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Nr. LO8. Mittwoch den 11. September 1VV7. Sächsische Mksm « Jahrg-ng. «kschklnt «Salt« »ach», mit «uSnahme d»r Sonn- und Festtage. . d,'»u«Lv"t», 1 .ohne Beste llgeld,. lür Oestkr- reichSItv8d. Beta.a.PostansiaIic»l.ZeitungSvrelSIiste«r «vb». Gtn^eli,ummer 10 Pf. — «edaktioiiS-Sprechstunde' l l —I« Ubr. I Noabhäagiges Tageblatt für Wahrheit, Recht ».Freiheit I Jmsera«« werden dte Sgespalt. Petitzctle «d deren Raum mit 18 4 Reklamen mtt 501 di, Zeile berechn., bei Wiederb, bedeut. Rabatt «»chdrui»er»t. Redaktio» »ud «teschaslSste»», »re«deA iv.llniye» ErraU« 4». — khernsprccher «r. 130». Das Auswärtige Amt als Sündenbock. Don einem Diplomaten geht uns folgender treffliche "Artikel zu: Ein Teil der liberalen Presse bemüht sich, für die vie len Fehler in unserer Auslandspolitik das Auswärtige Amt als den Schuldigen hinzustellen. Man liest da auf ein mal, daß die Zusammensetzung dieser Behörde und die mangelnde Einigkeit in derselben die Ursache sei, weshalb wir im Laufe der letzten Jahre so manche Schlappe erlitten hätten. Ter Fürst Bülow aber sei ein Meister auf diesem Gebiete. Den Reichskanzler treffe gar keine Schuld . Sol chen schönsärberischen Versuchen muß man mit aller Ent schiedenheit entgegentreten, weil sie dazu angetan sind, in der Masse ganz falsche Vorstellungen zu erwecken. Der Reichskanzler ist schon kraft seines Amtes für die gesamte Politik des Reiches verantwortlich; alle Staatssekretäre sind nur seine Stellvertreter und haben sich nach seinen Weisun gen zu richten; eine eigene Politik der Staatssekretäre gibt es bei der heutigen Verfassung gar nicht. Wer die Macht fülle hat, über die der deutsche Reichskanzler verfügt, der ist auch verantwortlich für die Ausnützung dieser Macht, und kein Teil der Presse sollte sich dazu hergeben, vom Reichs kanzler diese Verantwortung zu wälzen; man müßte erst die Verfassung ändern, ehe man solche Versuche unternehmen wollte. Wir können uns ganz allein an den Fürsten Bülow halten und lassen die Schuld nicht auf andere schieben. Frei lich kann man dann nicht mehr den Lobredner spielen. Wer aber auch r.i:; einmal Gelegenheit hatte, hinter d:e Kulissen zu sehen, der lveiß auch, daß der Reichskanzler nicht nur formell, sondern auch materiell für unsere Aus- landspolil k verantwortlich zu machen ist. Kein wichtigerer Akt derselben vollzieht sich, ohne daß der Reichskanzler an demselben mitwirkt: die Beamten im Auswärtigen Amte haben nach seinen Weisungen zu arbeiten und keiner kann es wagen, dieselben nicht zu beachten. Alle wichtigen Akten stücke gehen auch durch seine Hände. Um hier eine volle Einmütigkeit Herstellen zu können, hat man im Beamten- gesetz die Vortragenden Räte im Auswärtigen Amte schlech ter gestellt als ihre Kollegen; sie sind weit mehr von ihrem Vorgesetzten abhängig als alle anderen Beamten, da sie jederzeit zur Disposition gestellt werden können. Wenn also je einmal ein Beamter cs sich träumen lassen würde, die Politik des Reichskanzlers nicht zu befolgen oder sie zu durchkreuzen, dann wäre er schon am anderen Tage kaltge stellt. Wo man solche große Machtbefugnisse hat, da soll man nicht mit der faulen Ausrede kommen, daß es dem Reichskanzler an geeigneten Beamten fehle; er ist es ja, der sie ernennen läßt, und es ist kein Lob für ihn, wenn er da so große Fehlgriffe gemacht l-aben sollte. In der letzten Zeit sind auch viele Beamte zur Disposition gestellt worden. Fürst Bülow bleibt also in jeder Richtung verantwortlich. Erschwerend tritt für ihn noch dazu, daß er auf diesem Gebiete es nur mit dem Kaiser zu tun hat; die Bundesstaa ten haben ja hier nichts zu sagen. Zwar gibt cs in der Ver fassung einen Ausschuß für auslvärtige Angelegenheiten, in welchem Bayern den Vorsitz zu führen hat. Aber alle Welt weiß, wie selten dieser Ausschuß Zusammentritt und daß es fast immer nur geschieht, wenn eine Aktion bereits begon nen hat, und man nicht mehr leicht rückwärts kann. Es wird freilich eine Hauptaufgabe für Bayern und für das Zentrum daselbst sein, sich mehr um diesen Ausschuß zu kümmern und dessen regelmäßige Funktion zu fordern. Die Mehrheit des bayrischen Landtages wird es an der gebote nen Entschiedenheit nicht fehlen lassen. Tenn wclckx'n Wert bat diese Bestimmung der Verfassung, wenn der Ausschuß fast nie sich versammelt? Aber weil es bisher nicht geschehen ist, darum muß auch der Reichskanzler die volle Verantwor tung tragen. Nunmehr sollen einige wichtige Veränderungen im diplomatischen Dienst eintreten. Der katholische Fürst Nado- lin, der bisher in Paris amtierte, soll in den Ruhestand treten, und an seine Stelle der Staatssekretär des Aus wärtigen Amtes, Herr von Tschirschky, gesetzt werden. Letz terer hat sich in seinem jetzigen Amte nie recht wohl be- fundcn; er ist auch gar kein Redner, soll aber sonst sehr tüch tig in seinen! Berufe sein. Als künftigen Staatssekretär nennt man den Vertreter Preußens am Hofe in München. Herrn von Portales, der früher im Haag war. Fürst Ra- dolin soll Statthalter in den Neichslanden werden; ob es zutreffend ist, lassen wir dahingestellt. Freilich wurde Onkel Chlodwig auch auf diesen Posten gestellt, nachdem er in Paris Botschafter gewesen war. Graf Monts in Rom und Freiherr von Speck in Washington sollen auch in den Ruhe stand treten; ferner ist bekannt, daß Freiherr von Marschall auf seine Stelle in Konstantinopcl nicht mehr zurückkehren soll. Man hat also mit einem weitgehenden Wechsel zu rechnen, zumal andere auch wissen wollen, daß Graf Metter nich die längste Zeit in London gewesen sei. Für den Wechsel sprechen fast nur persönliche Gründe. Nur in Paris dürfte es anders sein. Nachdem die deutsche Marokkopolitik sich so sehr geändert hat, liegt es nahe, hier einen Wechsel ein- treten zu lassen. Freilich trägt auch hier die Schuld nicht der Botschafter, sondern der Reichskanzler. Diese unliebsamen Erscheinungen legen eS nahe, daß sich der Reichstag mehr als bisher um die Auslandspolitik kümmert. Das Zentrum hat den Weg hierfür gezeigt, in dem es die Vorlegung von Aktenstücken forderte, der Reichs- kanzler hat sich zwar mit aller Entschiedenheit gegen diesen Vorschlag ansgesprockx'n, aber der Reichstag nahm trotzdem den Antrag mit sehr großer Mehrheit an Das Zentrum wird auf der Durchführung dieses berechtigten Wunsckzes be harren, wenn jetzt auch liberale Blätter anfaugen, den Fürsten Bülow für einen Meister in der Auslandspolitik zu erklären. Wir sind ganz anderer Ansicht. Noch nie hat ein Kanzler des Reiches so große Fehler in der Auslandspolitik gemacht als Fürst Bülow; man denke nur an die Pachtung von Kiautschou und an die Marokkofrage; in beiden Fällen wäre jeder verständige Deutsche froh, wenn wir die Finger draußen gelassen hätten. Gerade in der Zukunft wird cS sich immer klarer zeigen, wie verkehrt diese Maßnahmen ge- lvesen sind. Was wollen wir machen, wenn uns heute Japan die chinesische Pachtung wegnimmt? Wir können doch mit ihni keinen Krieg anfaugen; aber das Schlveigen zu einer solchen Tat schädigt unser Ansehen auch. Nachdem die Eng länder ihre Pachtung wieder Zurückgaben, wäre es sicher auch für uns das beste, wenn wir denselben Schritt unter nehmen und niit China einen vorteilhaften Handels vertrag abschließen würden. Fürst Bülow hat sich somit auf dem Gebiete der Auslaudspolitik nicht als Meister ge- zeigt, sondern als vollkommen unzulänglich; er ivar der ! schwierigen Situation nicht gewachsen. Dieses unser Urteil j wird in der späteren Geschichte von allen unparteiisckzen Be- ' urteilen! unterschrieben werden. Wir können Bülow daher auch für die Zukunft nur geringes Vertrauen entgegen- . bringen und iverden es uns angelegen sein lassen, alle seine Maßnahmen genau zu verfolgen, um unser Vaterland vor der Neuauflage ähnlicher Fehler zu bewahren, so weit wtr dies erreichen können. Das deutsche Volk aber soll wenig stens die Wahrheit auf diesem Gebiete erfahren. PsLLLZsHs NurrdsÄQLL. Dresden, den 10. September ISO? — In einer Kabiacttsordre spricht der Kaiser dem Prinzen Heinrich seine Freude und seine Genugtuung dar über aus, daß er, wie die Manöver bewiesen hätten, das in ihn als FlotUnchlf gesetzte Veitiauen in vollstem Maße gerechtfertigt habe. Er danke ihm für die Hingabe, mit der er sich der Eifülluug seiner Aufgabe als Flottenchef gewidmet habe, und spreche den Admiralen, Kommandanten und Offizieren seine vollste Anerkennung und den Mann- schuften, besonders dem Mafchineupcrsoual, seine vollste Zu- fnedenheit aus. — Da- Befinden der Kaiserin hat sich soweit gebessert, daß sie am Montag mittag zum ersten Male einen kleine!en Spaziergang unternehmen konnte. — Der Kaiser und der Block. Ein Parlamentarier schreibt uns: Es ist nicht unsere Gepflogenheit, den Kaiser in die Politische Debatte zu ziehen, wenn es nicht absolut notwendig ist, um ihn für Wandlungen in der Politik ver- antwoltlich zu machen. Wir halten uns an die verant wortlichen Minister, wie eS die Verfassung vorschreibt. Nun haben bei der Besprechung der Kaiserrede zu Münster einige Zentrnmsblätter auf Len sehr nabe liegenden Gedanken hingewiesen, daß der Kern diese r Rede mit der Blockpolitik im Widerspruch stehe und daß daher Fürst Bülow eigentlich seine Politik aufgeben müßte. Wer die tatsächlichen Verhältnisse kennt, weiß, daß die neue Aera nicht ohne Billigung des Kaisers begonnen worden ist, ja, daß der Kaiser sogar mit als der Urheber derselben bezeichnet werden kann. Zwei offiziöse Auslassungen bringen den vollen Beweis für unsere Auffassung der Sachlage. Die „Nordd. Allg. Zeitung" schreibt gegenüber der oben angeführten Anschauung einzelner Zentrumsblätter über die Rede des Kaisers und Bülows Politik: „Wenn das Blatt sich sonach den Anschein gibt, zu glauben, daß der Kaißr in der Zentrumspolitik den Ausfluß himmlicher Weisheit und Erhabenheit erblickt, so können wir ilnn die Versicherung geben, daß es sich in einem gründlichen Irrwahn befindet!" Um aber keinen Zweifel über die Ansicht des Kaisers mehr bestehen zu lassen, wird in der offiziösen „Süddeutschen ReichSkorr." gegenüber diesen Ausführungen bemerkt: „Es bleibt also nur die Forderung, der Kaiser solle je eher je besser einen anderen dem Zentrum genehmen Reichskanzler zur Stelle schaffen. Die Herren machen ihre Rechnung ohne den Wirt. Die Krone hat durchaus keine Sehnsucht, nach Wiederherstellung des Ltrrtnn quo cmta 18. Dezember 1906." — Diese beiden Kundgebungen möchten wir namentlich allen jenen Kreisen zur Beachtung empfehlen, die da der Ansicht sind, daß der Block nicht lange halten werde. Die neue Mehrheit hat eine Stütze an höchster Steiles; das steht jetzt fest und seine politische Ohren haben die- auch schon aus der Antwortdepesche au den Katholiken tag berauSgelesen. Gewiß ist dieser keine politische Ver- ' anstaltuug; aber es sind sehr viele Zentrumsleute auf ihm anwesend. Das Zentrum hat sich an der höchsten Stelle nie besonderer Gunst erfreut; e» ging eben seinen geraden Weg und ließ sich durch Sonnenstrahlen nicht blenden noch beeinflussen. Die Einflüsse am Hofe waren stets gegen da» Zentrum, und als der Reichskanzler auch den gleichen Ton anschlug, da fand er plötzlich Verbündete in solchen Kreisen, die ihm seither fern standen. ES sind uns auch die Gründe gut bekannt, die zu dieser Stellung geführt haben; ein Hohenlohe ist nicht unbeteiligt hierbei und den Hauptinhalt seiner Denkschrift kennen wir auch. Darüber einmal später, wenn noch mehr Wasser durch die Blockmühle gegangen ist. — Die deutsche Diplomatie wird den Wunsch der Abessinier in Sachen der adessmischeu Klostelfrage n. ch Möglichkeit bei der Pforte unterstützen. Die abessiats.he Gssaudtschaft hat Berlin bereits verlassen, um nach dem Besuche einiger deutscher Städte nach W.en zu gehen. — Der amerikanische KriegSmimiler Taft, der ei e Weltreise antritt, wrrd am 29. November in Berlin etn- treffen. Er geht zunächst nach Japan, von dort noch Wladiwostok und von da mit der sibirischen Bahn üb.r Irkutsk und Mokka» nach Petersburg. — Der 16. internationale Friedenskongreß ist am 9. September in München eröffnet worden. Alle bayrischen Ministerien außer dem Kriegsmiuisterium litten Vertreter entsandt, ebenso die preußische, österreichische und russische Gesandtschaft. Uuiversitätsprofessor Harburger begrüßte die erschienenen ctnxr 250 Delegierten und Staatsrat von Böhm die Versammlung im Namen der bayrischen Regie rung, indem er unter Hinweis auf die Beteiligung Deutsch lands an der Haager Konferenz die Friedensliebe des Deut schen Reiches betonte. Nachdem noch Bürgermeister von Brunner den Kongreß uameus der Stadt München begrüßt lxitte, dankte Friedrich Passy im Namen der auswärtigen Delegierten und hob hervor, die Bestrebungen der Friedens freunde fänden gegeuivärtig überall Sympathie. Der Kon greß sandte hierauf Telegramme au den Priuzregcuten und den Kaiser und beschloß ferner, ein Telegramm an die Re- giernngsvertreter bei der Haager Konferenz abzuseudeu, desgleichen ein Beileidstelegramm au das frarszösisckze Unterrichtsministerium anläßlich der Mitteilung von dein Ableben des französischen Dichters Prudhomme. Sodann erfolgte die Konstituierung des Kongresses, dessen eigentliche Beratungen Dienstag beginnen. — Gegen die Erhöhung der Einkommensteuer macht nun auf einmal dir „Freis. Ztg." mobil, nachdem sie se't Jahren gerufen hat. daß daS Reich noch eine Vermögens- steucr einführeu soll. Jetzt gefällt eS dem Blatte schon nicht mehr, daß mau in Preußen nur die großen Ein kommen und Vermögen zu den erhöhten Bedürfnissen des Staates herauzieheu will. Dis großen Vermögen müßten jctzt schon io viel zahlen, daß mau sie nicht stärker be lasten könne; sie würden sonst an?wandern. So zu les u in einem Blatte, d-sscu Partei noch im Jahre 1906 den Antrag ouf die Einführung einer Vermögenssteuer gestellt haben. Nach diesen Erfahnmgeu werden wst alle Ai -rüge dieser Partei einfach als plumpen Täuschuug^versuch na schen; die Herren stellten in der Opposition Anträge, non denen sie selbst überzeugt waren, daß man sie nicht an- nehmeu konnte. Sonst heißt man das Heuchelei! — Ein Notenwechsel über die Marokko-Affäre zwischen Deutschland und Frankreich. Wie die „Nordd. Allg. Ztg." mitteilt, hat sich zwischen Deutschland und Frankreich ein Notenwechsel vollzogen, der sich auf die Frage der Errich tung einer französischen Polizeitruppe in den marokkanischen Häfen bezog. Das offiziöse Blatt teilt mit: „In einem Proinemoria der hiesigen französisckx'n Botsclxift vom 2. September wurde uiitgeteilt, daß es in der Absicht der frau- zösisckx'ii Negierung liege, im Einvernehmen mit der spani sche» Negierung und mit den eigenen Mitteln beider Mächte in denjenigen Vcrtragshäseu Marokkos, wo eine solche Maß regel als notwendig erkannt iverden würde, eine provisorische Polizei eiuzurichteu, mit dem Zweck, daselbst die Ordnung ausrecht zu erhalten und die Bildung der in der Akte von Algeeiras vorgesehenen marokkanischen Polizeitruppe zu erleichtern. Hierauf hat die deutsche Negierung geantwor tet, sie habe von dieser Mitteilung und von der in dem Pro- uieiuoria gegebenen Begründung Kenntnis genommen; sie entnehme daraus, daß die in Aussicht genommenen Maß regeln provisorischen Charakters seien und die Bestimmun gen der Akte von Algcciras nicht präjudiziereu würde. Tie deutsche Regierung habe die Befugnis Frankreichs, sich für die Vorgänge von Casablanca Genugtuung zu versckxiffcu. anerkannt und beabsichtige nicht, der von Frankreich aus diesem Anlaß uiiteruoiniueuen und durch außergewöhnliche Umstände motivierten Aktion Schwierigkeiten zu bereiten. Sie hoffe und wünsche jedoch, daß sich schwere Schädigungen der sreiudeu Kaufleute, wie die in Casablanca erlittenen, nicht wiederholen möchten. Tie deutsche Regierung mache deshalb darauf aufmerksam, daß nach Ansicht des dcutsckx'u Geschäftsträgers in Tanger die in der Akte von Algcciras nicht vorgesehene Aufstellung fremder Polizeikorps unter den gegenwärtigen Verhältnissen Angriffe der Bergstämme auf die Stadt und ernste Gefahr für Leben und Gut der Europäer Hervorrufen könnte, zumal, wenn stne Maßregel nicht unter dem Schutze militärisch unbedingt genügender Kräfte vollzogen würde. Die gleich Gefahr dürste auch in anderen Hafenorten bestehen." — Es ist höchst erfreulich, daß die deutsche Negierung hier endlich Töne gesunden lwt, die, ohne Frankreich irgendwie zu nalx' zu treten, doch deut lich genug den Standpunkt Deutschlands Nxihren und die Konsequenzen des eventuellen französischen Vorgehens der Vcrantwotrung Frankreichs überlassen. Sehr erbaut wird inan ja in Paris von der deutschen Antivort gerade nicht sein. — Der Alldeutsche VerbandStag, der am 8. d. M. in Wiesbaden tagte, faßte in Bezug auf die Marokkofrage folgende Entschließung: Der Alldeutsche Verband bedauert die Stellung der Reichsregicrnng zu der neuesten Entwick lung der Marokkofrage, die im Widerspruch steht zu den feierlichen Kundgebungen dcS Kaisers in Tanger für die L