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Sächsische Volkszeitung : 26.09.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-09-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192209263
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19220926
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19220926
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-09
- Tag 1922-09-26
-
Monat
1922-09
-
Jahr
1922
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 26.09.1922
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-LienSlao «" Lv. Vepiemver 1922 Nr. 217. Seite i» Nachrichten aus Sachsen — HSchftbetrag für Wertpakete. Vom 1. Oktober ab wirb der Höchstbelrag für Wertpakt,, die ohne Siegelverschlub der- schickt werden können, von 800 auf 1000 erhöht; ferner werden die Höchstbelröge für VostauslrLae ,ur Geldcinziehuna, Prolestaustläge und Nachnahmesendungen von 50M auf 30000 für Postkredit» briefe von 10000 .« auf 50000 und der Betrag, der an einem Taae ans Postkredlibrnfe abgehoben werden kann, von 8000 -k- auf 10000 .« heraufkesetzt. — Bautzen. Am Sonnabend vormitiag 8 Uhr spendeten Seine B «chösliche» Gnaden Herr Db. Schiciber in der Kathedrale von Et. Peter in Beuchen unter großer Assistent Herrn Diakon Franz Kurze aus Zilian, einem Sol,ne des Herrn Schuldirektors Kurze iZiltan) und Bruder drS Herin Tompredigers Dr. Georg Kurze IBaiche»), da? hl Sakrament der Priesierwcihe. Der seltenen Feier vobnten die Verwandten des Ncugcwcihtzn und viele Mitglieder unserer Gemeinde bei. — Neu--Leutersdorf. Ter Eliernrat befaßte sich mit de» Knktiiikampfverordnumen »om 12. und 24. August. Folgende Ent schließung wurde einstimmig an das KultuSm »sstcrnim beschlossen: »Der Eliernrat der katholischen Schule hat mck tieistcm Bedauern Kenntnis genomnicii von der Verordnung Nr. 150 vom 24.8 2?» Nach seiner Meinung ist tsseie Verordnung mivelcinbar mit ver schiedenen Slitikeln der Neichtverfassung. Dieie sichert den Charakter nnserer Schuten verichicdcnilich. Die angezcigle Verordnung beseitig! jedoch diesen Zustand. Der hiesige Eltcrnrat veimag nicht zu glaube», daß diese Verordnung auf unsere kalholsscken Schulen angewendU lverden soll und erwartet vom Kulturministceium eine baldige dalsin- lautendc Beringung." — Schirgiswalde. Die Eiiiitthrnng des neuen Bürgermeisters Heßlein durch den Banr-rur Slmtsbauphnann Dr Innamaun wird am Sonntag den 1. Oktober, mittags 1 Uhr stallst»,-en- Zu gleicher Zeit wird damit die Verabschiedung des in den Ruhestand tretende Bürgermeisters Vogt verbunden sein. Aus Dresden —* Nur noch fünf Tage ist drr Sarraiani - Ban angesiillt von den spannenden Begebenheiten diefis Maneae-Schanst: ckeS »Prinz und Bettlerin", nur noch fünf Tage tr it der einsioartioe Pavaaeien- Diesseur Per.ina in Dresden ain. Lustigkeit und Kunst m scheu sich in dietem Seplemberspielplane, dessen Zugkrast bis zum Schluffe unvennindert bleibt. 7?-- -i ... . , - > , . Parteinachrichien Windihorstbund Dresden. Am nächsten Donimslaa den 23^ September findet abends 7.80 Uhr im oronen Saal des „Lömcn- btäu" aus der Moritzstraße unsere nächste Versammlung stall, in der unser Führer. Herr LandcSvo,sitzender Student Karisch, über .Wäh rung?- und Valutafeagen" sprechen wird- Zu diesem äußerst w chtigen Vortragsabend werden n'cht nur die Windtborstbiiildler, sondern auch alle Parteifreunde Dresdens hcrzlichst eingelade». ...». * Schirgiswalde. Am Sonntag den 17. September d Jö hielt der Windthorstbund Schirgiswalde im Saale des Gasthofs zur Weintraube sein 1. Stiftungsfest ab. Eine stattliche Anzahl von Mitgliedern, sowie Eltern und Gästen waren erschienen, beson ders freute uns die Anwesenheit der Windthorstbimde von Pirna, Dresden, Bautzen, Leutersdorf und Zittau. Um 6 Uhr wurde s>aS Fest durch Konzert, ausgcführt von der katholischen Geselleu kapelle unter Leitung des Herrn Lehrer Töppel, eröffnet. Hierauf wurde ein Prolog vorgetragcu, welcher guten Anklang fand. Der Vorsitzende, Herr Georg Jung, hielt darauf die Begrüßungsan sprache, an welche sich ein Theaterstück „Aus Trümmern auf wärts" anschloß. Die Festrede hatte in liebenswürdiger Weise unser Lnndesvorsitzender, Herr stud. chem. et mnth. Rudolf Ka risch aus Pirna, übernommen. Sein Thema erstreckte sich über Wahrung?- und Valutafragen". Reicher Beifayll lohnte seine interessanten Ausführungen, die noch durch das gemcinsam ge sungene Nationallied „Deutschland, Deutschland über alles" die Feststimmung erhöhte». An die Darbietungen schloß sich ein gemütlicher Tanz an, welcher durch die Saalpolizei verschönert wurde. Gegen 1 Uhr endete der Abend, der allen eine gute Erinnerung bleiben wird. Gemeinde- und Vereinsnachrick-ten Rablitz. Zum neuen katholischen Pfarrer unseres Ortes ab 1. Oltober ist Herr Pfarrer Sauer-Kamenz ernannt worden. 8 Neu»Leu1e sdorf. Der Volksverein hielt am 10. "cpt. seine erste Ver'amnlliing ab. Lehrer Günther sprach über „Ober- »mmergaucr Passion?spiele". 8 EberSbach i. S. Am 17. September fand die erste Volksvereinsversammlung statt- Lehrer Günther ivrach über »Oberammeraaner PaisioiiSsviele". Direktor Heim gab Erin nerungen von 1910 dazu. Heft 4 wurde verteilt. Eingesandt Sport Deutsche Jugendkrast, Bezirk Dresden. In dem am Sonntag, den 24 Scplember, statta-sundenen Siaiettemaili »Oner durch Fre lal", konnte tie Deutsche Jiigendkrafi zwei 3- und einen t- Platz belege». Theater und Musik - Ncustäbtcr Schauspielhaus. (Zum ersten Male: „Die Fahrt ins Blaue.") Die Pariser Autoren Caillavet, de FlerS rud Ney haben schon einmal einen großen Wurf hinter sich. Tamal? hieß ihr fröhlich-harmloses Spiel „Die Liebe wacht" und wurde auch auf unserer Hofbühne mit mehrjährigem Kassen erfolg gegeben. Auch diesmal ist der Grundzug der des vor nehmen, feinen Lustspiels, soweit Gallier „vornehm" sein kön nen. Sie gestatten sich nämlich die als sehr tiefen Charakter gezeichnete Heldin zu, einem Tcmpcramentsakt zu bringen, der an Lustspiel zumindest geschmacklos wirkt und keinen zwingenden Grund kennt. Helene flieht fünf Miauten vor der Trauung mit ihrem fast trotteligen Bräutigam, den ihr Familienintriguen ar-fizezwungen haben. Ter plötzlich aufgetauchte Geliebte Andrö, den sie verloren wähnte, begleitet sie auf das Gut der Groß mutter, einer alten, gebrechlichen Dame mit den Herzen eines jungen Dragoners. (Eine Type, die sich in französischen Stücken oft wiederholt.) Die Großmutter bringt das Paar, so sehr Helene sich sträubt, zusammen. Sie glaubt, Andre sei der junge Ehe mann. , Von der Flucht will mau der alten Dame nichts fingen, sie könnte sonst der Anfrcgung erliegen. Auf dieser schwank- artigen Situation baut sich die „Lnstspiclidee" auf, die natürlich zu glücklieber Heirat führt. Sympathischer wäre der Fast, wenn sie nächtliche S'.cne unterblieben nwäre. Die Aufführung unter Max Neitz hätte noch ein klein wenig mehr Tempo benötigt, inaS vielleicht durch einige Striche erreicht werden kann. Gespielt wurde aber ganz vorzüglich. Voran die neuen Mitglieder Trude Bornheim, die der .Helene sogar mehr Tiefe und Anmut verlieb, als für die späteren Geschehnisse Mt ist, und Nein hold Freyberg als sehr lustiger, nirgends übertrie» Heuer Bräutigam. Wilhelm Straube hat beim Publikum jetzt fast denselben Anhang wie seinerzeit Franz Schönemann. Er ist der überlegene Lustspielheld, der seit dem Vcilchcnfresser noch immer triumphiert. Im übrigen waren noch Reih, »Ve lin e Nosmer und Helene Nor mann lobend zu nennen, während die Großmutter ihrer offenbar sonst tüchtigen Dar stellerin reicht zw liegen schien. Die hätte sie Meta Büngcr ge spielt kl Zck. I» einer der letzten Nummer» der „Sächsischen VolkS- zeitung" war der Leitartikel der Pressenot und deren Be kämpfung gewidmet. Wieder einmal sind damit schöne und gut gemeinte Worte verschwendet an ein aus der Not der Zeit ge borenes Wirtschaftsproblcm, das nur durch ein ent schlossenes und sofortiges Eingreifen der daran Interessierten gelöst werden kann. Wer. wie Einsender dieses, die heutige Not — und sie ist größer, als die meisten ahnen — der Presse kennt, muß sich eine Frage vorlcgen, deren Beantwortung abhängt einesteils von der nun einmal im Ernste zu beweisenden ehrliche» po litischen Gesinnung und andernteils von dem daraus entspringenden Misten zur Tat. Aste großen Konferenzen und Beratungen — siche hohe Politik — nützen »ich!?-, absorbieren eine Menge NrbciiSlraft und verschlingen Unsummen an Geld, das dem Darbenden direkt gereicht viel größeren Nutzen stiften würde. Aus großen Aktionen entspringende kleine Vorteile, mar kige, in impcsanten Versammlungen gefaßte Resolutionen, be geisternde Ausrufe und flammcnde Proteste, sic aste nützen nchts. — — Alles hängt einzig und allein ab von der Beantwortung j der schon oben erwähnten Frage, die ich jedem Leser der Zei- I tung, jedem Katholiken im Freistaate Sachsen nunmehr ins Ge wissen hämmern muß: ! Darf ich die einzige und schärfste Waffe im Kampfe um ^ die hciliasten Güter im Augenblick der größten Gefahr in feiger Fahnenflucht verlasse» und wegen der gerechten Forderung eines kleinen materiellen Opfers dem tririmphlcrenden Feinde anSlicfcrn? Für uns- alle, die sich Katholiken nennen, gibt es hierauf nur: eine Antwort: Nein und abermals Nein! Ein Jeder raffe sich auf zum HilfSwerk, stärke in sich den Willen zur Tat, die ihm allein innere Befriedigung und wahre Genugtuung bringen kann. Nicht aus dem erniedrigenden Gefühl des Mit leids, nicht zur Wahrung falschen Scheins nein, ans dem Man- nesmnt der Ilcbcrzcngrmg, aus der ehrlichen Gesinnung einer christlichen Weltanschauung entspringe die erhebende Tat. Das erhabene Beispiel unseres in den Herzen sei ner geliebten Diözesanen wohnenden Bischofs führe uns auch als Führer in dieser zurzeit wichtigsten Frage, und wohl keine größere Freude könnte ihm znm bevorstehenden Katholikentage in Chemnitz bereitet werden als die Mitteilung: Dem Opfermut der Diözesanen im BiStnm Meißen ist es zu danken, daß die katholische Presse nicht nur in der zurzeit leider beschränkten Farm crlinOcn, sondern daß sie wieder i» dem alte» gewohnten Umfange erscheinen »nd so ihrer h-hren Ausgabe im Dienste der christlichen Weltanschauung gerecht werden kann. Die Tat nur allein kann helfen und so rechnen Sie beilie gendes Scherslein kür einen Fonds zur Erhaltung und den Aus bau unserer Presse. O. L. in Dresden. Obigen Ausführungen schließe» wir uns mit Dank säe das durch eine hochherzige Svende in die Tat nmacletzte Wohl wollen durck-mis an rnd wünschen, daß die Ausführungen in weitesten Kreisen Beachtung und Nachahmung finden werden. Die Red. bleibt, dürste außer Frage gestellt sein. Eine Beeinträchtigung der untergebrachten Jugendherberge kommt nicht in Frage, wohl aber wird die HcrbergSordnung scharf eingehalten und Ueber, schrcitungen geahndet werden. Schmalkalden. Die Veranstaltungen der Heimatschulwoche nehmen unter zahlreicher Beteiligung ihren programmässigen Verlauf. Am Donnerstag morgen sprach zunächst Lehrer Baum über „Die Geologie Thüringens und des Kreises Schmalkalden". Den zweiten Vortrag hatte Dr. Möller von der hiesigen Elisa beth-Schule übernommen über die Holzarchitektur von Stadt nno Kreis Schmalkalden mit Lichtbildern. Als dritter Redner sprach Negierungsrat Tpannagel über die Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Schmalkalden. Unter seiner Führung fand nachmit. tags eine Besichtigung der historisch beinerkcnSwerten Stätten Schmalkaldens statt. Waltcrshansc». Tie hiesigen Kohlenhändler haben be schlossen, den mindcrbemittclten alten Leute» einen Preisnach laß am jeweiligen Tageskohlcnprcis zu gewähren. Die Kon» trolle übt der Magistrat aus. — In Noßla gibt der AnrlSvoi:- sicher bekannt, daß in Zukunft die Namen aller abgefaßten und bestraften Felddicbe öffentlich bekannt gemacht werden. — Der Laudrat in Wan,sieben gibt im gestrigen Krcisblatt 66 Namen von Personen bekannt, die beim Felddiebstahl ertappt wurden. San'fclv. Nach denn „Saatfelder Krcisblatt" beschlag nahmte die Greizer Staatsanwaltschaft eine von Saalfeld abge- gangene Sendung von 150 Zentnern Weizenmehl auf dem Geraer Güterbahnhofe. Das Mehl hatte bereits eine Nnndreise durch ganz Deutschland hinter sich. Die an der Schiebung beteiligten Personen werde» sich wegen Kettenhandels zu verantworten haben. Hossenllich versäumt cs die Staatsanwaltschaft nicht, noch rechtzeitig die Namen der Volksausbeuter bekannt zu gebe». Bericht! unq Die aeseftNche Miete in Dresden. Ja der am Soun- ab nd vciöff n'Iichtcn B ko'mtiw'ckmn über die g übliche Meie sied versehentlich nach der 4. Zeile d.r 2. Spaste einige Zeile» loriaifallen. diese lauteten: Griindnuete (>00 Plot ) — 8 5.— Zinsstiß - E,Höhung . . l >O Bro-. der Gr»n<miete) — 8 50 Beir'ehstosten . . . . <820 Pro,. der Gnindmicie) — 27 2.— Lanfende JiislandschungS- Arbeiten .... . (300 Pro,. der Gliiiidiiuete) — 255 — Große Justnndfivuiigs- Arbe't'n .... . ( 75 Pro,. der G oindmietch --- 68 75 ,46 Tie Miete beiräot at o >805 Pro,. der Grünem cte) — 684 25 Nachrichten ans Thüringen ZW' Erfurt, 25. September 1922 * Personalien. Znm 1. Oktober scheidet der Dezernent !ür das katholische Sckm>me>en im Rgicrungsbesirk Erfurt, Oberreanruos?' rat Kolbe, infolge des Dienstalteisgefitz s aus seinem Amte aus. Z» seinem Nach-olgcr ernannte der Kult»-inin ster den bishe gen Sem'uaidirektor Tr.'theol. T i m p e I in Zitz, (Obe:schießen). — Znm Dneltor dr Äusbauschule in Hciligenstadl wurde Prorektor Daniel (Werl) ernannt. * Personalien ans dem LandgerichtSgcb linde. RechnimgSrat Gengelbach, der lange Jahre als Leiter des Generalbureaus im Landgerichtsgebände amtierte, ist gegenwärtig beurlanbt und tritt am 1. Oktober in den wohlverdienten Ruhestand. — Justizober sekretär Frentzel ist zum Justizoberiiispektor des Landgerichts Erfurt ernannt worden. * Josephskasse. In den letzten Monaicn hat fitz eine Kam- miifion gebildet, welche beabfichtiot, den Konkurs der Jol-bhstasse zu b'Kbiaen. In dieser Sache haben schon mehrfach Verhandlungen stailgsiniiden. Aus der Konkursmasse wniden bither 55 Pio;c»t gezahlt, weitere 4 bis 5 Prorcnt dürsten noch in der Masse liege». Unter aroßen Ovfirn ist von den Genossen, bezw. oer n Nneehöligc» freiwillig eine Summe ansgebracht mmden, die es uns ermö-licht, den Sparern einen angemessenen Vebaa als Vcrglcichsuimme zu btelcn. D eie Summe, sowie obig- 4—5 Proz. sollen event. sofort ausgetali't werden. Die Sparer werde».daher zu einer Beiprechiing, welche am Donnerstag, den 28. September, nachiiiitlagk 5 Uhr bei Stemftcr stattfindet, eingeladen. * Fürsorge-Entziehung. Ter Maurer Wilhelm Walter in Erfurt Perschaffte einem Mädchen, das sich in Fürsorge-Erziehung befand, eine Eisenbahnfahrkarte, damit eS aus der Fürsorge ent weiche. Dies geschah. Der Menschenfreund wurde wegen Ver gehen gegen das Gesetz, die Versorgung Minderjähriger betref fend, zu 300 Mark Geldstrafe verurteilt. * Strafkammer, Der Handlungsgehilfe Hermann Lich- tenfeld aus Menselbach erhielt wegen mehrerer Straftaten 1 Jabr 6 Monate Etefängnis, — Dein Kaufmann Kurt Reise ans Görlitz traf eine einjährige Gefängnisstrafe wegen Betrugs — Ter Buchhalter Hermann Storch ans Brotterode wurde, weil er einen Hl.nd angcschossen batte, zu 500 Mark Geldstrafe verurteilt, Er legte dagegen Berufung ein, cS blieb aber beim crstrichterlichen Urteil, * Schöffengericht, Zu 5 Monaten Gefängnis verurteilt wurde der Packer Fritz Hammer aus Breminbach wegen Dieb stahls,— Wegen Beamtenbelcidigung wurde der Maurer Wilhelm Walter mit einer Geldstrafe von 2000 Mark belegt, — 0 Monate Gefängnis erhielt der Kaufmann -Otto Köge, weil er seine Zech- schnld nicht bezahlt hatte, — Die Bedienstete Anna Gyger aus Erfurt erhielt wegen Wäschediebstahls einen Monat Gefängnis, cs wurde ihr Strafaufschub unter Auferlegung einer Buße von 600 Mark bewilligt. Der Schuhmacher Albert Bertuch ans Tenn stedt erhielt 6 Monate Gefängnis wegen Schrebergariendiebstahls — Der Schlosser Kurt Bauer und der Reisende Otto Gcsscrt ans Apfelstädt wurden an, 24. August d. I. dabei ertappt, wie sie Schreibmaschinen stehlen wollten. Bauer erhielt 10, Geiser! 6 Monate Gefängnis. — Die unverehelichte Lina Altwcin halte ihrer Herrschaft 3000 Mark und Wäschestücke gestoblen. Sie er hielt 5 Monate Gefängnis. Die gleiche Strafe traf Frau Berta Hagomcier in demselben Faste. Lenchteulnerg bei Kuhla. Die zi.-stäiidigen Regierungsstellen haben sich den Vorstellungen, die durchweg gegen die Verpachtung der Leuchtenburg an die Volkshochschule Jena gerichtet waren, nicht verschlossen und der Stadtverwaltung Kahla selbst die Be- Wirtschaft,mg in die Hand gegeben. Daß damit die Burg als Ausflugsort und landschaftlicher Schönheitsuunkt usw. erhalten Lohenorin Oper von Richard Wagner. lRei.anfsührung im Erfurter Stadttheater am 21. Sept. 1922.) Lohengriu bedeutet im Schassen des Meisters einen Mark stein von besonderer Wichtigkeit. Wenn Wagner in seinen Opern Nienzi, Tannhäuscr und Der fliegende Holländer noch an die Form der großen romantischen Oper anknüpft, so vollzieht er im Lohengriu zum ersten Male den liebergang zum Musikdrama, da? die engste Verflechtung von Dichtung, Handlung und Musik anstrcbt. Im Lobengrin tritt auch zuin ersten Male das „Mo tiv" als musikalischer Ausdruck einer bestimmten Idee und als Künder des Chnraltcrs und Geschehens auf. Eine myst!seh-snm- bolistische Idee bildet die tiefere Grnud'age, nämlich die Sage vom Gral, jenem Gefäß, m-t dem das Blut Christi am Kreuze anfgesangen und das von besonders begnadeten Rittern aus dem Wuuderberge Montsalwat gcbütet und verehrt wurde. Von da ans zonen die Ritter zur Hilfe Bedrängter aus. Die Sage von den Gralsrittern wurde tn der mittelalterlichen Tdehtung verschiedentlich behandelt und die Lohengrins u. a. in einem grö ßeren CpoS eines unbekannten Verfassers ans dem l3. Jahr hundert. Danach wurde die jugendliche Herzogin Elsa von Brabant vom Grafe» Telramund und seiner Gattin Ortrnd beschuldigt, ihren jüngcrc» Bruder getötet zu baben, um zur Alleinherrschaft zu gelangen Vor den deutschen König Heinrich gefordert, erzählt sie, statt sich z» verteidigen, von einem Ritter, der ihr im Traum erschienen war und sie befreien würde. Als keiner der Vasallen wagt, im Zweikampfe gegen Telramund die Ehre Elsas- zu retten erscheint Lohengriu, besiegt den Gegner »nd erhält zum Lohne Elsas Hand. Aber niemand darf Lobengrins Namen erkunden, sonst muß er wieder zur Gralsburg zurück. Trotz aller Warnung wagt Elsa, bon der rachsückitigen Ortrnd getrieben, die verhäng nisvolle Frage und besiegelt damit ihr Schicksal. Lohengriu gibt sich vor allem Volke zu erkenucn. Als er scheidet, verwandelt er den Schwan, der seinen Nachen gezogen, in den einst von Ortrud verzauberten Bruder Elsas. Diese aber bricht beim AbKhied,' leblos zusammen. Wagner begann diese Oper 1845 und beendete sie 1847 Zum ersten Male aufgefübrt wurde sie unter Ln'sis Leitung iu Weimar am 28. August 1850. Ihre Beliebtheit gründet sieh neben dem reizvollen Stoff und der prächtigen, iuuigeu Musik auch auf die leichte Verständlichkeit und Einfachheit der Handlung. Die Ausführung machte als Ganzes einen günstigen Ein druck, und die Schwächen sind vor allem wohl ans das Konto der geringen Vorbercitnngszeit zu setzen. Durch die Wieder holungen wird sicher maiickes noch reifer werden. Elli Heit, mann bringt für dir !1>olle der L!ln a nur nehme Lvscheiunug und gute Stimmittel mit und bekundete künstlerisches Emvnn- dcn. Aber eS fehlten doch noch einige der reizenden. se:s-lnden Züge im Iränmerisch zarten Wesen dieses wundervollen Frm.cn- charakters. Besonders ausdrucksvoll gelang ihr die Szene vor dem Münster. Den Lohengriu verkörvcrte A. Globerger gut in der Maske und wirkungsvoll,»nd sicher im Svie!, ober seiner Stimme mangelt es noch am Heldenhaften »nd doch wieder wei chen Klang, den gerade ickese Nolle verlangt. Dns Merkt nckv, besonders bei der herrlichen Gralserzählaag, die sonst gut aui'- gefaßt war. Das finstere Gegcnpnor Oi'ir'ud-Telkamnnt. hock- sich gesanglich wie darstellerisch wirkungsvoll ab. Else Bogt Gen., gcr war eine herrliche Verkörperung der däiueo sichr-e. FMe-seck- fürstin. Ihr feines minisches Svicl zoi verfolge», war ein Genuß, und ihrer klaren, reichen Stimme z» lauschen, eine Freude. S. Bartenstein fesselte als Telramund durch leinen ergiebigen, abgerundeten Bariton und fein sicheres berechnetes Auftreten. G. N. Knörzer gab einen siinimungMewaUlgen, würdevollen Heinrich, und B. Laaß a'S Heerruier konnie auch verwöhnten Ansprüchen genügen. Die Chöre waren stellenweise unückier, besonder? im ersten Akle. Das Orchester unter Kavell- meister Großmann war im allgemeinen ü ber und k!an nck>ön. Die Bühnenmusik hinter der Szene im .'.weite.» Ali machte mehr mals Kavriolciu Hans Schubert batte als Sme'!eite>- weise und wirkungsvoll seines Amtes gewaltet. Das sehr gut b-"'etzte Hans quittierte den Genuß de? schönen Abends mit reichem Beifall. R. H-n. Spielplan des Erfurter Stadktheaters vom 24. Siptembcr bis mit 1 Oktober. Sonntag (außer Anrecht): Böisiiinchcr i4): La'cnai'n (7>. — Montoa (außer Anrecht): Sondervorstellung, Fid-lio (7V,4 — Dien?, tag, <29 braun): zum ersten Male: Als ick» noch sin Flst>e!kleide — Mtztwocku 8. Ecküler-Varstellung: Eemm t >3): Böitensi der (?",) — To ncrstaa. '82 gelb): Lohengriu (7). — Fc i:a', '8 > igi), T'e Baiadö c (?>/»). — Soiuw' cnd <83 biannh -nm 'kt-'eu Male Fidello (7'/,). ^ Sonntaa (außer Anrech'): Der kcusch: L,bemann (4): zum ersten Male: Undine (7). VeranUr örtlich iür den redaktionellen Teil: Rudolf Liuzen; für den Inseratenteil: Josef Fobmann. — Druck »nd Ver lag der .Saronia-Buchdruckeret M. m. ku H >n Dresden. Devisenkurse iin Fieivcrkehr miltaas 12 Uhr, ,nitgeteilt von der Commerz- und Privat-Bank, Filiale Dresden Berlin LS. September Seid Bricl Neuvork . . . 1 Dollar 1 0)0.— 1450- Baris . . . . 100 Fr. 10500.- 10550 — Zürich . . . . 100 Fr. 88800 — 85900.— Stockholm. . 100 Kr. 37120- 37150- Prag . . . . 100 Kr. 4300.— 4350.- London. . 1 Pid. Storl. 6100.— 0700 Holland . . . 100 FI. 53100 — 53450.— Kopenhagen . . 100 Kr 29150 - 29500.—
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