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dem Unglück stets gebührt." Das genannte Blatt schreibt auch unumwunden, daß es sich nur um Juden handelt, die dermaßen Deutschland schädigen; an der Spitze steht der famose „Ulk" des „Berl. Tagebl." von R. Mossel — Amtliches Wahlergebnis. Bei der am 13. Mai stattgehabten ReichStagtzersatzwahl im Wahlkreis 4 Regie rungsbezirk Frankfurt (Frankfurt a. O.-Lebus) wurden 26033 gültige Stimmen abgegeben. Davon erhielten Rechtsanwalt Bassermann-Mannheim (natl.) 11 747, Schrift- steiler I)r. Braun-Wilmersdorf bei Berlin (soz.) 11407, Generalmajor z. D. von Iagwitz - Biegnitz - Eharlottenburg (Wirtschaft!. Bgg.) 2872 Stimmen-, zersplittert waren 7 Stimmen. (Ls hat demnach Stichwahl stattzufinden zwischen Bassermann und Dr. Braun. Oefterreich-Ungarn. — Im Bndgetansschnß der österreichischen Delegation weist Delegierter Kramarcz darauf hin. das;, wie das jüngste französisch-englische Abkommen und das Nachlassen der Spannung zwischen (England und Rußland zeigten, die Gefahr einer Isolierung für Deutschland bestehe. Redner schließt mit die Bedeutung des Dreibundes leugnenden Ausführungen. Demgegenüber betont Graf Stürg .daß das Bnndesverhältnis Oesterreich-Ungarns mit Deutschland und Italien im Verein mit dem Einvernehmen mit Rußland bezüglich des Balkans die wertvollste Garantie des euro päischen Friedens bilde. TaS Deutsche Reich bekunde auch in den Handelsvertragsverhandlungen weitgehendes, an erkennenswertes Entgegenkommen gegenüber Oesterreich- Ungarn als Ausfluß seiner bnndesfrenndlichen Gesinnung, die sich auch ans das Gebiet des wirtschaftlichen Lebens erstrecke. Minister des Aenßern Graf Golnchowski hebt die loyale Unterstützung hervor, welche der Reformaktion seitens Deutschlands gewährt werde und die in Wien wie in Petersburg in vollstem Maße gewürdigt werde. Die Plötzliche enorme Steigerung der Heeres- ansgaben wird dadurch genießbarer zu machen gesucht, daß geltend gemacht wird, das neue Erfordernis trete nicht zu dem bisherigen Heeres-Budget hinzu. Vielmehr werde der erforderliche Gesamtbetrag von 400 Millionen, von denen die unmittelbar zur Verwendung bestimmten 16.7 Millionen ein Teilbetrag sind, im Wege eines Anlehens hereingebracht werden. Bei dieser Operation würde eine effektive Mehr belastung dadurch vermieden iveroen, daß ans Grund einer Vereinbarung zwischen der Heeresverwaltung und den beiden Regierungen der jährliche Voranschlag für das Heer und die Marine um etwa 27 Millionen Klonen vermindert und oieser Betrag den beiden Regierungen zur Verfügung gestellt wird. Diese 27 Millionen Kronen reichten nun gerade hin, um bei Annahme eines I prozentigen Zins- süßes nicht nur den finanziellen Dienst der beabsichtigten Anleihe zu besorgen, sondern auch deren Tilgung im Laufe eines Zeitraumes von 20 bis 25» Jahren dnrchznführen. Aus dieser Darlegung erhelle, das; die Forderungen der Heeresverwaltung nur den Zweck verfolgen, ein beschleunigtes Tempo in den Anschaffungen für Heereszwecle zu ermöglichen, ohne im Wesen die Steuerträger stärker zu belasten, als dies bei einer allmählichen Bereitstellung der erforderlichen Mittel der Fall gewesen wäre. Rom. Der „Osscrvatorc Romano" hat am 3. Mai sein Bedauern erklärt über die Angriffe des französischen Knrien- kardinals Matthien gegerr den Kardinal Oreglia und die Würde des hl. .Kollegiums «in der IGvno >Io>r «Inux momlo» vom 17. März». Diese offiziöse Erklärung, die gleichzeitig mit dem Protest des Vatikans gegen die Romreise Lonbets erschien, zeigt der französischen Regierung, daß Pins X. gewillt ist, ihr die Wahrheit zu sagen. Frankreich. — Der Protest PiuS X. gegen den Besuch Lonbets in Rom wird von der „Hnmanitö" des Herrn Iann'-s veröffentlicht. Es heißt in derselben: Die Overhciuplcr der katholischen Staaten haben die Pflicht, dein obersten Hirten der Kirche gegenüber größere Rücksicht obwalten zu lassen, als die Souveräne »ichtkatholischer Staaten, und dies >»l Hinblicke ans seine Würde, Unabhängigkeit und rinvergänglichen Rechte. Diese Pflicht, welche bisher von allen beobachtet wurde, nnbeküninrert »in Gründe der Politik, Allianz und Verwandtschaft, obliegt ninsoinehr dein ersten Beamten der französischen Republik, welche durch traditionelle Beziehungen mit dein römischen Ponti fikate verbunden ist und kraft des Konkordates besondere Vorrechte besitzt. Wen» demnach das Oberhaupt einer katholischen Nation dem Papste eine schwere Beleidigung znfügt, indem cs nach Rom a. D. Hermann Opitz (Das Bekenntnis meines guten Ge wissens. Dresden 1901) „wie wäre es möglich, daß eine so große Zahl geistig hochstehender Männer, deren makelloses Lebe» anerkannt ist, mit Leib und Seele einem Orden an gehören könnten, der die verwerflichen Grnndsätze hätte, die ihm von seine» Gegnern znni Vorwurf gemacht werden:' Würden diese Männer nicht sämtlich dem Orden mit Ab scheu de» Rücken wenden und ansat»iend in die Welt znrück- kehre»? Insbesondere diejenigen unter ihnen, die früher Protestanten waren?" Was aber die Gelehrten des Jesuitenordens in den . Angen der wahrhaft christlichen Welt, besonders in den Augen ihrer dantbaren Schüler, doppelt und dreifach ver ehrungswürdig erscheinen läßt, ist ihre große Demut und Bescheidenheit, die sich mit all ihrem Wissen gepaart. Auch die Astronomie und jede Wissenschaft soll bei ihnen im letzten Grunde nur dienen: „-><1 mnjmwi» ^1.,ein,» zur größeren Eine Gottes!" Wie unendlich klein erscheint gegenüber solcher Selbstlosigkeit der geistige Hochmut und die Intoleranz eines Vogt, Ladenbnrg, Häckel »nd so manch anderer Vertreter der moderne» NatnAvisseuschaftl In der Lebensbeschreibnng des 1'. Elavins «Iaeck, Pantheon der Litteraten und Künstler, Bamberg 1812) heißt es: „So gerechte Ansprüche er indessen auf allgemeine Achtung und Anüzeichnnng zu machen hatte, so war er doch nach seiner tiefgewnrzelten Frömmigkeit zu bescheiden, als daß er sich nicht hätte noch geringer achten sollen als alle anderen Menschen." In der Tat: Eine solche Bescheidenheit und Demut ist bei manchen Wortführer der modern-nnglänbigen Wissenschaft nicht zu finde». Ans dem Boden der Selbst überhebung und dieser geistigen Intoleranz, nicht aber ans dem Boden der historischen Tatsachen ist die Behauptung entstanden, die katholische Kirche sei eine Feindin der Wissenschaft. kommt, um demjenigen seine Huldigung darzubringen, welcher gegen alles Recht d«e Freiheit und Unabhängigkeit des Papstes verhindert, so wäre diese Beleidigung um so großer vonseiten des Herrn Loubet und wenn trotz alledem der päpstliche Nuntius in Paris geblieben sei, so sei dies lediglich auf sehr ernste besondere Gründe zurückzuführen. Damit durch eine so schmerzliche Tatsache nicht ein Präzedens geschaffen werden könne, sehe sich der heilige Stuhl veranlaßt, die formellste und ausführlichste Einsprache zu erheben. Iauräs bespricht diese Protestnote und erklärt, dieselbe bilde eine doppelte hochmütige (I) Herausforderung (!) Frankreichs und Italiens. Auf welcher Seite tatsächlich die Herausforderung liegt, ist dein Leser sofort klar. Nicht der Protest des Papstes gegen den Besuch Lonbets in Rom kann als eine solche bezeichnet werden, sondern diese war eine beleidigende Herausforderung des Papstes durch das katholische Oberhaupt eines der überwiegenden Mehr heit seiner Bevölkerung nach katholischen Staates, der noch znni Papste in ganz besondeis engen Beziehungen sieht. Der Protest des Papstes war aber durchaus notwendig, wenn anders ans dem stillschweigend zugelassenen Besuche Lonbets nicht ein anfmnnterndeS Präzedens für andere katholische Staatsoberhäupter geschaffen werden sollte, »veil letztere bisher in einem Besuche in Nom eine Beleidigung des Oberhauptes der Kirche gesehen haben, und auch noch immer sehen. Die scharfe Sprache des als „unpolitischen" Papst von der liberalen Presse verhimmelten Papstes Pins X. mußte ans die französische Kulturkampf-Negierung den tiefsten Eindruck machen, und man begreift, daß sie keine bessere Antwort darauf wußte, als dem Vatikan die — Ignvriernng der Protestnote mitznteilen und die Mär in die Welt zu senden, daß auch andere Mächte die Protest note als für sie nicht existierend, zurückgewiesen hätten. Mit der Kündigung des Konkordates zu antworten, wagt Herr Eombes auch noch nicht; denn wer dadurch am meisten ge schädigt würde, weiß Herr Eombes wohl zu berechnen und zu beurteilen. England. — Ghaiillicrlain läßt auch wieder von sich hören; er rühmte sich in Birmingham seines seitherigen Erfolges. Während seiner Reise im Auslände sei er mit Persönlich keiten znscnnmengekommen, die freimütig den Wert der neuen Politik zngabcn; einige erkannten sogar an. wenn diese zur Geltung käme, müßten sie ihre Fabriken nach England verlegen. Er könne nicht widersprechen, daß die nächsten Wahlen sich einzig nach der fiskalen Frage hin vollziehen werden; cs sei möglich, daß die Volkstümlichkeit der Regierung erschöpft sei; eine Niederlage der Unionisten bei den Wahlen sei möglich. - Das Leichenbegängnis Stanlcys in der Westminstcr- abtei gestaltete sich zu einer großartigen Feierlichkeit. Der König und die Königin von England, sowie der König der Belgier hatten Vertreter geschickt. Eine ansgewählte Tranerversammlung wohnte der Feierlichkeit bei und geleitete die Leiche zur Bestattung nach Pirbright. Rußland. — In Kronstadt wurden am 17. d. M. ans Dampfern drei Japaner festgenomincn. Bekanntlich ist kürzlich glück lich ein Attentat vereitelt worden, welches von einigen Javanern in Kronstadt geplant war. um die ganze Festung in die Luft zu sprengen. Es ist nicht unmöglich, daß diese Versuche fortgesetzt werden. Die Russen werden daher sehr ans ihrer Hut sein müssen. Sächsischer Landtag. Dresden, den 17. Mai. E r st e K a in in e r. Tagesordnung: Mehrere Etats- tapitel, Petitionen. Zn Anfang der Sitzung macht der Präsident folgende Erklärung: Tie Gesetzgebnngsdepnta- lio» bat dein Direktorium eine Erklärung zngehen lassen dabin, daß die jetzige Geschäftslage geradezu nnbaltbar ist. Das Tet'ret Nr. 2-1 «Wablrecht) und das Dekret Nr. 2t) (Ge- ineindestenerwesen) sind der Gesetzgebnngsdepntation erst am 3., bezw. t>. Mai zur ordnungsmäßigen Behandlung überwiesen worden. Tie Deputation hat das Aerztegesetz, das Landesbrandversichernngsgesetz und das Gesetz über die Oberrechnniigskaiinner und den Staatshaushalt noch er ledigen können, obwohl auch diese Vorlagen erst in den letzten Tagen eingingen. Sie bedauert aber lebhaft, das; sie über die »nichtigen Vorlage»» der W ahl - und G e - >v e r b e st c n e rrefor in nicht mehr hat berichten können. Das Direktorin»»» erkennt die Berechtigung dieser Beschwerde durcbans an »nd bittet deshalb die Regierung, in Znknnst die Vorlagen bei Beginn der Session i» gleichmäßiger Weise an beid e Kaininerii gelange» zu lassen. — Ztaatsiiiinistcr von Metzsch sagt Erwägungen über eine Abbilse der Miß stände zu. - Der Gesetzentwurf »im Abändernng des Ge setzes über die Landesbrandversichernilgsanstalt wird in Uebereiiistiminnng mit der Zweiten Kammer angenommen. Für die Teckmischen Staatslebranstalten in Chemnitz, den Neubau der Kunstgewerbeschule und des Knnstgewerbe- innsen»» in Dresden werden die in» Etat eingestellten Summen bewiltigt, das Eiiwerständnis zur Erwerbung der Zittau Neichenberger Balm nebst erforderlichen Umbanten der Bahnhöfe und Haltestellen erklärt, den Beschlüssen der Zweiten Kammer über den Umbau der Strecke Chemnitz— Kappel und teilweise» Umbau des Bahnhofs Chemnitz «4. Rate) beigetreten, beim Kapitel Stenographisches In stitut und beim Kapitel Allgemeine Negierungs- und Ver- »vallniigsangelegenbeiten die eingestellten Summen be willigt. Die Beschlüsse der Zweiten Kammer über die elek trische Straßenbahn (Dresden—Cossebaude und Güterzn- fiihrnngsanlage Denben) werden einstimmig angenommen. Schließlich werden die allgemeinen Ausgaben für den Berg bau bewilligt und mehrere Petitionen ihrer Erledigung zn- gefnhrt. Zweite K a m m c r. Der abgeänderte Etat, be treffend die Oberrechnungskamnier, wird angenommen. Die Erste Kammer ist dem Beschlüsse der Zweiten Kammer, der Negierung eine Verminderung der Oberforstmeisterstellcn zu empfehlen, nicht beigetreten. Die Zweite Kammer be- harrt auf ihrem früheren Beschlüsse. Den in der Ersten Kammer angenommenen Antrag Frege schlägt die Finanz- dcputation in folgender Fassung vor: Die Staatsregierung zu ersuchen, im Bnndesrate nachdrücklich dafür einzutreten, daß 1. das Reich, falls die Einnahmen zur Bestreitung der Ausgaben nicht hiureichen, sich die erforderlichen Mittel durch Erschließung neuer Einnahmequellen verschaffe und nicht auf ungedeckte Matrikularbeiträge zurückgreife: 2. alle Versuche, direkte Steuern zur Deckung von Reichsausgaben einzuführen, zurückgewiesen werden; 3. hinsichtlich der Auf bringung der Mittel zur Durchführung einer Gesetzesvor- läge se^Lns der verbündeten Regierungen jede Maßnahme, die deit^lnschein einer Stellungnahme gegen das System der indirekten Besteuerung erwecken könnte, vermieden werde; 4. die Erste Kammer zum Beitritt zu dem Beschlüsse aufzufordern. — Abg. Dr. Schill beantragt folgende Ein- schiebnng unter 2: „Alle Versuche, in das Gebiet der den Einzelstaaten noch verbleibenden direkten Steuern eiuzn- greifcn, zurückgewiesen werden." Der Antrag tvird mit dem Amendement Dr. Schill angenommen. — Zu Mit gliedern der Zwischendeputation für den StändehauSnen- bau werden gewählt: Dr. Mehnert, Dr. Schill, Opitz, Hähnel, Schinck, zu Stellvertretern Bachmann, Grnmbt, Tr. Vogel. — Hinsichtlich des Gesetzes über die Organisa tion des ärztlichen Standes beschließt die Kammer, auf ihren früheren Beschlüssen stehen zu bleiben. — Eine Peti tion um Erhöhung des Nebeneinkommens der Bezirksärzle, Brandversichernngsinspektoren nsw. wird auf sich beruhen gelassen. Aus Stadt und Land. Dresden, den 18. Mai 1S04. —* Ihre Majestät die Königin-Witwe wird in den ersten Tagen des Juni zu längerem Aufenthast nach Schloß Sibyllenort übersiedeln. —* Se. König!. Hoheit der Kronprinz fuhr gestern 0 Uhr vormittags ab Dresden-Neustadt nach Oschatz, um dort der um 8 Uhr vormittags beginnenden Besichtigung der 1.. 2. und 3. Eskadron des 1. Ulanen-Negiments Nr. 17 beizuwohnen. Die Rückkehr nach Dresden erfolgte im Laufe des Nachmittags. —* Bulletin über das Befinden Ihrer König!. Hoheit der Frau Prinzessin Johann Georg vom 18. d. M.: Beiin Wechsel des Verbandes, welcher bei Ihrer Königl. Hoheit der Frau Prinzessin Johann Georg ain heutigen Morgen vorgenommen wurde, zeigte die Operations- lvniide ein durchaus normales Aussehen und ist dieselbe in voller Heilung begriffen. Temperatur: 36,8. Puls: 88. Allgemeinbefinden gut. gez. I),-. Leopold, gez. Dr. Fiedler. —* Heute vormittag ^/„10 Uhr wurde für den ver storbenen hochwürdigsten Herrn Apostolischen Protonotar und Kgl. Hofkaplan Earl Maaz in der kath. Hofkirche ein feierliches Seelenamt gehalten, welchem Ihre Majestät die Königin-Witwe beiwohnte. —* K i r ch l i ch e P e r s o n a l - N a ch r ichten. Die „Bautzencr Nachrichten" setzen die katholische Tages- zeitnng Sachsens in die Lage, folgende für unsere Diözese höchst erfreuliche Nachricht zu entnehmen: „Da die Zahl dev znm Domstifte St. Petri gehörenden Domherren durch Tod ans ein Mindestmaß zusammengeschmolzen war, erfolgte gestern die feierliche Ernennung und Einsetzung vier neuer Geistlichen in diese Würde. Die drei ernannten Herren der Dresdner Diözese sind: Hofkaplan und Konsistorialrat Jos. Pleivka, Superior und Vikariatsrat Ferd. Fischer und Hofpredigcr Georg Kummer. Aus der Bautzener Diözese wurde der Pfarrer von Ostritz, Herr August Rönsch, ge wählt. Dadurch hat das Kollegium der Herren Kanonici die Zahl von 9 Mitgliedern erreicht, nachdem der Kon- sistorialpräses und Hofkaplan Karl Maaz, der auch Kano nikus des Domstifts war, »nit Tod abgegangen ist." —* Aus Anlaß des am Donnerstag, den 19. d. M., nachmittags 1 Uhr im Königl. Residenzschlosse stattfindenden feierlichen Schlusses des Landtages ist für die Zeit von nachmittags 1 Uhr bis ff^2 Uhr jeder geräuschvolle Verkehr unter den Fenstern der Königl. Paradesäle, nament- l ch der Verkehr von Fuhrwerk aller Art zwischen dem Königl. Schlosse, der kathol. Hofkirche und der Hauptwache verboten. Die Straßenbahnen haben während der gedachten Zeit zwischen dem Schloßplatze und dein Nundwege am Zwinger langsam zu fahren, auch dürfen keinerlei Zeichen mit Glocke oder Pfeife gegeben werden. —* Auswärtige Zeitungen über die Dresdner KunstaussteIlnng. Wir lesen in einer der letzten Nummern der „Frankfurter Zeitung" folgendes glänzende Urteil über unsere Ausstellung und ihren Leiter: „Eines so geschickten Arrangeurs künstlerischer Schaustellungen »vic Dresden ihn in Gotthardt Knehl besitzt, können sich wenige Städte im Reich rühmen: eine männlich kühne Persönlichkeit, mit einem feinen Sinn für das Schöne und Dekorative begabt, gestützt auf die Autorität seines Namens, getragen sowohl von dem Vertrauen seiner Mitarbeiter, als auch von der scheuen Ehrfurcht der verantwortlichen „Geheimen". Hinzu kommt, in dem besonderen Fall sein Wirken erleichternd, daß der Streit zwischen den einzelnen Knnstrichtnngen hier minder heftig tobt, als anderwärts, daß kein übermäßiger Einzelwille die Selbständigkeit der Leitung lähmt und daß eine kunstfreundlichc Gesinnung von alters her die Bewohner des deutschen Florenz auszeichnet. Auch das Ausstellungs- Haus, das durch bewegliche Einbautcn leicht in stets neuer Gliederung erscheinen kann, ermöglicht eine vorteilhafte Verteilung der Kunstwerke." —* Die freie Vereinigung sächsischer Orts kran kcn lassen hält ihre diesjährige Versammlung am 19. und 20. Juni in Dresden ab. Die geschäftsführende Kasse der Vereinigung, die Ortskrankenkasse Leipzig, ver sendet soeben die Einladung zu der Zusammenkunft und bittet, Anträge, die zur Verhandlung kommen sollen, bis znm 28. Mai cinzureichen. Die Versammlung wird wegen der zur Besprechung kommenden Aerztebewegung sehr interessant werden. —* Pferdeausstellungslotterie. Die am Montag stattgefnndcne Lotterie der Pferdeansstellung ist für nn- giltig erklärt worden. Der Grund dazu soll in einem Formfehler zu suchen sein, der während der Ziehung vor- gekommen ist und erst später bemerkt wurde. Der aufsichts- habende Rechtsanwalt erklärte die Ziehung für ungiltig und beraumte eine neue Ziehung an. Sie wird voraussichtlich am Donnerstag, den 19. Mai. vormittags im Ausstellung««, gebäude vor sich gehen. Die verkauften Lose behalten selbstverständlich ihre Giltigkeit.