zurückziehen müssen. Di- Hilf- für Rußland Pari-, 11. August. Der Oberste Rat hat in der gestrigen Nachmittagssitzung, wie bereits gemeldet, sich sür die Hilfe sür Rußland ausgesprochen. Briand erklärte: Die französische Regie rung habe gesagt, der Oberste Rat könne an einem so großen Unglück, wie es da» russische Reich betrosfen habe, nicht achtlos vorübergehen. Alle Verbündeten, insbesondere Frankreich, dürf ten die Hilfe nicht vergessen, die Rußland ihnen während deS Krieges geleistet habe. Briand schlug vor, sich der Hilfeleistung des Roten Kreuzes und der Hooverschen Organisation anzuschlie- ßen, ohne daß die Hilse dadurch offiziell werde. Lloyd Geor- g e wies auf. die Schwierigkeiten der Frage hin, da 18 bis 25 Millionen Menschen von Hungersnot und Tholera betrosfen wor den seien. Hilfe sei nicht möglich, wenn die russische Regierung dem Roten Kreuz nicht Erleichterungen gewähre. Bonomt stellte ebenfalls die Hilfe der italienischen Regierung in Aussicht. Der amerikanische Botschafter Harvey erklärte, er stehe zur Verfügung, nützliche Auskünfte über die Absichten der Organisation Hoovecs zu erteilen. Der belgische Minister d«S Aeußercn Jas- par schlug die Entsendung eines Sonderausschusses vor, der alle erforderlichen Maßnabinc» tressen solle. Schließlich sprach Lord Curzon über die Maßnahme», die er in Indien während der Hungersnot getroffen habe. Der Oberst« Rat nahm alSdann die bereit» «itgeteilt« Entschließung au. ' —- - Nr. 185, Seite 8 Der "opst sür eine .Hlifvleistunq an Rvß'and Rom, 10. Angns!. Ter Papst hat die diplomatischen Ver treter beim Heilig-n Stuhl dringend ersucht, sich bei ihren Re gierungen zugunsten seiner Anregung bezüglich der Hilfeleistung sür Rußland zu verwenden, und hat auch den Vertretern de» Vatikans ine Anslande entspreebende Instruktionen überinilteln lasse». — Der „Oiservatore Romano" veröffentlicht ein Schreiben des Papstes an den Staatssekretär Gasparri. be treffend die Lage Rußlands, worin er den Staatssekretär aus fordert, die Regierungen der verschiedenen Völker auf die Not wendigkeit einer gemeinsamen raschen »nd wirksamen Hilfs aktion hinznweisen. Das schreiben schließt mit einem dring lichen Appell an die Barmherzigkeit aller Gläubigen. er Vertrag von B anallo (Eigener Drahtberick.t der „Sachs. V o l k S z«i t g.") Rom, 12. August. Die italieni'ctze Re ie-nii' htt die jngo- slav Re wisse» lassen, daß si- die Verbund! n-cn über d-n Bc'ttag von Rapallo bis zum Herbst vericho' en wissen möchte. Daraus hoch die jugostavi'che Dsteaasion Rom verlassen. D e treuen Kameruner (Eigener Drahtbericht der „Sächs. VolkSzeltg/^ Berlin, 12. August. Wie der Krein-Zeitung von zuveiläsfi er Seite mit-eteitt wird war vor eini'aer Zcit ei"e D- piila ion von sieb"» Kan-er»v-r Eingeborenen >n Bersin eingetroffr». »m >u erkun de», ob die Abtrciuna Kameiu»? endgültig le!. A»i die Erl äiung der Rci ie ung. daß die? der Fall sei, ertlätten die Kameruner, ff« würden alle in ipanttches Gebiet, nach Muni, auswandern, 'ca si« mit dem schmutzigen Fran-o'en nicht» medr z» tun haben wollten. Ein Milkionensnnd (Eigener Drahtbericht der „Sächs. B o lkV z e i t g.") Köln, 12. August. Der Str-ck-narb-iter Wablberg iand beim Abläufen der Streck 4, vi-r Millionen Holländüche Guloen. wel -ven Fund er sofort meldete. Ueber den Eigentümer de» Geldes ist nicht» bekannt. Erdbeben Frankfurt a. M, 1l. Auaust. Die .Frankfurter Zeitung' meldet ans Königsstciii: Die SeiSmograpben von der Rheinüchen Erdbcbenwaitc d-s Tanvusobservaio^um» veczetchnelen gestern nach mittag en ziemlich hett'ae« europä scheS Eidbeben mt r-ner Hcro» eittfervnng von etwa 1300 km. D>e eiste Pbale wurde etwa um 8 Uhr 14 Min, die zweite um 3 Uhr 16, da« Maximum um 8 Ubg 18 Mi», vcneichnet. Um 3 Uhr » 'Min. waren die Seismograph«- wieder in Ruhe. Rückgabe deutschen Eigentum« in Haiti DaS Gesetz betieffend die Freigabe de« besch'agnahmien deutsche» Eigentum« in Haiti ist nach einer amilichen Meldung au» Poit-au- Prince vom 8. Auoust vom StaatSrat angenommen und vom Präsidenten bckanntgegevcn worden. E« hat damit Gesetzeskraft erlangt. Kleine Nachricht«« Nom. Die .Zeitungen melden, daß infolge der außerge wöhnlichen Hitze in Mailand zahlreiche Fälle von Hitzschlag vor« gekommen seien. Eine Person sei gestorben. Etwa zehn Men schen seien in Wahnsinn Versalien. Auch auS Genua werden ähnliche Fälle gemeldet. Berlin. Gestern tagte in der Handelskammer zu Berlin der Ausschuß der Bereinigung der deutschen Arbeitgeberver bände. Der Ausschuß nahm einen Vortrag von Dr. Tänzler über grimdsätzliche Fragen der Sozialpolitik entgegen und be schäftigte sich mit der für die nächste Zeit gebotenen Tarif- und Lobnpolitik. Klagensurt. Am 13. d. MlS. trifft hier die Bürgeriänger- zunft ans Münctzen ein. Sie cttvidcit damit den vor dem Krieg abgestattetcn Bestich du ch den Klagen'urler Männ roe'angver in. Tie Säii-ikwatzrt soll eine ankesknnombung iür die Trcue lein, di« Kärnten >m sta nv-e um sei e Greine b-w'eien bat. — Bodcnbach. Ein Brand brach in der Tienstagnacht in einem am Bodenbacher Frachtenbahnhofe stehenden gestillten Eisen» bahiiwagen ans. Das Feuer svrang ans vier andere, mit ocm breiiiiensen Waggon znsammeilgekoppelte Wagen über. Bald stan den alle fünf Wagen in Flammen. Während die Feuerwehr und das Eisenbahnpel-sonal tätig waren, erfolgte plötzlich eine furcht- bare Explosion, welche die Trümmer von zwei Waggons in die Lüfte warf »nd die in der Nähe stehenden Personen sortschlenderte. Die Gewalt der Explosion war meilenweit hörbar. Die Ursache der Explosion war ein Waggon, der als Frachtgut große Flaschen mit Sauerstoff geladen hatte, die sich infolge der Hitze entzüns del hatten. - Tie Belastung der Goldwerte. Wir haben in den letzten Tagen mehrfach daraus hingewicsen. daß die Veröffentlichung der Stenervorlagen durchaus kein abgefchlosseneS Stenerviikett der Neichsregiernng bedeutet, daß vielmehr noch weitgehend« Pläne zur Erfassung des Besitzes erwogen werden. Wir haben darauf hingwiesc», daß die Frage der Erfassung der Serckwerie noch Von der Neichsregiernng erwogen wird. Wie wir hören, soll versucht werden, daS Ziel der Goldwertcrsassnng durch eine laufende Vermögenssteuer durchzuführen, die durch häufige Ver anlagung die Schwankung des Geldwertes anszuscimlten suchen wird. Diese Steuer soll so gehalten sein, das; sic ans dein Er trag des Vermögens geleistet werden kann. Daneben sollen aber Zuschläge in beträchtlicher Höbe erhoben werden, die gleichi-rin als beweglicher Fak.cr dem i-'weilige» Geldwert foigen können. DaS Kernstück dieser ganz-'» Gesetzgebung ist die Wertermitt lung des sienerbare-r Vermögens die nach einem Svstem ers.'l- gen soll, das vielleicht mit d-":> Wort „gemeiner Wert" bezeich net werden kann. Von der Festsetzung diese? Wertes wird d>e ganze Wirkung dieses SteuersvstcmS zu einem großen Teile nn- hängcii. Man hält eS daher dem „Deutschen" zufolge a» den zuständigen Stellen für angebracht, diese» Faktor dem Wider streite der Parteien zu ent,.iehen und ihn nach Grundsätzen durchzuführen, die der Reichsfi >anzminls!er »ach Anhörung des Reichsratcs und der Vertreter der verschiedenen Erwerbszweige selbst erlassen kann. Die Neugliederung deS Reiches. Am 11. August ist die Sperrfrist a-bgelaufen. die der Artikel 18 der Ncichsvcrsassnng für die Neubildung und Loswsnng staatlicher (ßebilde innerhnlci der bisherigen Länder vorsah. Die Parteien des Reichstages haben sich kurz vor dem Tusei-iandergehen mtt der RerchSregie- rung dahin geeinigt, daß mit Rücksicht auf die Zeiwcrhälrmssr die Frist um ein weiteres Fahr hinausgeschc-beu werden soll. Nur die deutsch-hannoveranische Partei hat geglaubt, mit Rück sicht auf die besonderen Verhältnisse in der Provinz Hannvvex dieser Abmachung nicht beitrewn zu können. Die übrigen Par- teien haben die Gründe der dentsch.hannover-anischcn Partei ge würdigt. Seitens der Deutsch-Hannoveraner rst nun aber bis her ein Schritt in der Richtung, daß die Abstimmung über di« Zugehörigkeit der Provinz Hannover zu Preußen nunmehr vor genommen werden soll, nicht unternommen. Dagegen haben d>e Deutschnationalen es für richtig gehalten, ihrerseits die hauno- veranische Frage in« Rollen zu bringen. Der Landesverband Ost-Hannover der Deutschnationalen Volkspartei hat sür den Gesamtpartcitag der Deutschnationalen einen Antrag cinge- bracht, wonach die Entscheidung über eine Volksabstimmung >>» Hannover baldigst berbcigesühc: werden soll. Diese« Verhalten der Deutschnationalen ist um so überraschender, als gerade die Deutschnationale VolkSpartei dem Artikel 18 der NcichSvcrfas- kung den schärfsten Widerstand entgegengesetzt hat. Srlbstver- stänolich ist das Ziel der Dentschnationolen nicht die Selbstän, digkeit Hannovers; sie glaube» vielmehr, mit der Abstimmunz den Beweis erbringen zu können, daß die überwiegende Mehr heit der Bevölkerung der Provinz Hannover 'ür ein Verbleiben im preußischen Staat,verband« ist. UnS will scheinen, als ob die Deutschnationale Volksvartei am wenigsten berufen ist, i» dieser Frage führend aufzutreten, denn ziffernmäßig ist sie :q Hannover eine der sckiwächst-n Paneien. Im übrigen wi.v ab, zuwarten sein, was nach diesem Vorgehen der Demschnp ie i« len di« übrigen Parteien Hannovers tun werde».