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m.»»s 21. Jahrg. F«rnsprca,«r: NedMion 32723 — Deschiislsstelle 32722 Postscheckkonto: Dresden Nr. 11797 Äöltislsüie Sonntaq, 8. Oktober 1023 Redaktion und Geschäftsstelle: Dresden-??. 16, .Holbeinstraß« 4S Dolfszelkung Die SLchstlib, Bollsreltuua ericheint rnrzeit dreimal ivvcken»!». -Ne,»,,?»i>-eia iiic Okluber durch die Poil VN X. I anzeilien, EieNe»- u»d M>elge>uchc ^r. Die Pe!ii>!«<-Iiun»e^ci r im kcdatlionell?» Teil. 8» mm breit. 6i» ^ Im ikiazelverkans stell! sich der Pre>S siir di« DiouSIag-Vlummer n»i 5.!»I» ^r, slir die Doiulerslag-Nuaimcr aus v.l>0 F» I gür Iusecalc mit besoudcrcr Piazieruunsvorichrtfl am ciuzc Prelle :öü Prv,c», Zussil»'. Ltlerlei,u bill,r >lir und für die Sonntag-tlummer aus N -il»,e»<ic»preiSi Tie eingeiliallcue Peliixeilc IVX. für Kamille»- «. Pereius- > Selbslabliolcc di bei Uebersenvmig durch die Poll autzerdem Poriozulchlag. I», Falle liobcler nlkloatt ober beim - Ausbleiben der Papie»l>c»eiuu> c»> »iw. erlilchl jede Verpflichtung aus Liescruug der Zeitung sowie Erfüllung von Anzeigeu-Auilrägeu und Leistung von Echadeneriap Einzelnummer 8.00 M. «»mahnte von Geichaiisauzeigen bis tU Uhr, von Fam>Iieuau-e>ge» bis l lt llhr vormittags. — Annahmestellen in TreSden! Schmidt'sche Buchhandlung. Inhaber P. Beck Schlogitrads ö. in Bauhen! Frau, xjr> - An der Pelrilirche 1 Sprechltund» der iliedallioi,: ki—<i Ildi e.achm. Nicht auSdrücklichjlurüikverlanalcnttd I j mit itiüclporlo nicht verlchenc Einlcndungeii aii dicRcdakiion werden nicht aulbewahr». I l Für undeutlich gelchriebrne lowte durch Fernsprecher aulgegebcne Anzeigen tünuen wir die Veranlwortlichkeit >ür die Richtigtcii des Textes nicht übernehmen. Tagesschau Der Reichskanzler Dr. Wirth hielt in Konstanz, wo er sei nen Nrlaub verbringt, eine längere Rede, in der ec die deutsche Politik rechtfertigte. Deutschland allein könne das deutsche Volk retten! Der Reichswehr widmete der Kanzler Wdxte der «nerken- innig und wandte sich zum Schluss gegen die Hirsblirdung der Allcinschnld am Kriege, deren Lasten aus die Dauer kein Volk ertragen könne. I» Paris wird mit Nachdruck erklärt, das; die Konferenz von Mudania nicht abgebrochen, sondern irur unterbrochen wor den sei. Der schwedische Ministerpräsident Br.mtiiig ist von Paris kommend in Berlin eingetrosfcn. Er stattete am Soiurabcnd dem Reichspräsidenten einen Besuch ab. Die Truppen Envrr Paschas haben in der Nähe von Sa markand zwei bolschewistische Divisi.onen vollkommen vernichtet. Nach einer Meldung der ..Chicago Tribüne ' sind bei einem Waldbrand im Bezirk von Ontario über IVO Personen ge tötet worden. » Der französische Botschafter i» Berlin Laurent lMt der Nclchseegierung seine Abberufung mitgeteilt. Das tschechische Kabinett Bcncsch ist zurückgctretcn. Prä sident Massaryk hat die Demission angenommen und die Mi nister mit der Wcitersührung ver Staatsgefchäste bis zur Er langung einer neuen Negierung betraut. Dir sächsische Regierung hat sich im Rcichsrat gegen die Erhöhung der Preise der Getrcidcninlagc ansgcsprochen. Das Einsuhrverbot für Tabak ist wieder ausgehoben worden. MW VÜ die RMMWliS ** In der Schulfrage gibt cs für »ns Katholiken keinerlei Unsicherheit und Wankelmütigkeit. Es gibt hier nur den einen Weg: Gewissensfreiheit! In dieser Frage steht der katholische Volksteil wie ein Man». Das hat auch der Chemnitzer Katholiken tag erneut mit doller Klarheit bewiesen. Trotzdem wird in einem Aufsätze „Schule und Kirche", den die „Dresdner Volkszeitung" am vergangenen Montag veröffentlicht, die Behauptung aufge stellt: „Die Protest- und NcsolutionSaktionen werden offenbar von den der Kirche nahestehenden Zentralstellen aus gemacht. DaS heißt, die angeblich grosze Erregung weiter Kreise ist mehr oder weniger vorgetäuscht." Diese Behauptung stammi aus der Feder des sächsischen Kultusministers selbst. Daß der Herr Mi nister sich nur über den wahren Sachverhalt diesmal nicht ganz gehörig täuscht! Eine Mache haben wir absolut nicht notwendig und die Zentralstellen, von denen die Erregung ausgeht, sind alle noch christlich denkenden Eltern! Vielleicht wird die Zukunft Liese Lehre noch recht deutlich bekräftigen müssen, che man im Kultus ministerium an ihren Ernst glaubt. Es inag ja sein, das; man schließlich hon einem Katholikentag im Kultusministerium nicht als von einer kulturellen Erscheinung Notiz nimmt! Ganz wun derbar weis; cs aber anmuten, wenn sich Herr Kultusminister Meißner im genannten Aufsätze als Schützer der deutschen Reichs- Verfassung anfspielt nird behauptet: Die fragliche Verordnung s,ist geradezu bestimmt und geeignet, die NeichSvcrfass»ng h o ch- zuhalten und durchzuführen, die von kirchlichen Krei sen verletzt worden ist und noch weiter verletzt werden soll". Herr Kultusminister Meißner als Hüter der Reichs-Verfassung nimmt sich allerdings recht eigenartig ans, inan vermag auch durch diesen jüngsten Aufsatz nicht im geringsten an seine Schützcrrolle zu glauben, merkt vielmehr ganz deutlich, daß seine juristisch klingenden Ausführungen über seine kulturkämpferi- schen Absichten hinwegtäuschen sollen. ' v Die Nationalversammlung von Weimar liegt doch unseres Erachtens noch nicht so weit zurück, daß man sich über den Geist des Verfassungswerkes immerhin »och orientieren kann. Und wenn man das nicht vermag, dann sollte man eS dock) besser unterlassen, sich als Hüter und Schützer der deutschen Grund rechte aufzuspielen. Dadurch, daß man einige mehr oder weni ger in den Kram passende Artikel ans der Verfassung hcrauS- grcift und seinen Wünschen gemäß interpretiert, schafft man noch lange kein geltendes Recht. Dazu gehört vor allen Dingen, daß man den Geist und Sinn des Gesetzes zu verstehen sucht. Wir wollen hier nicht so sehr auf die allgemeinen Grundrechte der Ge rechtigkeit und Freiheit poche», wir wollen auch nicht von neuem die in Frage kommenden Artikel herausgreifcn und daran unser Recht zu erweisen suchen. Wenn wir wissen wollen, wie sich die Reichsvcrfassnng zu den sächsischen Verordnungen verhält, dann gehen wir am einfachsten auf die Verhandlungen in Weimar selbst zurück. ES ist nämlich in dieser Beziehung außerordent lich lehrreich, was ein bekannter Mann aus dem sozialistischen Lager in Weimar zu der Regelung der Schulfrage gesagt hat, nämlich der damalige NeichSminister des Innern Dr. David, der doch vielleicht auch vom sächsischen Kultusministerium als etwa? unbefangener als „wir kirchlich Orthodoxen" anerkannt wer den dürfte. A Es war am 18. Juli des Jahres 1019, als die Artikel über das Schulwesen in der Nationalversammlung in Weimar zur Berate«,g standen.'Damals wurde von den verschiedensten Seiten betont, daß gerade die Regelung der Schulfrage nur durch ein 2>lr Wahl Ser krichMZMMi» > Verhandlungen mit Parteiführern Die Grenzen OberschlesienS stehen nunmehr fest. Damit ist auch der Zeitpunkt gekommen, zu dem die Wahl des Reichs präsidenten stattfindeii muß. In der Reichskanzlei versammelten sich am Mittwoch die Parteiführer, um mit der Negierung diese Frage zu besprechen. Man nimmt in eingeweihten Kreisen an, daß »och im Verlaufe dieses Jahres das deutsche Volk zur Wahl urne gerufen werden unrd. lieber die Kandidatensrage, die vor einige» Monaten sehr eisrig erörtert worden war, ist einiges Stillschweigen eingetreten. Es wird davon gesprochen, wenn die Erweiterung der NcgierungSkoalitwn möglich sein wird, eine Wiederwahl des jetzigen Reichspräsidenten Ebert vorzuschlagen. Eine amtliche Me!dung Amtlich wird »litgeleilt: DaS Nc'.chSlabiucit hat »ach Füh lungnahme mit den Parteien beschlossen, de» Prästdeirtcn des Reichstages zn bitten, alsbald einen Beschluß Les AcichStagcS über die Wahl des Reichspräsidenten herbeizusährcii. Als Wahltag schlägt die Rcichsregicrn.ig dem Reichstag Sonntag den 3. De zember vor. Der Neichümiaijtcr des Innern hat die Landes regierungen ersticht, die Gemeinde- »nd WahlbehörLen a»zn- weijc», alle 2 rsorLeclicheu Vorb-'reikmigea sür Luc Wahl LeS Reichspräsidenten sosort i» die Wege z» leiten. ver IMeiiau-prorch Leipzig, 4. Oktober. Der zweite Verhandlung-Stag begann mit der Vernehmung des Studenten Ernst Werner Tcchow, zunächst über dessen OrganisationSzngehörigkeit. Der Angeklagte verweigert auf die Fragen, wie er in die Organisation C hincin- gckomuicn sei, über die für die Organisation gemachten Reisen, über die Herkunft der AufwandSgeldcr die Auskunft und bemerkt, daß er seinen Vorgesetzten gegenüber zum Gehorsam und unbe dingter Verschwiegenheit verpflichtet gewesen sei. Ans die Aussordcrung des Vorsitzenden schildert der Ange klagte Techow, ams welche Weise ce in den Plan der Ermor dung Rat Henaus cingcwciht wurde, wie er durch die Zu sammenkunft mit einem gewissen Günther von dem Plane des erst 17 Jahre alte» Stubenrauch, Rathenau zu ermor den, gehört habe, den er aber ablehnte und Günther gegenüber als einen richtigen Jungen plan bczeichnetc. lieber die Ereignisse am 18. Juni berichtet der Angeklagte, daß er von .Kern (Knauer) nach dessen Wohnung bestellt wurde, wo er Fischer (Frisch) kenncii lernte. Ans die Frage KernS, was er von dem Stubenrauchschen Attentatsplan hatte, habe er ge glaubt, davon abratcn zu müssen. Fischer und Kern waren nach seiner Ansicht bestrebt, auf ihren Reise» im Lande Material sür die Mahlpropaganda zu sammeln ohne besondere Putschabsichten. Doch äußerte Kern im Laufe des Gespräches, er erwarte -aus Dresden ein Auto zu gewissen nationalpolitischcn Zwecken, die darauf hinauslaufen sollten, unschuldig ver urteilte Gefangene aus dem von Franzosen besetzten Gebiet zu befreien. In der Annahme, daß das Auto wirk lich zu diesem Zwecke dienen solle, habe er aus Aufforderung Kerns die Führung des Wagens übernommen. Kern befahl nun dem Angeklagte», sich auf telephonischen Anruf in Bereitschaft zn halten. Weiter sagt der Angeklagte Techow «ns, daß er nach dieser Unterredung am 18. Juni schon anderen Morgens Auftrag erhielt, um 8 Uhr früh von dein Anhaltcr Bahnhof nach Dres den zu fahre» zur Abholung eines Kraftwagens. Dabei erhielt er von Kern 1000 Mark und einen Brief sür einen gewissen Brett mit dem richtigen Namen Brand, der ihm von der Brigade Ehrhardt her bekannt war. Van Dresden ging die Fahrt nach Freibcrg, wo Brand de» Fritz K ü ch e n in c i st c r, den Besitzer des Auto?, besuchte. Nach erfolgloser Vcrbandli.-ng fuhren sie nach Dresden zurück, wo sie Steinbeil trafen, der die beiden nach seiner Wohnung >» einem Vorort führte. Ans die Frage des Vorsitzenden: Sie haben über den Mordplan mit Brand und Stcinbcck in Dresden überhaupt nicht gesprochen? antwortet der Angeklagte: Nein, bestimmt nicht. Am 20. Juni bei der Anwesenheit im Geschäftszimmer des drutschiiatioiiale» Fngcndbundes i» Dresden teilte Küchenmeister ans F-rciberg telephonisch mit, daß er um halb zwei Uhr mit dem Auto nach Dresden komme. Dieses Auto wurde nun vom Angeklagte» als dasjenige be. zeichnet, mit dem die Tat aiisgcfiihrt wurde. Um 12 Uhr nachts nach erfolgter Rückkehr nach Berlin übernachteten die beiden, Techow und Brand, nach Einstellung des Wagens unter falschen! Name». Am anderen Morgen wurde mit Kern, Fischer, von Salomon und Günther eine gemeinsame Fahrt nach Wannsee unternommen, an der der Angeklagte als Führer des Wagens teilnahm und infolgedessen keine Kenntnis erhielt von den Un terredungen im Wagen. Von Schießübungen während einer Fahrtunterbrechung will Angeklagter nichts gehört, ebenso bei Kern, Fischer und Günther auch keine Waffen gesehen haben. Im Laufe der weiteren Vernehmung berichtet der Ange klagte über eine am 22. Juni in Gemeinschaft der drei Oben- geiiannten unternommene Autofahrt nach Schwerin, von der sie spät abends, von Günther am Reichskanzlerplatz erwartet, wieder in Berlin eintrafcn, wo Schütts Garage au-fgesucht und dem Angeklagten von Kern die im Auto befindlichen Sachen zur Aufbewahrung übergeben wurden. Darunter befanden sich meh rere Mäntel, in denen sich ein harter Etegcnstand, eine Ma schinenpistole, befand. Die Frage des Vorsitzenden: Da» war diese Maschinenpistole? (sie vorzeigend), bejahte der An geklagte. Weiter schildert der Angeklagte, wie Kern ihm seine Ideen entwickelte, die dahin gingen, daß Deutschland nur durch eine national denkende Negierung unter Ausschluß von Juden ge sunden könne. Das sei aber nur möglich durch einen Bürger krieg, i» dem die Nationalgesiilnien siege». Nach dieser Unter redung fragte Kern dem Angeklagten, ob e-S möglich sei, jeman den »n Ai to von einem anderen Wagen ans zu erschießen. Bei der eingehenden Besprechung hierüber befahl Kern dem Angc- llaglen. sich für dicsen Zweck zur Verfügung zu stellen, waS durch Handschlag und Verpfändung des Ehrenwortes geschah. Der Angeklagte, der unter einem suggestiven Einslnß Kerns zu stehen behauptete, erklärte, daß Kern aus persönlicher Jniviative, ohne Hintermänner zu haben, handelte. lieber die Ereignisse am Mordtage äußerte sich der Auge- klagte dahin, daß er immer noch geglaubt habe, es handle sich um eine Spazier fahrt, da er infolge der vorgerückten Zeit an- »ahm, daß Rathenan schon im Amte sei. Dieser Meinung will er auch noch gewesen sein, als Kern ihm zi.-rief: Schnell, sonst kriegen wir den Wagen (Ralhenaus), dem sie in einer Entfernung von 200 Metern folgten, nicht mehr ein. Kurz darauf, hörte er rasch anseinandersolgcnde Schüsse fallen. Nach einer kurzen Pause wird in der Vernchmnng des An geklagten Eriist Werner Tcchow fortgefahren. Von besonderem Interesse war hierbei, daß der Angeklagte auch »ach dem oben er wähnten Zuruf Kerns immer noch überzeugt gewesen sei, es handle sich nicht um den Wagen RalhcnauS. ".-aß er seine früher erwäbnte Aenßerung: „Die Sache bat geklappt, Rathenan liegt" in Abrede stellte, daß er angeblich in Unkenntnis war über die Quelle, ans der die reichen Geldmittel für die Mörder flössen. Zur Verlesung gelangt noch ei» Brief des Angeklagten an seine Mutier, dessen Inhalt im Gegensatz zu seinen Ans sagen beweist, daß er die Tat bei vollem Bewußtsein be gangen hat. Auch erwähnt Techow in dem Briefe, daß sein iikcI. bei dem er nach dem Mord Unterschlupf suchte und der ihn aber auSIicfcrte, sich die Belohnung reich lich verdient habe. Ans eine Zwischcnfrage de? Reichskanzlers a. D. Fehcen- bach. ob cS richtig sei, daß ihm aus dein Wagen nach der Tat zu gerufen worden sei: Ratho.nan ist erschossen! Jahren sie so schnell als möglich! antwortet Techow mit Ja. A» Liese Vernehmung schlossen sich längere Ausführungen des Untersuchungsrichters Dr. Alken über TcchowS frühere Aussagen und des Sa chv c r st ä n di g e n Professor Dr. Straß in a n n über die Todesursache Nathenans. ES folgte nun die Vernehmung des siebzehn>ähr»gen Ober- sckundaners Hans Gcrd Tcchow, . der nach seinen Aussagen als erster Kenntnis von der geplan ten Mordtat gehabt hat infolge seiner Bekannisckast mit dem Unterprimaner Stubcnranch. der Ralbenau i» der Wohnung des KomiiicrzicnratcS Main m rot h oder auch im Reichstag erschießen wollte. Der Angeklagte stand vor dem Mord im regen Verkehr mit den Tälern, will daraus aber nur die Vcrmntinng entnommen haben, cs bandle sich um die Er mordung RathenanS. Infolge seines jugendlichen Alters sei er von oben herab behandelt worden, jedoch hätte ihm Kern am Nachmittag nach dem Mord ans seine Frage geantwortet: Wir haben Rathenau mit einer Pistole und einer Handgranate getötet. Nach dieser Vernehmung äußerte sich der Hausarzt der Familie Techow, Sachverständiger Tr. Nickenbach, über die beiden angeklagten Brüder. Der jüngere Tcchow sei infolge mangclhaslcr körperlicher Entwicklung geistig und körperlich nicht vollkommen normal. Es fehle ihm infolgedessen das moralische Kriterium. Der ältere Bruder sei ein außerordentlich lenkbarer und leicht zn beeinflussender Mensch. ' .- Die Verhandlung wurde darauf ans Donnerstag vertagt. Koulprom'ß zustande gekommen sei. Es standen sich hier die Vertreter der rein weltlichen, also konfessionslosen Schule und die der Konfessionsschule unversöhnlich schroff gegenüber. Keine dieser beiden Auffassungen konnte für sich beanspruchen, ihr Schulspsteni als das allein berechtigte in der Gesetzgebung dnrch- zuführen, und Dr. David führte damals a>.S: „Aus dieser Tat sache hat sich die Notwendigkeit einer Vereinbarung, einer Brückenschläge»-? zwischen den verschiedenen Auflassun gen ergeben. Diese Brücke konnte nur dadurch geschlagen werden, daß die Vertreter der verschiedenen Auffassungen darauf ver zichteten, durch zentrale ZwangSgcsctzgebung das Verhältnis von Schule und Religion einheitlich .;» regeln" Uns wörtlich sagte er weiter: »Die Materie, um die es sich hier- h.rnscit, ist Lcrart, daß sie nicht zwangsweise geregelt werden kann (Sehr wahr! im Zentrum und bei den Sozialdemokraten), ohne daß die so vergewaltigten Minderheiten sich gegen dicsen Eingriff in eine Sache, die ihnen innerlich so ans Herz geivachsen ist, bittcxt zur Wehr setzen. So bergeivaltigte Minderheiten geben, den Kampf nicht ans, sondern führen ihn weiter mit allen Mit^> -- rankr Sthokokadr »ürgt für Qualität Dreedenr(N., (priesznihstrasze 44- L011