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2. Beilage zu Nr. 104 der „Sächsische»» Volkszeitnng" von» 7. Mai tBOS. Zanatormm LLKn im Kiereugedirge. 0«»-nmtes 5Vn88orük>iIvvi'k8.ül-ov. Onkt- u. AoiinnnlNNloi-. Llvlctk-jvoks Lokanälun^. Ibei-ilielis ronututi^odt- I.aj-v, O»s ckabr gsükluot. 1'ro8pvkt ^r:N>8 äurdi ll>» 8ol»»>L u ct. SrnlSvei-RFsIlun« »»t«« Lslet«»»« Ko8il!snr-Lslv (Familien - <?af«) König jokLnn-81rr,886 2, Lvke Altmlll-Ki Tag und Nacht geöffnet Telephon Amt I. Nr. 3820. empfiehlt sich nach erfolgtem Besitzwechsel und vollständiger Renovation geneigter Beachtung. ^„2 Tu«?!, früh, langjähriger Geschäftsführer im hiesigen i'ate «»nptli.-iknliof. lintvn ^»c»» ! niuit^r Müller Ufsiurtrslsununl I. k»ng«a. Vtz^lioli flÜLvd: ,4r»»«t»-»-ii, ll »>n,«»o>e». I^nvi »1. Idt««-r>« i!>i n, r.lro. 1°3^8!" 8on»tsg ed 12'/z ttlir miti,g3, » . ^ teilen 8onntag, vienstag, vsnnerstag KvllLvilv, uncl 8snnabonl! al> 8 ttlir alienlis. Nnes«i>sn-R°z Ltü'nttLrss'' T^sssv k7. 2877 Ä. H 0 b »» a i e r. Barbar a - Schärlke Große Lokalitäten mit Gesellschaftszimmer ica. 100 Personen fnff.) »8 2 2 I v r « « » >« 4 1; r lt » i» n < r i r II. Telephon 58l4, ^>ak2!S1iN A«Kv- äoreK.gii »Ile 8hzL;eiibz!inIInIen. Z ll!n. v«n che l>z le:Ieil8 krrclittlmgei- 8>fgL§e. venjamm Nitsches Kesksvrant Dresden, Trompeterstrasze 14. ilk. kitr«. Bautzen Mitte der Stadt a. d. alten Kaserne. Reue sranz. Jetten. Eleg Zimmer von Mk. L.5B an. Große Restaurationsräumr, Wrlnstu!>c Hiesige u. echte Biere, pllanein Urqmelll. Reichhaltige Sneisen karte, auch kleine Menüs. Bäder im Hause. Telephon 254. HauS dieuer am Bahnhof, trägt Mütze „Hotel zur Sonne". Wlrnat »>i-ulL«-r. Besitzer. 3l40 Itl«t«I n. (»runtt O O ,, VI « s Jab : Earl Leiaste» Bierlokal Lertrtnommlert 8r»,öi>o, r»n<-ker«I, l^um«. lkkatmurumt ir«L»e ii " M O Radtsch. 202 iiru ien^tr. -er RislSsirz. seil I^IL. t>»i« »8r Nvidreltk» »lr. Ksi'iks lisulikmu» Nr^utlen -4., V«»»»(>, -><,. ?4,-k<K direkt am >Kgl. Tchliüz, Hosttzcater u. Dampssn,iss>talioa. Ständiges BcrkehrSlokal des wcnd sche» Bereins „^ednola". s>6mlioll 88Ultklk f'rsmljvnriminöl- von 1 AN. chuier Millagr-lisch )N likeinen Ereile». 3805 Inh.: Zshz«ne;gatlen Johaimesstraßc 7. Maximilians-Allee Lchönrtr» rsuchlreler Loüal. — Äc;ize§kleg:r 3'.-r:. SLiie iit». 4»»<>1l^ H « imLii»,1r- 401>! F»!».: kliuy« il> »k». - ; k,S!tIlSll5 „k«M (hllrik Minen ü«;r" r C«lmbacher Hof ^ ke^siks«. ^ SreLS.ell. 5ed!a5x-8tr. 23. kiirizv ttslfLndlüi ff lirrlllolixri»« >« V« «.'«1»» Z L. I. Iieliikr t kk'LnieuoKiLt'-faimk /li. lümsüsn-ZttäZLe l- 4018 aNel-Kl-vnIsuvklJl- ilii- (»rrt>;-ik 1U, it>< r,o!-i l»illiL>>t. « ^or»< ^ k ui > il^ut»«»«. Ney Heu I Il(^trmi'rmt Rruli'ri, vi'i"»«l«»>». k^illrritx,»r ^1r.. ls.'ke Pc'':a!oz-.istraf'.r. empfiehl! sei» bürgert. Restaurant zum fl-chäge» 'Besuche, ff. echte Biere und Weine. „Sachs. Bolkszeiruug" l egt aus. 6k§t- «nü bsrtm)iNr-8elW!e ZsÄsm » 17 It l <» i» ' l» » » » lur i»jii»^»'»<l<>>« <!a^-ch'U,Ii,chi IRTrano Rainil»:iliou. I'reä^s Len .'50 haaren n: hier mu Nei em . ,'otge pHWWkttLN Wk- imä WRäe?Di8eb eittgefüblU dieselbe wird nach nadlrätilchrr Tierordrinag »ur von !,c'n'psic» Kühe» akunmnen. die unter si'bidiger tierärztlicher '.oulroHe steilen. pi'Li« 30 V-lr88kM°8e:Z, uu I''I-, !ot' !<>'urx) V<»rL»izxli« Iit- sdinttil^ns. .!7«;8 LI'OKKO Vilk'k'rilo von li'u K» «»^rtrttNlWäQ« jj ^pnlieron, tioliiiurltäumelien U8»r. ' l'rais uinl ^ortvu-V^or/oieliiii» Ico5li»i,sioi. ^vK8«li.ZSA^NL Uü'^i /.ll VOl>e:i>Io(1oNl>I> jN->8 ^ännbche Lieferimge» frei ins Hane- aid.n Stadtteilen «>--»«,». n. iüileliKMSMM 8. iirliWi 7:»h. M. ^neorirki. Llelrrtan 3»1'HI Oi» Oartvn- -vvirt^cktest. bat -iSa««rrItin:k>g»- und 5ch!.'r,?;en-isö»ter.. ksnb-. lsLibet- mt ^ Kcdv.'i»etröge. bkenrelrrippen. ridhltsiegcisetc. enw' »an, benn-.d.! 8 die Lonredrenfadrilr r>. vkiltt. »?«««,'«, k'ltzro, lei. hoch, llaiMiilr»^ — '.)2 — „Nein, nein, nicht überlegen. Du blcibsr. nicht wahr?" ILisbeth bat in wahrer Todesangst. War cs möglich, daß, Hnlurt doch widerstand. „Gut. Lisbeth, ich nehme deinen Vorschlag an." „Du bleibst?" „Ich komme morgen." „Du willst mir nur »licht nein sagen. Morgen — warum nicht heute?"' „Ich must unbedingt noch hente in meine alle Wohnung, man er wartet mich; außerdem muß ich dort ordnen, alles berichtigen und mich verabschieden." „Aber du kommst wirklich morgen? Du länjchest mich nicht?" „Mein Ehrenwort, ich komme." Als am Abend Lisbeth vor ihrem Bette kniete, war es Dank und und Lob. was ans ihrem Herzen zu Gott emporstieg. Der Zweifel, welcher sie manchmal beschlichen hatte, ob es gut war, daß sie das Anerbieten der Baronesse Panline v. Eggenberg znrnckgewiesen halte, wich. Sie hatte ihre Pflicht erfüllt; sie hatte Hubert ein großes Spfer gebracht, sie hatte ihrem Herzen Schweigen geboten, das sie mit sehnender Gewalt zur Familie Eggenberg zog. Wo weilte jetzt nur der Baron? Er mochte ihr wohl zürnen! Er hatte so dringend gewünscht und gebeten, sie möge zu seiner Tante gehen. Ans ihren Absagebrief war keine Antwort mehr erfolgt. Wie konnte sie aber auch noch an so etwas denken! und gut auch, denn wer weiß, ob sie ein zweites Mal widerstanden hätte! Ob sie den Baron noch eiinnal Wiedersehen würde? Vielleicht kam er zu Besuch in das Haus des Präsidenten! Vielleicht verlobte er sich dann mit einer der Töchter! Elisa beth fühlte, daß sich ihre Angrn mit Tränen füllten, Gott schütze ihn und segne ihn dafür, daß er Mitleid mit einer armen Waise hatte! Sie wußte nicht, wie weit von ihr entfernt der weilte, an den sie mit Wehmut und Dankbarkeit gedachte. Mit freudigem Herzeit war er von der Residenz geschieden, noch vor den Eltern zog es ihn zu seiner Tante, zu ihr hatte er seine Reiseroute gerichtet. Angenehm überrascht empfing iln die würdige Dame. Bald saßen sie in vertraulicher Unterhaltung zusammen in dem altertümlichen Gemaäe, das der Baronesse als Wohnzimmer diente und von dessen Erkerfenster ans man einen entzückenden Blick in die wildromantische Gegend hatte. Alles in dem Gemache legte Zeugnis ab von den» frommen Sinn und der hohen Bildung seiner Bewohnerin. Sic saß in einen» künstlerisch geschnitzte»» hohen Lehnstuhle, -n ihren Füßen auf einem niedrigen TabenreH ihr Nesse. Lieb- losend glitt die schmale weiße Hand von Zeit zu Zeit über das dunkel blonde Haar des zu ihr aufschauenden kräftigen Mannes. „Und nun. was bringst du mir für Anlwort von deiner Schutz befohlenen?" fragte ihn freundlich die Baronesse, welche mit weiblichem Scharfsinn geneigt war. seine eilige Reise zu ihr mit auf Rechnung der fremden jungen Dame zu setzen. Paul zog das sorgfältig bewahrte Brieschen heraus und übergab es feiner Tante, welche aufmerksam die Adresse betrachtete. „Tantchen, ich glaube, du hast Studien gemacht, aus der Handschrift den Charakter des Menschen erkennen zu wollen." > 's — .80 Zwei Jahre führt er nun schon ein geplagtes Leben; es »st ihn» iiicht gelungen, jemanden zu finden, der ihm sein Hanswesen ordentlich besorgt und die Kin der erzieht. Er hat es sich viel losten lassen, aber er hat kein Glück; bald batte er ein« Person, die iln» ans jede Weise lnnterging und — geradezu ge sagt bestabl; dann nnr »nieder eine, die schreckliche Wirtschaft führte und d»e minder grob behandelte oder, was noch ärger ist, er bekam eine Dame, ziem lich ältlich und verblüht, die absolut Kanzleirätin werden wollte. Jetzt vor lausig bat er eine Köchin, geschickt und ordentlich, aber nicht geneigt, die Kinder zu erziehen . Was soll ans ihnen werde»»? Der Vater ist den ganzen Tag an» dem Bureau. Verzeihen Sie, gnädiges Fräulein, »venu ich etwas lat. was Sie vielleicht mißbilligen. Aber es kam mir wie eine Eingebung von oben. Als ich ihm hente die Wäsche trug, sprach ich von Ihnen, das heißt, nur so viel, als daß ich eine Dame wüßte, zu der er sich gratulieren könnte, »nenn ei ne in sein Hans bekäme. Der arme Mann ging sofort mit Freuden daraus ein. Ohne Sie gesehen zu haben, läßt er Sie dringend lütten, die Stellung bei ilnn anznnehmen; er will Ihnen gehe»», was- Sie verlangen. Nun, jetzt lx»he ich geredet. Zürne»» Sie mir? -Oder was meinen Sie? Ist es nicht ein gutes Werk, sich armer Waisen anznnehme!», sie zu erziehen? Es sind so liebe, gute Kinder, aber auch so zart. Sie werden Ihne» gewiß mir Freude machen. Und der Herr Kanzkeirat ist ein so kreuzbraver Herr. Sie könnten bei »hm einen sebr anständigen Haushalt führen; er bat ein gutes Gehalt und von Hanse ans ein schönes Vermögen; auch seine verstorbene Frau war nicht mittellos. Er »st nicht inehr der jüngste; er bat spät geheiratet, er ist ein angehender Fünfziger." Lisbeth batte den Wortschwall der gnten Fra» schweigend angeböit. Offen gesagt, fühlte sie kein« Lust, »nieder in ein sreindes HanS zu treten und außerdem kam es ihr ganz überraschend, zu einem Witwer zu geben. In dieser Weise äußerte sie sich gegen Frau Lanner. Diese aber ließ keinen EinN'and gelten nnd zur Unterstützung ihres Vorschlages klopfte es an der Tür und zwei allerliebste Kinder, ein Kiiabe nnd ein Mädchen, träte»» in die Stube. „Da sind ja die Kinder selber!" rie? Fra» Banner. „Trod'-l Josef, gebt der Tante die Hand." Da-?- Dienstmädchen brachte einen B-wf des KanzlkirateS. in welchem dieser alle? wiederholte, was schon Frau Banner anSgerichtct hatte. Die Bedingungen wäre» necl: bed-nlend aiwstige' für Lisbeth als in, Hanse des Präsidentrn. Die beiden Kinder machten durch ihr zutrauliches Benehmen einen sehr günstigen Eindruck ans Lisbeth nnd Frau Banner hatte die Freude, daß sie den, Dienstwödchrn ,in in der Hauptsache bejahendes Billett als Antwort mitaah. Am Nachmittage kan» der Kanzleirot telbü. Er ' aü>' etwas väterlich Vertrauenerweckendes, ein einfache-?, grrnd«? Wesen. Li-betb hatw in der kurzen Zeit, die ihr zur Ueberlegnng geblübe i w:r. eine Kirche besucht; sie hatte einen festen Entschluß gefaßt. Als ,'ie mit dem Kanzleirat allein in der Stube von Frau Banner saß — dieselbe batte sich taktvoll zmückge- zogen — gab Lisbeth eine offene, wenn auch kurze Erklärung ihrer Ner- bältniffe. Sie »nachte nicht mehr in ein Hans treten, ohne daß m. n wnßte, wer sie sei; sie mochte nicht ferner unter dem Drucke eine» Geheimnisses leide», von dein sic stündlich fürchten mnßte, daß eS entdeckt nnd ihr »nit zur Schuld gerechnet würde. Als sie ihre Erzählung beendet hatte, fragte sie de» Kgiizleirat. ob er „nter solchen Umständen noch ans seinem Vorschläge „Fsiwinaen.'" **